Der Lehrplan für die ,, aufgestockte" Bolksschule|
Die von der Schuldeputation der Stadt Berlin durch Beröffent lichung einer Dentschrift des Stadtschulrats Genossen Nydahl bekanntgegebene Absicht, die Volksschule Berlins durch Hin. zufügung eines 9. und eines 10. Schuljahres zu erweitern, hat sehr bald zu Erörterungen der Lehrplanfrage geführt. Der Berliner Lehrerverband hat bereits den Entwurf eines Lehrplans für die oberen Klassen der aufgestockten" Bolksschule vorgelegt und bemüht fich, für diese Vorschläge zu werden. In der ,, Arbeitsgemeinschaft fozialdemokratischer Leh rer und Lehrerinnen" unterzog Reichstagsabgeordneter Stadtrat Genosse Dr. Löwenste in den Entwurf einer eingehenden Kritik, und er begründete dann die Forderungen der Arbeitsgemeinschaft.
Löwenstein bejahte den Gedanken, die Volksschule zu erweitern, und hob Nydahls Berdienst hervor, auf die hoffentlich bald tommende Durchführung hingearbeitet zu haben. Der vom Lehrer verband vorgelegte Lehrplan läuft im wesentlichen auf eine verkürzte Mittelschule hinaus, die aus dem 9. und dem 10. Schuljahr unter Hinzunahme des 8. Schuljahres entsteht. Sie ist so etwas wie eine mittlere Aufbauschule. Bedenklich ist, daß sie nach dem Lehrplan des Lehrerverbandes eine in nller Form von der Boltsschule getrennte Schule würde. Zum Teil ist für sie der Mittelschullehrplan einfach abgeschrieben worden, und wahrscheinlich würde man auch hauptsächlich Mittelschullehrer in sie hinübernehmen. Man muß diesen Lehrplan grundsäglich ablehnen, meil er grundsätzlich falsch eingestellt ist und nicht von der Psychologie der Jugendlichen ausgeht. Löwenstein sieht die pädagogische Aufgabe des 9. und des 10. Boltsschuljahres darin, die seelischen Spannungen zu überwinden, die bei den Jugendlichen in der Zeit förperlicher Reifung auftreten. Die Ausdehnung der Schulzeit um zwei Jahre über die heutige Schulpflichtgrenze hinaus hat auch wirtschaftlich die willkommene Wirkung, daß die Jugendlichen nicht zu zeitig in die Produktion hineingezogen werden, wo sie nur zu leicht als ein die Lohnpolitik der Arbeiterklasse gefährdendes Element wirken. Infolge der für Jugendliche oft schon nach Abschlußz ihrer Lehrlingszeit eintretenden Notmendigkeit, sich wegen Arbeits mangels auf einen anderen Beruf umzustellen, muß eine elastische Gestaltung der Ausbildung gefordert werden. Auf diese Notwendigfeit nimmt der vom Lehrerverband empfohlene Lehrplan für die legten Jahre der erweiterten Bolksschule teine Rücksicht.
Für das 9. u. das 10. Boltsschuljahr ist ein Lehrplan nötig, der dem Wesen dieses Alters entspricht und die Erfordernisse unserer 3eit berüdsichtigt. Ueberall muß vom lebendigen Interesse des Kindes aus. gegangen werden, bei der Vermittlung elementarer Kenntnis non Lieren und Pflanzen, bei der Einführung in Sprache und Literatur, bei der Pflege des Ausdrucks eigenen Dentens, bei der Förderung eigener Werktätigkeit und eigenen fünstlerischen Schaf fens. Die Selbstverwaltung der Schulkinder muß sich auch auf die Gestaltung des Arbeitsplans erstrecken. Für besondere Be gabungen muß weiter Spielraum gelassen werden, für sprach liche, mathematische, naturwissenschaftliche, technische, fünstlerische Begabungen. Solchen Kindern könnte noch der Uebergang auf höhere Schulen ermöglicht werden. Auch die Berechtigung des Anschlusses an höhere Handelsschulen muß gewährt werden. Beim Abgang von der erweiterten Volksschule nach Erreichung ihres Zieles muß der Weg zu entsprechenden Berufen frei sein.
