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Nr. 541 45. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Zweimal zum Tode verurteilt.

Der Ausgang des Mordprozesses Krause.

Nach einer einstündigen Beratung verfündete gestern abend gegen 9 Uhr der Vorfigende Landgerichtsdirektor Frelih in Sachen des Doppelmörders Krause folgendes Urteil: Der An­getlagte mird megen Mordes in zwei Fällen zweimal zum Tode, megen verfuchten Mordes in einem Falle zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt.

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Der Schnaps hat mich so meit gebracht," schrieb Krause in feinem Abschiedsbrief an die Mutter. Es hieß darin ferner: Mama ihr Wunsch war es, wenn ich Sufftopp erst von der Belt märe. Ich scheide. Es ist besser so. Ich wollte gern bei Anna sterben. Gruß Dein Sufftopp.". Am Rande des Briefes war hin­zugefügt: Wenn Ihr mich findet, draußen an dem Friedhof von Marienfelde , da ist es schön. Der Schnaps hat mich so weit gebracht.

Bon der Schwester des wegen Doppelmordes Angeklagten hörte man verschiedenes über das Leben Krauses. Im Kriege mar er verschüttet worden. Felddienstuntauglich übernahm er eine Kantine; hier gewöhnte er sich das Trinken an. Als er vom Felde zurüd fam, war er nicht zu halten. Er vertrant alles, was er verdiente, versprach immer wieder sich zu beffern und trant weiter; in der legten 3eit selbst Brennfpiritus. Als er selber seine Mutter bat, ihn in eine Trinterheilanstalt zu bringen, sagte sie: Das fann ich meinem Jungen nicht antun.

Man fonnte ichließlich nicht unterscheiden, ob er nüchtern oder betrunken war.

Der von ihm ermordete Rogowski tannte ihn schon früher, er sagte zu seiner Frau: Der Krause mar ein tüchtiger Arbeiter, jetzt ist er ganz heruntergekommen. Als er am Morgen des 29. November in der Wirtschaft des Rogowsti erschien, fam er der Frau Ro­gomsti, die allein im Lokal war, unheimlich vor: sie glaubte schon Damals, daß er das Beil unter dem Mantel verstedt hielt; Später jagte sie zu ihrem Mann: Der große Olle war da. Er fam mir so tomisch vor.- Ach, der ist nicht gefährlich, meinte Rogomiti. Es genügt ein Schubbs und er fliegt." Un 3 Uhr fand sie ihren Mam mit zertrümmertem Schädel in einer Blutface liegen.

Den 30. Rovember hatte Krause in großen Aengsten zu Hause verbracht, er hatte den Abschiedsbrief an seine Mutter geschrieben, jaboch vom Selbstmord abgesehen, als er in der Zeitung nichts über den Mord vorfand. Die 3 Mart, die er sich von seiner Mutter geliehen hatte, waren bald vertrunken und so erschien er am 30. No nember mit dem in Papier eingepackten Beil unter dem Arm in Radows Wohnung. Eine Nachbarstochter jah, wie er sich nach der Tat mit blutigen Händen langsam entfernte. Kurz darauf fat er Frau Rogomiti, die Frau des von ihm vor zwei Tagen Er­mordeten, um einen Becher Bier. Die Zeugen bestätigen, daß er sich

an beiden Mordtagen in ftart angefruntenem Justande befunden hat. Die Frage ist, ob der Zustand der Trunkenheit die Burechnungsfähigkeit des Angeklagten ausschließt. Er behauptet ja, fich der Tat nicht mehr zu entfinnen. Als aber Frau Rogomiti ihre Auslegen, die jeden Zuhörer erschütterten, beendet hatte, stand Per Angeklagte auf und fagte unter Tränen: Ich bitte Frau Rogowski, mir zu verzeihen." Also waren Sie es doch," meinte der Vorsitzende. Wenn alle es sagen, muß ich es wohl ge­wesen sein."

Profeffor Strauch und Obermedizinalrat Dr. Bürger moll­ten für den Angeklagten den§ 51 nicht gelten lassen. Während der erste von einer bei Trinfern üblichen Entartung sprach, fonstatierte lezterer das Vorhandensein eines durch Altohol geschädigten Gehirns beim Ange flagten. Eine verminderte zurechnungsfähigteit müßte angenommen werden. Der Staatsanwalt beantragt, den Angeklagten wegen Mordes in zwei Fällen zweimal zur Todesstrafe und zur Aberkennung der Ehrenrechte auf Lebensdauer, und wegen

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Soldat Suhren.

