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Beilage
Sonnabend 24 November 1928.
Es regnet, regnet, regnet. Die Landstraßen sind zermeicht und e Bäume entlaubt. Auf der Loretto ist die Hölle losgelassen. Die Erbe erzittert unter dem Dröhnen der Geschütze. Und dort oben eim Vimy springen dunkle Erdfontänen in die Luft. Wir vertriechen uns am Bahndamm. Granaten suchen nach uns.
Es wird finfier. Los, Keris!" Im Gänsemarsch flimmen wir Anhöhe hinan. Der Lehmboden ist glitschig. Einer fällt über en andern. Wir fluchen.
Serr Unteroffizier, ich habe solche Angst! Unwillig schittle die feuchte Hand eines Jungen von mir. Angst Angst. Hätte mehr Schnaps trinken sollen, tas Bürschchen. Gab doch genug orhin. Gab doch genug; die halbe Komganie ist besoffen.
Endlich sind wir oben. Niemand weiß, wo die Gräben liegen. uchirateten schwimmen im Regen. Baumitümpje reden sich vor. nauf. Ertrinkende, die mit den Armen um Hilfe flehen. Dreimal verfluchte, stinkende Gegend.
mehrfugeln pfeifen heran. Gepäd ablegen!" Tornister allen flatschend in den Lehm. In dieser Finsternis fennt sich niemand aus. Langsam gehen mit vor.
Merkwürdig: links und rechts von uns arbeiten fh Granaten bie Dampfhammer in den Boden. Und hier por uns herischt eine beängstigende Stille.
Dred spritzt uns um die Ohren. Kommen Sie mit, Interfizier! Der Leutnant und ich schleichen gebückt vorwärts. Wir flettern über einen zerschoffenen Friedhof. Entießlicher Geftant te
immt uns den Atem.
Blößlich raufchen drei, vier Leuchtrafeten in die Luft. Bir perfen uns bin und sehen dicht vor uns eine Reihe dunfler, gebidter Schatten. Der Leutnant mirit fi herum, ist ganz heiser. heben einen Graben aus. Rennen Sie zurüd und führen Sie Rompanie hierher." Ich springe auf und renne. Stolpere in bie mit Wasser gefüllten Granatlöcher. Baiser rinnt mir am Leibe berunter. Beiter, weiter; bleibe stehen. Hillo, zweite Kom:
Die
Panie!"
Niemand meldet sich. Links von mir jept ein wahn
finniges Maschinengewehrfeuer cin. Hallo, zweite Kompanie!" Eine Mine orgelt burd) die uit. Brush! Der Boden rutscht mir unter den Füßen weg. Hoch und weiter. Endlich: da sind jie. 3 blicke in zmei lehmbeschmierte Gesichter. o ist der Geld bebel?" Langiam gehen wir vorwärts. Die da trüben schippen immer noch. Jeht sehen wir sie ganz deutlich. Die zweite Rompanic wirft fich in den Lehm.
Sälle. Heißer Atem. Finger am Abzug. Wieder springen endstrafeten empor. Schüsse tnallen. Die da vor uns fallen um. Edreie, o welch entsetzlicher Schrei. Silje! Sanitäter!" Der Zeut tant raft ror die Gemehrläuse, ein iosender Irrfinniger. Nicht Gießen, nicht ferießen!" Aber die am linten Flügel fallen drauflos. Sanitäter!" Wir werden von Grauen gepadt. Wir haben in
unfere eigenen Beute geschossen.
Da hauf ein Hagel von Maschinengemebeugeln in uns hinein. Son fints, non rechts? Wir bien es nicht. Brillend renat olles rid. Aber es ist schon zu spät. Grenaten fallen über uns her. Dugende von Leuchtraketen springen in die Luft. Schreie und Dreck. ich werfe mich in ein Granatloch. Ich stehe bis zu den Knien im Balier. Und über den Rand des Trichters hinweg fegt die Garbe Der Gefchoffe.