In der Aussprache, die sich an den Vortrag fnüpfte, erhob sich feine Stimme für den Lehrplan des Lehrerverbandes. Ein Vertreter der Gewerkschaften forderte Ausdehnung der Pflichtfchulzeit bis zum 16. Lebensjahre, sonst werde die geplante Ermeiterung der Volksjdyule wirtungs- und wertlos bleiben. Im Schlußwort hob Genoffe 2ömenstein hervor, daß für die Kinder des 9. und des 10. Volksschuljahres selbstverständlich öffentliche Geldbeihilfen gegeben werden müſſer
Prügelnde Polizeibeamte.
Am 2. Februar berichtete der Bormärts" von einem fast unglaublichen Roheitsaft zweier Berliner Polizeibeamten. Am 29. Januar durchfuhr der Buchdruder D. auf seinem Rade die Dranienstraße. Auf seinem Gepädständer faß ein Freind von ihm. An der Ede Brandenburgstraße riefen ihn Polizeibeamte an, meil er ohne Laterne fuhr. Che noch D. sein Rad zum Halten bringen Tonnte, riß ihn der eine Beamte vom Rade, so daß er hinschlug. Mit einem Polizeigriff versuchte der Beamte D. zu packen und zur Bache mitzunehmen. D., der noch etwas benommen war, folgte dieser Aufforderung nicht sogleich. Mit ihrem Gummi
kuppel schlugen darauf die Beamten auf den am Boden Liegenden
ein und schleiften ihn die Etraße entlang. Dadurch warden D. die Kleider vom Leibe gerissen. Erst als er besinnungslos auf der Straße lag und das Publikum mit Empörung gegen die brutalen Beamten Stellung nahm, schafften sie D. mit einem Auto zur Wache. Der Berliner Polizeipräsident hatte nach Erscheinen des„ Bormärts" Artifels eine Untersuchung eingeleitet. Um den Sachverhalt gerichtlich zu flären, wurde D. wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt unter Anklage gestellt. Widerstand wurde darin gesehen, day D. der Aufforderung der Beamten, mit zur Bache zu gehen, nicht schnell genug Folge leistete.
D. behauptete bei der am Dienstag vor dem Amtsgericht Mitte durchgeführten Berhandlung, daß er von dem Sturz fo benommen mar, daß er sich nicht sofort erheben fonnte. Fünf Zeugen bestätigten die Aussagen des Angeklagten. Nach den Zeugenaussagen sollen die Beamten noch, als der Angeklagte pollkommen requngslos ohne Besinnung auf der Straße lag, auf ihn eingeschlagen haben, Der Staatsanwalt beantragte selbst Freispruch. Das Gericht schloß sich dem Antrage an. Rechtsanwalt Kallmann, der den Angeklagten vertrat, betonte in feinem Plädoyer, daß hoffentlich die Verhandlung dem Berliner Polizeipräsidenten Beranlojjung geben wird, gegen derartige Rohlinge in der Beamtenfchaft scharf vorzugehen. Das Bublifum, das heute Bertrauen zur Bolizei hat und sich verständigen Anordnungen gern fügt, fann verlangen, daß prügelnde Beamte nicht geduldet werden.
Die A. Universität“.
Bon Behörden sollten wir erwarten dürfen, daß zuerst bei ihnen die durch Gesez festgelegte neue Staatsform nor ungemollter Herabjegung geschügt mird, indem man alle an die frühere Monarchie erinnernden Inschriften usw. beseitigt. Wie langjam in unserer Republik die Erfüllung dieser Forderung einer Selbstverständlichkeit sich vollzieht, ist im Vorwärts" oft und immer wieder an vielen Beispielen gezeigt worden. Heute müssen wir öffentlich feftnageln, daß in unserer nun schon zehn Jahre alten Republik eine derartige Reliquie aus der monarchischen Zeit auch der Universität Berlin noch erhalten geblieben ist. In der mittleren Flurhalle des Universitätsgebäudes hängt für die Universitätsbibliothet ein Bestellzettelfasten an weithin sichtbarer Stelle. An ihm prangt groß und deutlich noch jetzt die Inschrift R. Universitäts, Bibliothet". Das R." ist Abkürzung des Wortes Königlich", die Universität mird also in ihrem eigenen Hause noch als eine, fönigliche" bezeichnet. Ohne viel Mühe und Kosten wäre es längst möglich gewesen, dieses A." zu beseitigen. Hat sich niemand gefunden, der das anzuordnen für nötig hielt? Wer mag für diesen Skandal, der keinem aufmerk famen Auge entgehen fain, verantwortlich sein? An ihm werden die Schwarzweißroten unter der Studentenschaft ihre tägliche Freude gehabt haben. Bird's nun bald zu erwarten fein, daß diese gewiß ungemollte- Berhöhnung der Republik aufhört?
