Einzelbild herunterladen
 
�r. 513* 45. Jahrgang 1. Beilage des Vorwärts Mltiivsch. 5. Dezember 1923 Licht AmmoM-, sondern GaseMlosion. Cin Anßeklagter zu 9 Msnaisn Gefängnis verurieili. D-is SchSffcsK'richt verurteilte gestern den GtosanHaU*. JtMfet Gest« wegen fahrlässiger Tötung im Zufamnien. hang mit fahrlässiger Särperverlrtzuug, begangen in der Der- lehnng seiner vcrufsofUchten zu neun Ätonatc« SesZugni» «nd zur Tragung der Scsten. ssmi« der notwendige» Slns- lagen der ZtebentlSger. Die INItangeflagten, Werkmeister I i l a k. und Gasonstoitsarbeiker K o r z n e r. worden auf Kasten der Staotekofle freigesprochen. SlaateanwaltschastArat Dr. Seiler halte die Verurteilung sämtlicher Angeklagten b«. antragt, und zwar gegen vilct drei Monate, argen Geste neun Monate und gegen Surzner sechs Monate Gefängnis. Die Gutachten über die Ursache der iZxplosion. ?iach der Mittagspaus« wurden die Gutachten erstattet. An *«r Stell« äußerte sich Ooerregicrungsrat Dr. Ritter von der jlhemisch.Phnsjkonstfwit Reichsonstalt. der im «nrversahren umfangreiche Untersuchungen und Experimente ver- omtiÄet Hot. Um ein Urteil über die Ursache der Erplosion zu tollen, müsse man zunächst die Wirtuno der Erploston m Betracht 'ehen. Di« Explosion bat ein« freistehende Wand mit Sroßer Gewalt herausgedrückt, und Zimmer- ofacn durchbrochen, mehrer« Teile des Gebäudes sind ein- »«stürzt. Der unterkellerte mit eisernen Trägern versehene Loden »wrd« in die chob« geschleudert. Dieser lRmtm des Kellers war mit *£ f l v s s v« m Stoff gefüllt und die Räume explodiertsn nach- ♦snander. das geschah in einer tausendstel Sekunde von ?» u m zu Raum. Der Raununhalt de» Keller» betrögt «wO Kubikmeter. Um ein« Explosion durch Ammoniak zu erklären. wurden ganz andere Mengen Ammoniak notwendig gewesen sein, in ttuhl<znlage überhaupt vorhanden waren. Man muß auch derucksichtigen. daß nach der Explosion große Mengen Ammoniak nc-ch ausgeströmt sind, da der Geruch überall oerbreitet war. Ab- �llig ist auch bie Annahme, daß durch eine primäre Ammoniak- »tplosion«in« nachfolgende Gasexplosion verursacht worden wäre. derartig« Explosion hätte nicht unbemerkt im chairse vorüber- »«orn können. Für ein« Ammoniakexplosion war«ine Konzentration van 20 Proz. Ammoniak in der Lust nötig. Der Geruch davon wäre "n ganzen Hause bemerkt worden. Aus allen diesen Gründen ist ' a? Ammoniakexplosion nicht anzunehmen. Die Flamme, die 'ul dem Keller herausbrannt«, ist typisch für eine Gas» 'kplosion. Für den Sachverständigen ist es kein Zweifel, daß neue Leitung gebrannt hat. Sicher ist, daß in der neuen Leitung «'N gefüllter Waflertopf vorhanden war. Es ist bewiesen, daß dieser '-ojperrtopt soft bis zur Grenz« durch einen Gasdruck von 118 Milli- Htter belastet war. Dann bietet aber der Topf kein« Sicherheit Der Dasiertopf kann dann durchschlagen werden. Der er- fw»< Gasdruck in der fraglichen Nacht Hot von 11.55 Uhr bis V'15 Uhr angedauert. Der Tops war durchbrochen, und »jJw n ä«!'» Minuten wurde er unter dem erhöhten Gasdruck vom eLafser vollkommen freigelegt, so daß da» Gas freien Durchgang Aus allen diesen Gründen ergibt sich der Beweis, daß«ine j?.a»«;pl»sion und nicht«in« Ammoniakexplo- '!» a«ingetmen ist. Lei d-eser umfassenden Explosion tomint auch cht i« Frag«, daß einer der beiden Heizsten ausgegangen rst. und ichß da» avsstiSmend« Ha» sich entzündet hat. , Der Sachverständig« der Verteidigung. Brof. Hoffmann. sprach sich siix bie Möglichkeit einer Ammoniak« Hplvsion aus. Die ltrteilsbegrünbvng. Da» Gericht