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Sizung. Mit bewbernswerter Ruhe hatte Genosse Großmann] immer wieder versucht, die Störenfriede zu befchwichtigen. Es half alles nichts. Sie wollten den neuen Borsteher, den Sozialdemo= fraten, gleich an seinem ersten Sigungstage zu Bolizeimaßnahmen zwingen. Das ist vorbeigelungen, weil er Kinder vor dem Gefängnis bewahren wollte. Nach zehn Minuten fonnte der Vor­fteber die Sigung wieder eröffnen. Ein demokratischer Antrag ver­fangte energische Führung von Verhandlungen, um das Gelände der Schießpläke an der Hafenheide bald als Bolfsparf zu erschließen. Rachdem Genosse Gärtner daran erinnert hatte, daß die fozial­demokratische Frattion schon vor Jahren mehrere ähnliche Anträge geftellt hat, gab Bürgermeister Genosse Scholz die Versicherung ab, daß das Bezirksamt alles tun werde, um diese Forderungen halb erfüllen zu fönnen. Eine eigenartige Rolle spielte der fom munistische Medizinalrat Dr. Saminde bei einer Anfrage unserer Fraktion über den Vorfall in der Badeanstalt Ganghoferstraße, wo am 9. November eine Schülerin in 20ter von neun Jahren ertranf. Genosse Grabe übte Kritik daran, daß es der Stadtrat nicht für nötig befunden habe, die De­putation, die am 13. November tagte, zu unterrichten. Daß in feinem Dezernat noch verschiedenes faul ist, bewies er an einer der Bersammlung vorgelegten Benachrichtigung von einem Todesfall im Pflegeheim. Auf einem gewöhnlichen Blodgettel murde die traurige Nachricht den Angehörigen übermittelt. Der tommmmiftische Medizinalrat, der sonst immer fehr energifch fein fann, wollte dem Bürgermeister Genoffen Scholz, die Beantwortung der Anfrage aufzwingen. Als der aber höflichst dantte, murmelte er zunächst irgend etwas, gab dann eine genaue Darstellung des Borfalls und stellte fest, daß ein Berschulden hes Auffichtspersonals nicht vorliegt. Die Anfrage über den Borfall im Pflegeheim schien er überhört zu haben. Nur die späte Stunde rettete ihn vor ber Beantragung der Besprechung. Hoffen wir, daß der schweigfame Herr bis zur nächsten Sigung die Sprache miedergefunden hat.

Regierung sein fann, hat die Brengenregierung gezeigt, die ohne über die Zwirnsfäden der Bedürftigteitsfrage zu stolpern, für die Ausgesperrten gesorgt hat. Gegen den Machtwillen der Unternehmer muß die Staatsautorität eingesetzt werden. Das Reich hat es in der Hand durch Suspensierung der Eisenzölle und wenn das nicht hilft, eventuell durch Enteignung der Schlüssel­industrien Deutschland vor großen wirtschaftlichen Schaden zu retten. Die Sozialdemokratie ist für Mitarbeit in der Re­gierung, aber mur dann, wenn flare und bestimmte mindest forderungen aufgestellt sind. An das mit großem Beifall aufgenommene Referat schloß sich eine lebendige Aussprache. Ruhrfonflikt, Panzerfreuzer, Reichstag .

Mitgliederversammlung in Lichtenberg.

leber Ruhrfonflift, Panzerfreuzer und Reichstag sprach Ge noffe Litte, M. d. R., in der Mitgliederversammlung des 17. Kreises. Er ging in seinem Referat cuf die Ursachen des Ruhr­tampfes ein und schilderte die einzelnen Etappen dieses Kampfes, der eine Auflehnung gegen die Staatsautorität, ein Klassentampf des Unternehmertums im größten Ausmaße ist. Er kennzeichnet die Forderung der KPD. nach Aufhebung des Schiedsgerichtsver­fahrens. Bemerkenswert ist, daß auf Grund der Reichstagsbeschlüffe zum ersten Male Staatsmittel zugunsten der Arbei fer in ihrem Rampfe gegen das Unternehmertum verwendet wer den. Der Redner schilderte dann die im Vorwärts" eingehend wiedergegebenen Vorgänge anläßlich der Abstimmung über den Panzerfreuzer, die Bewilligung der zweiten Rate für den Bau des Panzerfreuzers wird natürlich neue Schwierigkeiten bringen. Eine Frage ist es, wie sich Sozialisten als Minister verhalten sollen, wenn der Wehretat zur Beratung steht. Das ist eine Frage, die im Augenblick nicht zu entscheiden ist. Bei der jetzt aktuell gewordenen Umbildung der Regierung werden wir bestimmte Forderungen zu stellen haben. Niemand aber wird fordern können, daß wir jetzt aus der Regierung austreten. Nicht nur bei der Beratung des Ent­wurfes zum Arbeitslosenversicherungsgesetz werden wir uns vor

