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trieb, all« andere« liegen still. Ss werden nur noch die ollernotwendigsten Unterhol tungsorbeiten ausgeführt. Schwer in Mitleidenschaft gezogen ist der ZtBstereibstrieb der.Alten Hütte', auf der 18 Oefen stillgelegt werden. Eine Anzahl Oefen hat man in Betrieb erhalten, um die Rohspatversorgung für die Alfred-Hütte' sicherzustellen. Die Zahl der mit dem gestrigen Tage ausgesperrten Arbeiter betrögt insgesamt 1100 Mann. Die Arbeitslosenziffer ist da- durch im Kreise Altenkirchen stark gestiegen. Reichstag und Aussperrung. Die heulige Reichstagssihung begann um 1 Ahr. Als erster Punkt stand auf der Tagesordnung die Veralung der zur Aussperrung geslelllen Anträge. Der Reichstagspräsident Lobe schlug vor. die Redezeit der einzelnen Parteien auf eine Viertelstunde zu beschränken, da ja über die Anträge schon drei Tage in dieser Woche geredet worden sei und endlich Beschluß gefaßt werden müßte. Die Kommunisten verlangten jedoch unter fürchterlichem Geschrei für jede Partei eine Redezeit von einer halben Stunde. Zurufe der Sozialdemokraten: Von euren Reden werden st« nicht satt. Erst al» der Präsident an die tobende Kommunlstenschar die 5 rag« stellte, ob sie denn jeden Beschluß verhindern wolle, hörte der Lärm auf. Segen die Stimmen der Kommunisten beschloß der Reichstag nach Lobes Vorschlag eine Redezeit von einer Viertelstunde. Dann nahm der Berichterstatter Dr. Pfeffer(Up.) das Wort. Kaffandra Volkspariei. Das Sprachrohr der Deutschen Dolkspartei, dieNationalliberale Korrespondenz', macht sich in ihrer heutigen Ausgab« zum Anwalt der Scharsmacher. Sie droht mit Rücktritt der volkspariei- l i ch e n M i n i st e r für den Fall, daß das Reich zur Unterstützung der Ausgesperrten etwas tun würde. Wärttich heißt es: Die Sozialdemokraten und das Zentrum sind zwar davon abgekommen, ihre ursprünglichen Pläne weiter zu verfolgen, die dahin gingen, daß das Reich direkt durch Zahlung der Arbeits- losenunterstützung an die Ausgesperrten alle finanziellen Lasten abnimmt und sie in den Stand setzt, aus Kosten des Reiches ihren Kampf weiter zu führen. Die Gemeinden sollen ein- springen, aber im Endeffekt ist das schließlich dasselbe. Sollten Zentrum und Sozialdemokralen mit ihren Anträgen tat- sächlich durchdringen und die Regierung gezwungen werden, solch« Pläne auszuführen, dann gäbe es für die Deutsche Volksparlei wohl kaum ein Möglichkeit, sich an der Koalition zu beteiligen. Wir glauben darüber unterrichtet zu fein, daß Reichswirtschast»- mimster Dr. Eurtius genau fodenkt wiedie Partei und wohl die ganz« deutsch « Wirtschaft, und es an Mahnungen und Warnungen, an rechtzeitigen Hinweisen aus den Ernst der Lage nicht hat sohlen lassen. Die Ausführung solch radikaler Pläne würde«in« völlige Berschiobung des Kamps- seldes und ein Bruch der b»stehenden Rechtsord- n u n g fein. Die Folgen für die deutsch « Wirtschast wären un- übersehbar, denn es gibt keinen einzigen deutschen Wirtschafts- zweig, der in der Lage wäre, den Kamps mit den Reichssinanzen, wenn diese direkt oder indirekt den Streikenden oder Aus- gesperrten zur Verfügung gestellt würden, aufnehmen könnte. Etwas anderes ist es natürlich, wenn die Gemeinden mit ihren Mitteln auf dem Wege der Erwerbslosensllrsorge Rot lindern, wo sie gelindert werden muß, und das Reich nach- träglich in gewisser Weise hilft, wenn die Gemeinden un- vermögend sind. Selbstverständlich aber ist es in jedem Falle, daß die Gc w e r k s ch a f t e n aus ihren eigenen Mitteln den Per- pflichtungen nachkommen, die sie ihren streitenden oder ausge­sperrten Mitgliedern gegenüber haben. Davon können sie aus Kosten des Reiches nicht entbunden werden.' Derunmögliche Vorstoß' des Sozialpolitischen Ausschusses ist nach derNationall. Korr.' deshalb besonders bedauerlich, weil er schwebende Einigungsverhandlungen nur erschwere. Da» ist so klug gerodet, wie die Behauptung vomBruch des Recht»'. Wer bei dieser Aussperrung das Recht gebrochen hat, darüber ist sich die Oesfentlichkoit vollkommen einig, auch wenn man im Scharf- macherwinkel darüber greint.