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Spazierftod vertauscht. Um 30. Ottober ist in der Juristischen Sprechstunde des Bormärts ein neuer Spazierstod mit einem alten vertauscht worden. Umtausch in der Juristischen Sprechstunde oder Echöneberg, Kolonie Burenland, Friedrich- Ebert- Straße 72, bei Spang Salemeti, erbeten,
Die Metallindustrie in Berlin .
Es ist auch ohne zahlenmäßige Belege hinlänglich bekannt, daß für das Berliner Wirtschaftsgebiet die Industrie der Me= talle von ganz hervorragender Bedeutung ist. Recht interessant ist es darum auch, ihren Anteil an der gesamten Eisen- und Metallindustrie des Reiches tennen zu lernen. Diese Anteilzahlen werden in Berliner Wirtschaftsberichte" 1928 nach den Ergebnissen der Betriebszählung von 1925 dargestellt. Daraus ergibt sich, daß Berlin mit 401 284 Beschäftigten an der Gesamtbelegs schaft der deutschen Eisen- und Metallindustrie mit 12 Broz. beteiligt ist. Unter den Hauptstandorten der eisen- und metallverarbeitenden Industrien Deutschlands nimmt Berlin die zweite Stelle ein, unmittelbar auf die Rheinprovinz folgend, die 17 Proz. der im Eisen- und Metallgewerbe beschäftigten Personen umfaßt. Dicht hinter Berlin folgen das Land Sachsen mit 10,8 Broz. und die Provinz Westfalen mit 10,4 Proz. der Gesamtbelegschaft im Reich. In weitem Abstande kommen dann erst Bürttemberg mit 5,3 Broz., Baden mit 4,4 Proz. und Nordbayern und die Provinz Sachsen mit je 4,3 Pro3.
Daß als Hauptstandorte für die eisen und metall schaffende Industrie in erster Linie die tohlenreichen Gebiete von Rheinland und Westfalen in Betracht kommen, ergibt sich aus der Natur der Sache. Auf diese beiden Provinzen entfallen 33 Broz. bzw. 23,3 Broz. der Beschäftigten bei der Eisen- und Metallgewinnung, während in den Berliner Betrieben dieser Art mit rund 8500 Beschäftigten nur 2,6 Proz. der Gesamtbelegschaft im Reich tätig sind. Aehnlich bei den kombinierten Betrieben, in denen neben der Metallgewinnung auch ihre Berarbeitung be
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trieben wird. Hier steht Westfalen mit 40,6 Proz. an der Spike, die Rheinproving folgt mit 25,5 Proz., während auf Berlin 17 609 Beschäftigte, 5,5 Broz. entfallen. Schon bedeutender ist Berlins Anteil an der Herstellung von Eisen, Stahl- und Metallwaren. Hier bleiben die Berliner Werte mit 63 363 Beschäftigten oder 7,4 Broz. nur noch hinter der Rheinproving( 16,09 Broz.), Land Sachsen ( 11,9 Proz.), Westfalen ( 9,9 Proz.) zurüd.
