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Moderne Tataren.

Wanderflegel nicht Wandervogel.

Zu Ehren ihres Wandervereins, der den bezeichnenden Namen ,, Tatarenblut" führt, haben sich acht junge Burschen mie die richtigen Lataren aufgeführt, und mußten fich nun wegen gefährlicher Körperverlegung vor dem Schöffengericht Neukölln verantworten.

Der Wanderverein Tatarenblut" genießt einen jehr üblen Ruf und ist schon in mand eine Standalaffäre vermidelt gewesen. Gegen eine Reihe von Mitgliedern läuft noch ein Strafverfahren wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung beim Landgericht Potsdam  . Der gegenwärtige Borfall spielte fich am 30. Dezember vorigen Jahres auf der Eisbahn in Neu­tölln ab. Dort waren zwei junge Leute aneinander geraten. Der Freund des einen rief den Berein ,, Tatarenblut", der in der Nähe gerade seine Vereinssizung abhielt, zu Hilfe. Es wurde sofort ein bringender Bereinsbeschluß gefaßt, acht Mitglieder zur Hilfeleistung abzusenden". Mit Meffern und knüppeln bewaffnet, fuhren die abgeordneten Raufbolde in einer Tage zur Eisbahn, und stürzten sich sofort in das Getümmel der Brügelei. Die Folge ihres ,, tatkräftigen" Eingreifens mar, daß ein junger Mann mit einer flaffenden Kopfwunde zu Boden stürzte und ins Krankenhaus geschafft werden mußte, wo er lange an einer Gehirn­erschütterung darniederlag. Auch ein zweiter junger Mann wurde von den Tataren" sehr übel zugerichtet.

Entsprechend dem Antrage des Staatsanwalts perfagte das Schöffengericht den Angeklagten, soweit ihnen die Beteiligung an ben groben Ausschreitungen nachgewiesen werben fonnte, die mil­dernden Umstände. Der Borsitzende des Vereins Tatarenblut", namens Blen und das Mitglied 3ippel erhielten je 4 Mo­nate Gefängnis, und den schon mehrfach vorbestrafte Bo. dide 6 Monate Gefängnis. Die übrigen fünf Angeklagten mußten mangels ausreichenden Beweises freigesprochen werden. Dieses Gefindel, im Sommer unvernünftig findisch ausstaffiert, bringt durch sein rüdiges und ruppiges Benehmen alle anderen Jungendwanderer und Wandervögel in Mißkredit. Die Strafe für ein offenfundiges Roheitsvergehen ist gerecht.

Wieder die Autoraferei.

Ein Zoter- ein Schwerverletter.

In Spandau   ereignete fich gestern ein schweres Berkehrs­unglid, das ein Todesopfer forderte.

Der 42jährige Leitungsauffeher Hermann Borow aus der Rosterstraße 38 und der 20jährige Arbeiter Paul Flügel aus der Rurstraße 3 passierten gegen 20 Uhr mit einem zweirädrigen Hand­wagen die Hamburger Straße in Spandau  . Vor dem Grundstüc Hamburger Str. 99 fuhr ein Privatauto von hinten in vol­fer Geschwindigkeit auf den Handwagen auf, der völlig zertrümmert wurde. Die beiden Männer wurden mehrere Meter weit fortgeschleudert und blieben mit schweren Ver­legungen bewußtlos auf dem Fahrdamm liegen. Die Berun glückten wurden durch die alarmierte Feuerwehr ins Städtische Krantenhaus Spandau   gebracht, wo Flügel eine Stunde später starb; auch Borow liegt so schwer danieder, daß an seinem Auf­tommen gezweifelt werden muß.

Sozialistische Erziehung.

Werbefundgebung der sozialistischen   Studenten.

