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Anklage gegen den Thälmann-Kurs
Ein Brief der �Rechten" an das Ekki.
Zu kommonistische« Kreisen zirkuliert ein Protest schreiben. ba» im Zusammenhang mit der Thölmanu.Assckre an da, Ekki in ZNoikau gerichtet worden ist. va, umsaugreiche Schreiben ist vielleicht die furchtbarste Anklageschrisl. die jemol» gegen eine Partei von innen heraus gerichtet ist. wir geben aus. dem umfangreichen Schriftstück, das vom 11. Ok­tober dotiert ist, die eolschcidenden Stellen wieder. .Wir hallen es für unsere Pflicht, den s ch ä r s st e n Pro» t e st gegen den Befchluh zu erheben, den Ihr am S. vtiober d.?. im Falle Thülmonn-Wittors gefaßt habt. Wir erblicken in diesem Beschluß eine schwere Schädigung der Interesien der Komintern und der russischen Revolution. Durch diesen Beschluß deckt di» leitende Körperschaft der Komintern  öffentlich nachgewiesene Korruption in der Füh> rung einer der w'chtigsten Sektionen der Komintern  . Dieser Be- schluß hebt einen vorhergegangenen Beschluß des AK. der KPD.  auf. der die Parteimitglieder und darüber hinaus die deutsche Ar- beiterkiosse erwarten ließ, daß die Kommunistisch« Partei... Fälle von Korruption in den Porteispißen schnellstens und unnochsichtlich ahnden würde. Die Rücksichtslosigkeit, mit der die Kommunistische Partei   Fehler und Schwächen in ihren eigenen Reihen abstellt, diese Rücksichtslosigkeit war bisher in der Arbeiterkloss««ine der stärksten Stützen des Einflusses und der Autorität der KPD  . und der Werbe» kraft der kommunistischen   Grundsätze. Ein Beschluß der leitenden Körperschaft der Komintern  , der vorhandene Korrupttoo in der Parteispitze deckt, muß dos Vertrauen der Parteimit. alieder zur Führung der deutschen   Partei und darüber hinaus das Ansehen der KPD  . und der Komintern   in der Arbeiterklasse aufs tiefste erschüttern. Der Derbetrost des kommuni. siischen Gedanken» wird dadurch«in furchtbarer Schlag versetzt... Der vorliegend« Beschluß wird, wenn er nicht korrigiert«vird, not« wendigerweis« weitere schwer« Fehler zur Folg« hoben und droht so in seiner Auswirkung nicht nur die deutsche Partei. sondern auch» die Komintern völlig zugrunde zu richten. Denn de? Fall Lhälmann-Wittors und seine Erledigung durch die Führung der KPD   und der Komintern   ist kein Zufall und kein Einzel all. Cr»st«in Symptom,«in besonders grelles.« in die Augen fallendes Symptom einer tiefen Krankheit der K P D. und der Komintern  . Wir betrachten es als unsere revolutw- när« Pflicht, die Krankheit aufzudecken, deren Auswirkung der Fall Thälmann-Wittorf ist, und mit der größten Energie auf die Ausmerzung der faulen Stellen und auf die Schaffung gesunder Grundlagen für die Wirksamkeit der deutschen  Partei und der Komintern zu dringen/ Der Brief wendet sich nun zunächst dem Falle Dhälmann direkt zu. Er bezeichnet die Ekki-Behauptung, Thälmann   Hab« von seinem Wissen um die Korruption nur deshalb geschwiegen, um während einer Aktion den Parteigegnern nicht Material zu liefern, als«in Kindermärchen, dem man nur die Tatsachen gegenüberzu- stellen brauche, um die Wahrheit zu erkennen: .Die Korruption im Hamburger   Parteiapparat, chre B e- günstigung und Deckung durch Thälmann   datlert nicht er st seit diesem Jahre. Der frühere Sekretär des chamburger Bezirks. Rudolf Lindau  , hat bereits in den Jahren