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GREEKTY

DES

STADT VORWARTS

BEILAGE

Feier und Werbestunden.

Eine Werbekundgebung in Briz- Budom stand canz im Zeichen einer Massenveranstaltung. Der ftattliche Zug, von Fackelträgern flantiert, unter Vorantritt des Brizer Reichs­banner- Tambourforps, ging durch die Straßen des alten und neuen Britz  . Die eigentliche Kundgebung fand in Müllers Festjälen, Chausseestraße, statt. Nach einem Gesangsvortrag des " Neuköllner Männerchors" zeichnete der Redner, Reihstags­cbgeordneter Crispien, den Weg der deutschen   Sozialdemo fratie seit ihrer Geburt. Schilderte den Ursprung des" Kommu­istischen Manifestes", den Verlauf der bürgerlichen Revolutionen und schließlich die Gründung der ersten sozialdemokratischen Orga­risation, die den Theorien Marg' und Engels' entsprach, durch Ferdinand Lassalle  . Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen behandelte Crispien den Aufstand der Pariser Kommunarden im Sahre 1871, der die erste Arbeiterregierung brachte. Sie konnte jedoch nicht bestehen, weil die Voraussetzungen hierfür im Brole tariat nicht gegeben waren. Blutig wurde das Freiheitsbegehr iedergeschlagen. Französische   Reaktionäre und preußisch- deutsche Militaristen arbeiteten bei dieser Niedermezelung Hand in Hand. Da war es August Bebel  , der nah diesem für die Arbeiterklasse 1hweren Schlag erklärte, daß doch der Tag fommen wird, wo das Broletariat überall seinen Nacken gegen die Bedrücker erhebe. Der Redner schilderte dann das Werden des Schandgeseizes, die Bis­mardschen Berfolgungen der Sozialdemokratie und den überaus karten Entbehrungskampf der Parteianhänger. Die Republit wurde trotz Sozialistengeset, trotz Bismard und Wilhelm II.   Crispien erinnerte dann an die kürzliche Wahl Hugenbergs zum Vorsitzenden Yer Deutschnationalen Volkspartei. Diese Wahl heißt uns Augen und Ohren offenzuhalten im Dienste der jungen Republik  . Schlagt jie Trommel durch die Lande, kämpft, werbt, siegt für die Sozial­temotratie." Herzlich war der Beifall, der die gründlichen Aus­führungen des Redners lohnte.

Friedrichshagen  , immer der Hort geistigen Fortschritts, verfügt heute über eine der stärksten Abteilungen der Sozialdemo= Iratie von den Berliner   Außenbezirken. Die Werbekundgebung im . Besellschaftshaus" wies darum auch sehr zahlreichen Besuch auf. Landtagsabgeordneter Max Fechner   überblickte in seinem Referat Tie Tätigkeit der Sozialdemokratie in dem Jahrzehnt nach der Revo­lution. Er zeigte, wie die Sozialdemokratie ihre Forderungen in die Tat umgesetzt hat. Um das Werk der sozialistischen   Gesellschafts­erdnung zu vollenden, bedarf es des Kampfeswillens, den unsere Borkämpfer so oft bewiesen haben, und der Zusammenarbeit des ganzen Proletariats. Der Appell zum Eintritt in die Partei hat manchen Außenstehenden von der Notwendigkeit überzeugt, sich in die Reihe derer zu stellen, die allein für seine jeziale Beijerstellung sorgen tönnen. Der Film Was wir schufen" bewies dieses an einer Reihe von Beispielen.

Ein Bild unermüdlicher Kleinarbeit und rastlosen Kämpfertums boten die gestrigen Werbeabende in Schöneberg  . Die 80. Ab­teilung hatte die Frauen zu einer Kundgebung gerufen, die im Gesangssaal des Helmholt- Gymnasiums in der Rubensstraße statt­fand. Hier sprach Etadtverordneter Kasper über den Weg der Sozialdemokratie, die sich aus den eisernen Fesseln des Bismard­schen Schandgesetzes befreite und zur Millionenpartei heranwuchs, unter deren Bannern heute die Werktätigen marschieren. Der aus­gezeichnete Vortrag gestaltete sich zu einem an die Frauen gerich teten Appell, sich der Partei anzuschließen, die für die Frauen das Stimmrecht erkämpft hat. Rezitationen und Lieder zur Laute, vor­getragen von Döring und Hosemann, gaben diesem eindrucksvollen Abend die künstlerische Umrahmung. Nicht minder erfolgreich verliesen die in den einzelnen Bezirkslokalen veranstalteten Gerbeabende, die ebenfalls einen sehr guten Besuch aufwiesen. Im Lokal von Milde in der Nollendorfstraße hielt Dr. Croner ein wirtschaftspolitisches Referat, im Lokal von Jürgens in der Bar­barossastraße sprach der Vorsitzende des Berliner   AfA- Ortskartells, Erich Flatau, über die Ziele der Partei. Genosse Dr. Norbert Marg sprach die Begleitworte zu einem Lichtbildervortrag, dessen packende Bilderfolge den Aufstieg der SPD.   veranschaulichte, und Schriftsteller Hans Kamm referierte zu einer Lichtbilder

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Lack­

Gesellschaftsschuh

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reihe, die das Bürgertum in der Karikatur zeigte. Alle Abende zeugten von der Geschlossenheit und der inneren Kraft der Sozial­demokratischen Partei.

