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Wir ,, Wir machen den Erfolg!" s

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Bestellte Locher, Klatscher und Miesmacher.

Der Mensch folgt gern und willig seinem sichtbaren oder un­fichtbaren Leithammel. Suggeftivkraft, Fluidum nennt sich jene Begabung, anderen den eigenen Willen aufzuzwingen; sofern es sich hierbei um Vorgänge innerhalb eines scharf umgrenzten Ge­bietes handelt, bedarf es soll das Experiment gelingen aller dings des Vorhandenseins bestimmter Kräfte psychischer Natur. Die Menschen sind wie die Kinder," sprach neben vielen Gleichgesinnten irgendwann und irgendwo ein findiger Theaterpraftifer und er erschuf den sogenannten Claque chef samt seinem Stab. Dieser Herr ist, wie schon sein Titel besagt, das Oberhaupt einer Gruppe Menschen. Der Claquechef steht bei dem jeweiligen Theaterunter nehmen entweder in festem Sold, oder er erhält seine Entlohnung in Ware, in diesem Falle also in Freibilletts, die er durch Weiterver­äußerung wieder in bares Geld umsetzt. Er hat die Verpflichtung, sich feinen Stab". bestehend aus 8 bis 10 Männlein selbst zu enga­gieren, denselben zu bezahlen und die Leute dahin zu organisieren, daß die dem Publikum zur gefälligen Nachahmung zu übermittelnden Empfindungsausbrüche wie Bravo  , hähähä, pst oder pfui" genau nach seinen Weisungen ausgeführt werden. Es bedarf für die Ausübenden hierzu feines besonderen Studiums, denn der Chef stimmt den gewünschten Ton an und der Stab fällt

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während bei Herrn Schulze der Beifall etappenweise, immer wieder aufs neue, einzusetzen hat. Oder: ein bestimmtes Mufitstüd ist zum Schlager auserforen. Da muß mit unermüdlicher Begeisterung das Bublifum unentwegt auf diese Piéce hingewiesen werden. Bitze, Erlempori usw. werden wieder durch den Borlacher" mundgerecht serviert. Soweit die Tätigkeit der Claque von direttorialer Seite aus. Nun bleibt es aber auch dem Künstler, sofern er Luft dazu verspürt, unbenommen, sich Bravorufer für seine Person, und Pfui­rufer für seinen Rivalen zu dingen. Da ja naturgemäß nirgends der rein äußere Erfolg eines Menschen so ausschlaggebend ist, wie beim Theater, so ist hier auch der Konkurrenzneid am stärksten ent­wickelt und es wird darum nicht selten nach besten Kräften corriger la fortune gespielt. So passierte zum Beispiel folgender Fall: Der Tenor des Abends, Herr B., kommt an die Theaterfasse und will 200 Karten erstehen, um sie unter seine Getreuen zu verteilen; mit bedauerndem Lächeln bedeutet ihm der Kassierer, daß er foeben die letzten 400 Karten an seinen Kollegen, Herrn C., weggegeben hätte. Diese Stimmenſchlacht und die daraus folgernden Rivalitätsfämpfe nahmen oft derartige Dimensionen an, daß die Opernbehörde einer Großstadt einmal ein Claqueverbot erließ.

Nicht alle Künstler wissen jedoch um die Existenz dieser für ihren

Die abgelehnte Totenfeier.

Aus dem Potsdamer Gtadtparlament.

