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Der Landbund- Prozeß.

( Fortsetzung von der 1. Seite.)

Aeußerung bezeugt. Graf Raldreuth rief im Zirtus Busch auf der letzten Agrariertagung: Es geht in den Kampf! Ich sage. nichts über die Wege, die wir gehen werden, aber ich erwarte von Ihnen, daß Sie hinter uns stehen, wenn wir die Wege beschreiten!" Welche Wege gemeint waren, erhellt aus der Antwort, die seinem: ,, Auf Wiedersehen im nächsten Jahr bei besseren Zeiten" entgegen­schallte: ,, Sonst sehen wir uns eben früher in Berlin wieder."

Hoffentlich ist auch dem Vertreter der Staatsanwaltschaft be­fannt, daß der oben zitierte Aufruf, der offen zu Gewalttätigkeiten auffordert, die Unterschrift des Herrn Cordes trägt. Hoffentlich meiß er, daß diese Aufforderung durchaus übereinstimmt mit sehr zahlreichen öffentlichen Kundmachungen des Landbundes in den letzten Jahren.

Der Welfenhort.

Braunschweig , Glückfeelig& Co., Antiquitäten en gros. Die alten Deutschen waren bestimmt unpraktische Leute. Da hat beispielsweise, nach der Behauptung des Nibelungenliedes, ein ge­wisser Hagen den reichen Nibelungenhort im Rhein versenkt. ( NB. Es handelt sich nicht um den Kölner Banfier Louis Hagen , der das ganz gewiß nicht getan hätte.) Für das ins Wasser geworfene Geld konnte sich natürlich keiner was faufen, und so wundert uns der weitere Verlauf des Nibelungenliedes nicht, wonach das burgun­dische Königshaus, von Herrn Hagen so unreell bedient, elend ver­tracht ist.

Ein heutiger Hagen hätte den Nibelungenhort gewiß nicht ins Wasser, sondern über das große Waffer gebracht. Er hätte ihn an die Amerikaner verkauft, die bekanntlich für solche Antiquitäten höchste Preise zahlen. Mangelhafte Geographiekenntnisse des Alter­tums haben einen beflagenswerten Mißgriff verursacht.

Heutzutage weiß man, wo Amerita liegt. Wir haben sogar den Globus erfunden zum Beweis, daß die Erde rund ist. Und so hat denn auch der ehemalige Herzog von Braunschweig feinen Zweifel, wohin er sich zur Berhöterung feines Welfen schatzes zu wenden hat. Freilich, da ist noch ein angeborenes fürstliches Vorurteil gegen den bürgerlichen Geschäftsbetrieb zu über winden. Aber wozu haften mittelalterliche Potentaten ihre Leib­juden, wozu hat Schwiegervater Wilhelm den Rechtsanwalt Löwen feld? Wozu hält Hugenberg die Redakteure Lissauer, Proskauer und Schweriner ?

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Ein Herzog von Braunschweig , der Welfenschäze verhöfern will, beauftragt den Wiener Antiquitätenhändler Mar Glüdseelig und läßt ihn mit der Sore nach Amerika dampfer. Glückseliger Welf ! Wohin sind die Zeiten, da der Schlachtruf ,, Hie Welf hie Waiblingen !" die cauern des mittelalterli.hen Städtchens durchtobte, wo die Welfenparole bis tief ins füdlie Welschland Mord und Bürgerkrieg gebar! Leugne einer, daß er Zeitalter pazifistisch verseucht ist. Statt der eisengepanzerten Welfen­streiter tut sich eine friedliche Kommanditgesellschaft auf: Braun­ schweig , Glückfeelig u. Co., Antiquitäten en gros.

Wie lange noch, und offiziell wird auf Märkten und Messen die Devise prangen:" Deutscher Fürst sein, heißt ein tüchtiger Geschäfts­mann sein. Fort mit der unprattischen mittelalterlichen, Romantit, die nichts einbringt. Amerika ist Trumpf. Amerikanisierung der fürstlichen Dentungsart ist das Gebot der Stunde. Ein Narr ein Schwärmer, ein verlorener nantifer, mer noch Fürstenhorte meh­mütig im Rhein versenkt, in Entsagung fünjuger Schagheber harrend.

Verdacht gegen einen Toten.

Gladbecker Zeugen über den Selbstmörder Ostendorf.

Effen, 27. Oftober.

