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Nutzlosigkeit der Zölle.

( Fortsetzung von der 1. Seite.)

ringerung der Händlerspanne die alleinige Aufgabe der Genossen­schaften, sondern grundsäglich die Beeinflussung der Preise durch die Organisierung des Marktes.

Es erscheint uns von grundsäglicher Bedeutung, daß auf einer Tagung des Reichslandbundes, der bisher in hohen Schutz zöllen die alleinige Rettung aus wirtschaftlichen Schwierigkeiten sah, die Nutzlosigkeit diefer Zölle für eine gefunde Preisbildung im Innern anerkannt wurde. Wenn auch nicht zu erwarten ist, daß sich diese Erkenntnis bei der Mehrheit der Mitglieder sehr schnell Bahn tricht, so haben diese Ausführungen auf der Führertagung des Reichsl id­bundes immerhin das bestehende Degma von den rettenden Scha zöllen gebrochen.

Wieder ein Juſtizirrtum.

Jahrelang unschuldig im Zuchthaus.

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Am 11. Februar 1920 verurteilte das damalige Schwurgericht Köln die Arbeiter Gerhard Hüppeler und Nikolaus bges wegen Raubüberfalls an einem Angestellten einer Baufirma aus Elsdorf zu fünf und sieben Jahren Zuchthaus. Die Höhe der ge­raubten Geldsumme betrug 10 300 M. Ein dritter Angeschuldigter, der Arbeiter Böhmer, hat die Gerichtsverhandlung nicht er­lebt; er war in der Untersuchungshaft gestorben. Die Angeklagten beftritten vom ersten Tage an jede Schuld. Sie blieben auch vor Gericht bei ihren Unschuldbeteuerungen. Es half aber alles nichts. Sie wurden auf Grund eines umfangreichen Indizienbeweises ver­urteilt.

Aus dem Zuchthaus heraus versuchten sie immer wieder eine Wiederaufnahme des Verfahrens durchzusetzen. Bergbelich. Die neuen Tatsachen, die sie anführten, schienen dem Gericht wenig stich haltig. So verbüßten beide ihre Strafen: Der eine die vollen fünf Jahre Zuchthaus, der andere sechseinhalb Jahr.

Jöbges verließ das Gefängnis im Herbst 1926. Sowohl er als auch Hüppeler glaubten nicht mehr daran, daß es ihnen gelingen würde, ihre Unschuld festzustellen. Da tam aber eines Tages zur Kenntnis eines Polizeibeamten, daß zwei andere Personen, die ebenso wie Hüppeler und Jöbges aus Quadrath bei Köln stamm­ten, als Täter in Frage fämen. Die Polizei nahm die neuen Spuren auf; es gelang ihr festzustellen, daß der Verdacht gegen die beiden berechtigt sei. Sie wurden in Haft genommen und einer von ihnen war geständig. Außer diesen haben aber auch andere belastete Personen das Geständnis abgelegt, den Raub begünstigt zu haben. Die unschuldig verurteilten hüppeler und Jöbges werden nun erneut das Wiederaufnahmever­fahren beantragen. Diesmal wohl mit Erfolg. Eine Entschädi­gungssumme, die fie eventuell erhalten würden, dürften sie schwerlich

gestorbenten opmer ift aber das geben rich in telugunsoft Geſchichte der Juſtizirrtümer iſt um einen Fall reicher geworden.

Böhmer wiederzugeben. Die

Die beschimpften Reichsfarben.

Ein Monat Gefängnis.

Das erweiterte Schöffengericht Neukölln verurteilte den Arbeiter Paul Meilert aus Neukölln zu einer Gefängnisstrafe von einem Monat und zu den Kosten des Verfahrens, weil er öffentlich wieder holt die Reichsfarben beschimpft hatte.

Auch eine Gemeinschaftsschule".

Mittelalterliches mit neuem Namen.

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äußerung, die Durchdringung aller weltlichen Fächer mie Ge schichte, Geographie, Naturgeschichte, Deutsch mit start gefärbten fonfessionellen Gesichtspunkten und nicht zuletzt das erab finfen der Leistungen des Schülers zugunsten er baulicher tirchlicher Uebungen. Die Kirche wird zumno unangreifbaren Lehrmeister zur absoluten Autorität, der sich alles beugen muß: die Erziehung im Elternhaus, die objektive Forschung die persönliche Ueberzeugung. Nicht mehr der Staatsbeamte sondern der Mönch wird Lehrer sein, und seine Art der Erziehungs weise strebt nicht vorwärts, sondern zurück ins Reich der Kirchen herrschaft, ins Mittelalter.