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Der Verband für Freidenfertum, und Feuerbestattung, getragener Berein Botsdam, beabsichtigte zum Totenfonntag proletarische Totenfeier zu veranstalten und trat zu diesem 3 an die Schauspielhausgesellschaft m. b. 5. in Botsdam heran mit Bitte, die Räume des Schauspielhaufes für diesen Tag zur fügung zu stellen. Die Schauspielhausgesellschaft Lehnte diejes finnen ab mit der Begründung, daß für diese Feier die Räume Die Kommunisten brachten am Frei zur Verfügung ständen. in der Potsdamer Stadtverordnetenfißung folgenden Antrag Da das Theater mit städtischen Mitteln subventioniert refp. im Haushaltsplane steht es mit 26 000 m. zu Buch halten wird beantragt der Unterzeichnete Elflein, die Räume des Schauspielhau dem Verband für Freidenkertum und Feuerbestattung zu fein Totenfeier zur Verfügung zu stellen. Nach einer langen ichar Debatte stimmten die Sozialdemokraten dem Antrage zu, die Rech  dagegen. Der Antrag wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. der Sigung der Stadtverordnetenversammlung vom 5. Oftober hatt Um die Potsdamer Pressevertreter bei Punkt 9 der Tagesordning geftaltung des Wilhelmplatzes den Saal verlaffen, meil fie f gestaltung des Wilhelmplatzes durch Ausführungen des deutschnationalen Stadtverordneten D verdunt verletzt fühlten. In der jetzigen Sizung gab be Stadtverordnetenvorsteher Dr. Rozbund eine Erklärung ab, nad der die Pressevertreter wieder die Arbeit aufgenommen haben, da de Konflikt beigelegt ist.

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prompt und träftigſt ein. Der Tonangebende" ſelbſt erhält seine Erfolg immerhin nicht unwichtigen Persönlichkeit. So erlebte ein Pleite der Baterländischen" in Bayern  .

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Information wiederum vom Regisseur oder vom Direktor. Diese Direktiven können allgemeiner, oder spezieller Natur sein. So tommt es oft vor, daß der Claquechef das Textbuch zur Lektüre erhält, um sich seine Stichworte also jene Stellen, an denen er und sein Stab in Aktion zu treten haben genau einzuprägen. Gar mannigfacher Art sind die ihm zuteil gewordenen Instruktionen. Hier hat ein langanhaltendes Bravo einzusetzen, das solange währen muß, bis das Publikum einfällt, um dann langsam abzuebben, dort ist Fräulein Lehmann feste und andauernd herauszuapplaudieren,

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Aus den Annalen von Kyritz  .

Kyritz   an der- Jägelik.

Der märkische Ort, der durch die Landbund- Revolte in aller Leute Mund gekommen ist, hat lange Jahre hindurch die bequeme Ziels heiße für fragwürdige Wize abgegeben: das Kyritz an der Knatter  " schien unsterblich zu sein. Bis die Kyritzer dem letzten lebeltäter die Berichtigung aufnötigten, daß ihr Flüßchen einst Gügelig, jetzt aber schon längst Jägelig genannt sei. Wer die alten Chroniken durchstudiert hat, weiß, daß in jenen alten Zeiten, wo ein Knuppeldamm das Neueste auf dem Gebiet der Techynit mar, das bescheidene Wasser aufgestaut wurde, damit flache Boote den Verkehr mit den Hansastädten aufrechterhalten fonnten. Kyrig mar, wie fast alle ansehnlichen Städtchen zwischen Nordsee   und Riesengebirge  , durch Tuchmachergewerbe und Bierbrauerei rasch zu Wohlstand gelangt; 1237. hatte es Stadtrecht und Schiffahrt bis zur Havel   zugebilligt bekommen, dann im 14. Jahrhundert seine Stellung gegenüber dem beutelüsternen Adel behauptet. Die Leiden stellten sich erst mit dem Dreißigjährigen Kriege ein. Im 17. Jahrhundert find zehn Stadtbrände, Pest( 1626) und Plünderung zu verzeichnen, so daß Handel und Gewerbe start litten. 1800 war gerade ein Tuchmacher vorhanden. In der Napoleonszeit ist Kyriß durch ein blutiges Ereignis berühmt geworden: ein Wachtmeister" eines Freikorps   setzte sich Ende März 1807 auf Grund einer gefälschten Order von Schill in den Besitz von Militärtuch und Bargeld, ein unter dem Deckmantel des Patriotismus ausgeführter Banditen­streich, der von Napoleon   in seiner Erbitterung gegen die Frei­forps aufs schwerste geahndet wurde. Der Kämmerer der Stadt und der Kaufmann, von dem der Wachtmeister" das deponierte französische Geld erpreßt hatte, wurden nach einem in französischer Sprache geführten Gerichtsverfahren zum Tode verurteilt und er­shoffen. Die Erekutive vollführte ein Kommando des als Hilfs truppe ausgehobenen Regiments Nassau  - Ulfingen.