kam sodann zu der«ingange mitgeteilten Verur- «wung ein«» der drei Angeklagten. In der U r t« i l sb« g r ü n- düng führte Amtsgerichtsrat Wartcnberger aus, daß das Gericht -ur Erwiesen angesehen habe, daß kein« Ammoniakexplo- f's« die Ursache de» Unglück» gewesen sei. da» den Tod von 17 Menschen und die Körperverleßung mehrerer Personen zur Folge schabt habe. Infolge de» höhenen Gasdruckes ist der sog. Ab- 1p«rrungstopf durchgeschlagen, so daß das Gas tr«i,n Durchgang hoste und in« Kellerröum« g«Mt hat. Der Angeklagte Gest« bat seine»enstspftichien verletzt,«eil er aus Vergeßlichkeit das Abschluß stück nicht auf- gesetzt hatte, was er ober nach seinen Erfahrungen und Dienst- vorschnsten unter allen Umständen tun mußt«. Bezüglich des An- geklagten Dilak mußt« dos Gericht.zu einer Freisprechung kommen, weil die Hauptverhandlung erwiesen hat. daß er feinen Insirut- tionen gemäß gehandelt hat Er hat den Wajsertspf in feiner Gegenwart füllen lassen. Der Angeklagte Kurzner hat zwar Polizei- widrig die Garösen in Betrieb gegeben. Das war aber nicht kausal mit dem Explosioitsunglück. Pslschtwidrig würde e» mir gewesen lein. i»enn durch fein polizeiwidriges Verholten das Explosions- Unglück verursacht worden wäre. Di« Explosion wäre aber ebenso entstanden, wenn zufällig jemand, ohne daß«in O'en brannte, mit einer Lotern« in den Kellerraum gekommen wäre. Bei der Straf- zumessung für Gesk« bat das Gericht berücksichtigt, daß er bisher unbescholten ist und daß«r von den Gas- werken nicht pflichtgemäß darauf aufmerksam gemacht worden war. de.h der Abspermngstops bei erhöhtem Gas­druck keine ausreichende Sicherung war. Erschwerend kam in De- tracht, daß«r durch scin pflichtwidrig« Verhalten 17 Menschenleben auf dem Gervisien hat. Deshalb konnte auch von einer geringeren Straf« keine Rede fein. Da» Gericht hat ober die voll- streckur. g der Freiheitsstrafe mit dreijähriger Bewährungsfrist auegesetzt Der vollständig« Erlaß der Siros  « wird von der weiteren guten Führung des Aisgeklogten abhängen. Villeueinbrüche bei Verlmer Künstlern. Zehn Landhäuser geplündert. Durch eine Einbrecherbarch« sind in den letzten Tagen die Villen bekannter Berliner   Künstler in Wandlitz  ausgeplündert worden. An dem idyllisch gelegenen Rahmerse« befinden sich die Londhämer einer Anzahl Bertiner Schauspieler, darunter Eugen Klopfer  », Fritz Kamper  » usw. In der Nacht zum Monwg hat«in« Diebeedimd« offenbar handelt es sich um schwer« Jungen au» Berlin   in der dortigen Künstler- kolome zehn Landhäuser, da runter auch das de» Schuhwaren- fadrlkonlen S. Reiß, erbrochen und beraubt. Besonder» hatten es die Dieb« auf die Weinkeller, sowie auf Silber lachen und wertvolle Kleidungsstück« abgesehen. Am Tag« vorher hatte eine Dam« beobachtet, daß zwei verdachtig aussehend« Männer, die sich in der Mllenkolonte umhergetrieben hatten, den Dersuch machten, in dos Grundstück des Schauspielers Eugen.Klöpser ernzu- dringen. Durch die Beobachterin wurden die beiden jedoch in ihrem Borhaben gestört. Da man an den Totorten jedoch überall Fuß- spuren und Fingerabdruck« gesunden hat, ist zu erwarten, daß die Täter, von denen ein« genau« Personalbeschreibung vorliegt, ermittelt werden können. Di« Berliner Kriminoipolize» versolot bereit»«in« ganz bestimmt« Spur, zumal«» sich um Leute handelt, die mit deb Oertlichteit genau oertraut gewesen sein müssen. Zwei Toie im Siraßenverkehr. In der Bsrnholmer Straß» i« Norden Berlin  « «eignet« sich«stern abend ein schwerer Straßenunfall. Di« löjährig« Irmgard