Der Bezirk Tiergarten   leitete gestern seine Pro­paganda mit einer Straßenkundgebung ein. Unter Borantritt zweier Kapellen formierte sich im Kleinen Tiergarten der Zug. An der Spize marschierte die Arbeiterjugend mit zwei riesengroßen roten Fahnen, die im Schein der mitgeführten Fackeln weithin leuchteten. Die Fackeln, Fahnen, Banner und Transparente, auf denen für die Sozialdemokratie geworben wurde, gaben dem Zug ein buntes Bild. Bom Tier­garten marschierten die Demonstranten durch Alt- Moabit, durch die Beussel- und Wiclefstraße. Ueberall waren die Straßen dicht um­säumt von einer Menge, die auf den Zug wartete und dann zu beiden Seiten des Zuges mitmarschierte. An der Beussel- Ecke Huttenstraße stand die Bevölkerung in dichten Reihen an den Bürgersteigen und ließ den Zug unter begeisterten Zurufen passieren. Nach zweistündigem Ummarsch durch Alt- Moabit marschierte der Bug, wieder zum Kleinen Tiergarten. Dort sprach nach einigen Musikvorträgen der Kreisvorsitzende Hennig, der unter starten Beifall die Arbeit der Sozialdemokratie schilderte. Nur wenn die Reihen der Sozialdemokratie so führte er aus noch stärker werden, wird uns der Kampf um die Macht gelingen, wird die Sozialdemokratie ihre Ziele verwirklichen können. Mit einem Hoch schloß die Kundgebung. auf die Sozialdemokratie, in das die Menge begeistert einstimmte,

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Straße 6, gab es ebenfalls eine Werbeversammlung. Uebervoll war der Im Wohlfahrtssaal Charlottenburg, Königin- Elisabeth­Saal bereits lange vor Beginn und immer neue Teilnehmer strömten hinzu. Ein erfreuliches und vielversprechendes Omen für das gute Gelingen. Der Preffa- Film Im Anfang war das Wort", start und eindrucksvoll in seiner Geschlossenheit vom Kämpfen, Werden und Wachsen der sozialistischen   Idee, gab dem Abend einen wür­digen Auftakt. In einem furzen Ueberblick umrih Stadtverordnete Lisbeth Hübner- Riedger noch einmal, wie sich der große Ge­danke von Freiheit und Menschentum durch Kämpfe und Wider­wärtigkeiten aller Art hindurchgerungen, um heute, nach 50 Jahren, fiegreich vorwärts zu schreiten. So soll auch der 50. Geburtstag des Sozialistengesetzes nicht nur ein dankbarer Rückblick auf all das mühevoll Geschaffene sein, er soll vielmehr den allumfassenden so­ zialistischen   Gedanken, durch Völkerfrieden und Völkerversöhnung den Menschen ein menschenwürdiges Dasein zu schaffen, verwirt­lichen helfen. Mit einem Hoch auf die Republik   schloß die Rednerin. Tiefe Ergriffenheit war der Dank der zahlreichen Zuhörerschaft. Den Beschluß der stimmungsvollen Feier bildete die Vorführung des Potemkin- Films".

Buchtig und eindrucksvoll war die Werbeveranstaltung, die von der 23. Abteilung der SPD  . im Saal von Steinader, Müller­Ede Seestraße, als Feierstunde zum Gedenken der 50jährigen Wiederkehr des Erlasses des Sozialistengesetzes durchgeführt wurde. Der geräumige Saal fonnte faum die Parteigenossen und Freunde der sozialistischen   Bewegung fassen. Auffällig war die große Zahl der Sympathisierenden, die nach dieser wohlgelungenen Veranstal­tung sicherlich recht bald den organisatorischen Anschluß an die Partei vollziehen werden. Nach den wohlgelungenen Darbietungen des Gemischten Chors Norden und Reezitationen des Ge­nossen 3erndt, sprach Alexander Stein über das Thema: , 50 Jahre Kampf und Aufstieg." Im Anschluß an die Rede konnte Genosse Napp fünfzehn Jubilare begrüßen, die seit 25 bis zu 34 Jahren Mitglieder der Partei sind und ihnen die Jubiläumsnadel überreichen. Diesen alten Kämpfern es gleich zu tun, war das stille Gelöbnis aller Anwesenden. Nach dem Gesang der Inter­nationale berichteten einige Jubilare von selbst erlebten ernsten und heiteren Episoden aus den Kämpfen der Sozialdemokratie im alten Obrigkeitsstaat. Die ganze Veranstaltung war ein Zeichen der inneren Einheit und Geschlossenheit, des Kampfeswillen und der Bukunftsfreudigkeit der Sozialdemokratie. Bei einer Werbewoche, die von diesem Geiste beseelt ist, kann der Erfolg nicht ausbleiben

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Hochstleistung die Parole!

