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Do* Weißbuch über Kloiienkompromiß. 6ln Telegrommwrchsel Chamberloin-Iiumbold.

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London . 22. Ottobor.(Eigenbericht) Et« britisch« Regierung Hot am Montag abend unter dem Titel mente zux Seeabrüstung� endlich das feit langem "l großer Spannung erwartete Veißbuch über das �oltenkompromih reu Eeffentlichkeit unterbreitet. Dos Weißbuch, eine Broichur« von l l y. W weniger als 46 Druckseiten, enthält ZZ Dokumente von sehr für krschjedener Bedeutung. ®as chauptinteresie konzentriert sich naturgemäß auf die drei g-' dlottenkompromiß selbst enthaltenden Noten, und zwar u le britisch« Note vom 28. Juni, die französische Note vom 26. Juni die seid di« englisch « Note vom 28. Juni. Tadtfich Neues bringen diese

lock- inten- nicht. Der Inhalt des Flottenkompromisses ist durch die 1 �öffentlichung des..New Dort American", die zu dem Pariser e r' lall.fjoran führte und durch die amerikanische Note vom 28. Sep- nnbkr bereits bekannt.. Aitßer der amerikanischen Antwort enthält r so«s Weißbuch nocb den Wortlaut der Stellungnahme Japans und der«toiirnz zum Flottenkompromiß. Auch ihr wesentlicher Inhalt ist K�k �kffentlichteit bereits bekannt geworden. Es verdient jedoch �gestellt zu werden, daß die japanische Zustimmung in <r®eicf'un9 des Flottenkompromisfes mit größerer Grundsätzlich- cku«t vorgeht, als man bisher angenommen hatte:Es war, so ichis rißt«s wörtlich, stets die Politik der japanischen Regierung, keiner- �dstrengungen zu scheuen, um ein gerechtes Abkommen Hinsicht- ! i n'ii der Beschränkung der Rüstungen herbeizuführen. Da die von hol'' lwntreich und England gefundene Formel für die Abrüstung.zur 1TteJ 3ft die Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis "" Erdrückt, so erklärt die kaiserliche Regierung Japans ihre Zustimmung mit dem gegenwärtigen Abkommen." Der-." «ditt italienische Rote, die ungefähr den dreisochen Um- der japanischen besitzt, schließt noch den bekannten Einwänden "Jfn das Kompromiß mit der Feststellung, die italienische Regie- Dünsche diese Gelegenheit zu der Erklärung zu benutzen, daß veite? fest« Absicht Italiens sei, an allen Bemühungen mitzuarbeiten, Der dazu dienen, die Einschränkung der Rüstungen zu einem Jnstru- taot- der Konsolidierung und Rekonstruktion Europas zu machen. Peachtung verdient das letzte Dokument,«in Zirkular des briti- wi Außenamts an die Vertreter derjenigen Länder, die in der �bereitenden Entwaffnungskommission vertreten waren. Dieses Okular gibt eine zujammengesaht« Darstellung der Gesichtspunkte, die britische Regierung bei den Verhandlungen geleitet haben. IN?« ttz Zirkular weist u. a. auf die grundsätzlichen Gegen- �e in der französischen und englischen Aus- v''' i 11 n 8 hin, darin beruhend, daß die britische Regierung ® Beschränkung der Echiffstlassen, die franzö- Beschränkung der Tonnage wünschte. Di« historische '�erficht schließt mit der Feststellung, daß der britisch- Vertreter linU£"der Borbereitenden Entwasfnungskommission bereits im April d Bereitwilligkeit Hab« erkennen lasten, im Intcrest« eines ' Abkommens die britische Opposttion gegen die von der Mehrheit 'k Kommisfionsmitglieder vertretene Austastung auszugeben.

Lirt��duches besonderes Interesse. jeder �tischen Botschafters in Berlin . Sir chorac« zial> u w b o l d, an den britischen Außenminister, in dem betvnt wird. biet) di« heut s che Regierung durch die Rachrichten üb« da» tral-'«»zösisch.britisch« Kompromiß und durch die Auslegung dieses °wpromis!es in der französischen Preste beunruhigt sei. �sen, Dokument folgt ein

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? den, festgestellt wird, daß das Kompromiß stch lediglich auf 's Abrüstung zur See bezieh«, daß jedoch ein« Verständigung der französischen Regierung bestand, die vor dem Abschluß des �ttenkompromiffes getroffen worden sei und dahin gehe, daß /»tzbritannien seine Opposition gegen die französisch« Auffassung �I>chllich der ausgebildeten Londesreservisten zurückziehen �de, fallz die Franzosen den Wünschen der britischen Regierung ""fichtlich der Abrüstung zur See entgegenkommen würden. Cham « asstit.,rlQ'n betont in seinem Telegramm, daß keinerlei andere «»>[; �wachungen Zwischen den beiden Regierungen getroffen