Das aber ist zum Wahnsinnigwerten. Das Gebrüß der Ber bundelen in diafer egennacht. Ramieraben! Rameraden, helft mir doch. Kameraden, Rameraden, nehmt mi mit!" Ich kann den Rapf nicht beber, die Glieder nian rühren. Liegt der Franz mann nor mir, neben mir? Mein Gewehr ist verdrect. Ich bin ohne Baffe, wenn sie jest fommen. Und sie tommen doch schon. ch höre schon ihre Schritte. Gine Gestalt taucht auf, hängt in der Luft und fält brüffend auf mich. Es ist einer von meiner Romvanie. Beim Sprung in den Trichter erwischte ihn die Augel. ch hebe ihn hoch und lege ihn als Dedung auf den Rand.. Sein Blut rinnt in meinen Hals. Armer Deubel, ich fann mich auf
Frommer
Der Abend
Sadausgaste des Vorwärts
Der Haupteingang zum Pariser Oftfriedhof, dem Père Lachaise", besteht aus einer hohen, hafbfreisförmigen Mauer, In deren Mitte zwei mächtige Torpfeiler die Embleme der Bergäng lichkeit, Fadel und Stundenglas, tragen. Friedhofsbeamle räfein sich plaudernd vor dem Tor, ein paar Schritte jeitmäris steht ein eimas madliges Urinoir, jene praktische Berquidung von Litfaß faute und P., die für alle Pariser Straßen typisch ist. Durch das
Kromms
offenstehende Tor gelangt man unmittelbar auf die Hauptallee, die pon prächtigen Bäumen eingefaßt ist und fanft ansteigend an einer Reihe non Grabdenkmälern großer Männer vorbeiführt. Inter einer mächtigen Trauermeide liegt das Grab des Dichters Ifred de Huliet, ganz so, wie er sich's in einem elegijchen Sonett en seine Freunde gewünscht hat, das man in seinen Grabsteia eingemeißelt hat. Ein paar Schritte weiter der Komponist Rossini, gegenüber der Aftronom Arago, Auber, der Präsident aure. Auf Schritt und Tilt die Nomen hervorragender Männer, an denen Frankreich wahrhaftig nicht arm ist.
In die Pracht füdlicher Begetation eingebettet liegt das er greifende Denkmal der Toten, ein Hauptwerk des fürzlich verstorbenen Bildhauers Bartholomé. Bon der Kapelle oberhalb des Denfimals überblickt man die ganze meite Gräberwest, das raft tos: Brausen des Großstadtnerfehrs flingt gedämpft und eintönig
in dieses Reich der Intan, tas in der milben Herbitionne einem unendlichen Park ähnelt. Auf schmalem Pfed, über rajchelndem Laub,
| passiert man versteckt liegende Gräber: der 1824 gestorbene Maler Géricault, in der Hand Palette und Pinsel, scheint von der Arbeit auszuruhen. Ein feiner Sonnenstrahl trifft den marmornen Kopf eines lächelnden Mädchens über Chopins Grabmal. In der Nähe der angrenzenden Miethäuser im Süden liegen die Bronzegestalten Aba elards und Helpises, des unglücklichen Liebespaares, unter einem gotischen Baldachin. Weit davon, im Besten, lacht einem Balzacs genialijájer Ropi entgegen.
An dem erst wenige Jahre alten Grab der großen Schauspielerin Sarah Bernhardt vorbei, fomint man zu dem ganz oben im Norden gelegenen Grabmal Oscar Wildes; cin ge malfiger Steinblod trägt feitlich die Figur eines geflügelten Jüng lings mit feftfamem Kopfschnud. lleber den Bäumen wird der. Suppelbau des großen Krematoriums sichtbar Der dicke Qualm, der aus dem hohen Schornstein steigt, fündigt eine Einäjcherung an. Autos fahren an und loden elegant gekleidete Damen und Herren aus, die mit großen Kränzen vor den Stufen des
Krominer
Hauptallee mit dem ,, Denkmal der Toten." Krematoriums warten und interessiert von den herumsißenden Kindermädchen und jungen Burschen beobachtet werden. In den weitläufigen Hallen, des Columbariums, in dem die Urnen aufbewahrt werden, ergehen sich plaudernde Baare. Unberührt von all dem Treiben tniet ein altes Mütterchen vor dem Ehrenmal der gefallenen belgischen Soldaten und legt nach furzer Andacht einen Krommer., ffeinen Kranz aus glasieriem Ton nieder.
Methusalem und die Aerzte.
