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Ausbau der Kraftwirtschaft. Irrwege der Zollpolitik.

Das neue Großtraftwerk Cosel in Oberschlesien .

Unter der Firma Offkraftwerk A- G. Cosel wurde mit 15 millionen Kapital eine neue schlesische Elektro­gesellschaft gegründet, von der das Reich( Diag) 51 Proz., die private Gesellschaft für elektrische Unter­nehmungen( Gesfürel) 49 Pro3. übernommen hat. Die Preußische Elektrizitäts A.-G., deren Interessen vom Reich wahrgenommen werden, gehört nicht zu den

Gründern.

Zollfenkung für Schnapsmais.- Kindernahrung bleibt verteuert.

Vor einem Jahre hat der Landbundminister Schiele gegen den allgemeinen Protest der Verbraucherschaft den Zoll auf Mais für industrielle Zwecke, d. h. in erster Linie für die Herstellung von Maisstärke und Kindermehl, verdoppelt. Gleichzeitig hat er den Maiszoll für Verfütterungszwede um nahezu 30 Proz. herabgesezt. Ihm standen, wie man es allerdings von einem Landbundführer nicht anders erwarten fann, die Interessen der Schweinemaft und der Biehfütterung höher als die wohlfeilere Er­nährung der deutschen Kinder.

Vor kurzem wurde unter starter Beteiligung der Reichselektro­verfe A.-G. die Errichtung eines neuen Großfraftmertes von etwa 00 000 Kilowatt Leistungsfähigkeit beschlossen. Das neue Wert pird in Cosel ( Oberschlesien ), etwa 50 Kilometer von der polnischen Unsere lebhaften Bemühungen, diesen Streich gegen die Bolts­Brenze entfernt, erridtet. Gleichzeitig foll die 100 000- Bolt- Hodernährung durch allgemeine Ermäßigung des Maiszolles wieder pannung, die von Trattendorf nach Tschechiz geführt worden ist, gut zu machen, haben bisher zu feinem Erfolge geführt. Wohl aber is nach Cosel weitergeleitet werden. Die Durchführung dieser ift in diesen Tagen auf Wunsch einiger Branntwein Bauten ist für den Ausbau der deutschen Kraftwirts haft in Mittel­unternehmer in einem Zusakabkommen zum deutsch - serbifchen eutschland und Schlesien von größter Bedeutung. 3mar Handelsvertrag der Zoll für Brennmais und Saatmais von 5 m. var mit der Durchführung solcher Pläne schon lange zu rechnen, je Doppelzentner auf die Hälfte, also auf die Höhe des Futtermais­och waren eine ganze Anzahl Schwierigkeiten zu überwinden. zolles, ermäßigt worden. Damit richtet sich der hohe Industriemais zoll nunmehr ausschließlich gegen die Kinder ernährung.

An der schlesischen Stromversorgung sind nämlich mehrere Interessentengruppen beteiligt, private Elektrizitäts. gesellschaften, fommunale Gesellschaften, dann auch die staatliche Breußische Elektrizitäts-.- G. und die zum Viag- Konzern des Retches gehörende Elektrowerke A.-G., weiterhin oberschlesif he und iederschlesische Grubengesellschaften und andere. Immerhin war chon seit Jahr und Tag sicher, daß das neue zu errichtende Kraft­vert nicht von der einen oder anderen Gruppe, sondern vielmehr Is gemeinsame Gründung gebaut werden soll. Der Kampf ging m wesentlichen um die Höhe der Beteiligung der einzelnen Bruppen an der neuen Gesellschaft. Weiterhin war es nicht far, melche Energiequelle benugt werden foll: Oberschlesien und Nieder­chlesien verfügen über Steinkohle, außerdem ist das schlesische Bebirgsgebiet reich an Wasserträften, und die Elektrowerke, bie schon heute einen Teil Niederf hlesiens mit Strom beliefern, gewinnen ihre Energie aus mitteldeutscher Brauntohle.