Bor einigen Tagen hatte der Sozialistische Hochschul ausschuß an der Berliner   Universität zu einer Kundgebung auf gerufen, um die Maffen der Studentenschaft, besonders die mit Be ginn des Wintersemesters zum erstenmal hier studierenden Akademiker, mit den Zielen und Bestrebungen des Sozialistischen Hochschulausschusses bekannt zu machen. Das einführende Referat hielt Genosse cand. jur. Heinz Krüger.

Der Sozialistische Hochschulausschuß hat als Nachfolger der früheren Fraktion Sozialisten" in der inzwischen durch Schuld der noch immer reattionären Mehrheit der Studenten aufgelösten staat­lich anerkannten studentischen Selbstverwaltung die Wahrung der Interessen der minderbemittelten Studenten übernommen und eine rege Kleinarbeit zur Berbesserung ihrer Lage begonnen. Er fämpft für den Ausbau der sozialen Einrichtung der Studentenschaft, gegen das Bildungsprivileg der Besitzenden. Er weist aber darauf hin, daß dieser Kampf zum vollen Erfolg nur führen fann, wenn er sich nicht auf das enge Feld der Hochschule beschränkt, sondern Hand in Hand mit dem politischen und wirtschaftlichen Kampf der fozialisti schen Arbeiterbewegung geht. Durch den politischen und wirtschaft­lichen Sieg der Arbeiterklasse wird auch die Bildung wahrhaft frei und allgemein werden. Denselben Gebantengang führte Genosse, Studienbirettor Dr. Karsen- Neufölln, in feinem Referat über Sozialistische Erziehung weiter und zeigte die Ber­bundenheit der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung mit dem gesellschaftlich außerordentlich wichtigen Gebiet des Erziehungsmefens. Die formal und inhaltlich durch die geschichtliche Entwicklung er­zwungenen Beränderungen des Schulwesens haben sich unter der Herrschaft des Bürgertums bereits vorbereitet, wurden aber stets im Sinne und im Interesse des Bürgertums ausgenügt. Die Ent scheidung, die allen Staatsbürgern, unabhängig von ihrer Klassen herkunft gleiches Bildungsrecht gewährleiste, die Schule zugleich zu einer wirtlichen Borbereitung auf das Leben durch follektives Ar­beiten und aus einem Drill zu einer wahren Bildungsstätte der Jugend mache, falle auch hier auf politischem Gebiet, durch den Machtgeminn der Arbeitertiasse.

Die Ausführungen beider Referenten fanden Beffall und reges

Intereffe.

Das Huldigungsfenster der Konsumgenossenschaft.

In der Oranienstraße stauen sich die Bassanten. Rufe der Anerkennung und Bewunderung find zu hören. In dichten Scharen umlagern sie das große Edfenster des Warenhauses der Roniumgenossenschaft, das am 9. November Festschmuck trägt und in eigen- und einzigartiger Weise deforiert ist. Man sieht folgendes: Ein junger, Arbeiter im Festtagskleid, zu beiden Seiten flantiert von mächtigen Säulen, schwingt hoch die Fahne der Republit. Oben bricht aus dichtem Gemölt feuchtend die Sonne hervor. Im Hintergrund sieht man das Bild des ersten Reichspräsidenten. Die Konsumgenossenschaft ist also bas einzige Unternehmen der Biermillionenstadt, das fich frei und offen zu dem neuen Staat bekennt.

Berliner Festspiele 1929.

Ein versuchter Riesenbetrug.

Holzmann, Litwinow   und die russische Handelsvertretung.