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Im Rahmen des Bortragszyklus der Funkstunde ,, Auf dem Wege zur neuen Schule" sprach Schulleiter Dr. Bruno Benten über die neue katholische Versuchsschule am Laacher See . Der Vortragende legte seinen Ausführungen die große Gemeinschaftsidee zugrunde, die die katholische Kirche seit Jahrtausenden in ihren Gläubigen zu weden sich müht, indem sie sich selbst als den mystischen Leib Christi bezeichnet, deren Glieder alle fatholischen Menschen seien. Diese Auf­fassung von Gemeinschaft wird auch die neue Schule am Laacher See in den Schülern herauszuarbeiten versuchen. Nicht umsonst steht in unmittelbarer Nähe die alte Benediktinerabtei. Sie soll, wie der Vortragende fagte, den Schülern Weihe und Erfüllung, höchftes Bor­bild und stärkste Wirklichkeit bedeuten. Nicht umsonst ist auch die Die neue Schule bei dem Kloster Maria Laach ist also ihrem Sprache, die am meisten gepflegt wird, die lateinische. Gewährt Wesen und Inhalt nach nichts Neues, sondern eine Ropie der fie doch einen Einblick in die Schriften der Kirchenväter und ist sie doch mittelalterlichen Klosterschule. Warum aber bedient die Sprache der Liturgie. Erst später, in der Oberstufe, wird der man sich des modernen Mäntelchens, warum nennt man sie Gemein Schüler seiner Begabung nach in naturwissenschaftliche oder mathe- schaftsschule und Versuchsschule? Der Zweck ist durchsichtig genug für matische interessierte Gruppen eingeordnet. Die tatholische Kirche ist eben nicht mehr, wie der Vortragende be hauptete, die stärffte weltanschauliche Macht unserer Zeit, sondern überall brödeln und lösen sich Steine ihres Gefüges. Neben ihr ist den letzten Jahrzehnten aus Bolfstiefen eine junge Kraft empor gestiegen, die sie überflügelte, und der die Massen des Volkes mit ganzer Seele angehören: der Sozialismus. Die katholische Kirche muß irgendwie mit diesem großen Gegner rechnen, fie fann nicht vorübergehen an den gewaltigen Forderungen der Gegenwart Darum und nur darum, weil sie ihre Position immer mehr wanten sieht, weil die Kirchenaustritte sich von Tag zu Tag häufen, versucht fie eine Anleihe bei der Gedankenwelt der Gegenwart, indem sie sich moderner Schlagworte wie Erziehung zur Gemeinschaft und Neue Schule bedient. Aber die fatholische Idee der Gemeinschaft, die auf Anebelung der freien Meinungsäußerung, auf Gehorsam und Unter­werfung, den Idealen des Mönchtums, beruht, hat nichts zu tun mit der freien Boltsgemeinschaft, die die werktätigen Massen miteinander verbindet. Und darum ist auch dieser neue Versuch, diese Massen für sich zurückzuerobern, über die Seele der heranwachsenden Jugend wieder Macht zu gewinnen, zum Scheitern verurteilt. Er wird scheitern an dem Widerstand der aufgeklärten Arbeitermassen, am Freiheitswillen des werftätigen Volkes, dem die 3ufunft gehört.

Am 19. Mai dieses Jahres, dem Sonnabend vor der Reichs­tagswahl, zog eine größere Abteilung von SPD . Mitgliedern unter Führung einer Reichsbannerkapelle durch die Kaiser- Friedrich- Straße in Neukölln . In dem Zuge befanden sich zahlreiche rote Fahnen und eine schwarzrotgoldene, worüber sich der Angeklagte fo erregt haben will, daß er die Worte: Schwarz , rot, sch..." ausrief, da er das Mitführen der roten Fahnen als eine unerhörte Provo­tation" auffaßte. Er will der Auffassung sein, daß die SPD . sich der schwarzrotgoldenen Farben zu bedienen, und rote Fahnen der ,, tlaffenbewußten" Arbeiterschaft zu überlassen habe. Mit dem Aus­ruf: Schwarzrotsch..." will er die SPD . zu treffen versucht haben! Bon dem Zeugen Gebert zur Rede gestellt, wiederholte Meilert die Beschimpfung, indem er hinzufügte: ,, Und nun erst recht--!" Runmehr ließ ihn der Zeuge feststellen.

