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Albendausgabe

Nr. 570

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45.Jahrgang

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Vorwärts

Berliner   Bolksblatt

Montag

3. Dezember 1928

10 Pfennig

Die etatpalttge Ronpareillezell 80 Bfennig. Reflamezeile 5.- Reichs mart. Kleine Anzeigen" das fettge brudte Wort 25 Pfennig( zulässig smet fettgedruckte Borte), jebes weitere Bort 12 Bfennig. Stellengefuche das erite Wort 15 Pfennig, jedes weitere Bort 10 Pfennig. Borte über 15 Buchstaben Arbeitsmartt sohlen für zwei Borte. Seile 60 Pfennig. Familienanzeigen für Abonnenten Zeile 40 Pfennig. Anzeigen annahme im Hauptgeschäft Linden Straße 3, wochentägl. von 8/2 bis 17 Uhr.

Bentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands  

Redaktion und Berlag: Berlin   S 68, Lindenstraße 3 Fernsprecher Donhoft 292-297 Telegramm- Adr.: Costaldemokrat Berlin  

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Die Entscheidung gefallen!

Die Metallarbeiterverbände nehmen den Regierungsvorschlag an.

Essen, 2. Dezember.( Eigenbericht.) Am Sonntag trat in Essen der erweiterte Bei tat des Deutschen Metallarbeiterverbandes zu einer internen Beratung über die von der Reichsregie. rung vorgeschlagene Vermittlungsaktion zusammen. Die Debatte innerhalb des Beirats gestaltete sich äußerst be. wegt. Erst nach einer nahezu sechs stündigen Beratung fiel die Entscheidung. In der mit großer Mehrheit angenommenen Entschließung verweist der Beirat nochmals auf die Rechtslage und erklärt dann mit Rücksicht auf die vertrauenswürdige Persönlichkeit des Vermittlers, daß er sich außerstande sieht, die Ver. mittlungsaktion abzulehnen". Diese Entschließung wurde am Nachmittag von der Reviertonferenz des Deutschen Metallarbeiterverbandes nach einer 2½ftün bigen Debatte mit 27 gegen 14 Stimmen in folgendem Wortlaut angenommen:

Die Erdbebenkatastrophe in Chile  

Bisher 300 Tote gezählt.- Mehrere Städte zerstört.

Nach den letzten Meldungen aus dem chilenischen| melden, daß die Erdstöße in Talca   fortdauern, wo noch 12 Stunden Erdbebengebiet find bisher rund 300 Tote gezählt nach dem Beginn des Erdbebens Gebäude durch Erdstöße zum worden. Die Zahl der Verletzten ist außerordentlich Eirsturz gebracht worden sind. Präsident Ibanez ist in die von der groß. Man befürchtet, daß noch weit mehr Opfer Katastrophe heimgesuchte Gegend abgereift, wohin, wie bereits ge zu beklagen sein werden. Infolge Unterbrechung der meldet, Kriegsschiffe, Truppen und Flieger zur Hilfeleistung entfandt Drahtleitungen tommen nur spärlich Nachrichten durch. worden sind. die Städte Talca  , Chillan  , Santa Gruz und Barahona find ganz oder teilweise zerstört. Unter ben vernichteten Gebäuden befinden sich mehrere Kirchen und Bahnhöfe. Der Belagerungszustand wurde berhängt, da unsaubere Elemente die allgemeine Ver­" Die Aussperrung ist von den Unternehmern unter absicht- wirrung zu Blünderungen benutten. Der Staatspräst liger Berlegung des geltenden Rechts vorgebent und der Striegsminister haben sich in einem Flug

Carl Severing  , der die verantwortungsschwere Aufgabe übernahm, im rheinisch- westfälischen Arbeitskampf die letzte Entscheidung zu fällen.

nommen; ift ein Kampf gegen die Schlichtungsordnung und ihre Anwendung durch die Regierung; ift ein& ampf gegen das Recht des Staates auf Beeinfluffung der Wirtschaft. Daraus ergibt sich für die Reichsregierung die Pflicht, dem Recht und dem Gesetz auch gegen die Unternehmer Geltung zu ver­schaffen zur fünftigen Sicherung des ganzen Rechtslebens.

Nicht nur um die im Schiedsspruch ausgesprochene Cohn­erhöhung hat der Deutsche   Metallarbeiterverband den aufge­3wungenen Kampf geführt, sondern zugleich um die Erhal fung diefes öffentlichen Rechts. Um so mehr mußte feine Aufgabe von der Reichsregierung anerkannt und unterstützt

merden.

Die von der Regierung jeht unternommene Berständi­gungsaffion fann als eine Unterstützung des Rechts nicht anerkannt werden. Für die fich notwendigerweise ergebenden Folgen für das gesamte Rechtsleben lehnt der Deutsche  Metallarbeiterverband die Berantwortung ab.