Zu Beginn der heutigen Berhandlung, in der noch etwa 30 Jeugen vernommen werden sollen, stellte Erster Staats­anwalt Schneider den Antrag, die Preise während der Gutachten der Sachverständigen auszu­schließen. Er begründete diese Forderung folgender­maßen: Durch die Gutachten der Sachverständigen, und der Dinge, die im Anschluß daran besprochen werden müffen, ist eine Gefährdung der öffentlichen Sittlichkeit, besonders der heranwachsenden Jugend zu befürchten. Ich bitte deshalb, den Ausschluß auch der Pressevertreter beschließen zu wollen." motiv zu dem Gelbstmord des Schlächtergesellen Dann wurde eine Reihe von Zeugen vernommen, die über das D st endorf gehört werden sollten, nachdem noch Pastor Better über Husmann ein gutes Leumundszeugnis abgegeben hatte. Zunächst wurde eine Witwe Marie Hau, die dem Metzger Mus teta, einem früheren Arbeitskollegen des Ostendorf, den Selbstmord des Schlächtergesellen mitgeteilt hat. Bei dieser Gelegenheit habe Musketa gesagt:

,, Wenn er felbft Hand an sich gelegt hat, dann brauchen fie ihn nicht erst totzuschießen."

Die Beugin fragte sehr erstaunt, aus welchem Grunde denn Often dorf totgeschossen werden sollte. Darauf habe ihr Musketa gejagt, Ostendorf hätte etwas ausgefressen. Er hätte ihm auch noch vor seinem Tode gesagt, daß er bald aus Bladbed weggehen wolle.- Hierzu wurde sofort der Schlächtergeselle Musketa aus Bocholt , ver­nommen, der folgendes bekundete: Ich habe 14 Tage vor dem Mord an Daube den Ostendorf zum letztenmal gesehen. Er war sehr niedergeschlagen und erklärte mir: Jn nächster Zeit nehme ich mir das Leben, aber vorher muß noch einer daran glauben. Ich ver suchte, ihm den Selbstmord auszureden, sah aber, daß ich wenig Erfolg hatte.

Bors.: Aus welchem Grunde wollte Ostendorf denn aus dem Leben scheiden und noch jemanden mitnehmen?

3euge: Ostendorf war mit der Welt verfallen, weil er feine Arbeit hatte, sich zu Hause mit seinem Vater nicht vertrug und sich auch mehrmals mit seinem Vater geprügelt hatte..

Bors.: Wie sah denn der Ostendorf aus?

3euge: Er war ein großer, schlanker, aber träftig gebauter Mann, er war ein Mann, der sich vor keinem Menschen fürchtete und der immer suchte Menschen zu finden, mit denen er sich herum­schlagen konnte.

Der nächste Zeuge, der Meßgergeselle, Hans Streuer, der Ostendorf noch wenige Tage nach dem Mord gesehen hat, erklärte, daß Ostendorf einmal gesagt habe: Soll ich dich vielleicht ebenso fertig machen, wie den Daube? Die Bergarbeiterehefrau Anna Altendorf hat an dem Morgen des Mordes gegen 10 Uhr am Rande der Stadt Gladbeck ein blutbeflecktes Taschentuch mit dem Mono­gramm ,, M" und einen Handschuh gefunden. Borj.: Was ist denn aus diesem Taschentuch geworden? Rechtsanwalt Rufchen: Das

sind. Es ist endlich auch der

Blut an diesem Taschentuch ist durch die Polizei leider nicht unter­fucht worden.( Bewegung.)

Wichtige Bekundungen machte der darauffolgende Zeuge, der Meggergeselle Joseph Ruelper, der am 3. März, etwa 3 Wochen vor der Ermordung des Daube in einem Café gesessen und dort ein merkwürdiges Gespräch mitangehört hat. Der Zeuge bekundete: Ich jaz im Café und am Nebentisch faß ein großgewachsener, blonder, junger Mann in einem dunkelblauen Anzug mit einem jungen Mädchen. Ich wurde auf das Gespräch der beiden aufmert­sam, als der blonde Unbekannte wiederholt den Namen ,, Daube oder Dauber" nannte. Das Gespräch interessierte mich deshalb, weil mein Meister, bei dem ich arbeitete, Dauber" hieß und ich glaubte, daß das Gespräch sich um die Familie meines Meisters Mädchen mitteilte, er wolle von Gladbeck weg. drehte. Ich paßte also auf und hörte, daß der junge Mann dem Dann fam er wieder auf Daube oder Dauber zu sprechen und da hörte ich, wie er sagte:

Zuerst aber werde ich ihm die Rübe( den Kopf) und dann den.... absáhneiden.( Große Bewegung.)

