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Moskauer Prügelfommandos.

Ueberfall auf Reichsbannerleute.

Hamburg  , 20. November.( Eigenbericht.) Am Montagabend war eine fleine Reichsbannerabteilung in dor Turnhalle einer Hamburger   Schule versammelt. Als die Reichs­bannerleute die Turnhalle verließen, fanden sie beide Aus. gänge der Schule befest, und zwar burch etwa 40 Rom. munisten. Die Reichsbannerleute waren kaum auf die Straße getreten, da fielen Schüsse von der Seite der Kommunisten. Außerdem fielen die Kommunisten mit Schlagringen, Reffern, Gummitnüppeln und Iotfchlägern über die Reichsbannerleute her. Sechs Reichsbannerleute sind 3. T. erheblich verlegt worden.

Hugenberg verurteilt.

Wichtige Entscheidung des Reichsarbeitsgerichts. Darf der Arbeitgeber angebliche Verfehlungen seines Arbeit nehmers im Abgangszeugnis vermerken? Mit dieser für die ge­Jamie Arbeiter und Angestelltenschaft wichtigen Frage beschäftigte sich das Reichsarbeitsgericht. Es tam zu ihrer grund fäßlichen Berneinung. Der Gegenstand der Entscheidung war folgender:

Stockende Ruhrverhandlungen.

Fortsetzung erst am 24. November.

Düsseldorf  , 20. November.

Nachdem der Termin vor dem Landesarbeitsgericht in Duisburg   am 24. November ansteht, sind beide Warteten übereingekommen, die weiteren Ver­handlungen bis zur Entscheidung des Landesarbeits­gerichts auszusehen, zumal durch den Feiertag( Buß tag) ohnehin zwei Arbeitstage verloren gehen. Beide Parteien legen jedoch Wert darauf, die Ver. handlungen nachdem fortzusehen.

Bochum  , 20. November.( Eigenbericht.)

In einer Unterredung teilte Regierungspräsident Berge. mann- Düsseldorf mit, daß, entgegen anderslautenden Gerüchten, die Bermittlungsverhandlungen feineswegs ab­geriffen oder gar gescheitert felen. Die Hoffnung auf eine Einigung der Parteien gebe er trotz aller bestehenden Schwle­rigfeiten nicht auf.

Ueber den Zeitpunkt der Anberaumung neuer Ber­handlungen lasse sich, im Augenblid nach Lage der Dinge nichts fagen; er stehe mit beiden Parteien in Fühlung. Wenn irgend möglich, werde er versuchen, die Partelen noch heute zusammen­zubringen, da der morgige Buß- und Bettag für neue Berhandlungen nicht in Frage komme und angesichts der sich von Tag zu Tag immer verhängnisvoller auswirkenden Folgen des Arbeitskampfes alles daran gejetzt werden müffe, um die durch Bermittlungspausen ent­

Ein Kraftwagenführer war seit 1924 im Scheri Berlag in Berlin   beschäftigt. Wegen eines Diebstahlsverdachtes wurde ihm ge­fündigt. Der Kläger   erhob Klage auf Erteilung eines Zeugnisses, das sich auch auf die Führung und Leistung erstrecken sollte. Am 5. April 1927 stand Termin vor dem Arbeitsgericht an. Der Termin verlief ohne Entscheidung und zwar im Hinblick darauf, daß gegen den Kläger auf Anzeige der Beflagten ein Ermittlungsverftehenden Zeitverluste aufs möglichste einzuschränken. fahren wegen Diebstahls schmebte. Am 6. Mai 1927 erhielt der läger ein Zeugnis, das den Zusag enhielt, der Kläger   fei entlaffen, da gegen ihn der Berdacht des Diebstahls vorläge. In dieser Zeit erhielt der Verlag eine Zustellung der Staatsanwaltschaft, daß sich die Schuld des Chauffeurs an dem Diebstahl nicht nach weisen lasse. Der Kläger   behauptet, daß es ihm möglich gewesen wäre, andere Arbeit zu finden, wenn in dem Zeugnis nicht der ..Verdacht des Diebstahls" aufgeführt wäre. Angesichts dieses Zu fates habe er erst im November 1927 eine andere Stellung gefunden, nachdem die Firma im Laufe des vorliegenden Rechtsstreites das Zeugnis abgeändert hat. Der Kläger   verlangt mehrere Monate Lohnzahlung. Das Arbeitsgericht sowie auch das Landes­arbeitsgericht ertannfen nach Klageantrag. Aus den Entschei dungsgründen ist folgendes zu entnehmen:

Die Beklagte habe den Beweis dafür, daß der Kläger   sich des Diebstahls schuldig gemacht habe, nicht führen fönnen. bloße Mutmaßungen und möglichteiten ist in dem Zeugnis über die Führung fein Raum. Bielmehr muß sich jeder Arbeitgeber jagen, daß jeber andere Arbeitgeber die Folgen daraus zieht und solche Arbeitnehmer mit solchen Beug niffen nicht einstellt. Es darf nicht als eine Forderung guter Sitten im Geschäftsverkehr bezeichnet werden, daß ein bestehender Berdacht gegen den vielleicht Unschuldigen in einem Zeugnis vermerkt werden müßte. Es ergibt sich, daß die Ausstellung des Zeugnisses mit dem von der Beflagten gewählten Inhalt vertragsmibrig war, und daß diese Bertrags­widrigkeit ursächlich für die Entstehung des Schadens war, ohne daß diefer Schaden auch auf ein mitwirkendes Verschulden bes Alägers beruht. Für solche Schäden hat der Arbeitgeber aufzu tommen.

wertschaftsvertreter deutlich zum Ausdrud gebracht. Weiter wünschen beide Parteien, daß der Rechtsstreit und die Gültigkeit des Schiedsspruches vom 16. Oftober bis zur legten Instanz durchgeführt wird. Der Termin für die zweite In­stanz ist vom Landesarbeitsgericht in Duisburg   auf der 24. November angelegt. Dami wird das Reichsarbeits gericht in Leipzig   zu entscheiden haben. Da bies perihiedene Wochen dauern fann, muß man münschen, daß die Arbeit schon vorher aufgenommen wird, damit nicht noch viel mehr Betriebe megen Rohstoffmangel stillgelegt merben brauchen. Die Frage ist nun, unter welchen Bedingungen die Arbeiter wieder in die Betriebe zurüdfehren sollen.

Darüber gehen, wie leicht verständlich, die Meinungen meit auseinander. Die Gewerkschaften wollen, um ja fein Hindernis für die Wiederaufnahme zu bilden, daß unter dem bis zum 31. Oftober in Kraft gewesenen Tarifvertrag die Arbeit wieder aufgenommen wird. Dann aber soll vom Tage der Ent scheidung des Reichsarbeitsgerichts der neue Schiebsspruch bie Grundlage der Bezahlung sein. Sollte aber das Urteil des Reichs arbeitsgerichts zu ungunsten der Arbeiter ausfallen, dann sollen neue Berhandlungen geführt werden, bis zu deren Abschluß der alte Tarif weiter gelten soll. Den Kern der Vorschläge der Ge werkschaften bilder also:

Anerkennung des verbindlich erklärten Schiedsspruches.

Das aber ist es, was die Unternehmer nicht wollen Begreiflicherweise mache fich bei den Partelen der Munich Sie wünschen, daß für die Wiederaufnahme der Arbeit ein Ab­geltend, die am Sonnabend anftehende Verhandlung des Landes- tommen getroffen wird, das auch über den verbindlich erfiärten arbeitsgerichts Duisburg   über die Berufungsklage der drei Metall- Schiedsspruch hinaus gilt, für eine möglichst lange Zeit. Dies würde arbeiterverbände gegen das Urteil des Duisburger Arbeitsgerichtes nichts anderes bedeuten, daß, ganz gleich wie die Entscheidung des hinsichtlich der Rechtsgültigkeit des Schiedsipruches abzuwarten. Falls Reichsarbeitsgerichts ausfällt, der Schiedsspruch durch die jetzt dieser Wunsch die Berhandlungstaffit der Parteien beefufluffen zu treffende Bereinbarung, also mit dem Einverständnis der Ge sollte, so würden wertvolle Verhandlungstage verloren gehen. wertschaften selbst, außer Kraft tommt oder nur für ein paar Tage in Kraft bleibt. Für das jetzt für die Wiederaufnahme der Arbeit zu treffende Abfommen wollen die Unternehmer, wie man leicht erraten fann, mit den 2ohnsägen möglichst weit Don denen des Schiedsspruches herabfomme it.

