Mas uns jetzt noch besonders erfahreät, das ist biet Art, wie am Dienstag in der französischen Kammer sowohl von Briand wie noch mehr von dem Sozialradikalen Francois Albert die Frage des Anschluffes zwischen Deutschland und Desterreich behandelt worden ist. Man hat fast den Eindrud, als ob hier nach einem neuen Bormand gesucht werde, der die Hinausschiebung der deutsch - französischen Befriedigung ermögliche. Was sollen wir denn tun? Sollen wir etwa in einer feierlichen Erflärung auf das Prinzip des Anschlusses Berzichten? Reine Regierung und feine Partei würde sich jemals dazu hergeben.
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Herr Albert hat mich persönlich zitiert und den Wunsch ausgesprochen, daß die von mir vertretene Richtung. die auf den Frieden und das Selbstbestimmungsrecht der Böller hinarbeite, in der Sozialdemokratie zur herrschenden werden möge. Das ist offen gesagt nicht recht verständlich. Es gibt in der deutschen Sozialdemokratie teine andere Rich i ung als die, die den Frieden und das Selbstbestimmungs recht der Bölker will. Aber eben aus diesem Grunde halten wir grundsäglich an dem Recht des Anschlusses feft, wobei mir selbstverständlich das Selbstbestimmungsrecht feine Grenze an den Friedensinteressen der Nationen finden lassen wollen. Nur glauben wir, daß es nicht etwa Frankreich allein zusteht, darüber zu bestimmen, ob ber Zusammenschluß der Deutschen im Reich und in Desterreich eine Friedensbedrohung bedeutet.
Nur soll man die Dinge nicht so darstellen, als ob dieser Gedante feinen Ursprung in einer flerifalen oder gar fozia liftischen Intrige habe. Er entspricht, wenn es noch einmal gefagt werden muß, durchaus den Forderungen, um deren Befriedigung willen die Alliierten bestehende Staatswefen zerschlagen, und neue Gebilde gefchaffen haben. Briand vertritt heute die Meinung, daß, wenn etwa 10 Broz. der öfterreichischen Bevölkerung den Anschluß nicht wollen, der Wunsch dieser Minorität berücksichtigt werden müsse. Wir vermögen uns einstweilen nicht vorzustellen, daß er im Ernst vermögen uns einstweilen nicht vorzustellen, daß er im Ernst an dieser sonderbaren Auffassung von Demokratie feft zuhalten gebenft, aber wir fürchten eben, daß er und die, bie ihm beipflichten, sich auf den gefährlichen Weg zur Schaffung neuer Schwierigkeiten und neuer menig stichhalti ger Gründe für die Ablehnung der Rheinlandräumung begeben. Briand felbft nennt die Anschlußfrage nicht akut. Er weiß zweifellos, daß die große Mehrheit des deutschen Bolles. diese Ansicht teilt und an der Notwendigkeit der Zustim mung des Bölkerbundes zu der Bereinigung der beiden Staaten nicht vorübergehen will. Wozu also das große Aufgebot leicht widerlegbarer Argumente?
Auferstehung der Opposition. Deutschnationale Ladenhüter als Außenpolitif.
In den letzten Sigungen des Auswärtigen Ausschuffes und bei der außenpolitischen Debatte im Reichstagsplenum legte sich Graf estarp als Bortführer der Deutschnatio nalen eine bemerkenswerte Zurüdhaltung auf. Er sprach zwar von einem Banterott der Locarnopolitik, blieb aber auf die Frage, welchen außenpolitischen Kurs er als Ersag vor fchlage, die Antwort schuldig. Die deutsch nationale Reichstagsfrattion hat nunmehr vier Anträge ein. gebracht, die offenbar fo etwas wie ein Programm der ,, nationalen Opposition" darstellen sollen. Sie lauten:
1. Die Reichsregierung zu ersuchen, die Einsetzung eines internationalen, nur aus Angehörigen von im Weltfrieg neutral gebliebenen Ländern zu bildenben Schiedsgerichtes zur Unterfuchung der Kriegsfuldfrage unier Offenlegung aller Do fumente der am Beltkrieg beteiligten Länder für dieses Schiedsgericht zu fordern und solange, bis der Spruch eines solchen Schiedsgerichts ergangen ist, bei allen internationalen Berhandlungen davon auszugehen, daß Deutschland den Artikel 231 des Bersailler Ber trages nicht mehr anerkennt.
