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Großangriff der Textilindustriellen.
500 000 Arbeitern der Lohntarif gefündigt.
Bielefeld , 30. Offober.( Eigenbericht.) inder Es handelt sich bei der Tariffündigung in der fächsischen Zegtilduftrie zweifellos nicht um bezirkliche Beschlüsse, sondern um Fragene Offensive des Gesamt- Arbeitgeberverbandes neuen m Montag iff 3. B. auch die Kündigung der Tarife für die Bezirke nio- Bielefeld und Gütersloh der Terfilindustrie aus aufiprochen worden. In ironischer und beleidigender Form n, bitimmt der. Unternehmerverband in feinem Kündigungsschreiben mit einde Befriedigung Kenntnis von dem Berzicht des Tertilarbeitervert det andes, um dann selbst zu fündigen. Hier beginnt aber gleichzeitig e Entlarvung der Scharfmacher; denn fie führen für ihre Maßahme die gleichen Gründe an wie die Arbeitgeber in Sachsen Hier le dort wollen fie ,, flare Berhältniffe durch die Kündigung faffen, pielen fie auf das Ausland und angemessene Lieferungsabschlüffe ißenden, verlangen fie einen Tarifvertrag auf lange Sicht 3n Blelezeild will man den zurzeit gültigen Lohntarif bis zum 31. Dezember rfs 930 verlängern! Dabei ist für den Bezirk Herford in diesem Sieg Sommer bereits ein Bertrag abgeschlossen worden, der die Herforder Eröhne um 9 Pfennig höher ftellt als die in Bielefeld gültigen Bon r See Kündigung werden. in Groß- Bielefeld und in Gütersloh rund anden 0.0.0. Tegtilarbeiter betroffen.
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In der Schwerindustrie wird verhandelt
Roch feine Entscheidung.
Die Nachverhandlungen über den Schiedsspruch für bie Metallindustrie Nordwest , die am Dienstag im Reichsreund rbeitsministerium begannen, haften bis 11 Uhr abends noch nicht zu nem Ergebnis geführt. Boraussichtlich werden die Verhandlungen us. fi.am tittwoch zu Ende geführt.
Boncour parteimüde?
Er weist eine Ladang des Parteivorstandes zurück. Paris , 30. Ottober.( Eigenbericht.)
Der Vorstand der Sozialistischen Bartei hat den Bälker. bundsdelegierten Paul Boncour zum 11. November zur Bericht erstattung über feine Haltung auf der legten Genfer Tagung vor geladen. In einem Schreiben an den Borstand, Beffen genauer Jn dessen Inbi balt nicht bekannt ist, weigert sich Baul Boncour der Aufförde echterung Folge zu leisten. Die fozialistische Partei im Departement n barn, bessen Abgeordneter er ist, hat sich mit ihm insofern jolt e sadari fch erklärt, als sie die ewigen Angriffe gegen ihn als per itig föhnliche Intrigen und feinlide Machenschaften bezeichnet und entem aufs nene polistes Vertrauen ausdrückt.,
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Das BR der KPD. bewegt fich auf der Linie der Beschlüsse des EKKI.
Sterilisation der Verbrecher?
Das Problem der Unschädlichmachung im Strafrecht.
Der Strafgeiesausschus des Reichstages fegte geftern die Beratungen der Bestimmungen über die Sicherungsver wahrung fort..
Abg Wunderlich( D. Bp.) nahm gegen den[ ozialdemokratischen Berbesserungsantrag Stellung, indem er darauf hinwies, das man einen Berufsverbrecher nicht erst nach fünfmaliger Berurteilung zu einer Zuchthausstrafe, sondern schon früher in Sicherungsverwah rung überführen fönnen müsse.
Abg. Ehlermann( Dem.) Beetannte amar nicht die Schwierig. Mart Boncour hatte, bereits nach feiner Rüdtehr aus Genf in einen tell, ble barin liege, die Bestimmungen über die Sicherungsver( 700 Beitungsinterviews fehr deutliche Anspielungen barauf gemacht, daß wahrung zu verabschieden, bebor man wiffe, wie diese im einn hot, bei der nächsten Gelegenheit die sozialistische. Partei verfaffenzelnen geftaltet werden sollen, sprach sich aber doch für den Rehaft würde:„ Einen„ Fall. Boncour" wird es nicht mehr geben,
außerte er td gegenüber ben damals laut gewordenen sozialistis hohen Reititen an feiner Haltung in Genf .