lllAv'Z? vierzehn der en gsten politischen Freuvd« T h ä l m a n n s wegtn Illorruptton aus der Partei a u s g e» schlösse«. So z. B. v. Borstel, Köppen. Rosendahl  , Möller. Als Linda u aber an die allerengst'« Umgebung Thälmann« in Hamburg   herankam, wurde er vom AK., d. h. von Thälmann   abberufen, und an seine Stelle trat Wittorf. der chcld des letzten kjomburger Skandals, als be­sonderer Vertrauensmann von Thälmann  . Bereits im August lll?7 beging Wistors eine Unterschlagung von ISSO M. Es steht fest, daß Thälmann   von dieser Unterschlagung spätestens im M a i d. I., wahrscheinlich(jder schon früher wußte. Trotzdem wurde dieser Wittors auf Druck von Thälmann   hin gegen starken Widerstand in der Mitgliedschaft als Reichstagskandidat aufgestellt. In der Sitzung der chamburger Bezirksleitung beschuldigte Wittorf   den Kassierer Dehmel der Unterschlagung, die er selber begangen hatte. Dehme! wurde daraufhin seiner Stellung eniljoben. Es ist«in« feststehende Tatsach«, daß dieser ganz ungewöhnliche Gaunerstreich wMorss rnil wissen und mit Zustimmung Thälmann  » verübt und trotz Kenntnis des wahren Sachverhalts durch ihn gegenüber dem AK. gedeckt wurde... Thälmann  schwieg weiter, als bereits in der Hamburger Arbeiterfchost Ge- rächte kursierten, und als durch die Bericht« in der sozial- demokratischen Presse und im Urbahn-Blättchen die Partei gezwungen war. ein« Untersuche ngskammission einzusetzen. Cr hat. wie«« seine Pflicht als Parteimitglied und erst recht als Bor  - sitzender der Partei gewesen wäre, auch in diesem Moment, wo die Aufdeckung der kzamburger Korruption nur noch«in« Frag« von Togen war. nicht« getan, um der Untersuchung». kommission die Arbeit zu erleichtern, ja im Gegenteil, er schwieg und leugnete seine Mitwisserschast bi» zum letzten Augenblick, bis ihm feine Schuld auf den Kopf zugesagt wurde.
Warum hat er nicht in diesem Augenblick der Untersuchung?« kommission seine guten Absichten verraten? Als er übersübrt war. äußerte er kein Wort über das Interesse der Partei, er winselte oielmebr sür sich als Person um Gnade und äußerte nur die Besürchtuna, daß der Partei durch den Derlust seiner Person als.Führer" ein Schoden er­wachsen werde. Dos Bild, das die Tatsachen zeigen, ist nicht das eines Partei führers, der im vermeinilichcn Parteiinteresi« einen Fehler begeh«, sondern dos des tiauptes einer Clique von Partei«? bureaukroten, l>e, sicher vor seder Kontrolle durch die Mitgliedschost, im Bewußtsein der Unantastbarkeit durch die Deckung der Exekutive zu ganz gewöhnlichen Gaunereien herabsinkt, von der einer den anderen deckt, die ihr« Gesellschaft auf gegenseitige Persicherung durch die linke Phrase verbrämt und jeden Versuch, den Sumpf aus, zu decke», mit einer Hetze gegen.Rechts' beantwortet. Diese Clique arbeitet mit ousgesprcuh.'nen fraktionellen Methoden... Thälmann  selbst hat in seiner Tolpatschigkeit in einer der Fraktion?