Dei�den seien. ege» Die Kommission für geistige Arbeiter. Genf , 22. Oktober. (Eigenbericht.) Internationalen Arbeitsamt trat am Montag die Kam- vbti''[( i o n für geistige Arbeiter zusammen. Die Kam- tzroZ-�Uon wurde im April dieses Jahre, vom Verwaltung?- gegen die Stimmen der Arbeitnehmer und .- deutschen Regierungsvertreter» eingesetzt. j�sschland und die Arbeitnehmergrupp« stimmten gegen die Kom< sie nur au« Vertretern von Standes-

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, 9 a» j f a t i o n e n z u f a ni m e n a e f« tz t ist. sich aber trotzdem ' mit reinen Anaestelltensvogen befassen fall. i*M h. e r m a n n Müller- Lichtenberg, der als Vertreter der n,'�hurergruppe den Kommissionssitzungen beiwohnt, benutzte Montag die Gelegenheit, um nochmal« den gewerk- h f'°itlichen Standpunkt, daß die Frage der in«inen, nel'krtrg�sverhältnt» befindlichen geistigen Ar- ichtt'. i t e r vor ein Forum von Vertretern der gewerkschast» nte�h.-" Anfl« st etilen Organisationen gehöre, zu be- Wie wenig die al« Vertreter der Angestellten erschienenen » 9en Arbeiter imstande sind, gewerkschosilich zu denken, zeigte V.,! Zustimmung zu einer U n t e rn e hme rr« s o. n l}1 o n über die K o n k u r r« n z t l o u s e l, die so kautschuk- > ist. daß st« den Unt«, nehmern die weiteste Auslegung gegen stgk��rhcnd« Angestellt « gestattet. Di« Tagung wird sich u. a. mit der G-« i s s e n s f r« i h e i t Journalisten, dem Engagementsverhältnis der Artisten dem Erfinder recht der technischen Angestellten beschäieigen Kessar Einstein, der gleichfalls der Kommission angehört, ist erschiene».

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Öffnung desTheaters im palmenhiws' , ,5m ehemaligen Kabarett der Komiker wurde ein neues Theater Afnet. Direktor ist Artur Bardo», ein m Budapest sehr ge- �hter Regisseur. Zur Weih« des kleinen und überfüllten Hauses Heinrich Mann « KomödieB t b i» Jugend 4928" spielt. Der Beifall galt dem Schriftsteller, den wir so hoch

n. er konnte nicht dem ganz mißlungenen schwächlichen Stück« M. H.

Vorsitzender Hugenberg.

Run wird er die Oeutschnaiionale Partei einwickeln!

Aus dem Leben Husmanns. Oie(Sachverständigen im Primanerprozeß über das Obduktionsergebnis.

