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Ein Rennfahrer-Roman von Andrä Reuze. Obersetzl von F. A. Angermayer

GspyrighfbyBüchergild« Gutanberg, Berlm

(30. Fortsetzung.) Unter dem Dormo nd, vor dem Mittagbrot noch«rwas frische Lust schnappen zu wollen, ging der Monager Bartholin mit seinen Fahrern in Gcx spa, zieren. Di« Begleiter, die in dem kleinen Nest nicht alle unterkommen konnten und teilweise nach Dioonne-les» Bains weiter mutzten, saßen in den oerschiedenen Kaffeehäusern herum. In jeder Straße begegnete man dem bekannten Gesicht eines Fahrers, eines Pflegers, eines Mechanikers oder eines Bericht- «rstatters. Dort werden wir hingehen!" sagte Bartholin.Da sind wir ungestört" Es war ein unbebauter Platz, der zwischen zwei Fabriken lag. Die Erde war von den gestrigen Wolkenbrüchen noch immer naß. Auf einem Baumstamm nahmen si« Platz. .La, hier kann man reden!" sagte Tampier. ,Lm Hotel gibt'« zu viele Lauscher!" ..Kinder, tut ihr aber geheimnisvoll!" spottet« Eheoillard. Mein Junge, wir können nicht vorsichtig genug sein!" erwiderte Bartholin.Ich bin mit euch hierhergegangen, um einmal ernst über unsere Lage im Rennen zu sprechen. Darum.. Eheoillard entgegnet«: Das hört sich ja so an, als ob unsere Lag« brenzlig wäre!... Bin ich nicht gestern trog Regen und Koste gut gefahren?... Labou. reur hat zwar die Etappe gewonnen, und Vorbist hat seinen Vor- sprung vor mir auf 10 Minuten S Sekunden ausgedehnt, aber ich bin sicher, daß ich bis Straßburg mindestens 10 Minuten aufholen kann!" Der Manager zuckt« die Achseln. Blanc-Mesnil, Bouarr« und Denioulder konnten ein mitleidiges Lächeln nicht unterdrücken Das ist ja olles Quatsch, Kleiner, und deswegen sind wir doch nicht hier!" sagte Tampier.Vorbist fährt stärker als je zuvor, und du hällst dich eben mit vorne, weil du klammerst wie«in Wahn- finniger!... Nur nicht leichtsinnig und verblendet sein, mein Junge!... So überlegen warst du den anderen nicht, du hast eben mal Schwein gehabt, da» ist alle»! Oder bildest du dir etwa ein, vu wärst vor mir, wenn mich dieRiva" mchr oerglstet hätte?.. Wer hat dich denn wieder hochgerappelt vor ein paar Tagen, auf dem Isoard?... Vergiß mal nicht, daß ich seit dem Tourmolet nicht etwa westersahre, um vorn Publikum beklatscht zu werden!... Kommt gar nicht in Frag«!... In deinem Jnlerefle begnüge ich mich diesmal mit einer Nebenroll«, mein Jung«'" Na und ich?" sagte nun Blanc-Mesnil.Glaubst du vielleicht, daß ich gestern aus Sportbegeisterung«inen Rekord von Saint- Silene nach Anney aufgestellt Hab«?... Und noch dazu auf einer ollen, verrosteten Psarrerskarre?... Als ich in(Bex ankam, lag ich schön« anderthalb Stunden hinter der Spitz« und habe geochst wie ein Blödsinniger!... Ich kann dir nur sagen, wenn da» nicht für unsere Fabrik und für dich gewesen wäre...