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Große Bezirksverbände unter Führung des jordens haben burch Stele unverkennbare Brahusta Bentaurs mit dem Busirgti sher Partet: freden talen und eine lunge- bar Stellungnahme- ber pieltenden Parteiinstangen zu der Haltung Bahcours in Gauge fordert.
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gierungsentwurf aus.
Juftiziminifter och wies barauf hin, daß nach dem Strafvoll Augsentwurf die Sicherungsverwahrung in einer besonderen bteilung einer Strafanffaff vollzogen werden jolle, folange Ste Baht der in Sicherungsverwahrung zu nennenden Bersonen Ste Zahl der in Sicherungsverwahrung zu nennenden Bersonen, hod hid big Crrichtung bebлdeter Berwahrungsan Halten, redilerlige. Die Berquidung ber Siderung verwahrung Die Berquidung der Sidrungsverwahrung mit dem Strafvollzug Salte er für unerträglich
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minifteriafrat Bumte führte aus, daß man bie, befonders ener
Boncours Beigerung, feiné haltung als offisieller Bölferbunde: delegierter zu begründen, i umie merkwürdiger, als bieles Ber. fahren erst vor wenigen Monaten mit ihm ausbrüdit vergischen Schwerverbreder, in denen ein ungeheurer Freiheitsorang at binbart worben war. Der Bartelausschuß ertiärte ji mit der ftede, anders behandeln milje afs millensschrache Terfen, wie Berlängerung feines Manbates in Genf einverstanden, boch follte fie unter den Bettlern und Landstreichern zu finden feien. Gemi ch all jedesmal auf Wunsch über seine Tätigkeit vor, biefer Körper falle aus der Sicherungsverwahrung alles ausgefchieben metben, t de chaft Bericht erstatten. Aus der Tatsache, daß er diese Berein was an eine Strafe erinnere, aber das Sief fel boa, ble meufch. barung durchbricht, muß man entnehmen, daß er darüber hinaus liche Gesellschaft vor den besonders gefährlichen Berufsüetbtechern die Absicht hat, mit der Partei felbft zu brechen: ju ühen
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Die Frage, ob Boncours Haltung als Bälterbunds und Ab. rüfungsbelegierter mit ber offiziellen Balikit ber Barter in Bider bruch stand her nicht, betrifft in erster Linie die sozialistische Bartei rantrei dh s. Deshab wollen wir das Ende diefes Stofis ende Mittes abwarten, ehe wir zu dieser Frage Stellung nehmen.
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Lanfing geftorben.
Der frühere Staatsjettetar Robert Canting, der von 1915 bis 1920 an der Spike des Staatsdepartements stand, ift m Alter von 64 Jahren gestorben.
Neben Miljons persönlichem Freund, dem Oberften house, mar Robert Lansing in seiner Eigenschaft als Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten der wich jenafte Berater des amerikanischen Präsidenten während des brieges und während der Friedensverhandlungen.
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21.
Alle die politischen und psychologischen Brobleme, die man bezüglich Wilsons feinerzeit aufgeworfen hat, gelten auch für feinen Mitarbeiter Lansing. Das Berjagen Wilsons, Das Berjagen Wilsons, als es galt, während der interalliierten Friedensberatungen n Paris die Einhaltung der berühmten 14 Bunkte durchzu egen, war letzten Endes auch ein Versagen Lansings. Es toft behauptet worden, dag jowohl in der Neutralitätsfie periode von 1915/16 wie auch in der Zeit der aktiven Beeile eiligung Ameritas am Weltkrieg und schließlich in den rbe Binter- und Stübiabrsmonaten 1919 Lansing gewiffermaßen ge er böse Geist Wilsons gewesen wäre. Aber dieser Beauptung fteht das Zeugnis anderer Bersönlichkeiten gegen ber, die ihn für einen loyalen Mitarbeiter feines Chefs bielten und die die Version feiner angeblichen besonderen Deutschfeindlichkeit" für eine Legende erklären. On Wirkchfelt dürfte für Lansing basselbe gelten wie für Wilson: le waren ursprünglich aufrichtig entschlossen und bemüht, Imerita aus dem Kriege herauszuhalten und als Friedens ermittler im gegebenen Augenblid aufzutreten, aber die aiferlich- deutsche Krlesspoliit, por allem der ebento finnloje
bie leichtfertige rüdlichtslose U- Boot Krieg hat diese Ränner gewaltsam in bas Lager der Entente getrieben.