Weil aber der Deutsche   Metallarbeiterverband dem in Aussicht genommenen Vermittler, dem Reichsminifter Severing  , mif größtem Bertrauen gegenübersteht, fieht er fich außer. In dieser flande, die Bermiflungsaffion abzulehnen 3wangslage wird der Erwartung Ausdrud gegeben, daß der materielle Juhalf des verbindlich erklärten Schieds. fpruces erhalten bleibt."

Der Repierfonferenz erstattete der Borsitzende des Deutschen Metallarbeiterverbandes Brandes den Bericht:

Die Entscheidung, vor der wir jetzt stehen, ist durch einen Rabinettsbeschluß hervorgerufen worden, an dem auch unsere Minister teilgenommen haben, ohne sich vorher mit uns oder mit anderen gewerffchaftlichen Instanzen in Verbindung zu setzen. Dieser bebauerliche Borgang tann ernste Ronse. quenzen nach sich ziehen. Die

Stellungnahme des Kanzlers hat außerordentliche Ueberraschung jowohl in politischen wie in gewerkschaftlichen Kreisen der Arbeiter Forthegung auf der 2. Seite.)

zeug in das Unglücksgebiet begeben. Das Erdbeben hatte ferner verschiedene Damm brüche zur Folge, die Ueberschwemmungen verursachten. Auch mehrere Berg werke find zerstört worden.

Santiago  , 3. Dezember.

Zwölf Städte von Südchile find in Mitleidenschaft gezogen. Besonders schmer hat I alca gelitten, wo die 3ahl der Tofen 100 überschreitet. Der Kriegsminister, der im Flugzeug dort eingetroffen ist, beschreibt Talca   als eine Ruinenstadt, deren Straßen mit Toten und Berletzten gefüllt seien. Wer fliehen könne, suche Zuflucht auf den Feldern. Auch die Stadt Santa Cruz ist zerstört. Der Schaden auf dem Lande ist noch unübersehbar, da die Brüden und Straßen zerstört sind und der Berkehr dadurch behindert ist. Das Arbeiterlager des Teniente- Bergwerfs einer amerifani fchen Kupfergesellschaft ist durch die Wassermassen eines Reservoirs vernichtet worden, die infolge eines Damm­bruchs talabwärts fluteten und Brüden und Häuser mitrissen. Die Zahl der Toten in diesem Tal wird auf 50 geschätzt. Weitere durch Flieger und einen improvisierten Funfdienst eingehende Berichte

Aus Santa Cruz werden bisher 13 Todesopfer gemeldet Erdbebenschäden sehr bedeutend. In Barahond wird die Zahl mit sehr bedeutendem Sachschaden. Auch in Peratillo find die der Toten mit 45 angegeben. Reisende des ersten vom Süden nach Norden abgegangenen Buges fprechen davon, daß in Talca  wenigftens 200 Tote oder Berlehte feien, während in Curico teine Menschenverfufte zu beflagen find. Ein in Santiago de Chile   von emer Farm in der Nähe von Curico   eingetroffener Farmer berichtet, daß die Regierungsgebäude in Curico   und der Unionflub zerstört wurden. Eine genaue Zahl der Opfer könne er nicht angeben, glaube aber, daß das Erdbeben ebenso heftig gewesen sei wie das im Jahre. 1906, bei dem 1500 Personen getötet wurden. Auf diese Annahme gehen offenbar die Gerüchte zurück, die bereits in bestimmter Form von 1500 Toten sprachen.

Santiago, 3. Dezember.

Die nur bruchstückweise eintreffenden Berichte aus der Erd.. bebenzone machen vorläufig die Feststellung der Gesamtzahl der Opfer unmöglich, doch wird der Sachschaden der Stadt Talca   allein auf über 12 Millionen Dollar geschätzt. Die Einwohner, die eine Wiederkehr der Erdstöße befürchten, wagen nach der Schreckens. nacht, in der ganze Familien unter den Haustrümmern begraben wurden, nicht zurückzukehren Das Krankenhaus in Talca   geriet während des Erdbebens in Brand, das Gefängnis stürzte gleichfalls ein. Andere Städte der Erdbebenzone fitten meniger, doch werden aus mehreren Städten 10 bis 20 Tote gemeldet. Nach der Stadt Constitucion gingen drei Kreuzer ab. Der Botschafter von Argen­ tinien   und die Gesandten von Uruguay   und Paraguay   haben Hilfe angeboten.

Von der Scholle vertrieben.

In der Transvaalstraße 12 mohnen seit vier Jahren zmei Fa­milien in Lauben: Seit einigen Wochen wird dort gebaut und ausgeschachtet, die Bauben sind deshalb von Schuttmassen und Bau­I materialien so umgeben, daß die Bewohner kaum noch ein- und aus­

| gehen fönnen. Die beiden Familien haben teine andere Unterkunft, seit nier Jahren ist Wohnungsnot angemeldet. Es ist zu hoffen, daß durch das zuständige Wohnungsamt mit Beschleunigung eingegriffen und dem unhaltbaren Zustand ein Ende gemacht wird.