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Nr. 498
45. Jahrgang
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Technik
Das Karolus- Fernsehgerät.
Sm Abend wurde anläßlich der Funtausstellung das Fernseh gerät des ungarischen Forschers Denes v. Mihaly beschrieben. Wir geben zur Ergänzung jetzt eine Darstellung des bei„ Telefunken" durch Professor Karolus geschaffenen Gerätes.( Die Redaktion.) Eine der Hauptsehenswürdigkeiten der diesjährigen Berliner Funtausstellung war in der neuen Autohalle aufgebaut, wo erstmalig einem großen Publikum Fernseher für die Wiedergabe bewegter
Konstruktionsarbeit verursacht, bis es für einen praktischen Beirieb brauchbar wurde. Das Spiegelrad dient zur Lichtstrahlführung, derart, daß eine annähernd naturgetreue Wiedergabe des gesendeten Bildes auf dem Projektionsschirm erreicht wird. Man fann sich in ganz roher Form die Wirkungsweise dieses Spiegelrades vor stellen, wenn man daran denkt, wie man mittels eines fleinen Handeine gegenüberliegende Band werfen kann. Wenn man diesen
Oben links: Spiegelrad fär Fernkinoempfänger. Oben rechts: Fernkino empfänger für Sichtbarmachung Unten links: Fernkinoempfänger für Sichtbarmachung auf einer Projektionsauf kleiner Mattscheibe. wand.- Unten rechts: Fernkino- Sender.
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Bilder praktisch vorgeführt wurde. Der Besuche wurde an den einzelnen Apparaturen während des Arbeitens des Fernsehers vorbeigeführt, so daß er sich ungefähr ein Bild davon machen fomnie, welcher Aufwand für den Empfänger und für den Gender erforderlich tst. Im Zusammenhang damit sollen nachstehend einige technische Einzelheiten und Daten über den Fernseher von Karolus mitgeteilt
werden:
Bei der Borführung wird durch den Empfänger ein Bild auf einen größeren Schirm geworfen, das mit einem durch den Sender laufenden Film übereinstimmt. Die Endwirtung ist genau jo, als ob man einen Film in einem Kinotheater sieht. Wir haben es also bei der zurzeit vorliegenden Ausführung mit einer Wiedergabe durch fcheinender Objette zu tun, doch ist es mit diesem Gerät auch ohne meiteres möglich, auch vom räumlichen beweglichen Objekten bewegte Fernsehbilder im Empfänger wiederzugeben. Bei diesem eigentlichen Fernsehen wird bas mieberzugebende Objekt von dem Sender durch einen Lichtstrahl abgetaftet.
Bei dem Karolus- Fernseher wird nun das Bild wagerecht und fentrecht in je 100 3eilen zerlegt, so daß man je Bild 100 x 100 = 10 000 Bildelemente überträgt. Hierin ist gerade das System Rarolus den besten ausländischen Fernsehern erheblich überlegen. Bei dem amerikanischen Bell- System werden beispielsweise nur 50 X 50= 2500 Bildelemente übertragen, so daß das deutsche System bemgegenüber viermal fo flare Bilder liefert.
Bei dem jegt in der Deffentlichkeit gezeigten Modell läuft der fernzusehende Film in ständiger Folge durch den Bildsender. Die Geschwindigkeit beträgt zehn Bilder in der Sekunde, doch besteht keiner: lei Schwierigkeit, die Bilderzahl erheblich zu vergrößern. Das hängt nur von der Lichthelligkeit ab. Die Geschwindigkeit von zehn Bildern in der Setunde stellt allerdings für flimmerfreie Wiedergabe die untere Grenze dar. Im Sender selbst wird eine kleine Bhotozelle benutzt, die besonders für diesen Zweck neuartig durchs tonftruiert wurde. Es ist weiter interessant, zu erfahren, daß neuer dings auch andere Fernsehsysteme zur Benuzung diefer Photozelle übergegangen find.
Für die drahtlose Fernjehanordnung von Karolus wird nur eine Bellenlänge benötigt. Die Energie, die der Fernsehsender forbert, ist nicht größer als die der normalen Rundfunksender. Der Empfän ger selbst arbeitet mit einem besonderen aperiodischen Widerstands verstärker. Die Durchbildung dieses Verstärkers ist eine der schmierigsten Aufgaben gewesen. Die Spannung an der Berstärker- End röhre beträgt etwa 1000 Bolt. Zur Verwendung kommen fleine
normale Senderöhren.