Soweit bis jetzt befannt, soll das neue Großfrafiwert auf Steinfohlenbasis errichtet werden, und an dem Aktien tapital, das auf etwa 30 Millionen Marf bemessen sein wird, were

den sowohl die Elektrowerke als auch die übrigen intereffierten i Bruppen beteiligt sein.

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Dadurch, daß gleichzeitig die 100 000- Bolt- Leitung bis zu der neuen Großfraftzentrale weitergeführt wird, erfährt das mittel. eutsche Stromneh eine erhebliche Erweiterung. Die beiden wichtigsten mitteldeutschen Stromgesellschaften find die Elettromerte und die A.-G. Sächsische Werke; die erstgenannte Gesellschaft gehört dem Reich und verzeichnet gegen wärtig eine Jahresstromproduktion von etwa 1,7 Milliarden Kilo­wattſtunden; die zweite Gesellschaft gehört dem Freistaat Sachsen Ind stellt jährlich mehr als. 0,75 Milliarden Kilowattstunden her. Die Versorgungsgebiete dieser beiden sowie einiger anderer Straft­gefells haften sind durch Stromschienen von hoher Spannung ( 100 000 Volt) mehrfach miteinander verbunden. So verknüpft 3. B. das mitteldeutsche 100 000- Bolt- Netz die Großfraftzentralen der Elektrowerke A.-G. 3schornewiß, Lauta , Trattendorf und die Großkraftzentralen der A.-G. Sächsische Werte Böhlen und Hirschfelde mit allen wichtigen mitteldeutschen und einer Reihe, norddeutschen Städten, u. a. mit Berlin , Magdeburg .. Halle, Erfurt , allen Großstädten Sachsens , seit eini ger Zeit auch mit Niederschlesien , insbesondere mit Bres lau usw. Durch die Verlängerung dieser Stromschiene bis nach Cofel reicht somit das so verbundene Versorgungsgebiet bis nach Oppeln , Ratibor , Hindenburg, Gleiwig, 3aborze ufw. Die Längenausdehnung des von diesen mitteldeutschen und schlefishen Gruppen versorgten Gebiets wird dann mehr als 500 Rilometer( Magdeburg bis Bleiwig) betragen. Der größte einheitliche Stromproduzent innerhalb dieses Gebiets ( übrigens in Deutschland und überhaupt in Europa ) ist die Elektro werte A.-G., deren Großkraftzentralen augenblicklich von etwa 400 000 auf mehr als 600 000 Silowatt ausgebaut werden. Ins besondere wird auch das Kraftwerk Trattendorf, das schon jetzt an der niederschlesischen Strombelieferung beteiligt ist, ausgebaut. Das Wert Trattendorf liefert auf Grund eines Vertrages Strom an das Elettrizitätswert Schlesien A.-G., dessen Hauptkraft wert füdöstlich von Breslau in Tschechiz liegt. Diese Elektrizitäts­wert A.-G. und eine weitere große Schlesische Kraftgesellschaft, die Schlesische Elettrizitäts- und Gas A.-G., stehen unter Kontrolle der Geffürel( Gesellschaft für elektrische Unter­nehmungen A.-G., Berlin ), jener großen Finanzierungsgesells haft, an der die AEG. und Ludwig Loewe beteiligt sind und die auch international eine große Rolle spielt. Diese beiden schlesischen Ge­sellschaften versorgen in der Hauptsache Oberschlesien und den öst­lichen Teil Niederschlesiens mit Strom. Außerdem ist die Schle­fische Elektrizitäts- und Gas- A.- G. auch an der Strombeliefe­rung Polnisch- Oberschlefiens ftart beteiligt. Ihr gehört auch heute noch das große Chorzower Kraftwert, das bei der Teilung Oberschlesiens unter polnische Staatshoheit tam.

Der Wucher der Kupferkönige. Schwierigkeiten im Zink - Kartell.