2. Die Reichsregierung zu ersuchen, in Fortführung ber feit dem Jahre 1924 in Sachen der Krieg sfchuldlüge unternommenen Schritte anfäßlich der Reparationsverhandlungen die Erflärung abgeben zu laffen, daß Deutschland das ihm durd) Ariitel 231 bes Bersailler Bertrages aufgezwungene Schuldbekenntnis nicht anertennt und es ablehnt, die von Deutschland gefor. derten Zahlungen, wie es in Artifel 231 geschieht, mit einer Pflicht zur Miebergutmachung begründen zu lassen.
3. Die Reichsregierung zu ersuchen, zur Borbereitung der be. vorstehenden Reparationsverhandlungen alsbald eine Denfschrift über die deutschen Leistungen an die Entente feit November 1918 einschließlich der Gebietsverluste, Begnahmen und Zerstörun gen, auch soweit durch den Ruhreinbruch verursacht, gegliedert nach Gegenständen und Werten, vorzulegen.
4. Die Reichsregierung zu ersuchen, die nötigen Schritte zu tun, daß die nach dem Gesetz vom 8. Juli 1927 und den Pariser Bereinbarungen über die Luftfahrt noch bestehenden Beschrän fungen der deutschen Luftfahrt im Hinblid auf die in der Bwischenzeit erzielten Fortschritte in der Luftfahrt und in dem Luftfahrtrecht aufgehoben werben.
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Die Deutsche Beitung" verzeichnet diese Anträge unter der Ueberschrift: Endlich altive deutsche Außenpolitik" und feiert sie als den zweiten Schritt zur Rückkehr in die nationale Opposition. Die Anträge und die Stellungnahme der ,, Deutschen Zeitung" fennzeichnen die Situation. Es han delt sich mit Ausnahme des harmloferen dritten Bunttes bei den Forderungen um vergilbte Labenhüter, die fchleunigst im Giftschrank der deutschnationalen Reichstagsfraftion verschwanden, als die Deutschnationalen vier Mann start in die Reichsregierung einmarschierten. Es gab mährend der vier Jahre Bürgerblodregierung Gelegen heit genug, im Sinne der deutschnationalen Forderungen vorzustoßen. Nach einem fläglich mißglückten Versuch hat es jedoch das von den Deutschnationalen beherrschte Bürgerblodfabinett ängstlich vermieden, auch nur eine Außenpolitik zu betreiben, die an das deutschnationale Attionsprogramm erinnerte. Die Lächerlichkeit derartiger Aktionen trat zu deutlich zutage. Abgestandene Ladenhüter als aftive deutschnationale Außenpolitik die nationale Opposition ift fehr befcheiden geworden!
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Das badische Unterrichtsministerium hat wie uns aus Karlszube gemeldet wird einen Professor von der Oberrealschule in Bforzheim, der fich als Anhänger der nationalsozialistischen Partei in befonders gehäffiger Weise gegen die Republit betätigte, feines 2mtes enthoben.
Berfrauensvotum in Estland . Der unter foglalistischer Führung stehenden neuen Regierung wurde mit 58 gegen 24 Stimmen das Bertrauen des Parlaments ausgesprochen,
Einig im Willen zum Einheitsstaat.
Hamburg . 5. Dezember.( Eigenbericht.)