Wedetl au» d«r Bornhoüner Straß« 21 wollt« in der Röhe der«lterlichei Straßenbahn überschreiten, lim d da» Mädchen da» Schutzgiiter, i. Straßenbahnwagen der Lmie 8 E heran und das Mädchen«urd« überfahren. Der Unglücklichen wurde der recht« Fuß ab« gefahren, außerdem hatte sie so schwere inner« Berietzungen erlitten, daß der Tod aus der Stell««intrat Ein weiterer schwerer Straßenunsoll mit tödlichem Ausgang trug sich gegen 19 Uhr auf der Kreuzung Neue König st raß« und Alexandcrvlatz zu. Dort wurde beim Ueberfchreiten des Fahr- dämme- der Kaufmonn Bernhard Lisch aus der Liebigstraß« 10 von einem Autobus der Linie 12 überfahren. Di« alarmiert« Feuerwehr konnte den verunglückten nur noch als Leiche bergen. Spezialrichier für Verkehrsunfälle. Kür Kraftwagen uaS Triebwagen ausgebildet. Am 1. Januar wird beim Amtsgericht Bertin-Mitt« eine beson- der« Zioilabteilung eingerichtet die sich lediglich mit der E n t s ch e i- dnng üb er Verkehrsunfälle zu befassen haben und unter Leitung eine» Lmtsgcrichtsrats stehen wird, der die nötig« befon- der« Borbildung sür diese» Gebiet besitzt, nämlich da- Führer- examen sür elektrische Triebwagen abgelegt Hai und im Besitz eines Führerscheins für Kraftwagen ist. Durch diese Neuregelung wird eine einheitliche Rechtszrechung bei Berkehrsun- fällen gewäyrleistet, wo» um so wichtiger ist, als istzt nach der Der- einheiilichung des Berliner   Verlchrs auch die Institute einheitlich vor Gericht vertreten werden. �Allerdings Hot sich das Amtsgericht bekanntlich nur mit kleineren Sachen, nämlich mit Objekten bis zu 500 M., zu befassen, während Verkehrsunfälle, in denen größerer Schaden verursacht worden ist, an die Landgerichte gehen, wo be- sondere Zivilkammern für diese Streitsachen schon seit längerer Zeit bestehen. Ferner wird erwogen, ob nicht auch eine besondere Strosabtrilung für diese Angelegenheiten beim Amtsgericht Berii«. Mitte eingerichtet werden soll. Die Werkspionage in Ludwigshasen. Machen Sie sich an Akademiker heran!" tudwigshosen, 4. Dezember. Bor dem erweiterten Schöffengericht Ludwigshafen   begann am heutigen Dienstag vormittag der Prozeß der bekannten Werkspionage in der I. G. Forbenindustrie, Werk Ludwigshasen. Die Ausdeckung hat seinerzeit in der gesamten deutschen Presse großes Aufsehen er- regt, um so mehr als man hörte, daß eine französische In- dustriespionogeorganisation bestand. Di« Angeklagten sind Arbeiter in dem Werk Oppau der I. G. Forben gewesen. E Handell sich um den La- boratoriumsarbeiter Fritz Hellmonn in Ludwigshafen  , den Monteur Franz Josef Schwarzwälder in Mannheim  , den Loboratoriumsarbeiter Richard Müller in Ludwigshasen und den Laboratoriumsarbeiter Michael Mogin in Schifferstadt  , die alle wegen unlauteren Wettbewerbs unter Anklage stehen. Die An­geklagten Hellmann und Schwarzwälder hatten in Ludwige« Hasen als Arbeiter der I. G. Farbenindustr!« A.-G. in Ludwige- Hofen, Wert Oppau, geheimzuhaltende Versuche samt den dazu gehörigen Apparaturen, die ihnen vermöge ihres Arbeit»- Verhältnisses in der Fabrik oder durch Ausforschung von Mitange- stellten bekannt geworden waren, in Ludwigshasen einem gewissen Nordsee  , dem Vertrauensmann einer französischen   Industrie- fpionageorganisation, sowie dem diesen unterstützenden(und in-' zwischen versetzten) Inspektor der Sureiä Many, Stoessel, in mündlichen und schriftlichen Berichten verraten. Der zuerst vernommene Angeklagte Hellmann stellte nicht in Abrede. Material der I. G. Forbenindustri« an die Franzosen bzw. Sdretä