Der Vorsitzende ließ den Zeugen daraufhin an den Richtertisch vortreten und zeigte ihm eine Anzahl Bilder. Der Zeuge glaubte, in einem Bild, das den Schlächter Ostendorf darstellt, den Fremden wiederzuerkennen, dessen Gespräch er gehört

hat. Er erklärte jedoch, daß er nach so langer Zeit eine absolut fichere Angabe nicht mehr machen könne. Der Vorsitzende ließ daraufhin die vorher vernommenen Zeugen nochmals vortreten, um festzustellen, ob Ostendorf einen blauen Anzug besessen hat, so mie ihn der Zeuge schilderte. Die anderen Seugen bestätigen, daß Ostendorf tatsächlich zwei blaue Anzüge besessen hat.

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Dann wurde die Bergarbeiterehefrau Pauline Schulz ver­nommen. Vors.: Sie haben am Morgen des 23. März mehrere Personen in der Nähe der Mehringsbrücke gesehen?-3eugin: Ich sah zwei Leute, von denen der eine einen grauen Hut, der andere einen grünen Hut trug. Beide hatten Windjacken an. Sie entfernten sich in schnellen Schritten und drehten sich öfter um. Vors: Würden Sie nach einer Photographie die Leute wieder­erkennen? Der Borfizende zeigte der Frau ein Bild Ostendorfs. Die Zeugin glaubte jedoch nicht, daß einer der beiden Männer Osten­dorf gewesen ist. Der eine von den beiden Männern, die ich gesehen habe, hatte die Sachen ganz mit Blut bedeckt. Ich hörte dann noch, wie die beiden Leute sagten, fie müßten in der Richtung nach Bochum gehen. Der nachfolgende Zeuge, Bergmann Defter und, hat am Morgen des 23. März, als er zur Zeche ging, den Weg an dem Daubeschen Haus vorbei genommen. Vorf.: Was sahen Sie da? -3euge: Ich fam gegen 14 Uhr morgen vorbei, da sah ich je­manden auf der Erde liegen und dachte, daß der Mann besoffen war. Ich machte mir weiter feine Gedanken. Einige Meter nur entfernt stand ein Droschtenauto. Bors: Haben Sie auch Ber­3euge: Jawohl, einen Mann. Als ich fonen dabei bemerkt? herankam, sprang er ins Auto und der Wagen fuhr sofort los. Bors: Auch dieser Spur ist die Polizei nachgegangen, aber es ist dabei nichts ermittelt worden.

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Los von solchen Irrtümern! Der Braunschweiger hält es mit Goeth:: Fürſtenzimmer für eine wichtig, daß die Möbel bar fogenannten Zeppelin fährt Sonntag oder Montag.

Glückselig, mer noch hoffen fann,

aus diesem Meer des Irrtums aufzutauchen!

Eine Richtigstellung.

Jonathan.

Auf den Artikel in unserer Nummer 508 B 253 vom 26. Dt. tober 1928 Das Möbelgeschäft von Halle. Wenn Hermine reist" teilt uns die Pressestelle der Reichsbahndirektion Halle folgendes mit: Der Reichsbahndirektion Halle ( Saale ), dem zuständigen Vor­stand des Betriebsamts und dem Vorsteher des Hauptbahnhofs ist von den Vorgängen betr. die Anwesenheit der Frau des früheren Kaisers auf dem Hauptbahnhof Halle( Saale) nicht das geringste bekannt. Wenn die Dame hier gewesen ist, so muß fie wie die übrigen Reisenden angekommen und abgefahren sein. Es ist Sem­ein

magen gestellt worden ist, und unrichtig, daß der Salonwagen nach seiner Ankunft in Halle( Saale) zu gesondertem Aussteigen besonde ren Vers hubbewegungen ausgesetzt worden ist. Weiter ist unrichtig, daß für die Frau des früheren Kaisers zwei Zimmer, die sogenann ten Fürstenzimmer des Bahnhofs Halle( Saale), reserviert worden

unter Aufwendung von 3000 m. gegen Stundung hergerichtet wor­den sind.