Beim Anhören dieses Vortrages wurde man unwillkürlich an ein Bort erinnert, das Windthorst auf dem Katholikentag in Trier aussprach: Die Schule gehört der Kirche ganz allein. Die Frauen müssen nie aufhören, ihre Männer zu peinigen, dafür einzutreten, daß diese Schulen wieder das werden, was sie früher waren, ganz und gar firchlich." Dieses Ziel ist bis heute unverändert geblieben, nur der Weg hat sich etwas verändert. Die heutige Kirchenschule sucht ihr Ziel auf einem gefchickt gewählten Umweg zu erreichen, auf dem Wege über die großen Erziehungsgedanken der Gegenwart. Von ihnen entleiht sie die sprachliche Form, die Idee aber ist unverändert das Streben nach der Kirchenherr fchaft. Unter dem Deckmantel der Gemeinschaftserziehung" ver birgt sich die Gemeinschaft der Gläubigen", d. h. die Rückeroberung der Machtposition, wie sie einst, vor Jahrhunderten, zur ungeheuren Schädigung aller freiheitlichen Ideen, aller fort­schrittlichen Gedanken, einmal bestand. Wenn Herr Dr. Benten von der ,, innigen Gemeinschaftsidee" schwärmt, die Schüler und Lehrer in der katholischen Schule verbinde, die eins seien im Glauben an Christus, so heißt das in die Bragis umgesetzt nichts anderes als das, was schon immer Inhalt der Kirchenschule war. Es bedeutet die Knebelung jeder freien Meinungs­

Ueber den Antrag des Staatsanwalts, der eine Woche Ge= fängnis bzw. 70 M. Geldstrafe beantragt hatte, ging das Gericht noch hinaus und verurteilte den Angeklagten zu einem Monat Gefängnis. In der Urteilsbegründung führte der Vorsitzende, Landgerichtsdirektor Dr. Braune, aus: Es sei zu verlangen, daß jedermann soviel Achtung vor den Reichsfarben beweise, daß er nicht öffentlich und zu wiederholten Malen die Reichsfarben be­schimpfe; möge er mun die Fahne selbst, eine Partei oder sonst etwas damit treffen wollen. Der Angeklagte war daher wegen Bergehens gegen das Gesez zum Schuhe der Republik zu ver­urteilen. B. V.

Sachverständige im Januar? Einigung in Paris . Amerikaner erwünscht.

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Paris , 15. November.( Eigenbericht.)

Kein Duell in Warschau .

Der Konflift beigelegt.

Warschau , 15. November.( Eigenbericht.) Die Duellforderung des Oberst Slamet an den Genossen Miedziaſtomoſt iſt in einer, für einen Goziafiften einzig würbigen Art beigelegt worden. Bei der Zusammenkunft der beiderseitigen Sekundanten bestanden die Vertreter Slamets auf Duellierung. Die Bertreter Niedzialfowitis erklärten in seinem Namen, daß Niedzial fowiti sich als Sozialist und Demokrat nicht in der Lage sehe, den Duellweg als Austragung von Ehrensachen zu betreten und schlug vor, die Angelegenheit einem Ehrengericht zur Erledigung zu übertragen. Als die Sekundanten Slawets dies ablehnten, verfaßten die Vertreter beiderseits ein Protokoll, in dem sie den Konflikt als in einer, der Ehre Niedzialfomstis genügenden Weise erledigt be­trachten. Gleichzeitig faßte die parlamentarische Fraktion der polnischen Sozialisten einen Beschluß, der gegen die Austragung von politischen Konflikten auf dem Duellwege Stellung nimmt und diese veraltete Methode kategorisch verwirft.