Seit Bestehen der Kartellorganisation der Kupfererzeuger find die Preise in einer Weise in die Höhe geflettert, daß eine Gefähr dung der ganzen Metallwirtschaft bevorsteht. Sämtliche Kaltu­fationen werden über den Haufen geworfen, angefangen von der Balzwerksindustrie und aufgehört bei der letzten Stette der Fertig warenfabrikation. Stupfer, ein unbedingt notwendiger Rohstoff, ist im Preise start gestiegen, obwohl in den letzten zwei Jahren, also seit Bestehen des Kartells, fast ständig eine Berringerung der Selbstkosten erfolgte. Nachstehende Tabelle zeigt die sprunghafte Aufwärtsbewegung der Kupferpreise während der Tehten Wochen. Zint und Blei haben sich dagegen faum verändert. 100 Rilo fofteten am 3. September 24. September 5. Oftober 140.­144.50 Blei 44.25 44 50 Zink 49.­50 50 Zinn. 427.- 450­Man muß bedenken, daß die Kupferproduktion gestiegen ist. Sie war im August und September sehr groß. Die Steigerung der Breise kommt bei der letzten Bewegung im Gegensatz zu früher von Amerika , wo die Erzeuger mit Rücksicht auf die außerordentlich günstige Konjunktur die Preise für den Erport fast täglich erhöhen. Nach den Bestimmungen des Kartells unterliegen die amerikanischen Märkte bekanntlich nicht seiner Herrschaft, und zu Zeiten nachlaffen­ben Geschäfts am Weltfupfermarkt wirfte sich das so aus, daß die

Elektrolyttupfer.

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27. Oftober

144.75

44.25

45

"

48.50 440­

447

"

Der Dollswirtschaftliche Wert einer Zollermäßigung für Brennmais ift äußerst zweifelhaft. Die deutsche Branntwein gefeggebung hat den vielfach offen ausgesprochenen Zweck, die tartoffelbauende Landwirtschaft auf dem armen Boden des deutschen Dftens zu unterstützen Daß sie in dieser Auf­gabe absolut versagt hat und daß jährlich nahezu 100 Millionen für die Aufrechterhaltung der unsinnigen deutschen Branntwein­politit von den Steuerzahlern aufgebracht werden müssen, ist hier oft genug dargelegt worden. Immerhin hatte die deutsche Brannt­meinpolitit, solange sie sich wenigstens bemühte, die Landwirtschaft auf dem armen Boden des deutschen Ostens zu ermöglichen, noch einen gewissen Sinn.

Absolut unverständlich ist es aber, daß die dem deutschen Rartoffelbau zugedachten Liebesgaben in steigendem Maße auch der Maisbrennerei zugute fommen. Besonders in Jahren schlechter Kartoffelernte wurden in den landwirtschaftlichen Brennereien, um die im Brennrecht liegenden Subventionen aus­zunußen, große Mengen Mais verbrannt, denn die Branntwein­herstellung aus Mais war vielfach billiger als aus Kartoffeln. So wurden im Jahre 1926/27 436 571 Hettoliter Maisbranntwein her­gestellt, die die Monopolverwaltung einschließlich ihrer Unkosten rund 80 M. je Hektoliter fosten. Bereits vom Kartoffelspiritus fann die Monopolverwaltung nur einen Teil zu gewinnbringenden Breifen absetzen, einen anderen Teil dagegen muß fie unter ihrem Einstandspreis vertaufen. So wurden im Jahre 1926/27 1,3 Mil­lionen Hektoliter Branntwein zu einem Preis von 30 M. für Motor branntwein und undere technische Zwecke abgesetzt. Der Berlust je Seftoliter betrug also 50 m., allein für Mais brannt mein alfo 21 millionen Mart Der Nußen, den die Land wirtschaft von der Zulassung der Maisverbrennung gehabt hat, ift dagegen wesentlich geringer, er besteht im Schlempemert ( Futtermittel), ist also mit höchstens 7 bis 8 Millionen anzusetzen. Der Rest von 14 bis 15 Millionen wurde absolut sinnlos verpufff. Diese durchaus nicht im ursprünglichen Sinne der deutschen

od bid is esim. sio chan

Erzeuger gezwungen waren, große Ronzeffionen in Amerika zu machen, um auf den erzeugten Kupfermengen nicht figen zu bleiben. Heute haben sie das nicht mehr nötig. Die Nachfrage ist allgemein gestiegen, auch in Amerita. Der Handel ist ausgeschaltet und die gestiegen, auch in Amerifa. Der Handel ist ausgeschaltet und die Bestände befinden sich fast ausschließlich in Händen der Mitglieder

des Kartells.

