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Reich
Morgenausgabe
Nr. 503
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45.Jahrgang
Böchentlich 85 Bt., monatlich 3,60 m. im voraus zahlbar, Bostbezug 4,32 m. einschl. Bestellgelb, Auslandsabonne ment 6.-M. pro Monat.
Der Borwärts" erscheint wochentag lich zweimal, Sonntags und Montags einmal, die Abendausgaben für Berlin und im Handel mit dem Titel„ Der Abend", Illustrierte Beilagen Bol und Zeit" und„ Kinderfreund". Ferner Unterhaltung und Wissen"." Frauen. ftimme"." Technit". Blid in die Bücherwelt" und Jugend- Borwärts*
Mittwoch
24. Oftober 1928
Groß- Berlin 10 Pf. Auswärts 15 Pf.
Die einipalttge Ronpareillezetle 80 Bfennig, Reflame eile Reichs mart. Aleine Anzeigen das ettge druate Wort 25 Pfennig( zuläffig zwe fettgedruckte sorte), jedes weitere Bort 12 Pfennig. Steuengesuche das erste Wort 15 Pfennig, jedes weitere Wort 10 Pfennig. Borte über 15 Buchstaben gählen für zwei Borte. Arbeitsmarkt Beile 60 Pfennig. Familienanzeigen für Abonnenten Seile 40 Pfennig. Anzeigen annahme im Hauptgeschäft Linden ftraße 3, mochentagl, von 81%, bis 17 Uhr.
Redaktion und Verlag: Berlin SW 68, Lindenstraße 3
Fernsprecher: Tönboff 292-297. Telegramm- Adr.: Sozialdemokrat Berlin Vorwärts- Verlag G.m.b.H.
Parker Gilbert in Brüffel.
Brüssel , 23. Oktober. ( Eigenbericht.) Der Reparationsagent Parter Gilbert, der am Montag abend in Brüssel antam, hielt am Dienstag eine Besprechung mit dem Ministerpräsidenten Jaspar, dem Minister des Aeußern ber. Hymans und dem Finanzminister Hout art ab. Der Zweck ober dieser Besprechung war, die belgische Regierung von den in London fund Paris gepflogenen Verhandlungen über die Revision des Dawes- Planes zu unterrichten und die Haltung der belgischen Regierung zu dieser Frage zu erfahren.
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mäßigen er absetzung der an Belgien gezahlten Jahresraten, die deffen Schuld an Amerita reichlich decken, nichts wissen, weil dadurch das Gleichgewicht des belgischen Budgets gefährdet würde. Auch der Vorschlag einer Mobilisierung der deutschen Reparationsschuld findet bei der belgischen Regierung wenig Anklang, weil sie von einer derartig großen internationalen Kreditoperation einen ungünstigen Rückschlag auf den allgemeinen Binsfuß befürchtet. Andererseits versucht die belgische Regierung vor Einsetzung der in Genf beschlossenen Reparationsjachverständigenkommission die Zustimmung der ehemals alliierten Regierungen zur belgischen Forderung der Rückerstattung der beim WaffenDb es Barker Gilbert gelungen ist, die belgische Regierung zu einer Aenderung dieses scharf ablehnenden Standpunktes zu bewegen, wird nicht gesagt. Barker Gilbert wurde im Laufe des Nachmittag vom König empfangen und reiste abends nach Berlin weiter.
Vormittags hatte der Ministerrat über diese Angelegenheit beraten. Amtlich wird erklärt, daß der Ministerrat die im wesentlichen ablehnende Haltung der belgischen Re- stillstand in Belgien verbliebenen Papiermark zu gewinnen. gierung befräftigt hat. Belgien hat nach Ansicht der Regierung fein Interesse an der Revision des Dawes- Plans. Auch die belgische cht.) Regierung hält die endgültige Festsetzung der deutschen Reparationsschuld für notwendig, aber sie will von einer noch so
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Behn Jahre Deutschösterreich.