Richtig ist allein, daß zu Beginn dieses Jahres die Möbel für die früheren Fürstenzimmer, die jetzt dienstlichen Besprechungen dienen, eine Auffrischung für insgesamt 700 m. erfahren haben. Der Betrag ist nach Ausführung der Arbeiten bezahlt. Die Frau des früheren Kaisers hat die Zimmer nie be­

treten.

Unsere Mitteilung war, wie deutlich angegeben, unserem Halle­schen Parteiorgan, dem Volksblatt" entnommen, an dessen Zuver läffigkeit zu zweifeln fein Grund vorlag. Wenn das Boltsblatt" unzulänglichen Informationen unterlag, so ist das sehr zu bedauern. Aber da die Frau Hermine sich tatsächlich seit mehreren Wochen in Halle und der Umgebung aufhält, so lag für uns der Empfang in Halle besonders nach bekannten Vorgängen durchaus nicht im Bereich der Unmöglichkeit.

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Am Freitag ereignete sich in der Walzmerfabteilung der Baildon Hütte in Rattomi( Oberschlesien ) aus bis her unbekannter Ursache eine Sesselexplosion. Ein Ar beiter erlitt schwere Verbrühungen, er mar jofort tot, neun in der Nähe beschäftigte Arbeiter wurden leicht verletzt.

Die Simplon- Expreß- Katastrophe

Ursache: falsche Weichenstellung.

Die Nachrichten über die Katastrophe des Simplon davongelaufen, um sich wenigstens für den ersten Augenblick Expreß laufen jest zahlreicher ein. Nach einer Mel der Verantwortung zu entziehen. Ein Reisender, der zufällig mit dung aus Bukarest erfolgte der Zusammenstoß der beiden der Bedienung von Morseapparaten vertraut war, gab ein Tele­Züge in der kleinen, erst vor kurzem eröffneten Station gramm an die nächste größere Station Slatina meiter, worin er um Recea, wo der Simplon Expreß und der Her Hilfe bat. Als erste waren die Schüler der Artillerieunteroffizer­mannstädter Schnellzug sich kreuzen sollten. In schule von Slatina zur Stelle. Im Laufe der Bergungsarbeiten folge der Nachlässigkeit des Verkehrsbeamten und wurden 25 Leichen und 42 Schwerverletzte aus den Trümmern her­des Weichenstellers wurden jedoch beide Züge auf vorgezogen. Von den Verunglückten erlagen zwei später im Spital dasselbe Gleis geleitet und stießen ineinander. von Slatina ihren Verlegungen. Bisher konnten nur 21 Tote identi­Beide Lokomotiven wurden vollständig zertrümmert. Der fiziert werden. Auf die ersten Nachrichten von der Katastrophe Gepäck- und der Schlafwagen des Simplon- Expreß sowie wurden von Bukarest zwei hilfszüge mit Sanitätsmaterial, der Gepäckwagen und der erste Wagen dritter Klasse des Tragbahren und Aerzten nach Recea ausgesandt. Um 11 Uhr Hermannstädter Schnellzuges wurden aus den Gleisen traf, von Slatina kommend, der erste Zug mit den unverletzt ge­gehoben und zum größten Teil zertrümmert. Beide Züge bliebenen Passagieren des Hermannstädter Zuges in Bukarest ein. fuhren mit der größten Geschwindigkeit, da die In der Bahnhofshalle wartete eine riesige Menschenmenge auf den Strecke an der Unfallstelle abschüssig ist. Die Station Zug Die Station Bug. Es spielten sich herzzerreißende Szenen ab, als liegt in einer Kurve. Von den Reisenden des Simplon Familienangehörige von Reisenden, die sich im Hermannstädter Zuge Expres wurden insgesamt 4 getötet, die sich alle im befanden, vergeblich nach den erwarteten Angehörigen suchten. Schlafwagen befanden, darunter ein Ingenieur mit Frau Mehrere Personen erlitten Ohnmachtsanfälle. Nachmittags traf auch und Kind und ein Kaufmann aus Chicago . Sie wurden ein Sonderzug mit Leichtverletzten in Bukarest ein. im Schlaf vom Tode ereilt. Die weitaus größte Zahl der Todesopfer nach den letzten Feststellungen 26 hat die Katastrophe im ersten Wagen dritter Klasse des Her mannstädter Schnellzuges gefordert, der fast durchweg mit Soldaten besetzt war. Die Schuldigen, der Verkehrs­beamte und der Weichensteller, wurden verhaftet.