Branntweinpolitik gelegene Subventionierung der Maisbrennerei hat im vorigen Jahre eine starte Bewegung für ein Verbot der Maisverbrennung ausgelöst. Dieses Berbot sollte jedoch durch die Erhöhung des Zolles für Industriemais, also auch für Brennmais, abgelöst werden. Tatsächlich hat infolge der ge= stiegenen Maispreise und der Zollerhöhung für Brennmais im Laufe des Wirtschaftsjahres 1927/28 die Verarbeitung von Mais zu Branntwein start nachgelassen. Insgesamt wurden in dem am 1. Oktober 1928 abgelaufenen Wirtschaftsjahr 331 000 Heftoliter Maisbranntwein hergestellt. Maisbranntwein hergestellt. Der hieraus entstehende Berluft be trägt allerdings immer noch mehr als 10 Millionen.

her

Die neuerliche Ermäßigung des 3olles für Brenn mais wird nun, besonders wenn die Maispreise sich noch weiter ermäßigen, die Herstellung von Maisbranntwein wieder in nicht unerheblichem Maße aufleben lassen. Bei den hohen Kartoffel­preifen und der nicht sehr großen Kartoffelernte in diesem Jahre fann mit großer Wahrscheinlichkeit damit gerechnet werden, daß wiederum 300 000 bis 400 000 Hektoliter Maisbranntwein gestellt werden. Der hieraus der Monopolverwaltung entstehende Verlust wird abermals mindestens 15 bis 18 Millionen erreichen; der dem Reich durch diese Zollermäßigung entstehende Zollausfall fann eventuell 2 bis 3 Millionen erreichen. Insgesamt entsteht also für den Steuerzahler unter Umständen eine Be Ia stung von 17 bis 20 millionen Mart. Wer aber annimmt, daß diese Riesensumme der Landwirt. fchaft wenigstens in irgendeiner Form zugute kommt, der täuscht sich. Verschiedentlich wird die Ermäßigung des Brenn mais zolles damit begründet, daß angesichts der knappen Gutter­ernte der Landwirtschaft ein billiger Futterersatz in der Mais schlempe zur Durchhaltung der Biehbestände gegeben werden müsse. Daß die mit der Zollermäßigung verbundene Millionenaufwendung des Reiches und der Monopolverwaltung der Landwirtschaft in Form von Futtermitteln mur zu einem ganz geringen Teil zugute tommt, zeigt jedoch folgende Berechnung: Der Bert der Brannt weinschlempe je Hettoliter erzeugten Maisbranntweins ist mit unge­fähr 15 bis 20 m. zu veranschlagen. Den Maisbrennereien fält also in Form von Maisschlempe ein Geschenk von insgesamt 5 bis 6 Millionen zu. Würde die Monopolverwaltung der deutschen Landwirtschaft diese 5 bis 6 Millionen in Form von wertvollen Kraftfuttermitteln fchenfen, fo hätte sie gegenüber der jetzigen Regelung noch einen Reingewinn von etwa 10 bis 12 Millionen Mart. Außerdem würde die Mindereinfuhr von Brennmais bie deutsche Handelsbilanz um mindestens 12 bis 15 Millionen entlasten.