*.,: Ich bin dir ja sehr dankbar!" sagte CHeviflart. detekdi gt.Aber da» erzählst du mir jetzt fest gestern ununterbrochen!... Wenn das bis Paris so weitergehen soll..." Nanu, streitet euch bloß nicht!" fuhr der Manager dazwischen. Wir wissen alle, daß du hergibst, was du drin hast. Kleiner!.. Trotzdem aber muß jeder Eventualität vorgebeugt werden, verstehft du? Bis jetzt hat dich die.,Riva".Mannschast noch nicht aufs Korn genommen, aber das kann noch kommen!... Die haben Robert verladen, haben Lucien drangekriegt und wahrscheinlich auch Argen- teto, drum heißt es aufpassen... Borbist ist zwar ollein, denn der Spanier kann ihn kaum unterstützsn, aber weiß man denn, ob Riva" nicht dieStella", und.F)pal"-Fahrtr gekauft hat?... Ihr habt wenigstens noch da» Glück, daß fünf von euch im Rennen liegen... Und das muß unbedingt ausgenutzt werden!" Chevlllard starrt« in» Weit«, wo die blau« Kette des Iura schimmert«. Man schi«n ihn ja für halbtot zu halt«n und überhaupt nicht zu glauben, daß er das Rennen bis zu End« fahren könnt«. iiebrigens hätten wir vier allein es auch nicht geschafft!" sagte Tampier zu Eheoillard.Es genügt nicht, daß du bloß auf uns vier zählen kannst, wir mußten die anderen auch erst rumkriegen!" Wieso... rumkriegen?" Na. glaubst du oi«llttcht, wir haben erst aus dich gewartet, um wichtige Entschlüsse zu fassen?... Loboureur will natürlich nicht« davon wissen, aber Mojotte, der ja doch aussichtslos tm Rennen liegt, hat mit sich reden lassen. Grimpart paßt aus, wenn Vorbift Reifen- schaden hat, und Habermacher kurbell für un« bis Parts, wenn wir ihn morgen in seiner Heimat dt« Etappe gewinnen lassen!" Saloandint hält auch zu uns," sagte Bouarr«. Dann sah er Demoulder und Blanc-Mesnil mit vielsagendem Lächeln an.Ich habe alles arrangiert!" sagte Tampier.Wenn olles gut geht, kannst du schon in Straßburg , spätesten» aber in Metz . das gelbe Trikot anziehn! Na, mach' doch nicht fo'n dämliches Gesicht!... Hättest du denn keine Freud«, wenn du deiner Kleinen telegraphieren könntest, daß du allein an der Spitz« stehst?" .La. ja!... Das schon... Aber was tuschelt ihr denn immer?... Was habt Ihr denn bloß mit mir vor?" Kümmer« dich nicht darum!... Das geht dich nichts an!.. Jetzt paß' mal aus!... Morgen wirb Habermacher wie gewöhnlich versuchen, in Straßburg al» erster anzukommen!.. r Nun habe ich aber gehört, daß Salvandini, der ln den Bergen gar nichts machen konnte, wenigsteits eine Etappe gewinnen möchte. Darum ist«« möglich, daß Salvandini vor Habermacher mit der Post abgehen will, oerstehst du?.. Natürlich wird sich dann Vorbist sofort an sein Hinterrad klammern, um sich bi» ans Ziel ziehen zu lassen und ihn dann im Spurt zu schlagen!... Laß mal vorbist ruhig ab- fahren!..." Aber.. .Laß ihn abfahren, sag' ich dir!... Unglaublich welchen Dick- fchäde! dieser Lausbub hat!... Du nimmst einfach das Hinterrad von M.-zotte oder von Grimpart oder auch von Hobcrmocher! Aber kümmer« dich nicht um Salvandini!" Was ihr aber für sonderbare Sachen macht!" Befolge nur seinen Rat!" sagte Bartholin.Wir handeln in deinem Interesse! Wir haben doch all« ein Interesse daran, daß du gewinnst, verstehst du? Die Fabrik wird sich schon nicht lumpen lassen!" Ja. aber aus diese An will ich nicht gewinnen!" Dann hättest du eben größere Klasse sein müsien!" sagte Bouarr«. Hättest dem ganzen Feld in den Pyrenäen eine Stund«