Die gestrige Unterredung zwischen dem deutschen Botschafter in Paris und dem Ministerpräsidenten Poincaré scheint dem Streit um die Zusammensetzung der Sachverständigentommiffion für die Revision des Dawes- Planes ein Ende bereitet zu haben. Wie der ,, Matin" ausdrücklich versichert, herrscht nun vollständige Ein­mütigkeit darüber, daß die Kommiffion aus unabhängigen Sachverständigen zusammengefeßt werde. Die logische Kon­sequenz sei nun aber, daß die interessierten Regierungen das Recht erhalten müßten, das Resultat dieser unabhängigen Sachverständigen arbeiten anzunehmen, abzuändern oder zu verwerfen. Poincaré habe im übrigen, so meldet der ,, Matin" weiter, dem deutschen Bot­schafter gestern ein Memorandum übergeben, worin er die befannten franzöfifchen Mindestforderungen festlegt. Deutsch land wiffe nun also, was es nach der Revision des Dames- Blanes maginial zu leisten habe. Man darf aber hoffen, daß die Sachper­ständigen einen Weg finden werden, um die allierten Marimal­forderungen her abzujegen. Es könne dies durch die Art der Sabung, durch ihre Beschleunigung, mit einem Worte, durch die Rommerzialisierung der deutschen Schuld geschehen. Die ungelöste Frage sei nun noch das Datum des Zusammentritts der Sacheerständigenkommission. Es handele fich auch noch darum. die Amerikaner zur Teilnahme einzuladen, und da man hier irgentweiche offiziellen oder offiziösen Schritte unternehmen müsse. merde fich der Zusammentritt der Sachverständigenkommission vor. ausfichtlich bis zum nächsten Jahr hinziehen.

Auch Pilsudski hat übrigens einmal eine Duellforderung abge= lehnt. General Szeptycki, der damals Kriegsminister war, hatte sich durch eine Aeußerung Bilsubstis beleidigt gefühlt und ihm seine Sekundanten geschickt. Pilsudski lehnte es ab, sich mit dem General zu duellieren.

Festigung der Linken.

Warschau , 15. November.( Eigenbericht.)

Die Konsolidierung der polnischen Linksparteien und des demo. fratischen Lagers in Polen hat in legter Zeit bemerkenswerte Fort schritte aufzuweisen. Nachdem die Bindung der drei Linksparteien, der polnischen Sozialisten, der Bauerpartei in Wolhynien und der Bauernvereinigung auf parlamentarischem Gebiet, bis her bereits ziemlich eng gewesen war, ist gestern in einer Borstands fizung der drei Parteien die ständige Zusammenarbeit ihrer Mitglieder beschlossen worden. Wie es in einer, von den drei Barteifraktionen einstimmig gefaßten Resolution heißt, hat diese Zusammenarbeit den 3wed, für die Befestigung und den Schutz der Verfassung, für die Demokratie, dem Parlamentarismus und die Freiheit der Tätigkeit beider Häuser des Parlaments einzutreten.

Tödliche Verkehrsunfälle.

In der Invalidenstraße ereignete fich heute vormittag ein schwerer Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang. Die 68jährige Witwe Luise Bischif aus der Invalidenstraße 28 wollte in der Nähe ihrer Wohnung den Fahrdamm überschreiten. Dabei lief die Frau in einen Autobus der Linie 24 hinein. Der Führer ver­suchte durch startes Bremsen ein Unglück zu verhüten, doch kommte er das schwere Fahrzeug nicht mehr rechtzeitig zum Halten bringen. Frau Bischif wurde überfahren und am Kopf fo schwer ver legt, daß sie kurze Zeit nach ihrer Ueberführung ins Lazarus Krankenhaus st a r b. Vor dem Hause Kurfürstendamm 213 geriet der 14jährige Schüler Walter Barsch aus der Kolonnen­straße 19 zu Schöneberg , mit seinem Fahrer unter die Räder eines Autobus der Linie 2. Der Junge erlitt lebensgefährliche Berlegungen und wurde in bedentlichem Zustande ins Krankenhaus in der Achenbachstraße gebracht. Er starb bald nach seiner Einlieferung.

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Gelbstmordversuch einer Dreizehnjährigen.