Das Martyrium eines Knaben. Wie im finstersten Mittelalter.

Zuviel Mild«? Seltsame Anweisung eines Oberstaatsanwalts. Im alten Obrigkeitsstaat galt es als Ausgabe der Staatsanwalt- ichaft, für möglich st hohe Strafen zu sorgen. Diese verallete Auffassung scheint noch immer herumzuspuken. Anders läßt sich der nachstehende Erlaß nicht erklären, den der Oberstaatsanwalt bei dem Landgericht Landsberg a. W. an die ihm unter- stellten Anwälte versendet Hot: Landsberg a. W.. 8. November litÄ. Es ist hier beobachtet worden, daß in verschiedenen Fällen von dem Herrn Amtsanwaltsvertreter Freisprechung bean- tragt war, in denen das Gericht trotzdem zur Aburteilung kam. In manchen dieser Fälle mußte die Sache sogar in die Berufung sin stanz gebracht werden, weil das Urteil erster Instanz zu milde erschien. Es ist auch vorgekommen, daß trotz- dem für den Herrn Sitzungsvertreter ein Vermerk in den Handakten sich befand, der das zu beantragende Straßmaß und die Art der Strafe betraf, vondiefem Vermerk ohne ersichtlichen Grund abgewichen wurde. Um derartige Unstimmigkeiten für die Zukunft zu vermeiden, ortme ich yiennit an, daß der Antrag auf Freisprechung jedesmal Ü? den yandakten zu begründen ist, und daß vor allem, wenn von Amveisungen in den Handakten abgewichen wird, dieses mit ausführlicher Begründung in den Handakten zu recht- fertigen ist. Auf Verfahren, die aus Grund von polizeilichen Strafbefehlen eingeleitet werden, findet diese Anweisung kein« Anwendung. gez. C« r l a ch. Diese Anweisung des Oberstoatsanwolls verstößt gegen den Seist der Strafprozeßordnung. Nach dieser soll da» Ergebni» der mündlichen hauplverhandlung. nicht der Ynhalt der Akten für die Urtefl»sällung und selbstverständlich auch für die Ant.räg« des Staats- oder Amtsonwalt» maßgebend sein. Trotzdem oerlangt der Oberstaatsanwall, daß sich die Anklagevertreter nach einem vor der Hauptoerhandlung aus Grund bloßer Aktenkenntnis gemachtenVermerk' bei ihren Strafanträgcn zu richten hätten! Dann aber spricht aus dem Erlaß jene unseelig« geistige Einstellung, als ob es eineSchande', eine..Niederlage' des Staatsanwalts sei, wenn das Gericht strenger urteilt, als er es beantragt hat. Dabei steht sogar in der StPO. ausdrücklich, daß die Staatsanwaltschaft nicht nur das B e» sondern auch das Eni- l a st u n g s m a t e r i a l für den Angeklagten herbeischaffen soll, ein« Vonchrist, von der die Praxis leider wenig Gebrauch macht. Wenn die Gerichte zu scharf urteilen, so ist e» Sache der ' mat»on«altschaft, mit ihren Anträgen dagegen anzukämpfen,