Noch bedeutungsvoller ist die Reichshauptstadt für den Ma chinen, Apparate und Fahrzeugbau mit nahezu 112 000, zumeist in Großbetrieben beschäftigten Personen, die 9 Proz. der gesamten menschlichen Arbeitskräfte dieses Industrie ant britter zweiges im Reich ausmachen, steht Berlin Stelle. Weitaus an der Spize aller erscheint aber Berlin als Hauptsiz der elettrotechnischen, feinmechanischen und optischen Industrie. Diese Industriezweige beschäftigen in der Reichshauptstadt 199 724 Personen oder 33,4 Proz ihrer Gesamtbelegschaft im Reich. Berlin läßt damit die übrigen Industriegebiete weit hinter sich. Die Rheinproving, die an zweiter Stelle steht, zählt nur 9,4 Broz., weiterhin verfügen Württemberg über 8,9 Proz., das Land Sachsen über 7,9 Proz, Nordbayern über 5,1 Proz., Hessen- Nassau über 4 Proz. der sämtlichen in den In duſtriezweigen beschäftigten Bersonen des Reiches. Vor allem ift es die elektrotechnische Industrie, die in Berlin mit weltbekannter Riesenwerfen und mit rund zwei Fünfteln ihrer Gesamtbelegschaft fonzentriert ist.
REVOLUTIONSFEIER AM FREITAG/ O. NOVEMBER/ IM SPORTPALAST/ POTSDAMER STRASSE 72 Eintrittskarten 50 Pfennig
Anfang 19 Uhr
Orchester: Einzug der Gäste
PROGRAMM:
Einmarsch und Aufstellung d. Fahnengruppen( Jugend, Rote Falken, Sportgruppen) Egmont- Ouvertüre .
Chöre mit Begleitung des Orchesters: Das heilige Feuer Sprechchor:
9
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Chor mit Begleitung des Orchesters:
Das Erntelied( Dehmel)
95
REDE( verstärkt durch Lautsprecher):
Wagner
Beethoven
9
Uthmann Klabund
Fried
472 000 Marf aus der Kasse der Wirtschaftsabteilung des mird, ist noch nicht abgeschlossen. Während sich das Verfahren bis ger nur gegen Oberzahlmeister Martin und Boitschat richtete, sind die Ermittlungen nunmehr auch noc) auf zwei weitere Beamte aus gedehnt worden. Martin hat gegen diese die Beschuldigung erhoben daß fie von seinen ,, Entnahmen" aus der Kaffe gewußt hätten und sich von ihm auch hätten Beträge geben lassen.
„ Die Hausbefizer verhungern."
3u diefer in der Nummer 517 des Bormärts" stehenden Roti bittet uns die Bereinigung der freien Haus- und Grundbefizer um folgende Klarstellung:
Führende politische Persönlichkeiten der Rechtsparteien halten ab und zu eine Heers hau der auf ihrem Boden stehenden Haus und Grundbesizer ab. Dafür zeigen sich die rechtseingestellter Hausbefizer um Ludendorff insofern dankbar, als sie einen Teil der Wahlkosten dieser republiffeindlichen Bar teien tragen. Mitglieder der auf unserem Boden stehenden Hausbesitzer haben mit dieser Kundgebung nichts ge mein und meisen die Angriffe dieser Herren auf Republik , Be hörden und Mieterschaft entrüstet zurück. Die zuständige Wirk Verfassung stehenden Haus- und Grundbefizer i mur unser Verband, Geschäftsstelle: S. 68, Friedrichstr. 216. Auf dem Postscheckamt bestohlen.
Wenn der Gedrückte nirgends Recht kann finden" fchaftsvertretung für alle auf dem Boden der Weimare Wilhelm Dittmann , M. d. R.
Orchester:
Vorspiel zu Kampf und Sieg Chor mit Begleitung des Orchesters: Tord Foleson
Sprechchor:
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Der 9. November 1918-1928
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Knöchel Uthmann Rothenfelder
Gemeinsamer Gesang mit Begleitung des Orchesters: Die Internationale: Daygeter Eintrittskarten sind bei allen Bezirksführern und Abteilungskassierern sowie im Bezirkssekretariat zu haben. AN DER ABENDKASSE FINDET EIN KARTENVERKAUF NICHT STATT
Menschenfalle auf Gee!
Die verroftete, Maria Pinango".