Lansings Name wird in der Geschichte vor allem deshalb ortleben, weil er die entfcheidenden Moien unterGrieb, die vor fast genau gehn Jahren dem Waffenstilt. and borangingen. Eine diefer Noten bezieht sich eben auf ie vierzehn Bunfte und beftätigt ble Abficht der Ber inigten Staaten, diese Grundsäge aur Grundlage der Friedensbedingungen au machen, mit Ausnahme von zwei Borbehalte über die Entschädigungsfrage und die Freiheit er Meere. Insofern wird die Lansing Rote stets das
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Genoffe Landsberg trat nochmals für den fozialdemokratischen Berbefferungsantrag ein. Er verlangte, daß das Gefeh gemähr. leiffe, daß wirklich nur schwere Gewohnheitsverbrecher unter die Sicherungsverwahrung fleten Bolitische Straftaten dürften niemals zur Anwendung der Sicherungsverwahrung führen
Bei der Abstimmung wurden die fozialbemottatt fen Berbefferungsantrage abgelehnt und der Res gierungsentwurf ohne Aenderungen angenommen.
Die Dauer der Unterbringung.
Bei der Erörterung ber Dauer der unterbringung innstatten begründete Genoffe Rosenfeld einen sozialbemo kratischen Antrag: in dem Falle der Unterbringung in einer Heil begeanstalt nicht erst, wie im Regierungsentwurf vorgefehen ist, alle drei Jahre, fondern schon dile sechs Monate eine tach prüfung vorzunehmen, bb bie Unterbringung aufrechtzu erhalten jet.
angenommen.
Dieser Antrag wurde abgelehnt, der Regierungsentiorf Abg. Zapf( D. Bp.) begründete einen von ihn zusammen mit Bertretern der Bayerischen Boltspartei und Dr. 2ohmann ( 5ofpitoni ber Demokratischen Partei) geftelten Antrag:
Die Zustimmung des Gerichts zur Cattailung aus der
Dokument feln, das man dem Bersailler Friedensvertrag entgegenhalten wird, wenn man über die Revisionsbedürftig feit der Friedensverträge von 1919 diskutiert.
Als
Lanjing hatte Wilson nach Europa begleitet, um ihm bei ben Friedensverhandlungen zur Seite zu stehen. Wilson seinen Parijer Aufenthalt unterbrechen und auf mehrere Wochen nach Washington zurückreisen mußte, wurde Lansing der Führer ber amerikanischen Delegation. Es mag fein, daß Clemenceau die vorübergehende Abwesenheit feines einflußreichsten Gegenspielets ausnuten fonnte, um verfchiedenes durchzusehen, was Wilson dant feinem perfon lichen Prestige schon eher hätte verhindern können als jein Stellvertreter Lansing. Aber einen entscheidenden Einfluß auf die endgültige Gestaltung des Friedensvertrages' hat Lanfing weder im guten, noch im schlechten Sinne ge nommen.
Die Rommunifien haben den Mörder des Sozialdemokraten Baris , der ant Vorabend der Reichstagswahl in Glauchau von einem Rotirontfämpfer vor den Augen feiner Angehörigen meuchlings er ftohen wurde, als Helden gefeiert und mit militärischer Barade an der Mordstelle geehrt. Dieser fommunistische Held und Borläntpfer and am 13. November vor dem Zwidauer Schwurgericht abgeurteili werden. Er heißt Grekich, if 23 Jahre alt und wegen Einbruchs. diebstahls wiederholt vorbestraft.
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Anstatt tann insbesondere dann erteilt werden, wenn der Untergebrachte sich der Sterilisation unterzogen hat.
Der Antragsteller ties darauf hin, daß man bel ben Berufs berbrechern alles tun müsse, um die Vererbung feiffer schlechtert Eigenschaften einzuschränken. In Amerita habe man bereits berartige Maßnahmen durchgeführt und auch in Danematt würde ähnliches geplant. Man müsse inlitets einer Operation ble Beugungsfähigkeit von degentierten Mensen( Geistesschwachen, Geiftestranten, Minderwertigen) beselligen tönnen, nidhf burd Staftration, sondern durch Sterilisation. folche Operation jef bet Männern. Jehr einfach.