Bei dem Empfang, ben der Hamburger Senat bem preußischen Ministerpräsidenten Dr. Braun am Mittwochabend gab, ergriff der Hamburger
Bürgermeister Dr. Petersen
das Wort zu einer Ansprache, in der er darauf hinwies, daß zehn Jahre feit bem Zusammenbruch vergangen feien und baß neben Friedrich Ebert dem preußischen Ministerpräsidenten Dr. Braun Dank für die Aufbauarbeit gebühre. Im Berlauf dieses Jahrzehnts habe man sich erst allmählich von der föderalt stischen Dentart befreien müffen. Er, Bürgermeister Beierfen, habe sich während seiner Arbeit für den Einheitsstaat bie habe während seiner Arbeit für den Einheitsstaat bie Ich fönnte mißnerstanden werden, wenn ich diesen Borten nicht ganz eindeutig hinzufügte, daß wir Hamburger burch aus unter den gleichen( föderalistischen D. R.) Anschauungen ftanden. Stolz auf die Tradition einer seit einem Jahrtausend in allen Stürmen der Zeit bewahrten hanseatischen Bürgerfreiheit, schien und scheint uns die staatliche Selbständig? eit ein hohes Gut, das wir treu zu bewahren verpflichtet sind, bis der ag tommt, an dem Breußen feine letzte große beutsche Mission erfüllt und das Reich, das es gegründet und zusammengehalten hat, zur wirtlichen Einheit führt. Hamburg hoffe, daß dieser Tag nicht mehr in allzuweiter Ferne liege. Während hoffe, daß diefer Tag nicht mehr in allzuweiter Ferne liege. Während der Vorverhandlungen zwischen Preußen und Hamburg habe nian das Problem mur unter dem gefamideutschen Gesichtsminfel be trachtet und fei zu einer grundsäglichen Uebereinstimmung gelangt. Dr. Petersen ging dann die einzelnen Bunfte( gemeinsame Zandungsplanungsfommission, Problem der Hafengemeinschaft, Siedfungsfrage, Möglichkeit der Arbeitsbeschaffung, Wohlwollen der Reichsregierung) burch und schloß seine Ausführungen mit der Aufforberung an feine Hamburger Mitbürger: Laffen Sie uns das gute Wert, das hier begonnen ist, großzügig und mit weitem Blid weiterführen und in ihm mit allen Kräften und Möglichkeiten, die wir haben, unserer großen deutschen Mission dienen!" Ein Hoch auf das„ preußische Bolt", den Ministerpräsidenten, die Staatsregierung und die preußischen Gäste gab den Abschluß der Rede. Darauf erhob sich
Ministerpräsident Dr. Braun
zu einer Rede, in der er zunächst ausführte, daß er dem Beispiel des Hamburger Bürgermeisters folge, wenn er nicht so sehr als Preuße, denn als Deutscher sprüche. Geſtätten Eie, daß ich da vorerst noch folgendes ausspreche: Der Austausch von feterlichen Staatsbesuchen zwischen den Chefs deutscher Länder ist.im Hinblick auf die neuen Berfassungsverhältnisse des Reichs an fich etwas Ungewöhnliches, und unter dem Gefichtspunft, daß es in ter jetzigen Zeit geboten erscheint, die Einheitlichkeit des Reiches zu betonen, vielleicht auch nicht einmal erwünscht, da es leicht zu Mißdeutungen führen tann. Aus dieser Erwägung heraus ist es während der langen Jahre, in denen ich die Chre
Gelig sind, die geistig arm find...
Ein Paftor als Geifferfeher.
Dian glaubt, trog aller üblen Erfahrungen, immer noch nicht, Senbet welch seltsame Pflanzen auf der Geben Erde wachsen. uns da ein Freund des Bormärts" ein Blättchen zu, das am Baume der protestantischen Kirche ersproffen ist und went fcheint, in die wärmenden Strahlen des Humors gerückt zu werden.
Das Blättchen ist gedrudt und nennt sich ein„ Sonntagsblatt der Gemeinschaft des Hauses ,, Gotteshilfe" in Neukölln, Ziethen ftraße 15". Als Reiter zeichnet ein Prediger Schimming, als perantwortlicher Rebatteur ein P. Lohmann in 11htenhagen bei Faltenberg i. d. Mart. Das„ P" foll felbstverständlich Bastor heißen, fo daß wir in die Gottgefälligkeit des Blattes feinen 3weifel fegen dürfen.
Da das Bapierchen dem Lotensonntag gewidmet ist, fo nimmt es nicht wunder, daß es sich mit Berstorbenen beschäftigt. Unter anderem muß auch unfer alter August Bebel herhalten, ber fich ja nicht mehr wehren fann, da er seit 1913 tot und eingeäschert ift. Das Traftätchen ringt um Bebels Seele. Deshalb behauptet es, Bebel habe furz vor seinem Tode sich wieder zu Gott befannt. Wörtlich läßt es ihn in seinen legten Augenbliden" sprechen:
Berstoßt feine fuchende Seele! D, was muß ich leiden! Ueberall tommen fie mir entgegen mit drohend erhobenen Händen und fluchen mir, daß ich zwar für thre materiellen Bedürfnisse gesorgt, aber das geistliche Element ihnen genommen und sie dadurch unglüdlich gemacht hätte." Bereinigt euch," so fuhr er fort, zu einem Bund und ruft es burch bie ganze Welt:„ Gott lebt, Gott lebt!"