Gestern abend spielte sich in der Burgstraße ein aufregen der Borfall ab. Ein Schiffer beobachtete von seinem Rahn aus mie ein junges Mädchen über das Geländer der Böschung fle uder­und sich in die Spree stürzte. Der Mann machte ſein Rablid boot los und ein zu retten. Sie wurde in bewußtlofem Zustande zur der Rettungsstelle gebracht; die sofort vorgenommenen Wibliche

An der Ede Berg- und Prinz Handjery- Straße in Neukölln stieß heute früh ein Straßenbahnmagen der Linie 15 E mit einem Lastauto zusammen. Der Anprall war so heftig, daß beide Fahrzeuge ineinander geschoben wurden. Bie durch ein Wunder blieben die Fahrgäste der Straßenbahn un= perlegt. Lediglich der Führer des Laftautos trug erhebliche Ber­legungen davon. Die alarmierte Feuerwehr hatte faft eine halbe Stunde zu tun, um die zusammengefahrenen Vehikel wieder aus einander zu bringen.

gericht I zweimal zum Lote verurteilte Doppelmörder Auguft Revifion im Mordprozeß Krause. Der gestern vom Smur Krause hat durch Rechtsanwalt Themal Revision beim Reichsgericht anmelden laffen.

belebungsperfuche waren von Erfolg. Die juger Selbstmordfandidatin wurde als eine 13jährige Schül Hildegard B. aus der Gollnowstraße festgestellt.

Städtische Arbeiter im Streit.

Breslau , 15. Novem

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Die städtischen Arbeiter, die sich mit dem Magistrat in Tarifverhandlungen befinden, beschlossen gestern abend in eir sehr gut besuchten Bersammlung gegen 35 Stimmen in den eif zu treten, nachdem die Funktionärversammlung sich vorher ein­ftimmig für einen Streit in den städtischen Betrieben ausgrochen hatte. Am fommenden Freitag und Sonnabend foll die rab­stimmung in den städtischen Betrieben darüber stattfindeob der Streit durchgeführt werden soll.

Kinderspeisung der Ausgesperrte

Düffeldorf, 15, pember.

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Der Landeshauptmann der Rheinproving hat ange net, daß von den der Provinzialverwaltung noch zur Verfügunstehenden Mitteln für Kinderspeisung 200 000 m. sofort die von der Aussperrung betroffenen Stadt- und Landkreisend an die in Betracht kommenden Organisationen der freien Wohnrtspflege für die Speisung von Kindern Ausgesperter aus­geschüttet werden.

Lächle, Lefer!

Neulich hatte ich einen seltsamen Traum. m träumt be­fanntlich nicht ohne Anlaß. aber ich w Tatsachen referieren: Mir träumte also, daß sich über die Natu des Meerwassers hefti­ger Streit erhoben hätte. 3wei Parteie bildeten sich: Die eine behauptete, das Meer bestände aus Mier, die andere, es bestände aus Salz. Jeder Partei sefunèrte eine mächtige Bresse. Jeden Tag bekam ich sie ins Haus niefert. Die Zeitung der Salzpartei schrieb:

Wer nicht glaubt, dakdas Meer hundertprozentig aus Salz besteht, ist ein Trottel. te, fosten Sie doch einmal das Meer­Nein, Wasser ist geschmacklos. Nur Salz schmeckt bitter, und da das waffer! Ueberall schmeckt's bitter. Schmeckt Baffer vielleicht bitter? Meer überall bitter schnect, so besteht es allein aus Salz und nicht aus Waffer."

Darauf erwiderte de Wasserpartei:

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Es muß schon einer irrenhausreif sein, um anzunehmen, daß unser Meerwasser Salz enthielte. Bitte, untersuchen Sie an einer beliebigen Stelle das Meerwaffer. Ueberall ist es flüssig. Ift Salz vielleicht flüffig? Nein, Salz ist fest. Nur Wasser ist flüssig. Also besteht das Meer allein aus Waffer."

Beide Zeitungen hatten einen Lesertreis auf ihrer Seite, der fest zu seinem Drgan hielt, jedes Wort seiner Zeitung glaubte und ebenso überzeugt die Gegenfeite für gemeine Lügner erklärte. Zwischen beiden Parteien gab es Schlägereien schlimmster Art. Ich wurde in eine solche verwickelt, tam dazu, wie die Wafferpartei das Zeitungsgebäude der Salzleut in Brand stedten, hörte noch die Feuerwehr heranrasseln und erwachte vom Schrillen des Weders.

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,, Deutsche Zeitung" vom 13. November 1928. Bissell machte sich den Standpuntt des Unternehmertums rest­los zu eigen." " Rote Fahne" vom 13. November 1928. Jonathan,

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So etwas ist Traum. Die Wirklichkeit sieht folgendermaßen aus: Herr Wissell hat gestern gezeigt, daß er sich lediglich als An walt der Gewerkschaften fühlt."