abnehmen müsien, wie ich es noch vor vier Jahren feriigbekommen habe!" Nachdem sie tags darauf die Faucillesspitze, da» letzte große Hindernis, überwunden und das Iuramassiv hinter sich gelassen harten, kamen sie in die olsässische Ebene. Wieder wechselte die Landschaft. Längs der Landstraßen, die von Pappelbäumen umsäumt waren, lagen heilere Dörfer, deren weiße Häuser Rosen und Hopfenblüten bekränzten. Hier gab«» noch mehr Kinder als in der Bretagne . All« Lauern saßen vor der Haustür und rauchten lang« Porzellanpfeisen. Hinler Ostheim be- merkte Eheoillard, daß Habermacher wegen eines wirklichen oder vorgetäuschten Reifenschaden» vom Rad stieg. Salvandini blieb mit

Die Faiut im Felsenmeer. seiner Riesemebersetzung etwas hinterm Feld zurück. Vorbist hing zäh an seinem Hinterrad. All« anderen belauerten sich und waren bereit, jedem Angriff zu begegnen. Aus dies« Weise mochten sie einige fünfzehn Kilometer gefahren sein. Schon schimmerte SÄestat mit seinem gotischen Turm durch die Bäum«. Plötzlich jagt« Salvandini- davon. Blitzschnell hatte er«inen Vor- sprung von fast 60 Meter gewonnen. Vorbist folgte dem Italiener mit gesenktem Kops. Im Feld organisierte Tampier die Verfolgung. Am Eingang der Ortschaft standen einige Neugierige neben einem Wegweiser. Wie ein Rasender bog Saloandmi un 40er Tempo links ab, dicht gefolgt vom Mann im gelben Trikot. Berzweifell schrien die wenigen Zuschauer: Falsch« Richtung!... Falsche Richtung!... Geradeaus geht's!" Los!" brüllte Tampier...Spurten!" Und nun flogen sie, wie aus einer Pistole geschossen, aus der Basler Landstraß«, die direkt nach Straßburg führt, dahin. Ab- wechselnd übernahmen Bouarr«, Majotte, Habermacher. Blanc- Mesnil und Tampier die Führung. Eheoillard, der ihnen folgte.

trat für fein Leben. Nun begriff er endlich den Trick. Dem Italiener muhte dos ein schönes Stück Geld einget'.agen haben! Bi» Borbill endlich angehalten, den richtigen Weg eingeschlagen und d<e Vkr- folgung ausgenommen haue, waren 500 Meter verloren, die er i» den vierzig Kilometern bis Straßburg nicht mehr auf, zuholen oeo mochte. Eheoillard kostet» jetzt die Freude aus, mit jeder Setunlx seine l0 Minuten Rückstand zu verringern. Gleichzeitig aber nxir ek traurig darüber, daß er seinen Erfolg einer unehrlichen HandluvS verdankt«. Los! Los!... Menschenskind, treten, treten!..." brüllte ih'" Tampier zu.Geh ein wenig nach vorn, damit es aussieht, als du dich ziehen läßt! Jetzt hast du Ihn! Jetzt hast du'- geschafst!" I Das ist eine Gsmeinheit!' Die Schuft« habe«, uns oft genug reingelegt!.. Weiterl Treten!.. Treten!.." Obwohl die gestrige Etapf< riesig anstrengend gewesen wad hatten Ravenelle und Maingiül schon ziemlich jrüh ihr Hot." verlassen, um in Metz spaziert" zu gehen. Um die MiUagsz�, begaben sie sich ins Casd Froie, yais am Ludwigsplatz, wo' Treffpunkt der Rundsahntei� nehmer war, die hier ihre Po abhotten. Blanc- Mes Ml. der die drei' zehnte Etappe über zwölf Mono im Spurt gewonnen hatte, sei nun gemütlich neben Tampier und schrieb Ansichtskarten' Ballu, Thouron. Luzias uni Bartholin hatten eben ihre Mo nillepartie beendet. Ravenell' nahm mit seinem Freund a» einem der Tische Platz und be- gann zu schreiben, Mainguy durchflog zerstreut die Pariser Zeftungen. Als er dasStadion" zur Hand nahm, las er auf der Titelseite: Konferenz der Außenminister"...Ein Perlenkollier im Wert von einer Million gestohlen"...Rät sethafter Raubmord rn Macon"... Tja," sagt« er,«so geht das Leben weiter!" Nun war«r schon sechsundzwanzig Tag« von Pari» fort. es kam ihm ganz sonderbar vor. daß er in drei' Tagen wieder seinem Atelier und b», seinen siamesischen Lieblingetatzen sei» sol Vor der Abfahrt hatte ihm seine alte Hauehältirin»och gesagt: Si« wollen all« Etappen der Rundfahrt durch Frankreich machen?... Das muß ja grauenhast eintönig und langweilig sei»' E» war aber das gerade Gegenteil, und Mainguy konnte si-b vor seinen zahllosen Erinnerungen, Eindrücken und Erlednisien kaiv» retten. Ehe er wieder an sein« Arbeit gehen konnte, mußte er wi» besten» einig« Wochen an die See. Cr hatte da» Bedürsni», setttf* Geist erst wieder zur Ruhe kommen zu lassen, eh« er darangehe" konnte, seine Skizzen. Karikaturen. Notizen und Erinnerungen f sichten und zu verwerten.(Fortsetzung folgt.)