Bir Modernen sind duzu leicht geneigt, über die medizinische und chirurgische Behandlung der Alien zu lächeln. Wir bilden uns ein, daß die Alien, da sie keine starten Mitrastope, X- Strahlen 2pparate usw. hatten, unwissend waren und daß ihre Behandlung nur auf Aberglauben beruhte. Man kann heute leicht die Heiterfeit feiner Zuhörer hervorrufen, menn man ihnan erzählt, daß die Aerzte ferrer finsteren Zeiten Krsten für medizinische Zwecke be Hugten. Tatsächlich bringt aber die Kröte, so efelhaft sie den meisten von uns erscheinen mag, zwei sehr heilkräftige Mittel in den großen Drüsen hinter den Ohren hervor. Eine enthält eine Ausscheidung, die dem Adrenalin gleichkommt, das bei manchen Operationen unentbehrlich ist, und die andere bringt eine digitalieähnliche Substanz hervor, die man bei der Behandlung von herzleiden nicht entbehren fann. Im Londoner Museum gibt es einen prähistorischen, etwa 20 000 Jahre alten Schädel, an dem mon deutlich sicht, daß er forgfältig trepaniert ist, indem der Schädel etwa in ter Größe eines Markstüdes geöffnet wurde. jo haben vor 20 000 Jahren die Menschen mit Steinmeffern den Schädel öffnen fönnen. Augen scheinlich sind auch in diesen Borzeiten, länge vor Lord Lister und Baffeur, Formen von Antiseptis ongemendet worden, und ebenjo maren schmerzftillende Mittel vor Jahrtausenden im Gebrauch, wie es aus Homer, der Bibel und den alten Hinduschristen for her vorgeht.
Die Bakteriologie ist eine Willenschaft non gestern. Genaue Kenntnis der durch Batterien hervorgerufenen Krankheiten fetzt den Gebrauch träftiger Mitroftope voraus. Trogden außten die Aften mehr von diesen Dingen, als mir glauben möchten. Erst vor weni gen Jahren entdeckten wir, daß Malaria und gelbes Fieber von Mostitos übertragen werden und daß die Bubonenpest sich durch Ratten ausbreitet, die von Fliegen, den Trägern bestimmter KleinEine babylonische Tontafel, die über 3000 Jahre alt ist, trägt in Reiffchriftzeichen das Wort Fieber.
Der Haupteingang zum Friedhof ,, Père Lachaise" lebemejen, infiziert sind. feinen Namen nicht befinnen. Und immer nocy fagen die Kugeln über das Granatloch hinweg, und immer noch schreien die Berwundeten. Sanitäter, Kameraden!".
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fliege". Die griechischen Gesundheitstempel hielten heilige Schlangen, und Aestulap, ter Goif der Heilkunde, ist in den Darstellungen immer von einer Schlange begleitet. Die alten Grieden ließen die Schlange gegen die peftbringende Ratte tämpfen, ebenso wie die egypter bie heilige Stage gegen die Maus und den heiligen bis gegen die„ geflügelten Schlangen" der Bewässerungskanäle tämpfen ließen, die dem Menschen schädliche Parasiten mit fich tragen. Die 3mpfung wurde auch bereits von den Hindus und Chinesen vor Jahrtausenden ausgeübt. Biele von unseren heilfräftigsten Heil mitteln sind seit dem Anjang der Geschichte bekannt. Die modernsten Formen der Behandlung sind die mit Drüsen- Ertraffen, mit Sonnen licht und freier Luft, die Glauberheilung und die Binchoanalnie. Aus den Schriften der alten Griechen und Römer wissen wir, bas Drüsenbehandlung in einer rohen form feit altersher gebräuchDie griechischen Krankenhäuser dienten zugleich dem Gottesdienst und der ärztlichen Behandlung. Die Alten waren weit heffer mit Sonnenbädern ausgerüftet wie wir heute. In den Sonnenländern Griechenland und Rom gab es überall Gebände für Sonnenbäder. Blinius der Aeliére nannte die Sonne das
lind mit einem Male, im Rauschen des Regens, unter dem Sämmern der Geschütze, mitten in diefer flammenden Nacht denke ich daran, daß Totenfonntag ift. Totenfonntag. Und da richtete ich mich hoch. Stand steif und starr in dem obrigen Loch. Schüttelte mich und schrie:„ Totenfonntag!" Brütlend rannte ich über das Feld, hinein in die Nacht. Hörte Stimmen, beglüdende Stimmen. „ Hierher. Schnell hierher." Stolperte verwärts, stürzte in einen Drahiverbau, gerrig mir die Sände, das Geficht, blieb liegen. Da fletterten einige aus dem Graben und zogen mich herein. Ganz fremde Soldaten umarnilen mich, ich fühlte Bärme, Menschen. Ein Leutnant fam und pacte lich mar. mich bei der Schulter, pacte mich weinend bei der Schulter. ,, Mann,
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ganze Rompanie ist weg."