Bei dem Fernjchempfänger gibt es mun zmeierlei Möglichkeiten ber Biebergabe:
Die einfachere Form ist die Wiedergabeber Bitber auf einer tleinen Mattscheibe von etwa 9 x9 3entimeter Größe. Für diese Anordnung befigt der Empfänger eine Bierfach Lochspiralscheibe. Jeder dieser Spiralen befigt 25 Löcher, was wiederum 100 x 100= 10 000 Bildpunkte ergibt. Die einzelnen Spiralen der Bierfach- Lochspiralscheibe werden nacheinander abge fastet, während die brei jeweils nicht benutzten Lochfpiralen durch mitrotierende Zylinderblenden abgebedt werden. Die zweite Art Der Biebergabe ist die Projektion der bewegten Bilder auf einem Schirm von theoretisch beliebiger Größe, wie im Kino. Hierbei wird keine Lochscheibe benutzt, fondern ein rotierendes Spiegelrad( siehe Bild). Dieses Rad besitzt auf seinem Umfang Spiegels , auf ben Sonnenstrahlen fallen, einen hellen Lichtpuntt auf 100 tummen bene Metall- Sitherspiegel, Gs hat eine erhebliche
Sonnenspiegel so auf und ab bewegt, daß der Lichtpunkt dicht nebeneinander liegende Zeilen auf der Projektionsfläche beschreibt, so hat man das Grundprinzip der Wirkungsweise des Spiegelrades.
Der bisher vorgeführte Karolus- Fernseher sollte zunächst den Stand der Technik zeigen und beweisen, daß das Fernsehen bewegter Bilder tatsächlich einwandfrei gelöst ist. Es handelt sich jetzt darum, die Konstruktion für Rundfuntzmede weiter durchzubilden, d. h. vor allen Dingen sie so zu entwickeln, daß der Empfänger zu einem erschwinglichen Breise massenfabrikationsmäßig herstellbar ist. Dabei wird es vielleicht nötig sein, außer den genannten Empfängerausführungen noch eine weitere herzustellen, bei der das Bild so flein ist, daß es mur von einer Person durch besondere Augenschirme betrachtet werden kann. Ein solches Gerät würde etwa einem Kopfhörerempfänger beim jezigen Rundfunk entsprechen, während ein Fernseher, der die gleichzeitige Betrachtung durch eine größere Anzahl von Personen zuläßt, mit einer Lautsprecheranlage zu vergleichen wäre. Es ist allerdings nicht vorauszusehen, ob der Preis nicht so hoch wird, daß das Gerät für die Allgemeinheit schließlich doch nicht in Frage kommt. Jedenfalls ist die grundsägliche Lösung des Problems vom Fernsehen gelungen. Der weitere Ausbau ist eine Aufgabe der Zukunft.
Ein ,, Pulvermotor".
Kohlenstaub als Antriebsmittel.
Sonnabend
20. Oktober 1928
merden muß. Luft und Brennstoff werden bis zur Explosion getrennt gehalten. Eine Pferdekrafistunde toftet beim Kohlenstaubmotor nur 0,6 Bf., während der Delbetrieb für die gleiche Strafterzeugung dreimal so viel, also 1,8 Pf. erfordert. Der neue Pulvermotor" nutzt die Kohle bis zu 40 Broz. besser aus als eine Dampsmaschine, er ist außerdem ohne jedes Anheizen sofort betriebsbereit und auch in der Herstellung billiger als die Dampfmaschine. Man darf daher annehmen, daß der Kohlenstaubmoter eine vielversprechende Zukunft hat.
Gas leuchtet in der Großstadt.
Jeder Fremde, der zum Besuch der Lichiwoche nach Berlin tam, erwartete von vornherein eine Großstadt zu finden, deren Straßen ausschließlich oder doch zum größten Teil mit elettrischem Licht beleuchtet waren. Der Laie verbindet mit dem Begriff Großstadt ohne weiteres auch den der elektrischen Straßenbeleuchtung; denn nur fie allein fann seiner Auffassung nach den Forderungen des moder nen Straßenverkehrs nachtommen. Aber weit gefehit. Durchwanderte der Besucher abends die Berliner Straßen, so erkannte er zu feiner großen lleberraschung, daß diese mit ganz wenigen Ause nahmen nur mit Gaslampen beleuchtet waren, ebenso wie die Straßen und Plätze von London und Paris , und wenn er ehrlich ist, wird er gestehen müssen, daß die Straßenbeleuchtung Ber lins mit der anderer Städte erfolgreich in Wettbewerb treten fann und diese in den meisten Fällen weit übertrifft.