Ein schauerliches Bild menschlicher Roheit enthüllte heut««ine Gerichtsverhandlung vor dem Schöffengericht Tempelhos. Angeklagt waren die Ellern des jetzt Itjähvigen Jungen. Jahrelang hat der Vater ihn in der unmenschlichsten Weise mißhandelt.Er hat den Gehorsam verweigert, er hat nicht pariert, dieser Lümmel:' sagt der Vater vor dem Gericht. Geradezu bewunderungswürdig erschien im Gegensatz zu diesen haßerfüllten Ausbrüchen des Vaters die Ruhe, mit der der Zunge selbst über sein Martyrium berichtet. Nur einmal zitterte seine Stimme, als er schilderte, wie seine Mutter immer dazwischen trat, wenn der Bater es zu arg ge- trieben hatte, wie sie dann selbst eins mit der Reitpeitsche abbekam. Der Vater St., von Beruf Fleischermeister, aus Oberschlesien ge- bürtig, hotte in Mahlow ein Grundstück gepachtet, das er selbst bearbeitete. Mag sein, daß er im Leben schwere Schicksalsschlög« erlllten hat, die seine Nerven heruntergebracht haben. So lebte er einige Zeit mit seiner ganzen Familie außer dem Jungen hotte er noch sine drei Jahr« jüngere Tochter in einer Lehmgrub« 8 mal 8 Meter breit und 1,7S Meter tief, die er sich selbst ausge- schachtet hatte. Seine Familie hatte unter seinem Verhalten zu leiden. Sein Nachbar Kuhlmann kam einmal dazu, wie er seinen Jungen minutenlang mit einem Stock bearbeitete. Er faßte ihn da- bei von unten, schleudert« ihn mit aller Wucht auf das Sofa, ein anderes Mal hatte der Vater seinen Sohn etwa eine Stunde lang an einen Baum gebunden. auch sein« Frau nannte er nicht ander» al».Miststück' und ähnlich. den Jungen nannte er nie beim Namen, entweder bezeichnete er ihn als.Aas' oder er pfiff, wen er ihn herbei hoben wollt«. Ein anderer Zeuge wurde eines Tages von der Mutter herbeigerufen, damit er den Dater veranlasse, mit dem Schlagen des Jungen auf- zuhören. Er hatte sich mit seinem Sohne eingeschlossen, ihn an die Bank gebunden und bearbeitete ihn mit den Fäusten. Die Mutter, die im allgemeinen bestreitet, den Jungen mißhandelt zu haben, will ihm nur hin und wieder Backpfeifen erteili haben und einmal

mit einer Latte auf ihn losgegangen sein, bestätigt, daß dem Doter beim Schlagen auf den Rücken des Jungen mehr al» einmal die Stöcke zerbrochen sind, ihn auch mit den Fänsten bearbsiiet zu haben. Ging sie da- zwischen, so bekam auch sie etwas ab. Der Nsährige Junge, der sich augenblicklich in der Potsdamer Anstall befindet, ein blasses. aufgewecktes Dürfchchen, macht von seinem Recht der Zeugnisver- Weigerung keinen Gebrauch. Seine Aussagen machen den Eindruck vollster Wahrheit und sind für den Vater sehr belastend. Prügel erhielt er etwa zweimal in der Woche, und zwar f ü r jede Kleinigkeit. Zum Beispiel, wenn er nicht rechtzeitig vom Spielen nach Hause kam: lief er davon, weil er keine Haue kriegen wollt«, so sagte der Dater lsinter ihm her mit der Reitpeitsche in der Hand. Die ledernen Riemen der Klopfpeitsch« sind durch die Schläge, di« er mit ihr erhielt, abgerissen worden. Als noch einige übrig blieben. vernichtet« der Junge selbst das Marterinstrument. Zumeist erhielt er Schläge mit Fäusten. Es war dem Bater gleichgültig, wohin er traf. Ab und zu schüttelte der Bater ihn derart hin und her, daß er mit dem Kops gegen die Wand stieß. Der Jung« gibt zu, manchmal seinen eigenen Willen gehabl zu haben. Als er es schließlich vor Schlägen nicht mehr aushalten konnte, lief er einfach aus dem Haufe, um nicht wieder gehauen zu werden. So war er einmal acht Tage von Hause fort. Schließlich stellte er sich selbst bei der Polizei und bat. ihn nicht nach Hause zii bringen. Er muhte aber trotzdem zurück. Die? Wochen später ging das Prügeln von neuem los. Da entlief er ein zweites Mal. Die Mutter wurde von dem Jungen in jeder Weise entlastet. Der Staatsanwalt nannte die Zustände einfach mittelalterlich und be- antragt« gegen den Voter-ein Jahr Gefängnis und für die Mutter Freispruch. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu fe ch s Mo- naten Gefängnis unter Anrechnung von drei Wochen Unter- suchungshaft und sprach seine Frau frei.