- sitzungen seiner Anhänger offen heraus gesagt, daß«von Stalin  beauftragt worden sei, ein« Stalinsraktion in Deutschland   auszubauen../ Der Brief wendet sich weiter gegen den Versuch, den Kampf gegen Korruption als ein Fraktionsmanöver der.Rechten* zu be­zeichnen, und fährt dann fort: .Das Hausen forderte und was wir fordern, tft ein« radi» kal« Reform der Partei, aber auch der gesamten Ko° m i n t e r n an Haupt und Gliedern. Denn der Fall Thälmann  ist, wie schon oesagt. nicht ,zusolliq. sondern das logische Ergebnis einer falschen Politik. Der .kakaflrophalc Ausgang der Paazerkrenzer-Sampagae* wird zum Anlaß genommen, die.politische Unfähigkeit* der gegenwärtigen Leitung der KPD. im einzelnen zu zerpflücken. Besonders wird ihr zum Vorwurf gemacht, daß sie die Sozial- demokroten, anstatt sie zu spalten, noch fester ver- einigt habe. Die politische unsähigkeit der Parteiführung habe die Volksbegehren- Kampagne unrettbar sestgesohren. Der Beschluß des Ekki zugunsten Thälmanns habe der Aktion.vollends den Genicksang' gegeben: ,Rie notwendige Folge dieser falschen Politik ist die Sto- gnarion und der Ruck gang sowie die ungeheure Fluktuation des Mitgliederbestandes der Partei. Und das in einer' Situation, die olle Voraussetzungen für«inen kräftigen organi- satorischen Aufschwung der Partei enthält. Ein krasses Baispiel dafür ist der Zustand der relativ bestan. dar Berliner   Partei- orgauisation. In dieser ist die Zahl der abgerechneten Mit- g l t e d« r tn der Zeit vom Dezember 192? bis zum Juni?.-> von lSOstst aus 12000 zurückgegangen bei massen haften Rcuanmrloungen zur Partei. Laßt euch nicht durch die .einstimmig* gefaßten Beschlüsse in vielen Parteiorganisationen täuschen. Ihr dürft nicht auf die schauen, dt« mit den Händen für die vorgelegten Resolutionen stimmen, sondern müßt auch jene betrachten. die mit den Füßen dagegen stimmen, indem sie im taufe der Jahre zu Hunderl taufenden aus der Partei gelaufen sind. Je falscher dl« politische' Linie der Partrtsührung wurde, je mehr sie zu Widerstand und Krttik heraussordbrt«.. jjnv so hichlyr schloß sich die P a r teib u r e a u k r a j i c zu e in c r..0 e fc(l sch o s t auf gegenseitige D e r s i ch e r u» g, zu einer wahren Clique zusammen. Di« materielle Korruption ging.Hand in Hand mit der ideellen, mit der Charottcrtosigkeii und Prinzipienlosigkeit, mit der blinden Willsährigtcit gegen- über der nächsthöheren Instanz und der Brutaliiät nach unten Do? Fehlen einer Kontrolle von unten mußte schwache Charok- tere direkt zur Korruption stimulieren. Die wichrigsten politischen und organisatorischen Beschlüsse bleiben als Geheimnisse in dem Besitz des führenden Klüngels. Ab und zu dringt etwas in dir MUgliedschast durch die ultralinken und sozialdemokratischen presieorgau«, die seit geraumer Zeit über die Vorgänge in den Spitzen der Partei besser unterrichtet sind als die vlilgsieder. Di« Riechts'hetze, sagt der Brief weiter, richte sich gegen die- Fnigen. die sür die Gesundung und Reinigung der Partei«intreten. Dadurch würde aber nur bewiesen, daß die linke Phrase der ideologische Deckmantel für die Entartung der Bureau- knatie und die Korruptionswirtschaft ist. Mahnend rufen die Brief- schreiber dem Ekki zu:.Beharrt Ihr aus Eurem Beschluß zum Fall Thälmann-Wittors, so bedeutet das, daß Ihr den Weg zum Ruin der KPD  . und der Komintern   beschreitet. Wir fordern von Euch die sofortige Aufhebung des Beschlusses/ «> Das Schriftstück, das schlleßlich einen aufzerordenMchen Parteitag und Neuwahl des Zmtralkomllecs fordert, trägt die llnlerschtlfien A. Thalheime r, Paul Frölich  , A. Cnderle, 3. Dalcher, A. Schreiner   und Mar Köhler. Einige darunter, wie Thal- hclmcr. gehören zu den Gründern der parlel. Frölich Ist Mitglied der kommunistischen   Rcichslagsfrakliou.