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As Quelle für diesen Unsinn gibt das Rirchenblatt an: Bör fenblatt Nr. 3 von 1916". Sehr niedlich! Ein Börsenblatt bas übrigens niemand tennt wäre wohl nicht gerade der richtige Ausleger der Gedanken und Gefühle eines August Bebel . Das müßte eigentlich selbst ein Dorfpfarrer aus der Mart begreifen.
Indessen, rechten mir nicht mit den Heiligen vom Haus Gotteshilfe in Neukölln. Auch August Bebel würde nicht mit ihnen rechten, sondern den Unfinn abtun mit den Bibelworten: Bergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun; oder„ Selig sind, bie geiftig arm find... Mögen fie also felig bleiben und weiter bie Geifter der Abgeschiedenen beschwören!
Stinnes und die Ruhrbesetzung. Eine zeitgemäße Erinnerung.
Genosse
Das Berliner Tageblatt" bringt seit einiger Zeit Beröffent lichungen aus dem Tagebuch des früheren englischen Botschafters in Berlin , Lord d'Abernons, morin Bezug genommen wird auf die Berhandlungen in Spa im Juli 1920, an denen auch Stinnes als nicht offizielles Mitglied der deutschen Delegation teilgenommen hatte. Nach den Aufzeichnungen des englischen Diplomaten hat Stinnes damals gesagt, daß die Alliierten nicht glauben sollten, im Falle ber Ruhrbesehung auch nur ein Stück Kohle zu erhalten.
Das erinnert mich an eine Unterredung, die ich am Tage vor der Ruhrbesehung auf ausdrücklichen Wunsch einer Regierungsstelle in Berlin mit Stinnes in Mülheim hatte, um seine Auffaffung über die Ruhrbejezung und die etwa zu ergreifenden Abwehrmaßnahmen,
habe, mein jetziges Ami zu beffefden, heute auch erft das zweite mal, daß ich mich in dieser Situation befinde. Gleichmahl habe ich mich gerade zu diefer Relle nach Hamburg gern entschlossen, weil hier ungewöhnliche und vor allem im Interesse des gangen Reids wichtige Gründe mitsprachen." Preußen berlenne das Expansionsbedürfnis der größten deutschen Hafenstadt, Hamburg . nicht, menn auch die Verhandlungen vergangener Jahre nicht zunt Biete geführt hatten. Inzwischen ist die Entwidlung fort gej dritten, die Berhältnisse haben sich geflärt und aud) aus her auf die feftere Einheit des deutschen Reiches ge richteten Bewegung, bie in der letzten Zeit immer größere Schichten des deutschen Bolles ergriffen hat, ergeben sich stark fördernde 3mpulle für die hier an der Unterelbe auf wirtschaftlichen, sozialen und tulturellen Gebieten zu leiftende staatspolitische und kommunal politische Gemeinschaftsarbeit. Diese Gemeinschaftsarbeit die bas Wiedererftarten unserer sower ringenden deutschen Birt fchaft und ihrer Beltgeltung, wie bie Förderung des wirtschaftlichen und fulturellen Wohlergehens ber in ihr wirkenden wertebildenden Kräfte zum 3iele hat,
wird um so fruchtbarer fein, als in ihr über Landesgrenzen und Juständigkeiten hinweg der große deutsche Einheitsstaat lebendig bleibt."
Dr. Petersen sei der erste Staatschef in Deutschland gewesen, der den Mut gehabt habe, öffentlich für ben Einheitsstaat einzutreten. Daß auch in Breußen große Boltstreife dem Aufgehen in Auffaffungen über Weg- und Zielgestaltung noch auseinandergehen. Preußen würde ja auch seine ganze historische Mission verkennen, wenn es, von eigensüchtigen Bemeggründen geleitet, sich dieser großen Einheitsbewegung hemmend in den Weg stellen wollte. Diefer Gedante der Einheit und Schicfalverbundenheit aller deyl fchen Länder und Boltsteile hat in den hier zur Lösung des Unter elbeproblems gepflogenen Berhandlungen bereits einen guten, Erfolg verheißenden praktischen Ausdrud gefunden. Menige Wochen gemeinsamer Arbeit, für die auch ich den beiderseitigen Bertretern Anerkennung und Dank aussprechen möchte, haben genügt, um das gestedte Ziel zu erreichen. Sind auch Einzelheiten noch zu regeln, fo fonnten Sie, Herr Bürgermeister, und ich doch schon heute nad mittag eine Bereinbarung unterzeichnen, die die wichtigsten Geblete und die Grunblinien für die zukünftige 3u sammenarbeit Hamburgs und Breußens feftlegt."