Orkan über Westeuropa . Wales schwer heimgesucht.- Tote und Verletzte.

Da» orkanartige Unwetter, da» wie gemeldet, den Schiffs­verkehr im Kanal zum beluahe völligen Stilliegen brachte, hat im ganze« Gebiet der englijchea Znseln große Verwüstungen an- gerichtet. Die von ollen Seilea einlausenden erste« Berichte sprechen berell» vom Einsturz ganzer hänser, von mehreren Toten und zahlreichen Verletzten, lleberall sind die Straßen mit den Trümmern herabgestürzter Schornsteine und zer- schmellerter Fensterscheiben bedeckt. Der Dampfer ans der Strecke Ealai» Dover , der sonst für die Saaalfahrl etwa anderthalb Stunden benötigt, traf gestern in Dover mit ziemlich dreistündiger Verspätung ein. Er halte auf seiner Fahrt mit haushohen wogen auf» schwerste zu kämpfen. 3m Hosen von vembridge(Znjel Wighl) sind elf Fischerboole gesunken, obwohl sie fest vertäut waren. Die Schäden des über Südengland und Wales hinweg- gegangenen schweren Sturmes sind bedeutend größer, als noch gestern abend angenommen wurde. Insgesamt wurden sieben Personen getötet und zahlreiche verletzt. Die Verbindungen mit 80 Städten sind entweder ganz oder teilweise unter- Krochen. Aus verschiedenen Eisenbahnlinien mußte wegen der aus der Strecke liegenden entwurzellen Bäume und anderen Hinder- Nissen der Verkehr zeltweis« unterbrochen werden. Zn Wale» sind eine Anzahl Häuser zusammengestürzt. Z0 Personen sind obdachtlos. In den Fischerhäfen der Insel Wight sind insgesamt elf Fischer- boote von ihren Verankerungen losgerissen worden und gesunken. Der Londoner Telephon- und Telegraphendienst hat wieder sehr schwer gelitten, da 218 Fernlinicn ganz gestört sind. Auch Im drahttosen Dienst mit dem Kontinent sind oußerordenttiib« Störungen zu verzeichnen. Das Observatorium in Kew verzeichnete eine Windstärke von 82 Stundenmeilen, während in den bergigen Distrikten aus Wales der Sturm ein« Stärke von über 120 Meilen erreicht habe.

Auch über Krautreich. lieber ganz Frankreich wütete auch am Freitag heftiger Sturm. Auf dem Eiffelturm wurde eine Windgeschwindigkeit von 33-Se- künden- Meter gemessen. In Pari» stürzten mehrere Schorn­stein« ein. Dabei wurde ein Kraftfahrzeug durch herabstürzende Trümmer zerstört. Ein Garagenneubau wurde durch Einsturz des Gerüstes völlig zertrümmert. Ein Arbeiter erlitt Verletzungen. Auch ein Fabrikneubau ist eingestürzt. Ein angrenzendes Haus wurde gleichfalls schwer beschädigt. Besonders stark wütete der Sturm an der Küste. Der Kanalverkehr zwischen Boulogve und Folkestone mnhle am Freilag abend gänzlich eingestellt werden. Auch di« internationalen Lustverkehrsverbivdungen von Paris aus sind unterbrochen. * Auch in Hamburg stellte sich gestern«in schwerer West- südweststurm ein. der die Fluten der Elb« bis auf den Grund aufwühlte. Die Böen erreichten eine Stärk« von etwa 8 bis 10 Grad. Der Berkehr mit kleinen Fahrzeugen konnte im Hafen kaum aufrechterhalten werden. Das Wasser stieg bis auf 14 Fuß und richtete in den tiefer gelegenen Stadtteilen am Hafen durch Ueberschwemmungen große Schäden an. Bei dem im Kuhwärder Vorhafen liegenden norwegischen Dampfer Annavore brachen die Dertauttossen, wodurch das Schiff schräg ins Fahrwasser kam und ein Verkehrshindernis bildet. Verschiedene in See ge- gangen« Dampfer muhten infolge des Unwetters zurückkehren und liegen bei Cuxhaven vor Anker. Im Stadtgebiet wurden Bäume entwurzelt und auf die Straße geschleudert. Von einigen Dächern stürzten Schornsteine. Auch wurden zahlreiche Fenster eingedrückt. Soweit bekannt ist, sind Personen nicht verunglückt. Dic Gewalt des Sturmes hat in den Morgenstunden nachgelösten.