Wien , 23. Ottober. 3um zehnjährigen Gedenken der am 21. Oktober erfolgten Konstituierung der Nationalversammlung der deutschen Abgeordneten Bla Alt- Desterreichs im Saal des Niederösterreichischen Landtags verSetra lammelten sich heute unter dem Vorsiz des LandtagspräsidentenJufel zahlreiche National- und Bundesräte in den historischen mme Räumen. Präsident Jukel. gedachte der Ereignisse vor zehn Jahren und der Beschlüsse der damaligen Nationalversammlung sowie aller Bun Bolksgenossen, die am 21. Oftober 1918 das feierliche, Bekenntnis en um deutschösterreichischen Staat abgelegt haben. Besonders gedachte er der Bevölkerung jener ehemals niederösterreichiIchen Gebietsteile, die durch das Friedensdiktat von 80 St. Germain von ihrem Mutterland losgelöst wurden. ellte Präsident Jufel schloß mit den Worten:„ Opfermut Sugen und Selbstvertrauen jedes einzelnen Bürgers haben es ermöglicht, fus das vor zehn Jahren gegründete Desterreich, wenn auch noch nicht Bu einem glücklichen Ziel, so doch ein gutes Stüd weiter vorwärts zu bringen. In Liebe zu unserem Vaterland wollen wir die Feier thöfe des heutigen Tages ausklingen lassen in dem einmütigen Bekenntnis zum heutigen Staat. Die Republik lebe hoch!" Die Versammlung, die sich bereits bei den Schlußworten des Präsidenten von den Blägen erhoben hatte, stimmte begeistert in den Hochruf ein.
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Amnestie für politische und Julidelikte.
Wien , 23. Oktober. ( Eigenbericht.)
Im Nationalrat hat die Regierung ein Amnestie geseh aus Anlaß des zehnjährigen Bestandes der Republik vorgelegt. Danach soll für politische Delikte, die genau angegeben werden, eine Niederschlagung des Strafverfahrens sowie eine Erlassung der noch nicht vollstreckten Strafen und für alle eine Nachsicht der Straffolgen ein
treten.
Für alle strafbaren Handlungen, die am 15. und 16. Juli 1927 im Zusammenhang mit den damaligen Unruhen begangen wurden, wird Nachsicht der Strafen und der Rechtsjol Sen gewährt sowie noch nicht eingeleitete Verfahren eingestellt. Schließlich wird, ganz abgesehen von diesen Deliften, für alle rechtsfräftigen Urteile, die nicht einen Monat Freiheitsstrafe oder einen Monat Ersatzstrafe für Geldstrafe übersteigen, dreijährige BewähTungsfrist bewilligt. Dieser Gesetzentwurf wird voraussichtlich sehr schnell im Parlament behandelt werden.
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Bankkonto: Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten Wallstr. 65. Diskonto- Gesellschaft, Depofitentasse Lindenstr. 3
Gewerkschaft und Partei.
Reallohn ist gewerkschaftlicher plus politischer Lohn!
Die Gewerkschaften fönnen in diesen Tagen der Erinne rung an das Sozialistengesetz noch ein anderes Jubiläum feiern. Gerade 10 Jahre vor dem Erlaß des Schandgesezes, also vor nunmehr 60 Jahren, tagte in Berlin der„ Allgemeine deutsche Arbeitertongreß", auf dem ein umfaffender Plan zur Gründung von Gewerkschaften beraten und beschlossen wurde. Wenn auch schon vor dieser Beit in einzelnen Berufen Anfänge gewerkschaftlicher Organifation vorhanden waren, so kann man doch von dieser Tagung aus die Geschichte der modernen Gewerkschafts bewegung datieren.
Üm jene Zeit war die Idee der gewerkschafts lichen Selbsthilfe in der jungen sozialistischen Bewegung noch heftig umstritten. Man bezweifelte ernsthaft, daß der gewerkschaftlichen Aktion überhaupt Erfolge möglich sein Bewegung, ohne daß irgendein Borteil für die Arbeiter dafönnten und befürchtete eine Zersplitterung der politischen bei herausfäme. So sonderbar uns heute dieser Pessimismus erscheint, er war damals angesichts der Schwäche der Gesamt
jedenfalls unerwartet: Entweder man überhört sie achselzuckend, bewegung nur zu verständlich. oder man setzt auf einen Schelmen anderthalben.