überspringen. So nimmt zum Beispiel das Verkehrsmittel der Ueberland- Autobusse drüben einen besonderen Auf- schwung und um etwas ganz anderes zu erwähnen die neue Wiener   Schule, das Werk unseres Genossen G l ö ck e l und seiner Mitarbeiter, wird von Sachverständi- gen aus aller Welt hochgeschätzt. Im Gegensatz zu anderen, vom Dersailler Schicksal mehr begünstigten Nachfolgestaaten hat unser Bruderstaat nur ganz geringfügige Minderheitsoölker: Tschechen in Wien  , Slowenen in Kärnten  , Kroaten   und Madjaren im Burgen- lond. Ihnen allen wird in Schule und Amt so Rechnung getragen, daß von irgendwelchen Klagen selbst ihrer chauvi- nistischsten Volksgenossen jenseits der Grenze nichts zu hören ist, während die losgetrennten Deutschösterreicher in allen Nachfolgestaaten auf das Schwerste benachtelligt werden! Der innerpolitische Zustand Doutschösterreichs ist ein- jacher als bei uns. Konfessioneller Unterschied und Gegensatz hat im Reich die Zentrumspartei   geschaffen in Dentschösterreich ist alles katholisch, soweit es nicht kon- sessionslos oder mosaisch ist. So hat sich drüben die einfache Front Besitz gegen Proletariat herausgebildet. Die Besitz- front ist gegliedert in die klerikal-reaktionären Christlich- Sozialen, die nationalistisch-reaktionären Großdcutschen und den wirr-reaktionären Landbund: dos Proletariat ist in den Parlamenten des Bundes, der Länder und Gemeinden so geschlossen sqzialdemokratisch vertreten, daß die ganz wenigen Kommunisten in ein paar Industrieorten gar nichts"be- deuten. Mit 420 000 sozialdemokratischen Parteimitgliedern von 1 800 000 Gesamtbewohnern steht Wien   einzig in der Welt da. Am Morgen des 12. November 1918, der seither Staats- feiertog ist, starb Viktor Adler  . Das letzte Wort dieses großen Mannes war die mühsam hervorgestoßene, sorgen- volle Frage:.Was ist in Deutschland  ?* Er, der Einiger des österreichischen Proletariats nach jahrelangem Bruderkrieg, litt schwer unter der Spaltung in Deutschland  , deren schlimmste Folgen mitzuerleben ihm wenigstens er- spart geblieben ist... Zehn Jahre darauf wird auf der Wiener Ringstraße das Denkmal der Republik«nt- hüllt. Es zeigt außer Viktor Adler   den Soziolminister der Revolution Ferdinand Hanusch   und den ersten Bürgermeister des roten Wien   Jakob Reumann  . Die Stadt Wien   übernimmt das Denkmal in ihre Obhut und ! Hunderttausende marschieren unter roten Fahnen stramm vorüber R. Be. Heimwehr-Steidle sollte die Republik   feiern? Wien  , 9. November.  (Eigenbericht.) Die Mehrheitsparteien des Bundesrats wollten am Montag. dem Staatsfeiertag, eine Festsitzung des Bundesrats abhalten. Als Festredner war der augenblickliche Präsident des Bundesrats, der Heimwehrführer Dr. S t e i d l e ausersehen. Die Sozialdemo- traten erklärten daraufhin, daß sie an einer Festsitzung, in der der ' Führer der Heimwehr   die Komödie einer Festrede für die Re- publik vorführ«, nicht teilnehmen würden. Infolgedessen mußte die Festsitzung des Bundesrates abgesagt werden.