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Die vielen Brände haben die alten Baulichkeiten fast restlos vernichtet; von dem Franziskanerkloster ist nur noch eine Brand­mauer vorhanden, wohl aber find sonderbarer Beise einige schöne Fachwerkhäuser erhalten geblieben, die sich dur h stattliche Breite und Höhe sowie durch verzierte und bemalte Trageballen aus­zeichnen. Sie stehen in der Nähe des Marktes, dessen eine Seite mit dem kastellartig turmgeschmückten" Rathaus abschließt, ein Beispiel architektonischen Unfugs, wie er nach 1870 als Helden­til" sich breit machte. Auch die Kirche, dreischiffig, mit stattlichem rhöhten Mittelschiff, anfangs des 18. Jahrhunderts auf den alten Branitteilen erbaut, hat durch zwei schlanke, dünn wirkende Türme on 1849 feine Erhöhung ihrer Wirkung erfahren.

Zu loben ist die verständige Ausmuzung freien Stadtgebietes Anlagen, leider gibt das Wasser der Jägelig nicht viel zur Be­fbung des Stadtbildes her. Fabriftätigkeit ist nur wenig vor­nden; das schmucke Aussehen des Städtchens weist auf eine ge­riffe Behaglichkeit des Lebens hin. Die Stadt an der Jägeliz hat fineswegs das Aussehen, als seien Bauernrevolten dort eine turnotwendige Erscheinung.

Unserem Freund und Genossen Eduard Zameck km 70. Geburtstag heral. Glüdwunsch Petersburger Str. 5

Für die überaus große Teil­ahme bei der Einäscherung meines hannes, unferes guten Baters rechen mir auf diesem Bege len Bekannten, Freunden und arteigenoffen unseren herzlichsten inf aus.

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befannter Schauspieler folgendes heitere Intermezzo: Allabendlich, wenn er das Theater verließ, grüßte ihn ein wohlbeleibter Herr mit jovial- verbindlichem Lächeln. Eines Tages tam er sogar auf ihn zu, um sich nach seinem Befinden zu erkundigen, worauf ihn der Ahnungslose mit den Worten Was geht das Sie an?" einfach stehen ließ. Als der andere dann jedoch schmunzelnd sein Inkognito lüftete, da ward der Mime um mehrere Grade wärmer zu dem Mann, denn schließlich: Erfolg ist alles im Leben. Und nach dem Wie frägt teiner!

C1.

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin   und Um­gegend.( Nachdr. verb.) Wolkig mit fortdauernder Neigung zu Nieder­schlägen bei menig veränderten Temperaturen. Für Deutschland  : Im Norden feine wesentliche Aenderung, im Süden zeitweise heiter und ziemlich fühl.

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Am Fuße des Eiffelturms.

Unser Bild, das die Wiedergabe einer Radierung des bekannten Graphiters Helmut Krommer ist, zeigt einen der vier Füße" des Eiffelturms. Gerade dieser Ausschnitt aus dem großen Bau­wert läßt die gewaltigen Ausmaße des 300 Meter hohen Turmes empfinden. Das Bauwert, von dessen höchster Plattform eine herr liche Fernsicht über die Seinestadt möglich ist, foll leider in der nächsten Zeit abgebrochen werden. Es wurde 1889 vollendet. Die verwirrend vielen Eisenteile waren damals zur Erhaltung der nötigen Stabilität des Ganzen notwendig, da Baustoffe von fo großer Festigkeit, wie sie heute infolge der wissenschaftlichen Ma terialprüfung zur Anwendung fommen, noch nicht befannt waren.

