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Morgenausgabe
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45.Jahrgang
Böchentlich 8531. marathic 3,60 tm voraus zahlbar. Boitbezug 4.32 2 etnicht. Bestellgeld, Auslandsabonne ment 6.-M. pro Monat.
Der Borwärts erscheint wochentag fich zweimal, Sonntags und Montags einmal, bie Abendausgaben für Berlin und im Handel mit dem Titel„ Dez Abend", Illuftrierte Beilagen Bol und Zeit" und„ Kinderfreund". Ferner Unterhaltung und Wissen". Frauen. Stimme". Technit" Blid in die Bücherwelt" und Jugend- Borwärts
Gonntag
9. Dezember 1928
Groß- Berlin 15 Pf. Auswärts 20 Pf.
Die etnisattige Ronpareillegzeile 80 Bfennig. Refiameteile- Reichs mart. Kleine Anzeigen' das ettge brudte Bort 25 Pfennig( zuläfig me Jettgebrudte sorte), jebes meitere Bort 12 Bfennig. Steuengesuche das erste Bort 15 Bfennig, jebes weitere Wort 10 Pfennig. Borte über 15 Buchstaben Arbeitsmart gählen für zwei Borte. Beile 60 Pfennig. Familienanzeigen für bonnenten Zeile 40 Pfennig. Anzeigen annahme im Hauptgeschäft Lindens Straße 3, wochentagl, von 8 bis 17 Uhr,
Redaktion und Verlag: Berlin SW 68, Lindenstraße 3 fernsprecher: Tonboft 292-297 Telegramm- Adr.: Sozialdemokrat Berlin
Was ist mit den Kanonen?
Stresemann trifft sich heute mit Briand und Chamberlain in Lugano . Da die Tagesordnung des Böllerbundrats nichts enthält, was die Anwesenheit der leiBoli tenden Staatsmänner notwendig macht, muß man annehmen, daß die drei Männer miteinander über Dinge sprechen wollen, die nicht auf der Tagesordnung des Bölkerbundes, wohl aber euf jener der europäischen Politik stehen. Man denkt da an brüstung, Reparationen und Räumung. Indes wird über die Abrüstung nicht viel zu sagen fein, denn der bisherige Mißerfolg aller auf sie gerichteten Bestrebungen ist offenfundig und durch ein Dreimänner
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gespräch auch nicht zu beheben, und über die Gründe fönnte man länger reden, als man in Lugano Zeit haben wird. ptver Was die Reparationsfrage betrifft, jo wird man sich hüten, über Summen und Zahlungsmodalitäten zu sprechen, bevor die Sachverständigentommiffion gearbeitet hat und wann die zusammentritt, steht noch nicht einmal feft. Möglich, daß man darüber nach Lugano etwas mehr wissen wird. Bleibt die Räumungsfrage, über die aber haben Chamberlain und Briand schon vor einigen Tagen in ihren Barlamenten gesprochen, und zwar in einer Weise, die vermuten läßt, daß sich auch hier noch immer alles am alten Fleck befindet.
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Einziger Parteivorsitzender. - Er befestigt seine Stellung.
Die deuffchnationale Parfeivertretung war geffern verfammelt, um den neuen Borstand zu wählen. Die bisherigen stellvertretenden Borsitzenden, die Abgeordneten Schlange- Schöningen und Staatssekretär a. D. Wallraf, haften nach der Wahl Hugenbergs zum Vorsitzenden im Herbst ihre Aemter niedergelegt. Das Ergebnis der geftrigen Aussprache war, daß auf die Neuwahl ftellvertretender Borjihender verzichtet wurde. Hugenberg bleibt alleiniger Borfigender mit diftatorischen Bollmachten.
nationale Parteipertretung wurde am Sonnabend in Die deutschnationale Preffeftelle teilt mit: Die deutsch Reichstag mit einer Rede des Borsigenden Geh. Finanzrats Hugenberg über die gesamtpolitische Lage und die Entwicklung und die Aufgaben der Partet eröffnet. Der Borsigende stellte anschließend den Entwurf der Sagungsänderungen zur Beratung. Die Sagungsänderungen wurden in der von dem Vorsitzenden vorgeschlagenen Form nach eingehender Aussprache mit über über: wältigender mehrheit angenommen.
verwaltung wurden die Zuständigkeiten anderer Inflanzen aufgehoben und auf den Parteivorfihenden übertragen.
Zu Mitgliedern des Parteivorstandes wurden die nachstehend aufgeführten Personen gewählt: Bang, Graf Behr, Behrens, Frau v. Birdhahn, Carlsen, Dieckmann, Diller, v. Dommes, v. Dryander, D. Dziembowski( Bayern 1 ), Ebersbach, v. FreitaghLoringhoven. v. Goldader, Gürtner( Bayern 2 ), Hartwig, Haßlacher, Hergt, Jäger- Celle, Koch, Freiherr v. Landsberg , Frau Lehmann,
Leopold, v. Lindeiner- Wildau, Logemann, Lowal, Mengel. Frau Müller- Otfried, Mumm, Oberfohren, Quaaß, Frau v. Rechenberg, Frau Richter- Heidelberg, Sieveling, M. Schiele, Frau Schirrmacher, Thomsen, Frau Ulbrich, Wallraf, Weilnböd( Bayern 4). Schulze- Frankfurt a. d. D., Schwecht, Spahn, Spuler( Bayern 3),
Zu den gewählten Borstandsmitgliedern treten automatisch laut die Borsigenden der Parteifrattionen im Breußischen, Baye Satzung die Vorsitzenden der bestehenden Landesverbände, rifchen, Württembergischen, Sächsischen , Badischen , Hessischen und Ehrenvorfizenden und Ehrenmitglieder der Partel, der von der Thüringischen Landtag , im Breußischen Staatsrat, bie Partei gestellte Reichstagspräsident und der Präsident standsmitglied und der Schahmeister. des Preußischen Landtags , das geschäftsführende Borftandsmitglied und der Schaßmeister.