Gegen dieses Urteil richtet sich die Revision der Firma Scherl Sugenberg. Das Reichsarbeitsgeridt bermarf aber die Rev vision und schloß fich vollinhaltlich der Entscheidung der Bor­inftanz an. Ohne jeben Grund habe die Betlagte den Susah im Zeugnis gemacht, daß Stläger bes Diebstahls verbächtig ist, obwohl die vollige Unschuld festgestellt murbe. Solche Ber merte gehören nicht in das 3eugnis und sind den Ar­beitern in ihrem Fortkommen hinderlich. Aus welchem Giund ein Arbeitnehmer entlassen wird, darf in einem Zeugnis nicht vermerkt werden. Dieses habe auch die Beklagte beachten müffen. Sie mar deshalb zu verurteilen, dem Kläger   den vollen Lohnausfall zu zahlen. Auch hat sie die Koften des Rechtsstreits zu tragen.

Luftfahrt und Politit.

Letztes Angebot der Unternehmer. Beratung der Führer der Metallarbeiter.

Düsseldorf  , 20. November.( Eigenbericht.) 3n einer Geschäftsführertonferenz des Deutschen Metallarbeiter- Verbandes   in Düffeldorf berichteten das Vorstands mitglied Reichel und der Bezirksleiter Wolf( Effen) über die Vermittlungsverhandlungen. Die Konferenz nahm von dem Angebot der Arbeitgebervertreter Kenntnis and frat in eine ein­gehende Aussprache über die Lage ein, die nach allgemeiner Auf­faffung bisher feine wesentlichen Menderungen gegenüber der vor der Bermittlungsaktion des Düffeldorfer Regie­rungspräsidenten bestandenen Situation aufweise.

Eine Aussprache über die deutschen   Luftfahrtprobleme. Die Erkenntnis, daß die deutsche Luftfahrt politit in der nächsten Zeit im Hinblick auf die tommenden Etatsberatungen mehr oder weniger fritischen Betrachtungen und Erörterungen unterworfen sein wird, veranlaßte den Republikanischen Reichsbund, zu einem Ausspracheabend über diese Probleme eine Einladung ergehen zu lassen, der am Montag weite Kreise Der deutschen   Luftfahrt Folge geleistet hatten. Unter den Gästen befand sich auch der am Sonntag von seinem Oftafienflug zurüd­gefehrte Hünefeld.

Wie verlaufet, muß der den Gewerkschaften vorliegende Bor­schlag der Arbeitgeber als endgültiges lettes Angebot der Arbeitgeberfeife bezeichnet werden.

Der Gang der Verhandlungen.

Düffeldorf, 19. November.

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Diefes find furz die beiden Streitpunkte, um die gerungen wird. Der Grund, den die Unternehmervertreter für ihre Stellung vor geben, ift in der Hauptfache der alte, nämlich bte Untrag barfeit" der in dem Schiedsspruch angesetzten Lohnerhöhungen. Dabet bleiben fie, obwohl die Mehrausgabe von einem ganzen Jahre nicht mehr loftet als der durch die Aussperrung verursachte Pro­buktionsausfall von ein paar Tagen. Es tann sich bei den In dustriellen, wie schon oft dargelegt worden ist, auch gar nicht um die Lohnerhöhung im Grunde handeln, sondern

nur darum, den Schiedsspruch zu beseitigen

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und, wenn möglich, mit der Zustimmung der Gewerkschaften. Daraus erhoffen sie, und das mit allem Recht, einen Schlag gegen die Schlichter mie gegen das Schlichtungsmejen überhaupt zu tun, der sich bei späteren Schiedssprüchen sehr vor teilhaft für die Unternehmersache auswirten wird. Ueber die wirkliche Absicht ber Unternehmer find fich natürlich die Geverfichaften tor. Sie find, um nicht ben Schein einas Ddiums quffonumen zu faffen, daß fie an der Bieberaufnahme der Arbeit und der dadurch noch ärgeren Berrüttung bes deutschen Wirtschaftslebens schuldig feien, noch einen Schrift meiterzugehen be u hereit, aber die Bohnjake bes verbindlig ertiärten Schiedsiprushes dürfen nicht beeinträgtigt wer den. Dieser Schritt der Gemertschaften besteht darin, daß sie mit der Berfützung der Laufzeit des Schiedsspruches einverstanden sind. Welches die endgültige Entscheidung der Unter nehmer zu den Vorschlägen der Gewerkschaften ist, wird mohl morgen