Wir nehmen an, daß ein Berbot der Mais. verbrennung diesem wirtschaftlichen Unsinn bald ein Ende machen wird und daß die Zollermäßigung für Futter- und Brenn­mais lediglich eine etwas ungeschickte Ankündigung der allge gemeinen Maiszollermäßigung ist. Denn erft bas Schweinefutter über die Kindernahrung zu stellen, wie es Schiele tat, und dann eine Summe von 12 Millionen, mit ber unendlich viel Bertvolles geleistet werden könnte, zum Fenster hinauszuwerfen, dies zu verstehen, übersteigt die Geistesträfte eines einfachen Menschen.

1927 einer ungarischen Einfuhr nach Deutschland im erte von 80,1 Millionen Mark, die etwa 0,6 Proz. unserer Gesandtein fuhr entsprach, eine deutsche Einfuhr nach Ungarn im Werte von fast 142 Millionen Mart gegenüber. Ungarns Zolltarifwünsche erftreden fich hauptsächlich auf landwirtschaftliche Brobufte, ins besondere legt Ungarn auf 3ugeständnisse in der Biche

Ein Junkersgeschäft mit Japan .

An den anderen Metallmärkten ist das Geschäft nicht so lebeinfuhr Wert. haft. Bei 3int ist es sogar ichlecht und die Verhandlungen zwischen den Amerikanern und dem im Brüsseler Kartell zusammen geschlossenen Ereugern haben bisher feinen. Erfolg gehabt. Erst fürzlich hat in Brüffel eine Sigung stattgefunden, auf der der Be fchluß gefaßt wurde, daß die Mitglieder der Organisation wieder freie Fand haben, wenn man zu einem Abkommen mit den Ameri­fanern zweds Teilnahme an dem Kartell nicht kommen sollte. Es ist ja seinerzeit hier schon darauf hingewiesen worden, daß ohne die Hilfe der amerikanischen Zinfleute eine Durchführung der Preis fttbilisierung und eine Kontrolle der Erzeugung nicht möglich ist. Die Brüsseler Organisation befindet sich also unmittelbar vor der Sprengung, da wenig Aussicht besteht, mit den Amerikanern zu einem Vertrag zu kommen.

Die Amerikaner verlangen eine hohe Ausfuhrquote, um ihre start gestiegene Erzeugung in Europa abzusetzen. Aber auch die europäische Erzeugung ist größer geworden, so daß die Mitglieder der Brüsseler Organisation den Amerikanern teine Vorzugsftellung einräumen. Es wird so in absehbarer Zeit zum scharfen Ron­turrenzfampf in der Bintindustrie fommen.

Neue Handelsverträge.

Abschluß mit Litauen .

Berhandlungen mit Ungarn .

Die Junkers- Flugzeugwerte in Dessau bestätigen, daß der japanischen Flugzeugfirma Mitsubishi in Totio Baupatente für Junters- Flugzeuge verkauft worden sind und mit deutschen Ingenieuren in einer neuen Fabrit Junkers- Flug zeuge gebaut werden sollen. Der Mitsubishi- Konzern sei seit Jahren mit dem Flugzeugbau beschäftigt, so daß die Junkerslizenz von den bereits vorhandenen Flugzeugwerten ausgenugt werden könnte.

Die Junkers- Werke Dessau würden der für das Luftfahrte wesen wegen der Subventionen für Flugzeugfirmen besonders era wünschten Publizität einen Dienst leisten, wenn sie von sich aus die Bedingungen des Lizenzve: taufs veröffent. lichen würden.