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Reichsjuftisminifter Koch wartbte fich gegen bieten Anfrag, inbem er ausführte, daß ein Berufsverbrecher, fölarge er gefährlich sei, nicht freigetdifen werden könne, auch wenn er fid erilisieren faffe. Benn er aber nicht gefährlich fet, müſſe er freiseleffen werden, auch wenn er fich nicht sterilisieren laffe.
Aug. Emminger( Bayer Bp.) wollte mit dem Antrag nicht nur die Seltsverbrecher gefrollen millen. fondern alle diefelgen, die den Steim zum Verbrechertum fortaflanzten. Das her ausfallen aus der Elderungsverwahrung fet immer ein Geperiment. Bielleich würde man mit ber Steriftiation gute Erfahrungen machen Sie fel unter dem Gefichtspunft eines Roffiandes bes Staates burchaus berechtigt.
Miniftrialtat Selle tom Reichsgesundheitsamt be
richtete,
daß man in einer Reihe nordameritanijder Staaten die Ste ellifierung aufgegeben habe, weil fie fich als zu grausam herausgestellt habe
Im preußischen Gesundheitsamt hatten sich die berufensten Sachverständigen gegen eine zwangemetje Sterujanion aus gesprochen. Die Renninis von der Bererbungswiffenfchaff fet noch i füdenhaft, als daß man schon die vorgeschlagene Beftim mung in das Strafgeleg aufitehmen tönnte.
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Benoffe Dr. Mafes begrüßté, baß mit Borgeschlagenen Aris trägen ein Problem zur Erörterung gestellt und in den Border: grund gerüdt merde; das für die menschliche Gesellschaft von großer Bebeutung jel. Benn man die Gesellschaft vor aloslaten enjchen schüßen wolle, jo tönne das nicht durch die Sterilisation gefchehen. 3mmerhin follte man es mit der Sterilisation versuchen. Bielleicht würde durch fie doch manches beffer werben. Gerade ble Aerzte, die sich mit diesem Problem befonders befaffen, Be grüßten den Antrag, aber natürlich dürfe tein Zwang ausgeübt werben, weder direkt noch indirekt. Charakteristisch fel, bab die Forderung der Sterilisierung gerade aus Bayern tamé und pon tatholisch- theologischer Seite unterfügt werde. Keineswegs dürfe man glauben, foziale Mißstände mit der Sterilisierung beseitigen zu tönnen. Soziale Mißstände tönnten nur durch soziale Maßnahmen gemilbert werden. Die Jojialdemokratische Fraffion werde den Antrag unterstützen, um die Wissenschaft zu weiteren For schungen zu ermuntern, und um den Versuch zu machen, mit Hilfe der Sterilisation in geeigneten Fällen Abhilfe zu schaffen. Die weitere Beratung wird auf Mittwoch vertagi.
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Erfolgreiches Boltsbegehren. Bertleinerung des Parlaments in Danzig .
Danzig , 30. Ottober:( Eigenbericht.)
Das von den Regierungspartelen in Danzig eingeleitete BoltsBoltstages von 120 auf 72 und die Zahl der Senatoren von 22 out begehren, dessen Endziel vor allem ist, die Zahl der Mitglieder bes etforderliche Stimmenzahl ist erreicht worden, so daß dem Botta. 12 berabzulegen, ist am Dienstagabend abgeschlossen warbeit. Die begehren stattgegeben werden muß.
Die Grundlagen der Faschistenmacht.
Die Stärte und Bewaffnung der Milis Nady dem Bericht des Generals Baza ir im faschistischen Großen Rat jeste fich das irreguläre Heer( die fogenannte mit 3) am 1. Ottober 1927 aus 7074 Difzieren und 251 378 Schwarzhemden, und am 1. Auguft 1928 aus 9897 Offizieren und 289 090 Goldaten sujammen. Außerdem befaffen fich 1951 Offiziere mit der Ausbildung fer jungen fafchiftlichen 3 u gend
Die Bewaffnung dieser Milig besteht aus 11 Bangeroutes, 10 Gebirgsgeschügen, 144 Watchinengewehren, 232 902 Gewehren 10 Gebirgsgeschüßen, 144 Maschinengewehren, 232 902 Gewehren
und Starabinern, fowie 16 313 Revolvern.