Roman von Georg von der Bring.

Copyright 1927 by J. M. Spaeth Verlag, Berlin .

Die Soldaten find doch nicht für ihn da, im Gegenteil, und so antworten sie: Rege dich ab, alter Küchenbulle, wirst deinen Schlampampen noch früh genug los!

Das steht fest, Raupe hat sich an Feldwebel Bloiboom herangemacht, und es ist ihm gelungen, Koch zu werden, obwohl er zu Hause fein Koch, sondern Schreiber an einer Amtstasse ist, dazu ledig- und genug Familienväter da find, die eine Küchenstelle eher verdient hätten. Alle wissen: der Raupe ist ein feiger Kerl. Und daß gerade er mein Briefmarkenalbum hat!

Ich hatte es in jahrelangem Sammeln zusammen gebracht, denn es gab Zeiten, wo alle meine Gedanken sich um Tauschen, Säubern und Einkleben von Briefmarken be wegten. Wenn die gelbe Mauritius auch nur als schwarzes Bildchen drin zu sehen war, so besaß ich doch eine Medlen burger Marte mit ben vier Ochsentöpfen. Beim Umblättern des Buches von Land zu Land, von Insel zu Insel, von Erdteil zu Erdteil. den Atlas zur Seite und die fummende Betroleumlampe über dem Kopf, war mir so wohl! Meine Ellbogen bohrten fich in die Tischdecke und die Fäuste sich in die Schläfen ein. Meinem Großvater aber mißfiel dieser Pyramidenbau meines Oberkörpers ftets, und er sagte zu hen anderen: Unser Junge macht wieder das Mecklenburger Wappen Borauf ich meine Hände sinken ließ, aber nie zu fagen vergaß: Sieh dir mal das Medlenburger Wappen hier an, Opa, es ist anders. Denn ich war ebenso stolz, diese Marte zu besigen, als sie zu zeigen.

Mein Großvater jah dann über, den Tisch und meinte: Du hast recht, Georg, die Ochsenköpfe auf dem Papier find Meiner als die wirklichen. Der fleine Suhren aber, der auch mit dem Bornamen ebenso hieß wie der weißhaarige Suhren, mar nicht auf den Mund gefallen und sagte: Soviel ich weiß, find die Medlenburger Dchsen in Deutschland immer die größten gemejen. Dies Wort, das ich in meiner Unschuld hervorbrachte, gefiel meinem freiheitlich denkenden Groß­vater nicht wenig, er nickte fröhlich und dichtete den schönen

Bars:

Dieser Junge

Hat eine böse Zumge.

versuchten Mordes zu fünf Jahren Zuchthous zu verurteilen. Rechts­anwalt Dr. Franz Themal, übrigens ein früherer Kriegs­famerad des Angeklagten, midersprach dem Antrage des Staats­anwalts, verneinte die Ueberlegungsfähigkeit und plädierte für Totschla

Wag das Urteil auch dem Bergeltungsbedürfnis ge­miser Streise eine Befriedigung gewähren, es wird bei dem Tiefer­blickenden ein äußerst peinliches Gefühl auslösen. Nicht allein, weil dieses Todesurteil in einem Augenblick in Berlin gefällt wurde, da die Todesstrafe so gut mie abgeschafft gelten fann, nicht bloß, weil auch rein juristisch genommen die Verurteilung wegen Mordes - trotz der ausführlichen Begründung des Borsigenden mehr als zweifelhaft erscheint, sondern in erster Linie, weil die Be wer­tung der Alkoholeinflüsse auf den Angeklagten durch Sachverständige und Gericht unbefriedigend gewesen sind. Wenn der Sachverständige, Obermedizinalrat Dr. Bürger, von einer frankhaften Veränderung des Gehirns gesprochen hat, so konnte von einer Ueberlegungsfähigkeit, die den Forderungen der Reichsgerichts­entscheidung entspricht, bei diesem chronischen Säufer faum die Rede mehr sein. So hätte das Urteil auf Totschlag laute: müssen.

Der Fall Krause ist aber ein Schulbeispiel mehr dafür, wie nötig wir das Bewahrungsgesetz haben. Dieser in Freiheit zweifelsohne gemeingefährliche Mensch dürfte sich in einer geschlossenen Anstalt als Arbeiter gut bewähren. Besonders tragisch mutet es an, daß Krause selbst wußte, welche Gefahr er bedeute.