Vormarsch in Norwegen . Arbeitererfolge bei den Gemeindewahlen.
Kopenhagen , 23. Oftober.( Eigenbericht.)
Die norwegischen Gemeindewahlen sind im Gange, vorerst in den Landdistrikten, da die Städte erst im Dezember wählen. Es wird sich bei diesen Wahlen entscheiden, ob der große Fortschritt der inzwischen vereinigten Arbeiterparteien bei den Storthings wahlen 1927 bestätigt wird,
Längst ist jeder Zweifel über die Berechtigung und Notmendigkeit der besonderen Gewerkschaftsbewegung verschwunden. Aus den Tatsachen wissen wir, wie glänzend sich die Zweiteilung bewährt hat wie ausgezeichnet beide Fornationen einander ergänzt haben und wie der Fortschritt der politischen Bewegung ohne die gewerkschaftliche Hilfe ebenso wenig denkbar gewesen wäre, wie die Erfolge der Gewerk schaften ohne die Partei.
Gilt das ohne jede Einschränkung für die Bergangenheit, so muß es erst recht für die Gegenwart und Zukunft Gültigfeit haben. Die politische Um formung des Staates märe finnlos, wenn ihr nicht soziale. Wandlungen folgen würden. Die Arbeiterklasse fämpft um politische Macht nicht als, Selbstzwed, sondern als Mittel zum Zweck der sozialen Die Sozialdemokratische Arbeiterpartei hat sich bis jetzt Staat muß felbstverständlich in einem ganz anderen Maße Umgestaltung. Der demokratisch parlamentarische schon die Mehrheit in 57 Landgemeinden gesichert, in die Wirtschaft und das joziale Leben eingreifen, als der von denen 37 bisher bürgerliche Mehrheiten hatten. In 10 Ge= rein tapitalistische Klassenstaat des alten Regimes dazu bereit meinden haben die Arbeiter die gleiche Anzahl Vertreter wie die war. Vieles von dem, was früher allein durch gewerkschaftBürgerlichen erhalten. Die Aussichten sind somit außerordentliche Selbsthilfe und gegen den heftigen Widerstand nicht nur ich günstig. Die Stellung der Arbeiterpartei wird sich bei den Wahlen in den Städten zweifellos noch stärker verbessern.
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des Unternehmertums, sondern auch der Staatsorgane zu erringen war, wird heute schon und in Zukunft noch mehr zu einer Staatsaufgabe.
An zwei Beispielen der Nachkriegszeit ist das ganz deutlich. Das eine ist die Arbeitszeitgefeggebung, die frog
Mobilmachung der Scharfmacher. aller Mängel die durchschnittliche Arbeitsdauer auf ein
Schließt die Arbeiterfront!
Die Scharfmacher halten den Augenblick für einen großen Angriff gegen die Arbeiterschaft und ihre Crga nisationen für gekommen.
Maß herabgedrückt hat, das durch gewerkschaftliche Selbsthilfe vielleicht auch erreichbar gewesen wäre, aber schwerlich schon zu diesem Zeitpunkt und nur unter Aufbietung ganz großer Kraftanstrengungen und gewaltiger Opfer der Arbeiter. Das andere ist die Arbeitslosenfürsorge, die als wichtiges Hilfsmittel des Lohnfampfes von den Gewertschaften längst erkannt und eingeführt war die aber nun durch die staatliche Regelung fehr viel wirksamer gestaltet worden ist, als es der rein gewerkschaftlichen Selbsthilfe mög
Die Textilindustriellen wollten der Arbeiter Sischaft eine Entscheidungsschlacht aufzwingen in einer i tuation, die den Arbeitern wenig Chancen bot. Sie drohlich wäre. ten mit der allgemeinen Aussperrung. Ihr Plan ist zuletzt gescheitert. Die Schiedssprüche im Dürener und München - Gladbacher Gebiet sind für verbindlich erklärt
worden.
Die Metallindustriellen der Gruppe Nordweit, die Führer des deutschen Scharfmachertums, bereiten die allgemeine Aussperrung vor. Ihre Mobilmachungsbefehle an die Mitglieder des ArbeitgeberMit ihnen kämpfen die verbandes sind ergangen. Werftunternehmer.