ausgeliefert zu haben, will ober nicht gewußt haben. daß es sich um Betriebsgeheimnisse handele. Als bei dem ersten Besuch Hellmamrs in der Wohnung de» Sürete. Beamten Stoeff«. wo der Angeklagt« für den Spionagedienst gewonnen wurde, auf da« Ansinnen Stoefsels. ihm auch su» Namen von Akademikern onzv- geben, gezweifelt habe, daß sich Akademiker zur Spionage hergäben. habe Stoeffel unter Lachen gesagt:Sie sind ein großes Kind- Machen Sie sich an Akademiker heran, die viel trinkenundvielGeldfürWeiberbrauchen. Das sind meine Leute.*" Billige Ilschlage. Große Heringsfänge werden gemeldet, und es kommen deshalb vom Donnerstag und folgende Tag« zum Ber- kauf: frische grün« Hering« pro Pfund 25 bi» SO Pf., je nach Größe. Ebenso werben große Fang« in Ostseedorsch   gemeldet. die pro Pfund von SO Pf. an zum Verkauf gelangen. Die Verkaufs. stellen sind durch Plakate kenntlich gemacht. Sprechchor für proletarische Feierstunden. UebungssUnch« am Donnerstag, dem 6. Dezeinber, abends Vi 8 Uhr, im Gefangsaal der Sophienschui«, Weimneisterstraß« 16/17. « Soldat Surren. �Xoman von Teorg oon der*23 ring« Copyright 1K7 by J. M. Speeth Verlag. Berlin  . ..Das sagt er. Engelchen?"'" Er wollte bloß ein neues Kochgeschirr haben, sagt er, wenn ich recht verstehe aber auch das verstoßt gegen d:e Schulordnung," erklärt der Primaner. «Das machen wir darauf, Engelchen.. In diesem Falle pflege ich immer eine»trafarbert zu applizieren." rülpst das Enyelchen. Tanz recht, denn es gibt keine Rose ohne Dornen und ohne Dust. Älso. Klees und Teigenkunstler. schreiben Sie Mir funfzigmal zu morgen den Satz auf: Wenn ich wie Leiter. Cngelchsn?". ein neues Kochgeschirr." rSi Engelke.... Mit dem Leutnant sängt es immer an also schreiben Cie. Klees: Wenn ich mit dem Herrn Leutnant sprechen will. wuß ich«rst meinen Feldwebel frogen. So schreiben Sie, und snnfzlgmoi, bis morgen. Verstanden. Zu B-fekl. Herr Feldwebel." Dollen sie einen Schluck zur Stärkung, l eber Klees? Ich bin Zlnu-ilkobollter. Herr Feldwebel, entgegnet £>er!«in mit wutzitternder Stimme. Dos ist er. Engelchen?" Er," stottert d-r Primaner...-r nimmt nichts zu sich. Herr Plotboom. total nichts." Was nicht. EngelöHen?" Doch nun oerwirrt sich der Tedankengang des anderen. sagt rundweg:Er hat sich die Beins gebrochen. Darauf«ine allgemeine Ratlosigkeil emtritt. Tierlem sich entlassen fühlt und geht. Tanz-erschlagen kehrt er zur Scheune zurück und setzt sich still aus einen Dretter>tapel. Daß alg üehre? eüie Strofcirb�tt bekommen yat, Vernich. et lyn. Endlich nimmi«r Briefpapier und und beqinnt in schöner Schrift leinen Satz zu schreiben. Die Sonne saul. tme «in roter Pfirsich in einen Wolkentorb.* Eisen legt seine Ztehharmanika in Lurtjebams HSnIk. neb. "om Kartoffelfeuer auf und klickt über Klees' Schulter, om Augenblick ist ihm die Lage Nor. Du hast ein« Strafarbeit auf. Tierlein? Hort mal. lierlein hat wegen Zutschky eine Strafarbeit auf." Er er- klärt ss uns näher,«r weiß bereits Bescheid. Das wäre des Teufels!" rufen einige. nn da, Tierlein-Tierlein war zu schlau." höhnt eine Stimme, von der Harmonika begleitet Klees blickt ratlos auf Albertng. welcher sagt:Ich würde es nicht machen. Wenigstens wurde ich zur Schreibstube gehen und mir Kerze, Papier   und Bleistift liefern lassen. Es ist ja gleich dunkel, und Kerzen sind in der ganzen Kam- panie keine da. Auch der Mond streikt heut« nacht." Klees erscheint das.wohl zu kühn, die anderen aber er- muntern ihn dazu mit.Los! undDu kennst doch den Alten!" Klees verrät nicht, was er