Der vom Bartels- Prozeß her befannte Michael Holzmann beschäftigt wieder einmal die Berliner   und Parifer Kriminalpolizei. Als vor einigen Monaten durch die Berliner   Preffe die Meldung ging, daß Michael Holzmann plötzlich zu vielen Millionen gekommen sei, fich in Paris   im Befihe mehrerer Häufer und Autos befinde und ein Bant. geschäft eröffnet habe, war der erste Gedanke derer, die ihn vom Kutister- und Bartels- Prozeß her fannten: Da muß es wohl nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Nun wird Holzmanns Name im Zusammenhang mit einem verfuchten Riefenbetrug an der ruffischen Handelsvertretung genannt. Eingeweihte Kreise wußten schon seit längerer Zeit, daß sich eine größere Anzahl Wechsel im Umlauf befindet, deren Girant die russische Handelsvertretung und deren Ursprung unbekannt war. Der Berdacht, daß es sich um gefälschte Wechsel handeln müsse, fam auf, als ein Wechsel in Höhe von 5000 Pfund Sterling( 100 000 m.), der die Unterschriften eines gewissen Bitwinom als Atzeptanten und neben dem Stempel der Handelsvertretung auch als Giranten trug, zum Protest ging. Dieser

Litwinow  , Bruder des bekannten ruffischen Boltstommiffats allerdings haben beide Brüder schon seit langem jegliche Beziehun gen abgebrochen- hatte im Jahre 1926 eine Bollmacht von der Berliner   Handelsvertretung; er war als ihr Agent in Moskau   tätig. Die Bollmacht ist jedoch längst erloschen. So befaß er fein Recht, für die Handelsvertretung Bechsel auszustellen. Der Wechsel selbst ist auch nicht in den Besitz der Handelsvertretung gelangt. Die Berliner   Kriminalpolizei, die in Gemeinschaft mit der Pariser Kriminalpolizei eingehende Nachforschungen unternommen hat, war gleichfalls nicht in der Lage, dieses Bechsels habhaft zu werden. Soviel scheint jedoch im Augenblid festzustehen:

Citwinow muß etwa zwanzig Wechsel im Gesamtwerte von vier Millionen Mart

ausgestellt haben, die in der Hauptsache auf englische   Pfundbeträge lauteten und auf denen er selbst als Akzeptant und die russische Handelsvertretung als Girant bezeichnet wurden. Diese Wechsel sind bei einem angesehenen Pariser Anwalt deponiert worden. Ob die Wechsel in Umlauf gebracht sind, und, wenn dies der Fall sein follte, wieviel folcher Wechsel sich in Umlauf befinden, fonnte bis heute nicht festgestellt werden. Mag sein, daß die bloße Deponie: rung der Wechsel für die erste Zeit genügt hat, um das Geld zu erhalten. Vor einiger Zeit teilte jedoch Litwinow   der russischen Handelsdelegation mit, daß ein Wechsel über 5000 Pfund bei der Handelsvertretung präsentiert werden würde, da dieses Atzept in

bühne die ganze Saison durchspielen. Wie Intendant Dr. E ger berichtete, werden auch verschiedene andere Theater, so das Staat­liche Schauspielhaus, die Volfsbühne und einige Privattheater mit Neuinszenierungen und Uraufführungen flaffischen und modernen Reportoires aufwarten. An Konzerten find Austauschgastspiele gesehen, außerdem Chorkonzerte des Urbeiterfängerbundes und des Deutschen Sängerbundes  . Im Charlottenburger   Schloß und im Potsdamer   Balais werden tammermusikalische Aufführungen, im historischen Rahmen stattfinden. Auch die leichte Muse, die Operette und die Revue, sollen zu Worte kommen.

zwischen den prominentesten Berliner   und Wiener Orchestern vor­

Kulturfortschritte in der Republik  .