Zu der nichtöffentlichen Sitzung, zu der auch die Presie nicht Zutritt fand, wurden die Sachverständigen über den Obduktionsbefund der Leiche des Ennoedeien»«Nam­ men . Di« Sachverständigen sagten au», daß mit dem Messer die Tai auegeführt sein könne. Es müsse«in Täler gewesen sein, der mindesten» gleich stark gewesen fei wie Daube. Ob der tödlich« Schnitt in liegender oder stehender Stellung ausgeführt wurde, darüber gehen die Ansichten der Sachverständigen auseinander. Der Schnitt. der die Schändung verursacht habe, brauche nicht mit besonderer Geschicklichkeil ausgeführt zu fein, er könne auhrrordentlich rasch durchgeführt zverden. Der Täter Hobe sich nicht unbedingt bei der Tat mit vlut besudelt. Die Drefsevertreter richlelea an den Vor­sitzenden des Schwurgerichts beim Landgericht Esse» ein Schreiben in dem gegen den vorübergehenden Ausschluß von den Verhand­lungen Einspruch erhoben wird. Essen. 22. Oktober 1928. Nach Wiedereröffnung der Sitzung, die weiter geheim blieb, zu der aber die Presls« zugelossen ist. bat der Borsitzende. Landgerichtsrat Anger, nochmals, über die nun folgenden Berneh- imngen mit größter Behutsamkeit zu berichten, um eine Schädigung der Jugend zu verhindern. Im Laufe- der Verhandlung bestritt der Angeklagt« entschieden� zu Mitschülern eine Freundschaft unterhalten zu haben, die über den Rahmen einer normalen Männerfreundschaft Hinausgegongen sei. Zum Beweise hierfür führte der Angeklagte an, daß er fast zwei Jahre lang mit einem jungen Mädchen in platonischer Form verkehrt Hab«. Er habe bei dieser Freundschastsbcziehung sehr vorsichtig sein müssen, da es die Pflege- «ltern, die Schule und die Leiter des B i b e l k r e i s e s ihm wie seinen Mitchülern verboten hätten, sich öffentlich mit Mädchen zu zeigen. Husmann äußerte sich dann zu den Punkten der Anklage, die ihm Graujamkeit gegenüber Tieren vorwerfen. Er erklärte, daß er im Gegenteil dafür eingetreten sei. daß man die gefangenen Kotzen, die den Vogrlbestond im Garten zerstörten, nicht ertränke, weil sie zu viel litten.Ich bat den Onkel, die Tiere zu erschießen, habe sie dann begraben und ihnen Blumen auf das Grab gepflanzt." Auf den Bor- halt des Vorsitzenden, daß Husmann einmal eine tote Kotze photo- graphiert hätte, erwiderte der Angeklagte, daß er die Bilder seinen Brüdern geschickt habe, zum Zeichen dafür, daß erdiesen großen Burschen" erlegt habe, dem man schon lange ausgelauert Hab«. Weiter wehrte sich der Angeklagte gegen den Vorwurf der Anklag«. daß er in der Schule mit schwächeren Schülernherumgealbert" habe. Vors.: Sie sollen häßlich von ihren Lehrern gesprochen haben. A n g e k l.: Ich Hobe wohl mal die LehrerEsel" oderalter Idiot" genannt, aber diese Ausdrücke gebraucht doch jeder Schüler mal. Dem Angeklagten wurde dann vorgehalten, er habe H e l m u t h Daube beim Spiel einmal sehr hart behandelt, als er ihn in den Schwitzkasten" genommen, d. h. daß er den Kopf des andern zwischen Arm und Körper gepreßt habe. Husmann gibt das zu. be- teuert aber, daß die- ohne Nebengedanken, nur im Spiel geschehen sei. Man erörterte dann die Freundschaft, die zwischen H e l m u t h Daube und der P f l e g« s ch w e st« r Ilse de» Angeklagten be- stand. Husmann verneinte sehr bestimmt, daß er seinen Freund, der Ilse sehr geliebt und auch mit anderen Mädchen Beziehungen ge- hobt habe, von Ilse zu trennen versucht habe, um Daube mehr an sich zu fesseln. Husmann erklärte vielmehr, die Freundschaft Helnmths mit Ilse gefördert zu haben. Zur Unterstützung dieser Darstellung verlas der Vorsitzende eine vom verkeidiger überreichte Karte, die