Die Berliner Städtischen Gaswerte haben von jeher ganz be= sonderen Wert auf die Straßenbeleuchtung gelegt, und zwar nicht allein durch Pflege und Instandhaltung der Laternen, sondern auch durch rege Beteiligung an der konstruktiven Ausbildung des Gaslichtes und an der Anpassung desselben an die Forderungen der Straßenbeleuchtung. Bereits im Jahre 1895 wurde in Berlin das stehende Gasglühlicht, das sogenannte Auer- Licht, eingeführt, und bereits um die Jahrhundertwende sah man auf der Friedrichstraße die riesigen Lutas- Laternen und auf der König straße und dem Alexanderplatz das Millennium- Licht, ein stehendes Gasglühlicht, das mit Preßgas betrieben wurde. Zwei Jahre später begannen im beleuchtungstechnischen Laboratorium der Gaswerke diz Arbeiten über das hängende Gasglühlicht, das sogenannte Invert Licht, das damals gerade erfunden und von Wien zu uns herüber gekommen war. Mehrere Jahre angestrengten Studiums waren erforderlich, um das neue Licht für die Anwendung im Freien geeignet zu machen, und erst im Jahre 1906 tonnie man eine Ber liner Siraße, und zwar die Invalidenstraße, mit dieser neuen Bea leuchtungsart versehen. Der prattische Erfolg war für damalige Berhältnisse sehr gui; man tonnte aber bei ihm nicht stehen bleiben, sondern mußte versuchen, das Breßgas, das sich beim stehenden Lichte jo vorzüglich bewährt hatte, auch auf das Hängelicht anzu wenden. Die Arbeiten gestalteten fich unvergleichlich viel schwiss riger als bei dem Niederdrucklicht, weil die Brennerföpfe der hohen Temperatur der Breßgasflante nicht standhielten. Kurze Zeit nach dem Anzünden schmolzen sie wie Wachs und brachten die Tische und tostbaren Spiegelapparate des Laboratoriums in große Gefahr. Endlich glaubte man durch Luftkühlung der Brenner= köpfe und durch Wahl eines geeigneten Metalls das Problem is weit gelöst zu haben, daß man eine Lampe versuchsweise auf die Straße bringen fonnte. Eine Weile ging es gut, aber eines Tages war der Brennertopf doch seiner Arbeit müde geworden und zog Dor, geschmalzen aus der Lampe herauszu fließen. Leider stand gerade ein Droschkenpferd darunter, das den herunterfließenden heißen Gruß jehr übel nahm. Die Folge mar wieder eine Zurücknahme der Lampe ins Laboratorium. Schließlich gelang es aber doch, erst im Chromnickelstahl und dann im Carborundum einen widerstandsfähigen Stoff zu finden, und im Jahre 1908 fonnte das hängende Breßgaslicht endgültig und mit bestem Erfolg eingeführt werden. Zunächst wurde damit die damalige Königgräger Straße beleuchtet, und zwar mit dem eigenartigen Erfolg, daß das Publikum glauble, es fei ,, eiu neues elettrisches Licht" entstanden. Man tonnte sich selbstverständlich nicht vorstellen, daß derartige Beleuchtungswirkun gen mit Gasglühlicht erzielt seien. Die neue Beleuchtungsart machte infolge der andauernden Arbeit an den Lampen große Fortschritte. Es gelang, Lichtquellen zu schaffen, denen nur das beste Flammens bogenlicht an Lichtstärke und Wirkung gleichfam und deren Gaspers braud), auf die Lichteinheit bezogen, nur die Hälfte des bisherigen betrug. In der richtigen Erkenntnis der großen Borteile wurden alle bedeutenden Verkehrsstraßen, die Potsdamer Straße , Königstraße, der Alexanderplatz und andere mit hängendem Breßgaslicht ausgestattet, während in mittleren Verkehrsstraßen gewöhnliches hängendes Gasglühlicht und das alte Auer- Licht nur in Reben
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straßen erhalten wurde.