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Rätsel-Ecke desAbend". Kreuzworträtsel.

Wo gerecht; 1. Rang In der Marine: 6. Geschwulst(Wasi-r- sucht): S. Borfayr«: 10. Sportauodruck(am Totalisator): 12. Vor- fahrin: 14. strenger Regierungserlaß: IS. Papiermeng«: 16. Kloster- arnt; 18. Bindewort: 20. seemännischer Ausdruck: 21. Stromzu- führet: 22 Fluß in Thüringen. Senkrecht: 2. Fluß(zum Asowjchen Meer): 3. lateinisches Wort für dasselbe: 4. Posten: S. Gehilse eines Forschers: 7. Sendbote: V. nordischer männlicher Dornom«: 11. weiblicher Vorname: 12 Halbinsel in Costarica : 13. Gattung: 17. Wassersahrzeug: 19. biblischer männlicher Name: 20. wildes Tier. Silbenrätsel. Aus den Silben a a au bel e«u te ler les mur mus new no ras re re rer ri scha spe fto te ton sind acht Wörter zu bilden, deren Ansangsbuchsiaben einen dänischen Dichter nennen. Die Wörter bedeuten: 1. Griechischer Philosoph: 2. schwedischer Chemiker: 3. deutscher Maler: 4 Mathematiker: S. französischer Naturforscher: 6. englischer Dichter: 7. Humanist: 3. Physiker. Sch eberätsel. Die Wörter Jerusalem , Blank. Laden. Atz Bumerang, Million sind in onderer Reihe, ftolge und uneben mäßig so untereinonder zu schrerben, daß drei senkrechte Buchstabenreihen drei heilig« Schriften dreier Religionen ergeben.

Rösselsprung.

Charade. Es faßt sehr vieles allzumeist: Doch tauschst du seinen Kopf und Schwanz, Bekommst du einen großen Geist, De» Hirn umfaßt das Weltall ganz. «Auflösung der Rätsel nächsten Sonnabend.)

Auflösungen der Rätsel aus voriger Nummer. Kreuzworträtsel. Wogerecht: 1. Ott«! 3. Mehl: T Amsel: 7. mir: 9 Bus: 11. nah: iL der: 14 ihr: 15. Ehe: 16 L�l� 18. ihr: 30. Mus; 21. alt: 23. Leber: 26. Laos : 27. Imme.- Sci'J recht: 1. Ohm: 2. Tara: 4. Elb«: 5. Los: 8. in; 10. Ur: 12. Httst i 13. drei: 17. Oslo : 19. Harm: 20. Mal: 22. Te«: 24. es: 25. Ei j Doppelpyramide: 1. n; 2. in; 3. g:»; 4 inge; 5. gen'' 6. reizen: 7. e Hering: 6. gehirn: 9. rhein, 10. Hein; 11. n1'" 12.->: 13, e Visitenkartenrätsel: Deutschnationale Volttpartei Magisches Dreieck: Bremen . Remu», Emir Mur, es t Silbenrätsel: l. Venden: 2. Ederle : 3. Resormoymm sium: 4. Resud: 5 Isolde: 6 Chihuahuo: 7 loska: 8 Satnr7 9. Wechsel: 10. Arie: 11. Genua : 12 Tasel: l3. Derwisch: 14. El«*' 15. Red«. Wer nichts wagt, der darf nichts Höften.