Die Geschäftsräume des Preußischen Katafteramtes Berfin Wilmersdorf, das die Ortsbezirke Wilmersdorf , Schmargendorf , Grunewald und Grunewald- Forst umfaßt, werden am 1. Dezember dieses Jahres von Berlin- Wilmersdorf, Westfälische Straße 89, nady Berlin W. 35, Potsdamer Straße 108 II, verlegt.

Sein 50jähriges Angestellten Jubiläum begeht am 1. Dezember Herr Ostar Gellhorn, Malplaquetfir. 7. In treuer Pflichterfüllung ist er fünfzig Jahre ununterbrochen bei der Firma Dr. Hermann Rohrbed, Pflugftr. 5( 1 Norden 8719), tätig. Gleichzeitig, feiert er an demselben Tage in Gemeinschaft mit feiner Gattin feinen 40jährigen Sochzeitstag.

Jubiläum. Am heutigen 30. November begeht der Kontrolleur Herr Uda Stangenberg fcin 25jähriges Dienstjubiläum bei der Firma Georg Stifte, Ber lagsbuchhandlung, Berlin NW. 7, Dorotheenstr. 65.

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Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin und Umgegend ( Nachdr. verb.). Eintrübung und später Stegenfälle. Langsamer Temperatur aniticg. Für Deutschland : Jm Süden woltig bis beiter mit Nachtfröiteit, im Norden Uebergang zu trübem Wetter mit Niederschlägen und ansteigenden Temperaturen.

Erweiterungsbau Joseph& Co.

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Das Neuköllner Kaufhaus Joseph u. Co. ist im letzten Halb­jahre um ein ganz beträchtliches Stüd gewachsen. Der nunmehr fertiggeeftifte Erweiterungsbau in der Berfiner Straße, der am gestrigen Tage Vertretern der Bezirksbehörden und der Presse gezeigt wurde, stellt das Bild eines allen neuzeitlichen Anforde rungen entsprechenden Großfaufhauses bar. Durd bedeutende Raumermeiterung in fünf Stofwerfen wurden je 1000 Qadratmeter angebaut erfolgte eine vollständige Neugestal­tung der gesamten Innenräume und im modernen Etil gerader, schlichter Linienführung präsentieren sich jetzt die ganz bedeutend vergrößerten Abteilungen. Eiche, Mahegoni und wertvolle erotische Hölzer wurden zur Ausgestaltung der Räume verwandt. Ganz bes fonders fön wirkt die matte Silberdede des neu eingerichteten bedeutend vergrößerten Erfrischungsraumes mit indirefter Dedenbeleuchtung( Kranzbeleuchtung) und der geschmackvoll einges richtete Lichthof in faufafischem Nußbaumholz Bier neue

neue Schaufenster

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eine Reihe sozialpolitischer Probleme gestellt sehen. Der Beschlußschnellfahritühle neben den bereits bestehenden und zwei der Reichsregierung vom 10. Auguſt war gewiß zunächst eine Rolltreppen forgen für ein lebendiges Verkehrstempo. Fünf schwere Belastung für die Partei, die Partei aber hat sie alänzend die ganze Schaufensterfront umfaßt jest überstanden, weil ein einheitlicher Mille vorhanden war. Die Par teigenoffenfchaft ist bei der leberwindung der Krise richtunggebend 26 Fenster bereichern die Ausstellung der Waren um ein beträcht gewesen und ihre Ansicht muß in Zukunft auch bei allen wichtigen fiches. Die Freude der Hausfrauen wird die schmude, neu ein­Fragen maßgebend sein. Nach kurzer Diskussion, an der sich die gerichtete Lebensmittelabteilng bilden. Fleisch und Wurstwaren aus eigener Schlächterei und Wurstfabrit, Badware aus eigenem Kon Genossen Judrian und Ortmann beteiligten, schloß Genosse ditoreibetrieb präsentieren sich dem Kunden. Am laufenden Bande Thurm die ausgezeichnet verlaufene Versammlung. wird die Ware dem Käufer auf schnellstem Wege übermittelt. An technischen Neueinrichtungen sind die in den Kochbetrieben und in der Metzgerei befindlichen von der Städtischen Gaswerfe A.-G. an gelegten Koch-, Back, Wärme- und Räucheranlagen bemerkenswert. Das Verkaufspersonal wurde um 300 Kräfte vermehrt und umfaßt jetzt ungefähr 700 Personen.