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Wirtschaftlichkeit im Volksfüchenwesen.

Das Bollstüchenwesen ist durchaus nicht eine Einrichtung der Kriegszeit, wie es oft heißt, sondern es ist sehr gut als Fortsegung der in der Borkriegszeit bestandenen Morgensternschen Volksküchen, die eine ganze Portion für 25 Pf., eine halbe Portion für 15 Pf. lieferten, zu bewerten.

Das Volksküchenwesen hat sich in der proletarischen Bevölkerung so gut eingebürgert, daß es sich nicht mehr beseitigen läßt. Wenn also gegenwärtig der Neubau einer Volksküche in der Stadtverord­netenversammlung erwogen wird, wird auch darauf Rücksicht zu nehmen sein, sie an einer solchen Stelle zu errichten, wo eine außer= gewöhnliche Wirtschaftlichkeit zu erwarten ist, und zwar erstens durch die an der Speisung direkt Beteiligten, zweitens durch Belieferung der in der Nähe liegenden Anstalten und drittens durch Einschaltung in ein größeres Bauprojekt unter Berücksichtigung eines in unmittel barer Nähe befindlichen Gaswerts.

Die Propagierung des Volkstüchengedankens erfordert natürlich die Wahrnehmung der Interessen der an der Volksspeisung Teil­nehmenden, zugleich aber auch, daß durch höchste Wirtschaftlichkeit das Essen in guter Qualität und verhältnismäßig billig abgegeben wird. Diese Möglichkeit besteht, wenn durch die Belieferung von Anstalten dieser Küche von vornherein eine sichere finanzielle Grand­lage gegeben ist. Als Anregung dürfte auf folgendes hingewiesen

werden.

Im Bezirk Prenzlauer Berg   liegt das Hujeland- Hospital im Zusammenhang mit dem Asyl für Obdachlose und dem Gaswerk. Gegenüber befindet sich ein großes Grundstück, auf dem die Errich, tung von Wohnhäusern für die Angestellten des Hospitals und einer Badeanstalt geplant ist. Das Grundstück läßt aber einen weiteren Bau zu. Es besteht also die Möglichkeit, in das Bauprojekt den Bau der Vollstüchenebst Speiseräumen, die dringend notwendig sind, einzureihen und zweds Ausnutzung der überschüssigen Wärme und turzröhrigen Gasverbindung die Durchführung in engster Verbindung mit dem in der Nähe befind­lichen Gaswert zu bringen.

Zur Steigerung der Wirtschaftlichte it dürfte fpl­gendes beitragen: Das Hufeland- Hospital gebraucht mit seinen 1430 bis 1450 Infassen täglich rund 1400 und einschließlich warmer Abend­speisung, die wöchentlich ein bis zwemal verabsolgt wird, rund 2500 Portionen warmes Essen. Für das Asyl für Obdachiose würden nach der durchgeführten Reform rund 3000 Tagesportionen in Frage tommen, also etwa 25 Proz. des gegenwärtigen Bedarfs von 10 000 bis 12 000 Portionen einschließlich der Schulspeisung. Mit dieser Anregung soll durchaus nicht gesagi sein, daß die Volfsspeisungsküche dem Bauvorhaben im Bezirk Prenzlauer Berg   eingeschaltet werden soll. Es tann durchaus die Möglichkeit bestehen, daß die Einschaltung in ein besseres und zwedmäßigeres Bauvorhaben vorhanden ist. Aber es wäre wünschenswert, wenn man endlich von dem alten System des Einzelbaues abfäme. Nur dadurch kann eine größere Wirtschaftlichkeit erzielt werden, nur dadurch kann der Boltsspeisung Gelegenheit gegeben werden, Mustergültiges zu leisten.

Es wird Angelegenheit der Stadtverordnetenversammlung sein, bei Verhandlung über die so wichtige Einrichtung den Weg zu finden, der auf fulturfortschrittlichem Gebiete der Stadt Berlin   zum Vorteil gereicht. Eugen Rosemann, Stadtrat.

Kündigung der Kaffenärzte- Berträge.

Wie der Hauptverband deutscher   Krantentassen mitteilt, sind von zahlreichen ärztlichen Organisationen die ört­lichen Arztverträge gefündigt worden. Die Kündigun gen sollen auf Anweisung des Hartmann- Bundes an­geblich als Vorsichtsmaßregel gegenüber einer eventuell zu erwarten­den Erhöhung der Versicherungsgrenze in der Krantenversicherung erfolgt sein. Der Hauptverband deutscher Krantentassen sieht in dieser vom Hartmann- Bund entfachten Bewegung eine Bedrohung des mühsam errungenen Friedens zwischen Aerzten und Krankenkassen, die nicht vereinbar mit den Grundsäken des Burg­friedens sei. Der Hauptverband deutscher Krankenkassen teilt mit, daß er die Verantwortung für diese Störung dem Hartmann- Bund überlassen müsse, der seine Absichten den Spitzenverbänden der Krankenkassen nicht mitgeteilt habe.

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