einem einheitlichen Reiche zuftreben, ist bekannt, wenn auch die
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Ministerpräsident Dr. Braun beendete felne Rede mit den Worten: Die haben die Hoffnang, daß diefes Beispiel, das Ham barg and Preußen hier gegeben haben, bahnbrechend und richtungweifend für die gesamte Neugliederung des Deutschen Relches wirten möge. Die Candesgrenzen sind in unferein Falle zwar noch nicht beseitigt, aber sie sind überwunden morden. Sie find überwunden worden, weil wir uns bei diesen Verhandlungen nicht als Ham burger und nicht als Preußen fühlten, sondern als Deuifhe." In einem Hoch auf Hamburg , seinen Bürgermeister und das ganze Deutsche Reich flang die Rede aus.
namentlich im Zusammenhang mit ber betterfchaft, zu erfahren. Damals erflärte Stinnes wörtlich, daß ere her mit eigener Hand die Dynamitpatrone in ben ofsofen legen würde, als daß die Franzosen auch nur einen aggon Rots erhalten sollen.".
Herr Stinnes hat dieses Bort nicht eingelöst, woraus man ihm schließlich feinen Borwurf zu machen brauchte und auch nicht gemacht hat. Was aber feftgehalten zu werden verdient ist, daß er, der in Spa fomohl mie einige Monate später in Mülheim so große Töne gegen die Franzosen gerebet hat, es gegen Ende des Ruhrkampfes mit am eiligsten gehabt hat, zu dem französischen Besatzungstommando zu laufen und dieses zu bitten, für das bejezte Gebiet die deutsche Sozialgejeßgebung außer raftzufegen
Stinnes ist tot. Sein Geist jedoch lebt fort. Er ist es, der sich in der Aussperrung in Norbweft austobte. Die Erben diefes Geistes find noch immer bereit, jeden Patt mit dem„ feindlichen Auslande zu schließen, wenn sie damit der sozialpolitischen Lasten" ledig werden fönnen. Das ist die Lehre, die die Arbeiterschaft aus diesem Rampfe zu ziehen hat.
Winterbeihilfe in Braunschweig .
Auf Antrag der sozialdemokratischen Regierung.
Braunschweig . 5. Dezember.( Eigenbericht.) Der Hauptausschuß des braunschweigischen Landtags ha auf Antrag der sozialistischen Regierung auch in diesem Jahre eine interbeihilfe für Fürforgeempfänger beschlossen. Alle So zialrentner, Rheinrentner, Krisenfürsorgeunterstügten und sonstigen in offener Fürsorge befindlichen Einwohner erhalten eine Birt schaftsbeihilfe von 15 M. für den Hauptunterstützungsempfänger, 10 M. für die Ehefrau und 7 m. für jedes Kind. Es werden in
fotgebeffen etwa 14 000 Berfonen unterftügt werden. 263 000 g. finb für Weihnachtsbeihilfen non ber braunschweigischen Regierung verlangt und vom Hauptausschuß des Landtags bewilligt worden.
Täglicher Bericht.
Aus dem fommunistischen Hauptquartier.
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Das Organ des Lenin- Bundes fügt den täglichen Berichten über gemaltfame Berfolgungen oppofitioneller Rommunisten durch Thäl manns Rote Fronttämpfer einen neuen hinzu ehemaliges Mitglied der KPD., das heute noch zahlendes Mitglied des Roten Fronttämpferbundes ist, geriet in einem Lofal der Roter Frontfämpfer in eine politische Debatte mit dem zuständigen b teilungsleiter. Nachdem man ihn mit Ausdrüden wie ump Strol. Faschist, Troßtist bombarbiert hatte, verließ ber Abteilungsleiter mit feinen Mannen das Lotal. Auf dem Heimwege wurde der Oppofitionelle bann von 15 bis 20 Roten Front tämpfern überfallen und berart mit Stahlruten mishandelt daß er zu einer Unfallstation gebracht werden mußte. Der Oppo fitionelle ist schwer frant und friegsverlegt.
Das Organ des Lenin- Bundes fügt der Schilderung des La Res
bestandes hinzu, daß der Lenin- Bund genötig fei, gegen die re gierungsfrommen Kommunisten mit denselben Mitteln des Terrors Dorzugehen. Es geht eben nichts über die kommunistischen Methoden einer Erziehung zum Klaffenbewußtsein und zur Solidarität des Proletariats,
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