nicht durch Verschärfung ihrer Anträge diese Praxis zu decken! Gerade im Gerichtsbezirk Landsberg mit seinen teilweise noch ganz stahlhelmisch" zusammengesetzten Schössen- und Geschworenen- danken wgre eine vernünftig« Praxis der Anklngebchörden durch- aus am Platze. Selbstmord nach derHitterversammlung Sin mysteriöser Fall. heute früh wurde der ZZjährlge Kaufmann Hans Sütermeyer aus der Augsburger Str. 74 als L e i ch e aus dem Landwehrtanal gezogen. Kurz nach ö Uhr hört« ein Pollzeibeamter, der sich am Schöne- berger Ufer auf einem Patrouillengang befand, unweit Blumeshof laute Hilferufe, die vom Wasser her kamen. Der Beamte eilte hinzu, konnte aber an der Stelle, wo die Hilferufe ertönt waren, in der Dunkelheit nichts erkennen. Er alarmierte sofort die Feuer- wehr, die das Wasser absuchte. Schon noch kurzer Zeit stießen die Feuerwehrbeamten aus eine männliche Lech «. In den Taschen des Toten, der eine Hitleruniform trug. fand man zunächst nur einen Ausweis auf den Namen Kütermeyer. Im Laufe des Vormittags konnte denn auch die Wohnung des Selbstmörder» festgestellt werden. Wie weiter ermittelt wurde, hatte K. gestern abend an der Hitterversawmlnng im Sportpalast tellg»- nommcn. Die Gründe, die den Mann in den Tod getrieben haben, sind noch unbekannt. « Der Tod des Nationalsozialisten erinnert an einen tragische» Fall, der vor einem Jahre die Gemüter bewegt«: Am 7. R o v e m- b« r 192 7, dem Jubiläumstage der Sowjetunion , sangen in einer Arbsiterwohnung in Köpenick drei junge Menschen, keiner van ihnen älter als 24 Jahre, die alt» Volks- weise:Weh, daß wir scheiden müssen!', um sich dann, einer nach dem anderen, eine Kugel durch den Kops zu jagen. Sie

holten ihre tzanz« kärgliche Freizeit der Kommunistischen Port-i gc- widmet, sie hotten noch an, Morgen an der Demonstration zum Feierwg der Sowjets im Lustgarten teilgenommen. Alle drei waren makellose Menschen, sdrlich.' Fanatiker, strebsame, bildungs. und qeltungshungrige Proletarier, denen plötzlich aber die Schuppen von den Augen sielen, die sich jählings jagen mußten:Du hast der falschen Fahne geschworen!' Gestern ging ein Anhänger Hitlers den gleichen Weg. Roch weiß man die Ursache des Todes nicht genau, doch man ahnt sie.

Das Geständnis des Lübarser Mörde7S. Der Word in Lübars hat jetzt jeine volle Aufklärung gesunden. Der gestern auf einem Dauerngut In Dlllfledt bei Altona verhaltet« Kuhmelker Alois Paul Becker aus Hammer st eln Kreis Schlochou hat die Wordtat an dem Zljährigen Malergesellen M i ch a l z i k nach anfänglichem Leugnen zugegeben. Becker hatte.zunächst versucht, sich damit herauszureden, daß er die Papiere des Toten, die bei ihn, gefunden wurden, von einem Unbekannten gekauft habe. Der Versuch, sein Allbi nachzuweisen, mißlang aber völlig, so daß die Polizei keinerlei Zweifel mehr hatte, den gesuchten Raubmörder vor sich zu haben. Unter sicherer Be- deckunq wurde er noch gestern nachmittag nach Berlin übergeführt und sofort in den Gewahrsam des Polizeipräsidiums gebracht. Schweres Vauunglück in Aromberg. Vier At bester verschüttet. V rornberg, 17. November. Gestern ereignete sich hier ein schwere« Vauunglück. Beim Verlegen einer Kabelleitung stürzte die Frontwauer eines einstöckigen haulss in der Bahnhosstraßr ein und verschütlele vier Arbeiter, von denen einer bereits gestorben ist. Ein anderer wurde mit einem schweren Beinbruch in» Krau kenhau» geschafft