Husmann an ein«Mieze" zum Geburtstag geschrieben hat. in der er ihr seine Liebe beteuert und bedauert, daß es nach der Abreise der jungen Dame keine Miezekatze mehr in Gladbeck gäbe. Als erster Zeuge in diesem Fragenkomplex wurde dann Studienrat Baus« aus Gladbeck vernoinrnen, der als Leiter des Gymnasiums Husmann als einen Schüler schildert, der ein gutes Betragen gezeigt habe»nd immer fleißig gewesen sei. Vors.: Haben Sie Klagen über Roheit von ihm gehört? Zeuge: Niemals. Die Freundschaft mit Daube hat der Zeuge immer für harmlos und normal ge- halten. Beide hätten schon deshalb zusammengehalten, da beider Väter Rektoren waren. Der Zeuge verlos dann einen Bericht der Schulprüfungskommission vor der Abiturientenprüfung, dt« den An» geklagten als einen sehr höflichen und zuvorkommenden Menschen schildert, der durch seine Liebenswürdigkeit sich allgemein« Sympathie erworben habe. Der Zeuge hat bei Ausflügen mit Husmann und Dgub« im gleichen Raum geschlafen, ohne irgend etwas Ausfallendes zu bemerken. Den ermordeten Helmuh Daube schildert« der Studien« rat als einen sehr fleißigen Schüler von tadellosem Charakter.Noch der Tat besuchte mich Husmann in meinem Amtszimmer. Er beklagte sich über die Untersuchungsart gegen ihn. Ich hott« von diese« Jungen Mit den klaren Augen durchaus den Eindruck: Das ist kein Mörder." Zum Schluß der Sitzung, in der sich die Sachverstandigen über die wahrscheinliche Ausführung des Mordes, über den Obduktion«- besund usw.. äußerten, kann zusammenfassend gesagt werden, baß die Sachverständigen der Ansicht waren, die Tötung könne«ögticher- weis« mit dem Messer ausgeführt sein, da» da» Gericht beschlag­nahmt hat und von dem Husmann und fein Pflegevater behaupten, daß es der Angeklagte auf der nächtlichen Diebesjagd geraume Zeit vor der Mordtat verloren habe. Der Tater müsse nach Ansicht der Sachverständigen ein ziemlich kräftiger Mensch gewesen sein. Darüber. ob die Ermordung Daube» in stehender oder liegender Stellung er» folgt ist, gehen die Ansichten der Sachverständigen auseinander. Dia Schändung der Leiche hätte keiner besonderen Kunst bedurft. Man war auch der Aussossung, daß der Täter bei dem ganzen Morde sich nicht sehr mit Blut befleckt haben müßte. Darauf wurde die Sitzung auf Mittwoch oertagt. Oer anonyme Brief ein Schwindel. Am Sonnabend vormittag hat bekanntlich der Dater de» Er» mordeten. Rektor Daube, einen onomMen Brief erhalten, des In» Halts, wonach Husmann unschuldig und der Täter ins Ausland ge- flüchtet fei. Der Ueberbringer des Briefes hat nunmehr ein- gestanden, den Brief selbst geschrieben zu haben. E« handelt sich p m«inen Dummenjungen st reich. * Der Husmann-Prozeß wird wahrscheinlich noch bis Ende nächster Woche dauern. Da» Gericht will in dieser Woche«ine große Anzahl von Zeugen unter Ausschluß der Oesientlichkeit über dl« Charaktereigenschaften de» Angeklagten, über die Freundschaft zwischen Husmann und Daube und ander« damit in Zufammenhsng stehende Dinge vernehmen. Der Borfitzende hofft, dies« vernehmun- gen bis zum kommenden Sonnabend abschließen zu können. Der nächst« Montag soll dann zur vorbereiwng der Plädoyers sitzungsfrci bleiben. Für die Anträge der Stootsonwall« schaft und dos Plädoyer des Verteidigers sind dann der Dienstag und Mittwoch anberaumt worden, während da» Urteil am Don» n« rs t a g oder Freitag nächster Woche zu erwarten ist.

Bayerische Hausbesitzer. Sine Palastrevolution gegen die bayerische Finanzpolitik. München . 22. Oktober.(Eigenbericht.) Der Landesverband der bayerisch «« Grund- und H-ta ut? b e s Tg e r v e r e i n e, dessen Mitglieder in übergroßer Majorität den Rechtsparteien nahestehen, hielt am Sonntag in Rothenburg o. d. Tauber seine Jahresversammlung ob. Sie erhielt im Zeitalter der Vereinheitlichung de» Reiche» und der Länder- konfererij} eine bemerkensipert politische Bedeutung dadurch, daß es im Haupircferot zu einer unerwarteten Liebeserklärung der bayerischen Hausbesitzer an da» Reich kam. Unter scharfen Ausfällen gege-l die Finanzpolitik der bayerischen Regierung beklagte sich im Namen der Derbändslcitung und der Mitglieder der erste Lorsitzende des Grund- und Hausbesigeroerelns München (Seyfried) darüber, daß Bayern neben Mecklenburg und Sachsen die Mietzinssteuer am höchsten, nämlich mit 76 Proj. der Friedensmiete, ausschöpfe und außerdem als einziges Land das

Reichsgesetz über die Senkung der Realsteuern vom April IM? nicht ausführe, sondern die Mietzinssteuer noch erhöht habe. Wörtlich erklärt« er:Unter diesen Umständen ist e» begreiflich, Venn der bayerische Hausbesitz sein Heil mehr bei der Reichsregie- r u n g trotz deren Linkseinstellung sucht al« in Boyern. zumal die bayerisch« Regierung den Steuervereinheittichungsbestrebungen de« Reichs schärfsten Widerstand entgegensetzt. Der bayerisch « Haus- besitz sieht ober nicht ein, warum er die Kosten für diesen bayerischen Partikularismus tragen soll." Lebhaftes Sehr richtig! und stürmische Bravorufe bestätigten die große Mißstimmung über die Finanzpolittk der bayerischen Regierung. Der preußische Staatsrat, der am Dienstag zu einem auf einige Tage berechneten Sitzungsabschnitt zusammentreten wird, hat u. a. auch zu dem Entwurf über ein Warthe. Netzebruch- Gesetz Stellung zu nehmen. Die Notwendigkeit dieser gesetzlichen Regelung ergibt sich au» den schweren Wasserschäden, die fort- dauernd im Warthe -Netzebruch eingetreten sind.