Der Bund entschiebener Schulreformer hatte zu einer Rundgebung Behn Jahre republikanische Kulturpolitif eine Bilanz" ins Lehrervereinshaus eingeladen. Die Erziehung des tom­menden Geschlechts ist eine Frage, die den Republikanern sehr am Herzen liegt. In richtiger Erkenntnis der Lage hat sich die Ver. faffung von Weimar   in mehreren Paragraphen auch mit Schul­fragen beschäftigt. Die Redner des Abends berichteten darüber, wie weit diese Bestimmungen bisher zur Anwendung gelangt find. Ge­nicht gerade von vielen Fortschritten berichten. Aber die Möglich ole Almin Saenger, M. d. R., tonnte aus dem Freistaat Bayern  feiten zu einer Umgestaltung sind auch dort gegeben, und mit ge­mügender Energie wird die Macht der Klerikalen zu brechen sein. Optimistischer äußerte sich Herr Tews, Generalsekretär der Gesell fchaft für Bolfsbildung. Er würdigte besonders die Schwierigfeiten, die die Umgestaltung des Schulmesens mit sich bringe. Im ful­turelle Fortschritte zu erreichen, braucht man viele Jahrzehnte. Er erinnerte an den§ 1 Die Gewalt geht vom Volte aus". Wenn sich jeder seiner Macht bewußt wird, fann viel erreicht werden. Bor allen Dingen appellierte er an die Eltern, die von ihrem Mit­bestimmungsrecht Gebrauch machen sollen. Wirkliche Fortschritte vermochte der ehemalige sächsische Ministerpräsident Fleißner aufzuweisen. In Sachsen  , wo bis Anfang 1924 bie Sozialisten aus schlaggebend an der Regierung beteiligt waren, ist eine vollkommene Tremmung von Staat und Kirche durchgeführt, es gibt feine Gemi nare mehr, sondern nur Aufbau- und Oberschulen usw. In seinem Schlußwort forderte Paul Destreich alle auf, auszuharren an dem großen Wert: der Erziehung zum republikanischen Menschen. In einer Entschließung ruft der Bund alle Gutwilligen zum Kampf gegen die herrschfüchtigen Mächte einer überholten Beriode, zum Bündnis für die Kultivierung der Menschheit in unseren Reihen auf.

Dienstag Urteilsverkündung im Bergmann- Prozek.

Nachdem Rechtsanwalt Dr. Alsberg in seinem mehr als vier­stündigen großangelegten Plädoyer versucht hatte, alle Anflage­punkte gegen Staatsanwaltschaftsrat Dr. Walter Jacoby zu wiberlegen und den Nachweis zu führen, daß der Angeklagte durch Bergmann selbst getäuscht worden sei und im guten Glauben ge­handelt habe, wurde den Angeflagten bas legte ort er. teilt. Während Bergmann nichts zu sagen hatte, erhob sich der An­geflagte Dr. Jacoby und sagte mit einer leichten Verbeugung zum Gerichtshof: bitte um meine Freisprechung. Der Borsigende, Amtsgerichtsrat Wartenberger, jezte den Termin zur Verfündung des Urteils auf nächsten Dienstag, 10% Uhr Dormittags, an.

Tagung der Landgemeinden.

Das bereits lange gehegte Projekt einer Reubelebung der Berliner   Saison im Sommer, das bisher an Ungelöstheiten fürst lerischer und finanzieller Natur tranfte, reift nunmehr feiner Ber mirtlichung entgegen. In einer Borbesprechung im Berliner  Rathaus verfündete Oberbürgermeister Böß den offiziellen Auf­tatt der Berliner Festspiele für Ende Mai tommenden Jahres. In der Zeit vom 15. bis 17. November d. 3. finden in Berlin  Die Zeitdauer der ganzen Beranstaltungen ist bis Ende Juni die Tagungen der Landgemeinden, der 4. Deutsche  geplant. Das fünstlerische Programm umfaßt eine ganze Reihe Landgemeindetag und der 5. Preußische Landge intereffanter Ereignisse. Generalintendant Tietjen legte das meinsamen Haupttagung am 16. November in der Staatsoper wird meindetag, zum erstenmal gemeinschaftlich stait. Auf der ge= Opernrepertoire vor, bas verschiedene Neueinstudierungen und Neuber preußische Minister des Innern, Braejinjti, sprechen, Bon aufführungen alter und neuer Meifter in den belben Staatsopern ben hierauf folgenden Borträgen sei der des Reichsfinanzministers umb in der Städtischen Oper umfaßt; außerdem foll eine Opern 2, hilferding über Finanzausgleich" genannt,