Sie wollen es auf Biegen oder Brechen ankommen lassen!
Für sie arbeitet der Wahnwik der Kommu nisten, die in dieser Situation gegen die Arbeiterschaft fämpfen und Zersplitterung in ihre organisierte Macht zu tragen suchen. Kommunistischer Terror in Hamburg gegen organisierte Arbeiter, gegen die Gewerk. Das Programm Hugenbergs findet in der gesamten schaft! Sie überfallen ältere Arbeiter, sie mishandeln Presse eine eingehende Wiedergabe, ohne daß man sich hier im all- fie, um ihre gewerkschaftliche Disziplin zu untergraben. Cemeinen veranlaßt fühlte, eingehender Stellung zu nehmen: der beste Beweis dafür, wie ruhig man in Frankreich immerhin heute tie geräuschvolle Tätigkeit der deutschen Nationalisten betrachtet. Der„ Paris Midi" läßt sich aus Berlin berichten, es sei völlig ausgeschlossen, daß ein etwaiger Gewaltstreich Hugenbergs jemals gelingen werde. Die deutsche Republik stehe wie ein Felsen, ind nichts könne fie mehr zu Fall bringen. Nur Blätter, die systematisch nach Heggelegenheiten fuchen, wie der Intranfigeant", laffen lich vernehmen, daß die Entente cordiale mit England nunmehr rst recht gefestigt werden müsse. Alles in allem kommt die Birkung der Tiraden Hugenbergs in Frankreich für jeine Anhänger
Gegen Aussperrungsterror der Scharfmacher und kommunistischen Wahnwit muß die organisierte Arbeiterschaft siegen! Die freien Gewerkschaften und die Sozialdemokratische Partei - sie bilden den festen Wall, an dem sich der Ansturm brechen muß.
Seid gerüstet! Stärkt unsere organisierte Macht!
Hinein in die Gewerkschaften! Her zur Sozialdemokratie!
Die Tatsache, daß im alten Staat die wirtschaftlichen und sozialen Aufgaben in untergeordneten Refforts so nebenher mit verwaltet wurden, während wir heute für die Fragen der Wirtschaft. der Arbeit und der Ernährung ie ein besonderes Ministerium haben, ist ein meiterer Beweis dafür, wie sehr die Möglichkeiten gewachsen sind, die Machtmittel des Staates mit einzusehen für den Kampf der Arbeiter um Beffergestaltung der Lebensbedingungen.
Unter der geltenden demokratischen Verfassung kann die Boltsmehrheit ihre Souveränität über den Staat durch das einfache Mittel des Stimmzettels verwirklichen. Das deutsche Boll, dessen Wähler zu zwei Dritteln' Arbeitnehmer find, braucht nur zu wollen, um den Staat zu einer Arbeiterpolitif zu zwingen, die gewiß nicht die aewerkschaftliche Arbeit überflüssig machen, aber in größtem Maßstab fördern und ergänzen und in ihren Erfolgen sichern würde.
Wirtschaftspolitit, Handels- und Zollpolitik sind neben der Sozialpolitit entscheidende Faktoren der Lohnbildung. Der nurgewerkschaftliche Lohnkampf findet deshalb seine notwendige Ergänzung im politischen Lohntampf. Der gewerkschaftlich erkämpfte Lohn wird erst in Verbindung mit der politischen Lohngestaltung zum Reallohn, der das Maß der Lebenshaltung bestimmt. So ist die innige Verbundenheit zwischen gewerkschaftlicher und politischer Aktion und damit zwischen Gewertschaften und Partei im neuen Staat noch viel selbstverständ licher geworden, als sie es früher war. Als die politische Organisation der Arbeiterschaft sich spaltete, wurde zunächst die Form der Zusammenarbeit für die Gewerkschaften, proble= matisch. Heute eristiert diese Frage nicht mehr. Die politischen Interessen der Gewerkschaften sind zwar nicht unter allen Umständen auf eine bestimmte Parteipolitik abgestellt, aber sie erfordern den größtmöglichen positiven Ein