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München  , 5. November.  ( Eigenbericht.)

Daß die sogenannten vaterländischen Verbände selbst in Bayern  ihren Einfluß und ihre Zugkraft zum großen Teil eingebüßt haben, bewiesen ihre am Sonntag im ganzen Lande abgehaltenen Kund gebungen, die mit großen Phrasen als Antigedenttag ber Revolution angekündigt worden sind. In München  brachten die Verbände, die einmal die bayerische   Politik beherrscht haben, taum 2000 Demonftranten" auf die Beine. Der Demonstrationszug blieb vom Publikum völlig unbeachtet. Es tam auch nirgends zu Zwischenfällen.

Pfarrer Schnoor außer Verfolgung gesezt.

Durch Berufung des Landgerichts Neuruppin   ift der Pfarrer Snoor aus Königshorst  ( Kreis Osthavelland) wegen Mangel Gegen an Beweisen außer Verfolgung gesetzt worden. Pfarrer Schnoor mar die aufsehenerregende Beschuldigung erhoben worden, daß er vor einer Reihe von Jahren feinen Schwager getötet habe, Es mar gegen ihn Voruntersuchung wegen Tote fchlags eingeleitet worden.

RUND­FUNK

AM ABEND

Montag, 5. November. Berlin  .

16.00 Professor Dr. Adolf Marcuse: Der Sternhimmel im Monat November, 16.30 Künstlernachwuchs.

1. F. Liszt- Mendelssohn: a) Nocturne  ( Liebestraum); b) Konzertpolonaise ( George Hardy, Cello).- 2. G. Verdi: a) Es glänzte schon das Sternen heer"; b) In deines Kerkers tiefe Nacht" aus der Oper. Der Tron­badour"( Margarete Olbrich, Sopran). 3. P. Sarasate: Carmend Faalasie für Violine( Boris Liftmann). 4. F. Liszt- Busoni: Drež Paganini- Etuden für Klavier: a) Andantino capriccioso; b) Arpeggio

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c) Campanella( Günther Rathke; am Flügel: Heinz Laman),

17.30 Novellen.

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1. Lehrermord. 2. Der Schlafhändler. 3. Der Hundemensch( Oskar A. H. Schmitz)( gelesen vom Autor).

18.30 Hans- Bredow- Schule, Sprachunterricht.

Mann: Englisch   für Anfänger.

Studienrat Friebel und Lektor

19.00 Dr. med. Gustav Muskat: Wie wir wachsen.

19 25 Hans- Bredow- Schule, Philosophie. Prof. Dr. Max Dessoir  : Einführung in die moderne Psychologie. II. Das Verhältnis von Leib und Seele. 20.00 Franz Ludwig Hörth, Emil Pirchau; Einführung zu der nachfolgendes Uebertragung.

20.30 Uebertragung aus der Staatsoper( Unter den Linden  ). Die Walküre von Richard Wagner  . II. Akt. Dirigent: Leo Blech  . Regie: Frang Ludwig Horth. Anschließend: Uebertragung der Unterhaltungsmusik aus dem Hotel Kaiserhof, ausgeführt von der Kapelle Géza Komor.

Anschließend bis 00.30 Tanzmusik.  ( Kapelle Otto Kermbach  .)

Königswusterhausen­

16.00 Stud.- Rat Friebel, Lektor Mann: Englisch  ( kulturkundlich- literarische Stunde).

16.30 Uebertragung des Nachmittagskonzertes Berlin  .

17.30 Dr. Friedrich Luther: Die Nachbilder und ihre Bedeutung, 18.00 Hans Tessmer: Bücherstunde. Borgia  " von Klabund  .

18.30 Stud.- Rat Friebel, Lektor Mann: Englisch   für Anfänger. 18.55 Prof. Dr. A. Gabriel: Beurteilung und Bewertung von Silofutter. 19.20 Min.- Rat Horstmann: Werkmeisterlehrgang für Facharbeiter: Mechanik und Festigkeitslehre. Ab 20.00 Uebertragung von Berlin  .

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