Bannerweihe im 20. Kreis.

Die Sozialdemokratie in der Reichsregierung. Ueber die Aufgaben der Partei in der Reichsregierung sprach Reichstagsabgeordneter Genoffe Aufhäuser in einer außerordent lich gut befuchten Mitgliederversammlung des Vereins Schöneberg , in der Schulaula in der Feurigftraße. Die Sozialdemokratie ist, so führte er aus, zu einer Beit in die Regierung eingetreten, die starte Spannungen zwischen Arbeiter und Kapitalisten zeigte. Die Arbeit der sozialdemokratischen Minister stößt auf starfe Widerstände. Die Boltspartei hat noch nie so deutlich, wie in der letzten Zeit zu erfennen gegeben, daß sie Beschüterin des Großtapitals ift. Die Durchführung sozialer Einrichtungen, die Anerkennung des 11. August als National- Feiertag sind gescheitert an der Einstellung der Realitionsparteien. Die Sozialdemokratie wird im 3u einer recht eindrucksvollen Veranstaltung gestaltete sich die Barlament immer wieder ihre Forderungen er. Kreisbannerweihe des 20. Kreises am 24. November in den heben, die sie im Interesse der Arbeiterschaft und Republik für not. Hubertus- Festfälen in Schönholz. Damit verbunden war die mendig hält. Unser Parteivorsigender Otto Wels hat von der Tri- Ehrung der Barteijubilare. Musikalische Darbietungen und Rampf­büne des Barlaments ausgesprochen, was Millionen Arbeiter denten. lieder des Männerchors Reinickendorf sowie Rezitationen und Er hat eine Rede gehalten, die an die beste Beit der Sozialdemokratie Szenen aus Tollers Hoppia, mir leben" verschönten die Feier. erinnerte. Schärffte Kritik fordern die Reben des Zentrums und Der Präsident des Landesarbeitsamtes, Genosse Paul Brühl, der Demokraten heraus. Lemmer und Birth haben von einer hielt die Weiherede. Delegationen der Reichsbannertameradschaften Arise des Parlamentarismus gesprochen. Wir wollen tein Barlament, und einiger Abteilungen überreichten Fahnennägel. Genosse das fofort, wenn ein Minister mit dem Rücktritt droht, auf eine Meifer ehrte die 103 Jubilare des Kreises, die 25 Jahre und eigene Willensäußerung verzichtet. Das wäre eint belemmerter" darüber, fa einige bereits über 40 Jahre lang treu der Partei Barlamentarismus. Die Sozialdemokratie hat getreu ihren Grund- gedient haben, durch eine zu Herzen gehende Ansprache. Genosse fägen die Behebung des sozialen Elends für weit wichtiger erachtet, eid sprach den Dank der Jubilare aus. Er gehört bereits als die Hergabe von Staatsmitteln für den Bau eines Panzerfreuzers. 43 Jahre der Partei an. Mut, Geist und Disziplin feien weiterhin Sie ist in die Regierung gegangen, weil sie glaubt, dort am besten notwendig, und jederzeit werden unsere Alten mit der Jugend ge­für die Arbeiterschaft eintreten zu können. Der Kampf der Ruhr meinjam raten und taten. Genoffe Lorenzen dankte allen Er­Industriellen richtet sich vor allem gegen den fozialdemokratischen Schienenen als Kreisvorsitzender und das gesellige Beifammensein Reichsarbeitsminister, der mit Recht die Forderungen der Arbeitgeber hielt die aus dem weitverbreiteten Kreis zahlreich Erschienenen zurüdwies. Wie wichtig die Mitarbeit der Sozialdemokratie in der noch lange in bester Stimmung zufammen.

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