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Bon gut unterrichteter Seite wird uns geschrieben: Seit acht Tagen find in Düffelhorf die Berhandlungen zwischen den Ber tretern ber brei Metalarbeiterverbände und denen des Arbeitgeber verbandes der nordwestlichen Gruppe im Gange. Der Regierungs präsident Bergemann hatte bie beiden Bertretungen zuerst getrennt voneinander geladen, um beider Bedingungen für eine Berhandlungsgrundlage zu finden. Nachdem dies mehrere Male geschehen, wurden am Sonnabend beibe Bertretungen an einen Tisch gebracht. Das gleiche geschah auch heute wieder. Während am Sonnabend die Berhandlungen fich bis fast hinaus. 3u einer Berständigung ist es indeffen nicht ge. zur Mitternacht hinzogen, dauerten sie gestern bis über den Mittag schon offenfundig werden, da auch sie erst mit ihren Unterhändlern Blant fommen. Die Parteien gingen heute nachmittag ouseinander mit der Verabredung, daß jede Seite sich über die Vorschläge der Gegenseite mit ihren Mandatgebern ins Einvernehmen sehen und dann das Ergebnis dem Regierungspräsidenten übergeben soll. Db die Ergebnisse der Art sind, daß es zu einer Verständigung tommt, läßt sich nicht fagen.

Als Referent zu dem Thema Luftfahrt und Politit sprach Hauptmann a. D. Meyer. In der ausgedehnten Diskussion sprach auch Hünefeld, der unter Hinweis auf seinen Ostafienflug mit der Europa  " die vom Referenten aufgeworfene Frage der Subventio­nierung von Bionierflügen entschieden verneinte. Sobald amtliche Stellen hinter einem derartigen Unternehmen ständen, sei es aus gefchlossen, mit derartigen Flügen im Auslande politisch zu wirfen, während sein Empfang in Japan   bewiesen habe, daß diefer Flug als sportliche Tat einen außenpolitischen Erfolg für Deutschland  bedeute. In allen diesen Dingen müsse jedenfalls die Barteipolitif völlig ausschalten, müffen die privaten Interessen hinter denen des Baterlandes zurücktreten. Und so fenne auch er, der nun einmal den Rechtsparteien angehöre, feine Parteipoli­tif, sobald er die Schwelle des Vaterlandes überschreite.( Leb­hafter Beifall.) Nach Schluß der Rede fam es noch zu einem Ileinen Zwischenfall, als ein Versammlungsteilnehmer privatim von Herrn v. Hünefeld Aufklärung darüber verlangte, ob er tat sächlich mit der schwarzweißroten Flagge über den Dzean gefahren sei. Hünefeld erwiderte sehr erregt, daß diefe von gewiffer Seite verbreitete Nachricht eine infame Lüge" fei. Die Bremen  " habe auf ihrem Amerifafiuge die vorschrifts mäßige Handelsflagge mit der Gösch geführt.

Liebestragödie in Stettin  . Gelbstmordversuch eines jungen Paares.

Stettin  , 20. November.( Eigenbericht.)

Die Schwierigkeit der Berständigung frog der tagelangen Ber­handlung besteht in folgendem:

Beide Parteien wünschen die möglichst balbige Bieber aufnahme der Arbeit, insbesondere haben dies die Ge­

Kriminalpolizei brachte die Schwerverletzten in das Städtische Strankenhaus, da der Zustand besorgniserregend ist. Die bisherigen nachforschungen haben ergeben, daß das Motiv der Tat wahr scheinlich Ciebeskummer ist.

In einem Gastzimmer eines Stettiner Hotels spielte sich heute morgen eine blutige Liebestragödie ab. Dort per fuchten sich ber etwa 30jährige Raufmann Utecht aus Berlin   und seine Geliebte, die ebenfalls aus Berlin   stammt, das Leben zu nehmen, indem sie fich Schüsse in die Herzgegend bei­brachten. Das Zimmer hatte bas Baar am Abend vorher ge­mietet. Die jofort nach Entdeckung der Tat alarmierte Stettiner

Jetzt sind sie alle satt!

Graf von der Schulenburg verteilt Raiserbilder. Etwa eine Stunde von Eberswalde   entfernt fiegt eine Reihe märkischer Dörfer, Berlen ländlicher Abgeschloffenheit. In den Dörfern Trampe und Grünthal befinden sich Güter, die einem Grafen von der Schulenburg gehören. Ich habe diese Fa milie in besonders gutem Gedächtnis, weil einer dieser gestrengen Herren die Ehre hatte, mein Regimentsfommandeur zu sein.

beraten.