Nun, das ist lange her. Für die andern. Für mich war es
Geftern.
I größte aller Heilmittel. Das alte Rom hatte mehr öffentliche Bäder als das moderne London. Die Alten bekämpften das Fieber wie die Modernen durch die Kanalisation der Städte. Die größten.
erste der Bergangenheit, unter ihnen Hippokrates, der Vater der Medizin, wußten, daß Borbeugen besser ist denn Heilen.. Wie alt wird ein Schiff?
Diese Frage läßt sich für unsere modernen Ozeandampfer noch nicht beantworten, da, abgesehen von Unglücksfällen, der Abnutzungsgrad verhältnismäßig flein ist, dant den großen Fortschritten, die der Schiffbau während der legten Jahrzehnte in technischer Hinsicht
gemacht hat. Der größte Feind der aus Stahl und Eisen erbauten Schiffe ift naturgemäß der Rost, doch auch Bohrmuscheln fönnen den mit Eisenblech beschlagenen Teilen des Schiffes gefährlich werden. Unter den alten Eisenfahrzeugen haben nur wenige ein lobes After erreicht. An eines derselben wurde; unlängst erinnert, als der dänische Dampfer Felir" einem Brande zum Opfer fiel. Dieses, in dem Schiffsregister von Blond als erster eisengebauter Dampfer eingetragene Fahrzeug war im Jahre 1843 erbaut worden. Holzschiffe sind oder maren, wenigstens in früheren Jahren, an Lebensdauer den Eisenschiffen überlegen, da sie nicht den Gefahren das Roftes ausgesetzt find. In Schweden ist heute noch ein altes Holzschiff in Betrieb, das im Jahre 1749 zu Seeräubereizmeden cabout morden ist. Doch auch dieses recht betagte Fahrzeug ist ein Baisenfind gegen einen clten Beteranen, der unlängst von der italienischen Regierung außer Betrieb.gcjetzt wurde. Es ist die nita", die über dreihundert Jahre die Weltmeere durchfrenzt hat. Die ,, Anita" war immer ein sehr langfames Schiff, was verständlich erfcheint, menn inan erfährt, daß ihr Rumpf aus sechsunddreißigzölligem Eichenholz erbaut worden ist.
"
Wenn eine amerikanische Großbank umzieht.
Die Aufgabe, über 3 Milliarden Dollar in Bargeld und Wertpapieren durch die untere Stadt von New York zu transportieren, ist mit dem unlängst erfolgten Umzuge der Chase National Bant vom Broadway nach ihrem neuerbauten Riesengebäude an Pine, Nassau- und Cedar Street erfolgreich gelöst worden. Achtzehn fugelfidere Panzerwagen weren in Dienst gestellt worden. Im ganzen wurden 80 Wagenladungen transportiert, und beim geringsten Zwischenfall hätte sofort eine fleine Armee zu ihrem Schuge bereit geftanden. Jeder Wagen hatte außer dem Lenter noch fünf Wächter an Bord, denen Maschinengewehre zur Verfügung standen. Jeder dieser Leute war auch mit Tränengasbomben ausgerüstet. An den Ausgangs- und Endpuniten standen Wächter mit dem Gewehr in der Hand, und unterwegs wurde der 3ug durch zahlreiche Polizisten und Detektive gedeckt. Bei dem Transport fuhr jedesmal nur ein Panzerwagen mit Wertsachen, während andere leer zur Bedeckung mitgingen. Kurz nach der Anfunit am Ziel tam die telephonische Order zur Absendung des zweiten Wagens. Alles war dabei auf die Minute ausfaltuliert, und an de Hauptkontrollstelle. wußte man ganz genau, wo sich ber Wagen jedem Augenblick befinden musta
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