Bor dem Hamburger Seeamt fand vor furzem die Berhandlung über den Untergang des 2654 Tonnen großen Hamburger Dampfers Maria Binango" statt, der am 2. Oktober auf der Fahrt von Havanna nach einem italienischen Hafen sant. In der Berhandlung stellte sich heraus, daß das Schijf, bereits 38 Jahre auf dem
Budel hatte, und daß der Kapitän furz vor der Katastrophe infolge schwerer Kesselschäden den Dampfer ohne Maschinenfraft hatte treiben laffen müssen. In Bermuda murde eine Reparatur vorgenommen, die die Lage nicht besserte. Kurz nach der Wiederausfahrt stellten sich die Schäden in noch größerem Maße wieder ein, so daß große Wassermengen in das Schiffsinnere drangen. Die Besatzung forderte, daß das Schiff zurückkehrte, die Schiffsführung beharrte jedoch auf Grund der Betterlage darauf, daß meitergefahren werde. Am 25. September war das Schiff voll Waffer gelaufen; ein zu Hilfe gerufener englischer Dampfer nahm die Mannschaft an Bord. Bei dem Versuch, das wrade Schiff in den Hafen zu schleppen, rissen die Verbindungstrossen. Am 2. Oftober. perfant die Maria Binango" in den Wellen. Der von der Mannschaft ausgesprochene Verdacht, daß man das alte Schiff wegen der hohen Versicherung absichtlich habe versinken lassen wollen, wurde durch die Seeamtsverhandlung nicht bestätigt. Eine Schuld des Kapitäns wurde für nicht vorliegend erachtet.
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Kleintier Ausstellung.
Im großen Saal bei Irmer in Treptom veranstaltet der Kleintierfachausschuß des Bezirksverbandes Neukölln Treptom E. B. eine sehr schön aufgezogene Aus stellung, die prächtige Zuchtergebnisse zeigt. So sieht man u. a. cin weißes Riefentaninchen, dem von den Richtern 97 Punkte zuerfannt wurden. Eine Haubenente, die schönen gefäumten Goldwyandotten und die hochbeinigen, schwarzen Langicham Syühner beweisen, daß die Vereinsmitglieder fich auch mit recht schwierig zu ziehenden Tieren abmühen. Aeußerst interessant find auch die rotgejattelten, meißen , englischen 3 wergtämpfer, die sehr hochgestellt sind und im Garten fich nicht unangenehm bemerk bar machen, weil sie nicht gleich alles rausfragen. Unter der Menge der Tauben unbedingt auffallen müssen jedem Besucher die schwarzen uhnfheden, denn wir haben mir einen Züchter in Berlin , der diefer Rasse seine Sorgfalt zuwendet. Doch fieht man ebenfo unter den bekanntesten Arten, ganz gleich, ob es sich um Hühner, Buten, Kaninchen, Gänse oder Tauben handelt, mahre Bracht eremplare, und die Kleingärtner können zufrieden sein mit ihrer erfolgreichen Arbeit.
Haftentlassung des Oberzahlmeisters Martin.
Der wegen großer Unterschlagungen bei der Kommandan= tur Berlin in Untersuchungshaft genommene Oberzahl meister Martin wurde gestern nachmittag wegen Haftunfähigkeit aus dem Untersuchungsgefängnis entlassen. Auf Antrag feines Rechtsanwalts wurde Martin im Lazarett des Unterfuchungsgefängnisses von einer Reihe von Aerzten, darunter den bekannten Urologen Dr. Delsner und Oberarzt Dr. Kleiber, einer genauen Untersuchung unterzogen. Uebereinstimmend famen die Fachärzte zu dem Gutachten, daß eine Lebensgefahr be. ft ehe und daß Martin sofort in eine Spezialflinit übergeführt und wahrscheinlich auch fofort operiert werden müsse. Daraufhin hat der Untersuchungsrichter, Landgerichtsrat Schlome, mit Zustimmung des Oberstaatsanwalts Teglaff den Haftbefehl gegen Martin wegen Haftunfähigkeit aufgehoben. Martin wurde noch am Nachmittag in einem Krantenwagen abtransportiert. Die Boruntersuchung gegen Oberzahlmeister Martin, dem die Inteciglagung nog
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an
Ein räuberischer Taschendiebstahl verurfacht gestern auf dem Postsche damt in der Dorotheenstraß große Aufregung. Ein Raffenbote der Portland- 3ementfabrit hai 800 Mart erhoben. Er tat fie in eine Tasche, die er an einen Riemen über die Schulter gehängt trug. Während er noch einem Bult etwas schrieb, fühlte er plöglich einen starten Rud a feiner Tasche. Er drehte sich um und fah noch, wie ein Man bereits davon lief und ein zweiter ihm folgen wollte. Unte Hilferufen pacte er diesen und hielt ihn feft. Der erste hatte ihm die Tasche aufgerissen und war mit dem Gelde verschwun den. Der Ertappte murde festgestellt als ein 32 Jahre alter Arthu Wannashemiti, der erst vor einigen Tagen aus Bolen hier hergekommen ist. Er behauptet, daß er auf der Durchreise nad Frankreich sei, um dort Grubenarbeiter zu merden. Mit dem Raub will er nichts zu tun haben. Kriminalbeamte der Taschendiebes ftreife, die zufällig auf dem Bostschecamt waren, hatten vorhe bereits gesehen, daß die beiden sich unterhielten, während Wan nafchewski den Flüchtigen gar nicht kennen will. Der mit der Gelde Entkommene ist noch nicht ermittelt.