Ohne Glauben keine Heilung.

Prophet Weißenberg vor dem Kammergericht.

Es war vorauszusehen, daß der Prophet Weißenberg, der Ver­herrlicher von Schwarzweißrot, von dem hier wiederholt die Rede mar, die Schlappe, die ihm das Landgericht in dem bekannten Prozeß Wigle- Weißenberg durch seine Berurteilung zur Erstattung der Kurkosten usw. für die von ihm behandelte Ehefrau zugefügt hatte, durch Berufung an das Kammergericht

wieder ausmerzen wolle.

Der Kardinafpunkt der Frage ist: Hat der auf Grund der Kurierfreiheit sein Gewerbe als Heilmagnetiseur ausübende Prophet fahrlässig gehandelt, als er die Wiederbehand lung der Frou gegen den Willen des Ehemannes pornohm und sie durch Einladungen wieder zu den so erbaulichen Anbachtsübungen berief? Und meiter: Ist ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der geistigen Erkrankung der Frau und dem auf Berzüdungen und Trance Reden aufgebauten Religionssystem Weißenbergs anzunehmen? Die drei beamteten Nervenärzte, die im Landgerichtsprozeß ihre von

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jo unangenehm empfundenen, aber vergeblich befämpften Gut achten abgegeben haben, mußten nach ihren Wahrnehmungen einer von ihnen hat sich sogar in die so luftdicht abgeschlossenen An­Dachtsübungen begeben diese Fragen be jahen , da sie nicht mur bei Frau W., sondern auch bei anderen mehr oder weniger nervenschwachen Frauen die glei hen verheerenden Erfolge" dieses religiöse Erbauung und angebliche förperliche Heilung so eng mit einander verknüpfenden, in seinen Aeußerungen an die schlimmsten Wahnideen des Mittelalters erinnernden Systems des göttlichen Meisters" beobachten konnten. Wern demgegenüber das Gut achten des gerichtsärztlichen Ausschusses, das sich nur auf Attentenntnis ftügt, zu einer Zurücknahme des ebenfalls schon seit Jahren von der Staatsanwaltschaft eingeleiteten

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Stolz denn wer ist nicht stolz, wenn er wegen seiner Zunge gelobt wirdtehrte ich zu meiner geliebten Marte zurüd. Nie berührte ich sie, doch fam es vor, daß ich sie heimlich beroch. Sie hatte einen alten Geruch, denn dreißig oder vierzig Jahre war das Kabinett von Tante Marie ihr Auf­enthalt gewesen. Dort lag sie in einer Schublade, vor der eine Flasche mit Riga - Balsam und eine Dose mit Familien­pflaster standen. Der Riga - Balsam duftete nach geteerten Schiffen, die in der Sonne trocknen, das Pflaster nach Rosen­öl und Kampfer.

Es tam eine Zeit, wo ich die Briefmarken plötzlich satt hatte. Tante Marie war gestorben, aber ich dachte nicht an die Marke, die sie mir einst schenkte, und die den Duft ihres Rabinetts, das nun ausgeräumt war, bewahrt hatte. Nein, mit feinem Gedanken, denn das Feldgeschrei des Sechzehn­jährigen hieß: Blonde 3öpfe über alles!

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Und mein Schulfamerad Bernhard, der so schwer in der Klasse mittam, der sich vor meinen Marken wie eine ver­züdte Schlange wand und na, es gab noch mehr Gründe! Kurz, ich stieß es ab, das Album, es hatte seinen 3wed bei mir erfüllt, und ich brauchte es nun nicht mehr. Bernhard ging felig mit seinem Geschent fort.-

Donnerstag, 15. November 1928

Strafverfahrens geführt hat, so ist hier wohl die Sorge um das Prinzip der Kurierfreiheit ausschlaggebend gewesen. Zu be= dauern ist, daß weder im Landgerichtsverfahren, noh jeht beim Rammergericht die Gutachten zur Berlesung gekommen sind.