Ruhraussperrung und Zenirum. OerDeutsche  " gegen dieGermania  ". , Große Klassenkämpfe sind stets für Parteien, die die verschiedenen Klassen in sich vereinigen wollen, gefährlich. So stehen die deutschnationalen Arbeiter des Westens heute in offenem Gegensatz zu dem Parteiführer Hugenberg  ; Volkspartei und Demokraten sehen sich vor arge Schwierig- ketten gestellt aber auch das Zentrum ist von inneren Spannungen nicht frei. Beweis dafür ein Aufsatzaus Zen- trumsarbeiterkreisen*, den derDeutsche  *, das Organ der christlichen Gewerkschaften, veröffentlicht. Darin heißt es: Getreu ihrer Einstellung hat die Zentrnmspartei sich entschlossen t auf den Boden des Rechts gestellt und zugunsten der Arbeiter ent- sprechende parlamentarische Aktionen eingeleitet. Um so mebr muß es verwundern, daß dos führende Organ der Zenlramspartei. die Germania  *, im Gegensatz zur Provinzprrsse bi, heute nicht den Mut gesunden hak. offen gegen den Tarisbrnch auszutreten. Die wenigen redaktionellen Artikel, die bivher zur Aussperrung ge- , schrieben wurden, sind weder warm noch kalt. Im Unterton lassen si« weitestgehend« Sympathien mit den Werksleitungen erkennen... > Dazu«in ernstes Wort! Im Ruhrgebiet   liegen SSO 000 Arbeiter 1«ruf der Straße. Ist derGermania  * unbekannt, daß darunter ' wohl an die Hälfte Anhänger der Zentrumspartei  sind? Dank der vorsichtigen Halbing der führenden Organisation im i Ruhrgebiet  , dem Christlichen   Metallorbeiierverbond, insbesondere , seine? verdienten Führers, Reichstagsabgeordneten Wieber, sind alle Klippen in den vergangenen Iahren glucklich umschifft worden. Gegen den Willen der christlich organisierten Arbeiterschaft wird ihr nun von einem ontichristlichen Unternehmertum der Kampf aufgezwungen, wiegen die 100 000 Zentrnmsarbeller weniger als zmei oder drei schwerlndustrtelle Aktionäre derGermania  *, auf die man glaubt, Rücksicht nehmen zu müssen? Die Zuschrift erinnert schließlich daran, daß frühere , Halbheiten der Zentrumspartei   schon eine halbe Mil- , lion Stimmen gekostet haben, und warnt vor der Fort- i setzung einer so verhängnisvollen Taktik.
Oer Zustand des Eugen Schmahl. Bekenntnisse einesKreuz-Zeitungs"- Redakteurs. Eugen Sch mahl, stellvertretender Chef der �lrcuz.Zciwnq*. schreibt im deutschnationalcn Diskussionsorgan, derPolitischen Wochenschrist* unter der Ueberschrist.Zustand': Müde, mürbe und verwirrt. Resignation. Für alle, haben wir eine Begriffsbezeichnung sofort bei der Hand. Und beruhigen uns damit... Immerhin, wir sind müde. Um dieses Eingeständnis kommen wir nicht herum. Und wir sind im Begriff zu resignieren..., Dagegen bäumt sich unser Selbstbewußtsein auf. Die H«m. mungen de»wenn und aber* schaffen Komplexe. Komplexe werden im Rausch« frei. Die ohne Rang bleiben stumm und überlassen sich wehrlos der Verkümmerung. Die anderen i schreien aus. Ab und zu. Sie schreien hysterisch nach Tat und Führer. Der Führer läßt schon lange aus sich! warten. DieTat* erschöpft sich in Volksbegehren und Volks. entscheid... Machen wir uns nichts vor. Wir sind dem verfallen. Wissen Sie, Herr Schmahl, was sie uns können? Leid können Sie uns tpn?