Grubenunglück in Sowjetrußland.
45 Bergleute verschüttet!
Mostau, 1. November. In den Goldgruben von Sretenft erfolgte ein Schachteinftur bei dem 45 Grubenarbeiter verschüttet wurden. Zwei vo ihnen wurden getötet, zwei lebensgefährlich verleht.
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Ungetrunkene Matrosen des des deutschen Glomandampfer Genua " sind im Hafen Civitavecchia mit der italienischen Sol wache in Streit geraten; dabei wurde der Matrose Wilhel Frahm erschossen. Der Dampfer jetzt in den nächsten Tage feine Reise nach Neapel fort. Drei verhaftete deutsche Matrofe bleiben in Haft zur Verfügung der Staatsanwaltschaft. Bom Laftanto totgefahren.
Vor dem Hause Helmholtzstraße 34 in Charlottenbur murde gestern abend der 66jährige Arbeiter Nikolaus M I y tomig überfahren und schwer verletzt. M. starb auf dem Wege z aus der Waldstraße 32 zu Moabit von einem Last aut nächsten Rettungsmache,
Menschenquälerei in der Stadtbahn.
Man schreibt uns aus Lesertreisen: Wie die Reichsbahn fü die Bequemlichkeit der Reisenden forgt, dafür folgendes Beispie Am Mittwoch, dem 24. Oktober, wird der Stadtbahnzug, b 16,16 Uhr den Bahnhof Friedrichstraße in Richtung Ertne perläßt, nur als Halbzug gefahren, trotzdem in all de Tagen vorher ein Vollzug immer vollbesezt ist. Man kann sich da Gedränge auf jeder Station der Innenstadt vorstellen. Um 4 haben im Zentrum zahlreiche Fabriken Geschäftsschluß und währen dieser und der nachfolgenden Zeit sind gerade die Züge nach Erkne am stärksten in Anspruch genommen. Die Fahrdienstleiter auf alle Stationen hatten von der anscheinend plöglich eingetretenen end rung feine Ahnung und haben sich teilweise in recht unhöfliche Worten Luft gemacht, wenn das Bublitum von ihnen Auskunft pe langte. Für Reisende mit Hunden und Gepäck mar nämlich te Abteil da, so daß diefe zurück bleiben mußten. Nicht um de Schimpfens willen, sondern die Menschenquälerei, die durch sold unverständliche Maßnahmen hervorgerufen wird, zwingt mich diesen Zeilen. Und die gehört bestimmt nicht zu den Aufgaben de Reichsbahn.
Die Kuhmilch gerinnt im Magen
des Säuglings zu groben Klumpen, die viel schwerer zu ver dauen sind als die feinen Floden, die sich aus ber Muttermilch bilden. Wenn Sie ber Ruhmilch einen Zusatz von Rufete" geben, fo tritt auch bei dieser eine feinflodige Ge rinnung ein, gleichzeitig wird der Nährwert der Milch erhöht, und 3hr Kind bleibt vor Berbauungsbeschwerden bewahrt.
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