Das Kammergericht unter Senatspräsident König hat nun auch nur aus den Aften die Beurteilung des Falles geschöpft. Zur Frage der Ursächlichkeit hätte vor allem doch leicht festgestellt merden können, wie sich denn noch heute die Behandlung der Leidenden durch den Propheten vollzieht. Wer sich nicht als An­beter des göttlichen Meisters", als schwarzweißrotgefärbter An­hänger dessen, was die Trance- Redner von Luther , Bismard u. a. von fich geben, offenbart, wird mit dem Bescheid entlassen, daß eine Heilung nicht zu erwarten sei. Einer Dame, die auf die Frage nach ihrem Glauben erklärte: sie sei wegen ihres Leidens und nicht wegen der Religion gekommen, wurde gesagt, daß ohne Glauben an den Meister feine Heilung eintreten könne. Kann man eine noch engere Ursächlichkeit zwischen Krankheit und religiöser Beeinflussung sich vorstellen?

Der Senat des Kammergerichts ist nun auf Grund der Kenntnis der Akten und der Vorträge der Anwälte zu der Ueberzeugung ge­langt, daß ein ursächlicher Zusammenhang zwischen Weißenberg­Methode und geistiger Erkrankung der Frau W. nicht besteht. Er hat deshalb der Berufung Weißenbergs gegen das Urteil des Landgerichts stattgegeben. Es wird jetzt Sache des Reichsgerichts sein, diesen Spruch auf seine, Richtigkeit zu

prüfen.

Wegen Beleidigung in Untersuchungshaft. Ein unbegreiflicher Fall.

Die Wege der Justiz sind unergründlich und wunderbar! Im Jahre 1926 hat sich der homöopathische Arzt und Facharzt für das Wasserheilverfahren der Berliner Krantentassen, unjer Parteifreund Dr. Rudolf Bußmann, über seinen Kreisarzt be schwert, und dieser hat Dr. Bußmann wegen Beleidigung ver­flagt. Bußmann war nun im September dieses Jahres für etwa zwei Wochen auf einem internationalen wissenschaftlichen Kongres in Basel , von dem er bereits am 7. Oftober nach Berlin zurück­tehrte. Am 26. Ottober, also neunzehn Tage nach seiner Rückfehr, wurde er mitten aus der Sprechstunde und der eigenen, polizeilich gemeldeten Wohnung in der Heinrich- Roller- Straße heraus verhaftet und nach Moabit eingeliefert. Auf dem Haftbefehl stand, daß flüchtiger Aufenthalt im Auslande vorliege, um fich böswillig der Strafverfolgung wegen Beleidigung zu ent ziehen". Erst die zweite Instanz, das Landgericht, hat den Haftbefehl aufgehoben, weil Fluchtverdacht bei diesem jest angestellten Manne und bei der Geringfügigkeit der Angelegenheit natürlich nicht vorliege

Bei einer Beleidigungsklage hätte das wohl auch das Amts­gericht von vornherein einsehen können! Ob die Justiz bei Beleidigung eines Arbeiters auch io reich zu Verhaftungen schreitet? Wir möchten es bezweifeln.

ein

Kein Berliner Bolfsfest im Jahre 1929. Bekanntlich trug sich das Berliner Ausstellungs-, Messe: und Fremdenverkehrsamt mit dem Gedanken, im Januar Berliner Volksfest 1929" zu veranstalten. Für die Monate Mai bis Juni sind nun die Berliner Festspiele 1929 geplant. Beide Veranstaltungen sind Experimente, die der allgemeinen Kritik harren. Da nun die Finanzierung der Berliner Festspiele geregelt ist, ferner diese Veranstaltung in eine günstigere Jahreszeit fällt, ist man, wie Chefredakteur Karl Better gestern auf einer Bressekonferenz mitteilte. zu dem Entschluß gekommen, das Berliner Volksfest im Januar nicht stattfinden zu lassen. Der im Rahmen der letztgenannten Veranstaltung geplante Festzug soll während der Berliner Festspiele im Mai bis Juni zur Ausführung tommen. Den Gedanken des Boltsfestes will man jedoch nicht fallen lassen, sondern ihn im Rahmen der Ausstellung ,, Berlin von gestern und heute", die das Messeamt in Verbindung mit dem Verein Berliner Kaufleute im Dezember 1929 veranstaltet, zur Geltung bringen.

Oh, ich würde viel darum geben. mein Album wieder zu haben, ich wüßte es gern wieder in Mutters Kommode liegen neben der Schachtel mit Siegestalern. Zu spät, Suhren! Schon ist es in Feßen gerissen, und die Ochsenköpfe sizen in einem anderen Buche oder fleben als verkäuflich an der Fensterscheibe des Händlers, mit ihrem feinen Duft von Riga­Balsam und Rosenöl und Kampfer, der ewig ist. Tante Marie ist tot, weil der Duft ihres Kabinetts für mich dahin ist.