/..Zeder gegen jeden Jakob Walcher   ohrfeigt Heinz Neumann  Der linkskommunistischeBolkswille* berichtet: Zsllensitzung in der Zell  «AEG.>Turbin«* m Moabit   am Dienstag, dem ft. November. Referent: Heinz Neumann  . In der Zell  « ist auch Jakob Wolcher organisiert. AI  » Heinzwürst- chen Neumann, der.ckopfere* Chma-Kampser. sieht, daß«r die Mehrheit der Zell« hinter sich hat. wird er, wie immer in solchen Fällen, frech und provokatorisch. Ader der gute Walcher, der zwar ein Rechter, aber ein anständiger Kerl ist, weiß, was sich für«in solches Subjekt alsBeaufrragten der Exekutiv  «* geziemt und haut dem Reumann ein« gewaixige Maulschell« herunter. Daraufst«,« Diskusiion*. 3eder gegen jeden und immer feste druss. Zwarsiegte* schließlich auch dos Ekki, aber Neumann mit seinem typischen Obrfeigengesicht hatte seinen Denk- zett«l weg. Mag er in derKorruptions-Fahnc* hinterher schimpfen. Während das deutsche Proletariat unter Führung der Sozialdemokratie in einem gigantischen Entschei» dungskampf steht, wissen die Kommunisten nicht« Besseres zu tun als einander zu ohrfeigen..Zeder gegen jeden und immer feste druffl* Was danach noch an Kraft übrig bleibt, dient zu lieberfällen auf das Reichsbanner und Lungengymnastik aegendie verräterische SPD.". Das Ganze nennt sichArbeiterpartei".
Der sapanlsche Kaiser wird gekrönt. Vierzehn Bau«rnjunaen werden seinen Wogen ziehen. Hunderte f'izen derweil inSchutzhast*.
Ein neuer Zustizstandal? Vor mehr als 4 Jahren hatte der Oesterreicher Karl Beck   seine Schwiegermutter beleidigt. Er stand damals im Begriff sich scheiden zu lassen und erklärte vor Gericht:.Zch bin von meiner Schwiegermutter mtt meiner Frau direkt verkuppelt war- den.' Di« Schwlegermuster tat erzürnt und zeigt« ihren Schwieger. sahn von gestern an. Die Staatsanwalischost m Köln   kam ihr zu Hilf«, indem sie gegen Beck ein Offizialversahren einleitete. Inzwischen war Beck, ohne von diesem Bersahren zu wissen, nach Wien   zurückgekehrt und hatte dprt eine Stellung angenommen. Das war vor 4 Iahren. Bor wenigen Monaten bot ihm nun sein Bruder, «in hochangesehener Mann in Magdeburg  , eine Stellung an. Beck entschloß sich, dem Angebot Folge zu leisten, meldete sich in Magd«- bürg polizeilich a» und mar gerade im Begriff, seinen neuen Wirkungskreis anzutreten, als«r mir nichts dir nichts verhaftet wurde. Di« Kölner Stoatsanwaltschast hatte wegen der vor vier Iahren erfolgten Anzeige der Schwiegermutter einen Steckbrief hinter Beck erlassen. Beck sitzt nunmehr bereits vier Wochen im Magdeburger   Gerichlsgesängnis. All« Haftbeschwerden wurden bis­her von der Strafkammer des Kölner Landgerichtswegen Flucht­verdachts* abgelehnt! Im allgemeinen verweist man beleidigte Schwiegermütter auf den Weg der Privatklage. Aber selbst wenn dos Ofsizlolverfahren in diesem Falle berechtigt gewesen sein sollt«, bleibt der Fall skan« dalös. Aus dasVerbrechen* des Beck steht nach dem Strafgesetz- buch ein« G e l d st r a s«, im härtesten Falle kann Beck zu fünf Tagen Gefängnis verurteilt werden. Au» diesen fünf Tagen sind setzt bereits vier Wochen geworden und es dürften Monate werden, wenn die Aufsichtsbehörde nicht endlich eingreift.