Baris zu Proteft gegangen sei. Es verlautet, daß auch Holzmann feine Fühler ausgestreckt haben soll, um festzustellen, ob die Han delsvertretung gewillt sei, den Wechsel einzulösen. So nimmt man an, daß

Holzmann mit der Befrugsaffäre in Berbindung steht, fannt hat Möglicherweise hat sein Bantinstitut bei der Ausstellung da er von seiner Berliner   geschäftlichen Tätigkeit Litwinom   gut ge dieser Wechsel eine gewisse Rolle gespielt. Sollten allerdings die reits in Umlauf gebracht worden sein und sich in Händen von guts Litwinowschen Wechsel aus dem Depot des Pariser Anwalts be gläubigen Befizern befinden, so fönnte die Handelsvertretung unter Umständen von legteren in Anspruch genommen werden.

Im großen und ganzen herrscht über diese Betrugsaffäre noch völliges Dunkel. Sowohl die Berliner   als die Pariser Kriminal­polizei fonnten in Wirklichkeit bis zum letzten Augenblid nichts ab folut Bofitives feststellen. Es unterliegt jedoch keine Zweifel, daß Litwinom   über furz oder lang von der Polizei gestellt wird. Es scheint auch nicht ausgeschlossen, daß die Affäre schon früher restlose Aufklärung findet.

Kunstschätze in Moskau   gestohlen.

Bilder von Rembrandt  , Zizian, Correggio.

Aus den Beständen des Staatsmuseums für bildende Künste in Moskau   wurden von noch unbekannten Dieben fünf überaus wertvolle Gemälde gestohlen, ohne daß zu finden. Es handelt sich um das Gemälde Le Christ von es bisher gelungen ist, eine Spur der Verbrecher oder ihrer Beute Rembrandt  , um den Ecce Homo" von Tizian  , der früher in der Grémitage bei Leningrad   hing und im Jahre 1924 nach Moskau   gebracht wurde, drittens um Lasainte Famille" Don Correggio, von der eine Kopie in der Galerie Males pina in Pavia   zu sehen ist, viertens um ,, Saint Jean Evangéliste" Don Carlo Dolci und fünftens um, La Flaggelation du Christ" von Giunta Pisano  . Dieses Kunstwert ist auf Leinwand ge malt und auf Holz geflebt, während die anderen nur auf Leine wand gemalt sind. Alles sind Originale von unschäz barem Werte. Offenbar sind aber die Diebe teine Kenner ge­mesen, sie haben beim Herausnehmen der Gemälde arge Ber­stümmelungen angerichtet. So ist z. B. bei dem Rembrandt  das Oval des Christustopfes unregelmäßig herausgeschnitten und bei dem Pisano find die Hand des Henters und die Hand und der Kopfpus des Pilatus im Rahmen zurückgeblieben. Jedem Kunst Gemälde anbieten. Mitteilungen über das Auftauchen bei Händlerw fenner werden diese Mängel sofort auffallen, wenn die Diebe die oder Sammlern nimmt in Berlin   die Dienststelle B 3 im Polizei­präfidium entgegen.

Bootskatastrophe auf dem Nit.

28 Mädchen erfrunten.

über den Nil ereignete sich eine schreckliche Katastrophe. Das Boot Bei einer Bootsfahrt einer Gesellschaft junger. Mädchen lank wegen zu starter Belastung in der Mitte des Stromes,

28 Mädchen erftanten.

Hindenburg  - Goldstüde teine Reichsmünze. Eine süddeutsche Firma vertreibt Medaillen aus Gold mit dem Bildnis bes Reichspräsidenten unter der Bezeichnung Hindenburg- Goldſtüde". Es wird darauf hingewiesen, daß diese bei der preußischen Staats münze als Brivatauftrag hergestellten Medaillen leine Reichsmünzen, aljo teine gefeglichen Zahlungsmittel find.