tun wird, er kaut auf feinem Bleistift und blickt traurig in den Adendhimmet Der Triumph dieses Tages ist für ihn dahin. Alle wenden sich wieder dem Feuer zu, essen beiß« Kartoffeln und rauchen. Dann sagt Eisen nach einem Besinnen:Das ist ja Quatsch mit dem Satz. Das hat er ja gar nicht nötig. Als alter Soldat sage ich ihm: Er braucht gar nicht den Alten zu fragen, wenn er mit Brause sprechen will." Wieso nicht? Sieht ooch im Exerzierreglement!" Wieso nicht? Weil jetzt eben Krieg ist, du lausiger Rekrut!" Der alte Soldat fühlt sich groß, alle horchen auf sein« Worte, er dehnt sie und stottert nicht:Das müßte ja der helle Blödsinn fein, wenn man da erst den Feldwebel fragen müßte, der zehn Kilometer hinten in feiner Schreibstube sitzt, ob man mit dem Leutnant sprechen darf, der neben einem im Granatlöch liegt! Leuchtet Ihnen das«in, mein Herr?" Eisen hat recht"So sicher wie was" wird ge­rufen. Meyer näselt:Aber Befehl ist Befehl, vergessen Sie das nicht. Eisenbolz." Niemond beachtet den Offiziersaspiranten, außer Klee  «, der sich trotz der wachsenden Dunkelheit von neuem an seine Arbeit macht. Eilen knurrt:Und da sitzt er nun und schreibt wahr- hastig seinen Senf aufs eigene teure Briefpapier, and noch dazu in lateinischer Schrift. Ja, lebt man denn hier unter Kindern? Oder lebt man unter Soldaten? Das ist doch um junge Hunde"..Befehl ist Befehl," hört man noch ein- mal die Stimme des Meyer,wie sollte sonst der Krieg ge- führt werden können! Da kann es keine Spezialfälle geben." Rehmen Sie Rizinus, Sie Zollbock!" flucht Eisen. Je gelehrter je verkehrter," sagt jemand. Man muß den Brüdern mal endlich in die Fresse lachen." prahlt ein anderer mit Bezug auf die Unteroffiziere. Man ist verstimmt, einige entschließen sich, in die Schemrt zu gehen und sich hinzuhauen. Dann tauchen aus der Dunkelheit zwei Gestalten auf. die sich dem Feuer nähern. Das Gespräch verstummt, denn es sind die Feldwebel Bloiboom und Engelk«. Sie bleibe» stehen, und Bloiboom fragt mit Wohlwollen:Noch Ka» toffeln gefunden?" Jawohl," wird gemurmelt. Na, wir gehen demnächst an die Front, da wird es mir der Verpflegung besser werden." Da gibt's blaue Bohnen," sagt ein Witzbold. Und auch dann und wann einen Viertelliter Schnap« sogar Wein," verkündet der Feldwebel mit einem etwa« müden Kopfnicken. Er starrt ins Feuer. Dann fragt te: Wo ist Klees?" Tierlein tritt ins Helle und meldet sich. Was machen Sie denn Klees?" fragt Bloiboom freunl»- lich. Beim Schein des Feuers siebt man ihn lächeln,«tw« abwesend und fast verlegen. Vielleicht hat ihm der Engelk« gesagt, daß es mit dem Satz, den er Klees aufgegeben hat. nicht stimmt, und so sind sie gekommen. Vielleicht auch hat ihn sein gutes Herz hergetrieben. Also die Strafarbeit machen Sie? Aha!" Jawohl," bestätigt Klees dienstlich und kalt.' Bloiboom stutzt über dies kalteJawohl", er sagt un­sicher:Aber es ist schon etwas dunkel dazu, nicht wahr?" Jawohl." Derselbe dienstliche Ton. Bloiboom bietet alles auf, Klees zum Lachen zu reizen« er sagt schalkhaft:Die schönen Sommernächte sind doch wohl zu besseren Dingen da?" Die Umstehenden lachen übermäßig und bestätigen e«. Klees bleibt bei seinem:Jawohl." Da sagt Bloiboom ganz bescheiden und fast bittend'So lassen Sie es nur sein. Sie brauchen die Arbeit nicht zu machen nicht wahr?" Albering stößt Tierlein in den Rücken, aber dieser wiederholt wie ein Automat:Jawohl." Der Feldwebel wünscht gute Nacht, seufzt und geht mit dem andern fori. So endet Tierleins slöhiicher Tag. (Fortsetzung folgt)