Betriebsverfäufe im Cothringen- Konzern. Die Bergbau 2.-G. Lothringen in Hannover hat jetzt einige wichtige Be triebe ihres Konzerns verkauft, offensichtlich um ihren hohen Schuldenstand durch den Erlös der Verkäufe, der auf etwa 20 Millionen Mart geschäßt wird, zu senten. Die Verkäufe find besonders interessant im Hinblick auf die Käufer. So hat die J. G. Farben Industrie die Chemischen Werte Lothringen G. m. b. H., an der sie bisher schon zu 50 Prozent beteiligt war, erworben und ist jetzt Alleinbefizer dieses wichtigen chemischen Spezialwerks, dessen Hauptprodukt Leuna Salpeter ist. Nach mehr als einjähriger Verhandlungsdauer, ist jeßt in Außerdem hat der Lothringen - Konzern feine Beteiligungen an der Berlin ein deutsch litauischer Handels- und Schiffahrts- Steinkohlengemertschaft König Ludwig an die Gemert­vertrag, ein Konsularabkommen und ein Bertrag über den Rechtschaft Ewald verkauft, deren Synditatsbeteiligung damit von verfehr unterzeichnet worden. Die Unterzeichnung einer 2n 3,6 auf 6,0 Millionen Tonnen gestiegen ist. Damit hat die Stein­zahl weiterer Abkommen sowie eines Protokolls zu dem bereits Bedeutung erlangt, die ber von Harpen und Stinnes feines abgeschlossenen Vertrag über den sogenannten fleinen Grenzver wegs nachsteht. Dieser Erwerb der Lothringen - Zechen durch die Gewerkschaft Ewald ist besonders deswegen bemerkenswert, weil fehr steht bevor. mit dem Ablauf des Synditatsvertrages im Frühjahr 1930 auch die Quotenfragen neu diskutiert werden. Die Bermutung liegt nahe, daß Ewald" mit diesem Auflauf einem eventuellen fünftigen Berbot von Quotentäufen durch das Syndikat vorbeugen

Die Verhandlungen zwischen Deutschland und Litauen hatten sich deswegen solange hingezogen, weil sich speziell in der Bereini­gung der politischen Memelfrage Schwierigkeiten ergeben hatten. Die Wirtschaftsintereffen der beiden Länder haben sich aber stärker erwiesen als diese Differenzen, und es ist ein Bertrag auf breitefter Grundlage zustandedekommen. Einzel­heiten aus dem Abkommen sind zurzeit noch nicht bekannt.

Wie start der Warenverfehr zwischen Deutschland und Litauen im Rahmen des Gesamtaußenhandels beider Länder ist, 149.25 Mt. geht daraus hervor, daß Deutschland im ersten Falbjahr 1927 fast 55 Broz. der gesamten litauischen Einfuhr beftritt und daß 48. andererseits in dem gleichen Zeitabschnitt rund 45 Broz. der li tauischen Ausfuhr von Deutschland aufgenommen wurde. zu gleicher Zeit sind jetzt in Budapest Handelsvertragsver. handlungen zwischen Deutschland und Ungarn auf­genommen worden. Die bisherigen Wirtschaftsbeziehungen zwischen diesen beiden Ländern waren im Jahre 1920 durch ein gegen fcitiges Bugeständnis der Mei ft begünstigung geregelt, doch war seitdem noch fein Bolltarifablommen getroffen worden.

Im deutsch ungarischen Außenhandel ist Deutschland in der Nachkriegszeit start attiv gewesen. Go stand im Jahre

wollte.

industrie machen fich auch in England starte Bertruftungsbes Ein englischer Waggontrust. Wie in der deutschen Waggone strebungen im Waggonbau bemerkbar. So ist zwischen den beiben führenden Gruppen in diefer Industrie, dem Biders Konzern und dem Cammel Laird Konzern, der Zusammenschluß be. schlossen worden. Nach dem bisherigen Verhandlungsergebnis were den die einzelnen zu diesen beiden Konzernen gehörenden Waggons fabriken ihre Selbständigkeit behalten, aber unter einer Dach gesellschaft unter einheitliche Regie gebracht werden. Kapitalfraft des neuen Trusts beträgt etwa 110 Millionen Mart.

Die Deutsche

Werkzeugmaschinen ständig in Moskau ausgestellt. Am 5. November wird in Moskau ein großer Ausstellungsbau für die man in Rußland einen starken Abfak erwartet. Die Halle toftet 2 Millionen Rubel, 400 Werkzeugmaschinen sollen in ständigem Betrieb ausgestellt werden. Der Berein deutscher Wert zeugmaschinenfabriken ist organisatiorisch und wohl auch finanziell an der Mostauer Ausstellung beteiligt.