Laß ihn dahin sein! zischt meine schwarze, verstopfte Pfeife. Suhren ist selber hin was blieb den von Suhren? -Er liegt im Stroh in einem Kleide, das er nicht erwählt; trägt ein Gewehr, um Menschen damit totzuschießen, die er nicht fennt; marschiert über Hügel, die nicht seine Heimat sind, und weiß nicht, wozu.

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Doch was fümmern mich die Spottöne einer kleinen Pfeife! Sie wird ausgeklopft und gereinigt, das ist einfach. Jm Nu ist sie wieder bereit, mir Wölfchen von Tabak darzu­bieten, die meinem Munde entquellen und meine Naje um­ziehen. Aber der Duft der Ochsenköpfe ist hin. Hin wie die reie und füße Zeit.

Eben habe ich ihn mir angesehen, er hat sich sehr ver- Es liegt etwas in der Luft. ändert. Er ist nicht mehr schlank wie damals, als er sich vor Blöglich werden teine Schwarmübungen, fein Hand­meinen Marken zu winden vermochte, er ist vielmehr fett und granatenwerfen, teine Bionierarbeiten mehr gemacht. Jeder hat mit seinen fünfundzwanzig Jahren eine freisrunde Glaze Tag bringt einen weiten Ausmarsch mit ganzem Gepäd. von der Größe eines Bieruntersages. Dazu fizt unter seiner Manchmal müssen auch die Burschen, Schreiber und Küchen­Nafe ein großer, braunblonder Schnurrbart aus jo dichten leute teilnehmen, dann ist die Schadenfreude groß, denn den Haaren, daß er aussieht wie eine Kupferdrahtspirale, deren bebrillten Philipp seinen Affen schleppen sehen, das grenzt Enden links und rechts vor den Badenknochen sind. Die an eine gelungene Theateraufführung. An einem solchen Jünglinge entarten", schreibt der Dichter und drückt das Lösch- Tage machen wir einen besonders weiten Ausmarsch mit blatt auf diesen Sag. Denn es fommt hinzu, daß auch das Gefechtsübung in fochender Sonne. Erst spät am Mittag Besen Bernhard Raupes sich entsprechend entwickelt hat. wird zum Sammeln geblasen und der Rückmarsch angetreten. Bar er als Jüngling liebenswürdig und höflich, so ist er Die Sonne steht steil und speit Feuer, die Tornisterriemen jezt geradezu molustenhaft freundlich und gegen Borgejezte schneiden ins Fleisch. Alle halbe Stunden befiehlt Leutnant süß wie Fliederduft. Uebrigens fann er auch grob sein, näm- Brause: Helm abnehmen! Und nach ein paar Minuten: Helm lich wenn der Offizier hinter ihm steht und er in der fönig auf! Albering, der sich vernachlässigt. indem er einmal auf lichen Haltung des Glockengießers sein Essen austeilt. Grob- eigene Faust den Helm abnimmt, wird zum Nachererzieren nicht gegen den Unteroffizier, das versteht sich. Gegen mich aufgeschrieben. Wenn nicht genau auf Vordermann mar­ist er stets wie ein Duft von Haaröl. Er braucht mich nur um schiert wird, gestattet sich der Leutnant, in die Kolonne hinein­eine Ede biegen lehen schon ruft er:, Schorsch, was zureiten und uns mit Schmähworten zu peitschen. Kurz vor Montcornet steigt die Chauffee einen letzten, macht's Geschäft?!" steilen Hügel hinan. Da wird es zuviel, und einige Soldaten fallen um. Sofort ist der Leutnant da und ermuntert seinen Gaul, sie wieder auf die Beine zu bringen. Er ist maglos aufgeregt und wählt seine Worte nicht mehr. Die Kolonne schreitet ergeben hin. ( Fortjezung folgt.)

Er spricht mit mir über die Schulzeit, erwähnt aber nie das Briefmarkenalbum. Ich bringe es nicht über mich, ihn danach zu fragen, ob ich auch noch so gern müßte, wie es jezt ausschaut. Ich sehe dem Rauch meiner schwarzen Pfeife nach und denke plöglich: Sollte er es vertauft haben?-