Scala. Den größten Teil des Novemberprogramms füllt Jad nlton, der ,, unumstrittene Jazz- König Europas  ", aus. Jack diri giert nicht nur, er tanzt, hüpft, fingt vor seinem Orchester. Er übers trägt fein Mufikantenbild förmlich auf die Solisten. Was daraus Rahmen eines Varietéprogramms wohl gelten laffen tann. Daß aber entsteht, ist eine Symphonie musikalischen Lärms, die man im wird an Solovorträgen gezeigt. Vorher gab es wie immer ein jeder einzelne diefes Orchesters ein Meister feines Inftrumentes ift. erfttiaffiges artistisches Brogramm Den Reigen eröffnete die in ihrer fröhlichen Buntheit. Eine gymnastische Spigenleistung find Gelner Truppe mit ihren Wintersportspielen, gut anzusehen Ruhe und Eleganz nerbergen bas komplizierte der Arbeit. die beiden Dewers in ihrer Nummer: Plastische Gymnaftit. 2. Mori zeigt neue Trics mit Fahr- und Motorrädern auf dem Drahtseil Brothers auf ihrem Sprungteppich. Auch die Jadson Girls Als lebende Gummibälle zeigen sich Monroe hüpfen über die Bühne. Guypjy Rhouma zeigt eine neue Art des Grotesttanzes, die viel Beifall fand. Der Gedächtnis. fünstler Emanuel Steiner   operiert mit zahlen van schmindelnder Höhe, zum Staunen der Normalrechner, die oft nicht einmal mit dem Einmaleins fertig werden.

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Wintergarten. Im Oftober zwei Zauberkünstler, im November erften, Herrn Steffin, etwas gelangweilt entgegen. Ms er wieder zwei. Bißchen viel, nicht wahr? Ajo sieht man dent dann endlich abtritt, ist man vollkommen munter und sagt: Schade, daß es schon zu Ende ist. Der zweite Zauberer heißt Etté. Mit Bornamen Bernard. Jedermann fennt dieses ausgetaute Lied: Trint, trint, Brüderlein. Jedermann mird übel, menn er, an Herrn Mener auf dem Himalana erinnert wird. Dieser Bernhard Etté   bekommt es aber mit seinen 15 Jazzleuten fertig, daß man fowohl vor dem Brüderlein als auch vor dem Herrn Meyer mit während befeuert von diesem Zauberer Etté, der jetzt endlich wieder atemloser Andacht fizt. Herrlich musizieren diese Musikanten, fort­aufgetaucht ist. Nur find seine Musitanten alle fo furchtbar ernst. Unser Publikum ist gar nicht so schlecht wie sein Ruf. Es erkennt durchaus richtig, daß der Luftatt der drei Kie­wings etwas Unerhörtes iſt. Diese drei famosen Burschen spielen herzlich lachend mit dem Tod. Die vier Fellers ver­legen den befannten Schleuderbrettatt auf das Drahtseil, und For trott tanzen fie auf dem Seil besser als mancher Gent auf dem Parkett. Was soll man zu den vier amerikanischen Ru naway sprechen: Mensch, da lachste dir' n Bruch. Der Unsinn, den die Ercentrics jagen? Lassen wir den Berliner  bier treiben, ift so ungeheuerlich, daß man sich ein Reservezwerchfell staunenerregend, ebenso die Cowboyspiele der Datotas, die mitnehmen müßte. Die Handstandkünfte der Helders find nach der( künstlichen) Ratte löft Stürme der Heiterfeit aus. leider als Entreenummer gehen. Das Rennen der englischen Terriers Ballett Remchinova bringt alte Tanztunst in bester Technit und vornehmer Rahmung.

Das

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienfiffelle Berlin   und Umgegend, ( Nachdr. verb.). Beitweise geringere Bewöllung. Temperaturrüdgang, Rachts fröfte, feine wesentlichen Niederschläge. Für Deutschland  : Jm Süden und Südosten noch verbreitete Niederschläge, in Norddeutschland wollig bis beiter mit Nachtfrösten.

Forman gegen Schnupfen

Wirkung frappant