Die Unterhandler der Gemerffchaften unter richten togtäglich ihre Funktionäre von dem Gang der Dinge. Bei diesen Beratungen hat sich volles Einverständnis ergeben. Das Bertrauen der Funktionäre zu ihren Berhandlungsführern ist volltnmmen. Und da die Funktionäre ihrerseits die Mitglieder ständig von dem Gange der Dinge unter richten, läßt das Verhältnis zwischen Leitung und Mitgliederstammt nichts zu wünschen übrig. Es hat schmerlich eine Bewegung gegeben. mo das Einvernehmen der fämpfenden Mitgliedschaft dermaßen gut iſt.

Die Schulenburgs unterscheiden sich wenig voneinander, fo­weit ihre Tradition in Frage kommt. Besagter Herr von der Schulenburg beschäftigt auf seinem Gut in Trampe viele Leute, die um Gutsdienst alt, grau und frumm geworden sind. Eines Toges nun läßt der Graf von der Schulenburg alle alten Leute auf Erntewagen verfrachten, und hüh!, luftig geht es los nach Grünthai. Der Herbst ist nicht gerade geeignet zu einem solchen Ausflug für alte Männer und Frauen; aber es sidern allerlei Ge­rüchte durch von einer freubigen leberraschung, die der Graf von der Schulenburg feinen treuen Arbeitern und Ar­beiterinnen bereiten will.

Endlich ist Grünthal erreicht. Graf von der Schulenburg läßt feine Getreuen um sich versammeln und hält nun eine falbungs­volle Ansprache, wie sie Tagelöhner und Tagelöhnerinnen immer zu hören bekommen, weil Worte billiger sind als Taten. Nachdem die Rede geendet, geht erwartungsvolles Geraune durch die Reihen ber alten Leutchen; fie reiben sich schon die Hände. Denn irgend­einer hat verraten, daß es mun ein Gefchent gebe.

metter nach ihrem Heimatdorf Trampe fahren, we fle Bunder über Wunder von der Mildherzigkeit und väterlichen Güte ihres Wer's nicht glaubt, zahlt einen Gutsherrn berichten fonnten.

Und tatsächlich: es gibt ein Geschen!! Und zwar ein Gefchenf, wie es sich feiner von ihnen hätte träumen lassen: Ein Bild des Eglaisers Wilhelm in voller Gala!,

Und da brachen die alten Leute in begeisterte Hurras aus und ließen sich, gefäftigt für acht Tage, wieder durch das falte Serbft

Taler!

Und wer da behauptet, daß einige Dorfbewohner zustimmend Beifall genidt und gemurmelt hätten: Dat füht na em ut!" dürfte nidyt schlecht unterrichtet sein.... Emil Rath.

Eine Neunjährige erfrunken.

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In der städtischen Badeanstalt Reutölin. Wie erst jet betannt wird, ist am 9. november ble neunjährige Schülerin Charlotte Rüter beim Baden in der Städtischen Reutöllner Badeanstalt, Ganghojer Straße, ertrunken. Das Mädchen, das des Schwimmens unfundig war, begab sich mit einer Mitschülerin am 9. November in die Babe anstalt. Die Kinder gingen gemeinsam ins Waffer; nach einiger Zeit wurde Charlotte Küter   von ihrer Freundin, die sich eine Zeitlang in Abteil für Schwimmer aufgehalten hatte, vermißt. Das Mädchen machte dem Bademeister sofort von dem Berschwinden ihrer Freundin Mitteilung. Das Baffin wurde sofort abgesucht und man fand nach einiger Zeit ben leblojen Körper des vermißten Kindes im Rid schwimmerbaffin, das an dieser Stelle 1,20 Meter tief ist. Wie die Untersuchung ergab, hat das Mädchen einen Herzschlag erlitter und ist bei dem starken Getümmel im Wasser unbemerkt unter gegangen.

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Prof. Franz Stuhlmann  , der Direktor des Hamburgischen Welt wirtschaftsarchios, ist im Alter von 65 Jahren in Hamburg   ge ftorben. 1888 unternahm Stuhlmann eine zoologische Forschungs reise nach Deutsch- Ostafrika  . Er nahm auch an der Expedition Emin Baschas teil. Die Ergebnisse dieser Reise legte er in seinem Wert Mit Emin Bascha ins Herz von Afrika  " nieder. Nach 20jähriger ein erfolgreicher Tätigkeit als Rolonialpionier und Wissenschaftler in Afrika   fehrte Stuhlmann nach Deutschland   zurüd, mp er 1908 mi der Leitung des Kolonialinftituts in Hamburg   betraut wurde. Seit 1921 mar er Direktor des Hamburgischen Beltwirtschaftsardins,

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