Die moderne Technik ist bemüht, den Wirkungsgrad der Maschinen immer mehr herauszusetzen. Erfolge tomten auf diesen Gebiete erst erzielt werden, nachdem die moderne Materialprüfung Während des Krieges trat ein starter Rückschlag infolge ber dem Prattiker die Hilfsmittel gab, Baustoffe zu schaffen, die höheren ungenügenden Kohlebelleferung der Gaswerte ein, und in den jolBeanspruchungen Widerstand zu bieten vermögen. Der Wirkungs genden Jahren, besonders in der Instation, verhinderte die schlechte grad aller unserer Maschinen ist nie so groß wie die in den Triebswirtschaftliche Lage jeden Ausbau der Straßenbeleuchtung. Erst mitteln( Kohle, Dampf, Del usw.) enthaltenen Energiemengen. ady Gründung der Aktiengesellschaft, die heute noch die Gaswerte Das Mertmal der Technik vergangener Tage waren sehr große betreibt, trat ein erheblicher Umschoung zum Beiseren ein. Es Energieverlufte. Schritt um Schritt hat der moderne Ingenieur es gelang in ganz kurzer Zeit in Form der Gruppenbrenner neue Lichtverstanben, unfere Straftquellen immer beffer. auszunuzen. Sein quellen zu schaffen, die den veränderten Berliner Verhältnissen Biel ist, höchstmögliche Verminderung aller Verlufte. Ein Schritt weitestgehend Rechnung trugen und infolge ihrer Lichtfülle auch auf diesem Wege war die Konstruktion des Dieselmotors, der einen imftande waren, in den meisten Straßen das Breßgaslicht zu erwesentlich besseren Wirkungsgrad hat als die Dampfmaschine, ohne sezen, das froß seiner Tugenden doch noch mit manchen Mängeln fostspielige Reljelanlagen zu feinem Betrieb zu benötigen. Der behaftet war. Heute ist die Reorganisation der Berliner StraßenBreis des Dels ist jedoch so hoch, daß laufmännisch gesehen, die beleuchtung in diesem Sinne vollendet. Im Gebiete der Städtischen Dampfmaschine als tonfurrentin des Dieselmotors meiter hestehen Gasmerfe find fämiliehe Auer Brenner durch fonnte. Jest ist es gelungen, feinen Stohlenstaub, der etwa dreimal Gruppenbrenner erjest morden, und die wichtigeren Berso billig ist als unser Dieselmotoröl, in Motoren zur Explosion zu fehrsstraßen merden jämilich mit Gruppenbrennerlampen beleuchtet, bringen und an Stelle des Dels zu vermenden. Dieser Fortschritt die, je nach der Bedeutung der Straße, 4 bis 21 Glübförper enthalten. Nur in den bedeutendsten Straßen und Blögen sieht man noch bas ift dem Ingenieur Rudolf Pawlikowski zu verdanken. Bereits im Jahre 1911 hatte er mit Bersuchen zur Ausnutzung des hängende Breßgaslicht, nämlich überall bort, wo eine besonders Kohlenstaubes im Zylinder eines Dieselmotors begonnen. Im hohe Beleuchtungsstärte gefordert wird. Es soll durchaus nicht verfanni werben, daß sich mit dem elektrischen Licht Wirkungen erJahre 1916 fonnte er zum ersten Male in einem stehenden Ein3ylinder- Blertaft- Dieselmotor von 80 Pferdestärken eine Kohlen- reichen laffen, die das Gaslicht nur umständlich oder gar nicht era ftaubzündung erzeugen. Der Motor zeigte im Laufe der Jahre zielen fann. 3war fönnen auch die Gasfachmänner Scheinwerfer nicht die vorausgefeßte starke Abnutzung durch Aschen und Schladen bauen und mit ihnen Gebäude anleuchten, dter dieses Gebiet fox rückstände, da durch besondere Einrichtungen für den Abzug des man im allgemeinen doch dem elektrischen Lichte lassen und auch schäblichen Staubes gejorgt war. Die Kohlenstaubmotoren ähneln nicht versuchen, ihm bei der Reflamebeleuchtung und ähnlichem im wesentlichen den Dieselmotoren. Sie können daher auch mit Del Bettbewerb Renfurrenz zu machen. Die Straßenbeleuchtung aber ist betrieben werden, aber der Kohlenstaubmotor verdichtet Luft und vorläufig noch das Hauptgebiet des Goslichtes, da dieses in beleuch Brennstoff zur gleichen Zeit, während beim Dieselmotor der Brenn tungstechnischer Beziehung dem elektrischen Lichi ebenbürtig i Boff in Bruchteilen sines Majjinentales am Erpington geacht aber au Berkebsiderheit meitert,
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