Rach der Katastrophe lief ein Reisender in das Stationsgebäude pon Recea, wo er aber niemand oorfand. Die Beamten waren

Bukarest , 27. Offober.

In der vergangenen Nacht sind vier weitere Schwer­verlehte des verunglückten Simplonerpreß gestorben, so daß fich die Zahl der Toten auf 34 erhöht. Die bis heute mittag von ihren Angehörigen nicht reklamierten Toten werden heute nachmittag beerdigf. Der verhaftete Stationsbeamte erflärte, er könne feine Aufklärung über das Unglück geben.

Alle Vorbereitungen zur Rückreise getroffen.

New Yort, 27. Offober.

Wie Associated Preß " aus Washington meldet, hat Dr. Edener dem Marineamt mitgeteilt, Graf Zeppelin" werde a b Sonntag 3um Aufstieg für die Rückfahrt bereifliegen, die sobald als möglich angetreten werden soll. Er ersuchte um die Beschaffung von Wetterberichten für den von ihm geplanten Kurs. Beamte der Marineftation teilten mit, daß die Landungsmannschaften Befehl er­halten haben, sich von Sonntag nachmittag 5 Uhr an bereit­zuhalten, um beim Aufstieg des Graf Zeppelin" zur Rückfahrt nach Europa Hilfsdienst zu leisten. Jedoch glaubt man in Lakehurst nicht, daß die Rüdfahrt vor Montag angetreten wird.

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Lieutenant- Commander Wids der Marine- Luftstation Lakehurst hat mit der Beschaffung von Blaugas und. Wasserstoff für die Rückfahrt des Graf Zeppelin" begonnen. Lieutenant- Commander Bids, der auch die Reparaturen an der beschädigten Stabilisierungsfloffe geleitet hat, erklärte, daß die Marinestation über einen Vorrat von 735 000 Rubitfuß Blaugas verfüge, und daß fie etwa 140 000 Stubiffuz Wasserstoff liefern merde. Nachdem der Entschluß Dr. Edeners, mit Rücksicht auf die Wetter­lage den Flug nach dem mittleren Besten aufzugeben, endgültig ge­morden sei, hat man nachmittag um 2 Uhr amerikanischer Zeit be­gonnen, die Blaugaszellen an Bord des ,, Graf Zeppelin" aufzufüllen. In der bereits furz gemeldeten Erklärung Dr. Eckeners, in der er endgültig mitteilt, daß er für den Augenblick auf den Flug nach dem mittleren Westen verzichten müsse, führte er u. a. aus: ,, Wir wollen zeigen, daß wiederholte Transozeanflüge in turzen 3mischenräumen erfolgen fönnen, und ich möchte deshalb meinen Aufenthalt in diesen gastfreundlichen Lande diesmal nicht über den Zeitraum von ungefähr zwei Wochen aus­dehnen.

Der Aethermusikant als Hehler? Festnahme des angeblichen Professors Djuntowski.

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Der Erzeuger der Töne aus dem Aether, der angeblid; e Professor Djunkowski, der fürzlich im Schmechten- Saal eine nicht ganz zu seiner Zufriedenheit verlaufene Veranstaltung mit feinen flingenden Bellen gab, ist auf Veranlassung ball der belgischen Regierung von der hiesigen Kriminal­polizei festgenommen worden.

Am 24. November 1925 wurden in Brüssel von Einbrechern in der Waterloostraße für 52 000 Mart Jumelen ge­stohlen. Die Brüsseler Kriminalpolizei hat nun Djuntowsti in dem dringenden Verdacht, diesen Einbrechern Hehlerdienste geleistet zu haben und veranlaßte deshalb seine Festnahme. Der Ber­haftete ist der Sohn eines früheren russischen Ministers des Inneren, der jetzt in Belgrad eine An­stellung hat. Er stammt aus Wilna , war früher Flugzeugführer und eine Zeitlang bei der englischen Besazungsarmee tätig. Hier in Berlin wohnte er in der Achenbachstraße. Seine Aufenthalts erlaubnis war am 15. Oktober abgelaufen. Als er jetzt auf dem zuständigen Revier erschien, um sie verlängern zu lassen, wurde er festgenommen und der Abteilung I A zugeführt. In Berlin liegt nichts gegen ihn vor. Die belgische. Regierung wird feine Aus lieferung beantragen.

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