Der Grundgedanke der Sagungsänderung ist der, in den Mittelpunkt der Gesamtorganisation den Parteivorstand Wenn Stresemann feinen Kollegen in Lugano erflären follte, daß angesichts der französisch - englischen Politik durch den eine gleiche Bahl zugewählter Mitglieder Siz und zu stellen, in dem neben sämtlichen Landesverbandsporfigen bas ganze deutsche Bolt ohne Unterschied der Partei ein st ar Stimme haben. Es sollen dadurch die Auffassungen, wie sie im Lande es unbehagen gehe, würde er gana gewiß nicht zuviel die Grundlage der deutschnationalen Beltauffassung und Polisit Hugenbergs in der Deutschnationalen Volkspartei . Er Der Sinn dieser Beschlüsse ist die Dittatur fagen. Und wenn er hinzufügen sollte, daß das Schwimmholz bilden, auch in den Mittelpunti der Tätigkeit der Zentralorgane der ist einziger Borsigender. Er hat eine Reihe ber Außenpolitik, die mehr gefühlsmäßig eingestellte Masse, Bartei gestellt merben. Daraus ergab sich in Verbindung mit dem ficherer perfönlicher Anhänger in den Borstand fich von der bisherigen Richtung abzulösen beginnt, fo würde Wunsche nach einer Bereinfachung der Organisation bie Aufgebracht: Bang, Freitagh- Loringhoven, von Golbader, auch das den Tatsachen entsprechen. Solche Symptome ver benen forgfältige Beachtung derjenigen ausländischen Bo- war bisher ein felbftändiges Zwischenglled zwischen Parteivorsigenden Borstand eine fleinen Arbeitsausschuß ernennen, der sein hebung der bisherigen Instanz der Partetteitung. Diese Gürtner, Leopold, Quaah, Sieveting. Er wird aus dem litifer, benen es um die Fortsetzung des in Locarno begon und Borfiand. Der Parteivorligende hatte schon in feinen engeres Direitorium bilden wird. nenen Werfes ernstlich zu tun ift.
Wäre die rein vernunftmäßige Stellung der bisherigen deutschen Außenpolitif nicht so start, dann märe es aller dings heutzutage etwas schmer, fie gegen diejenigen zu rer. teibigen, die ihr ihren angeblichen totalen Mißerfolg" perrechnen. Auch wir können wahrhaftig nicht behaupten, daß die Sieger im Kriege die Welt wohl geordnet haben oder erge daß sich der Forilchritt zu einer neuen Ordnung mit Sieben mellenstiefeln nollzieht. Wenn mehr als zehn Jahre nach Cönig Kriegsschluß von dem Abrüstungsversprechen der anderen noch nichts erfüllt ist, wenn die Frage, was
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gen Regelung harrt, wenn weite Gebiete der gleichberechtigten und vertragstreuen Böllerbundsmacht Deutschland immer noch von fremden Truppen besetzt sind und wenn um das Recht Deutschlands , auf Räumung ein neuer elender Baragraphenstreit entfesselt wird, dann wird man in ganz Deutschland vergeblich einen Menschen suchen, der bereit wäre, der französisch - englischen Außenpolitik ein Loblieb zu fingen.
Dies im gegenwärtigen Augenblid auszusprechen, scheint ns Pflicht gerade derjenigen, die an der bisherigen Außen litit festhalten, weil fie feine andere sehen, die verinftigermeise ge ben werden könnte. Die Sozialdemoatifche Partet betennt sich auch heute noch zu ihr. Sie war die dieser Außenpolitik die Bahn gebrochen und sie ständig fördert hat, ganz gleichgültig, ob sie fich in der Opposition Der in der Regierung befand. Die Wahrheit, daß Europa es gesicherten Friedens bedarf und daß für ihn ein freundhaftliches Einvernehmen zwischen Deutsch and und Frankreich die erste, grundlegende Boraus bung ist, bleibt bestehen. Sie bleibt unberührt von den schwankungen der innenpolitischen Machtverteilung und von Nen Schwächen und Fehlern der Staatsmänner. Uns, die mir stets bemüht sind, die anderen zu ver17ehen, wäre es eine Erleichterung, wenn wir einmal einen ernünftigen Grund dafür erfahren könnten, warum ie Räumungsfrage auch heute noch als Barriere zwischen em deutschen und dem französischen Bolt stehen muß ler Belchem 3wed tann es bienen, daß Frankreich in einer Geste des Mißtrauens und der Feindschaft erstarrt ist, daß es, eile mit Léon I um zu sprechen, an dieser„ Entlave des Krieckges ges in einer Welt des Friedens" noch immer festhält? Das Schlimmste on diesem Zustand ist hoch, daß auch fein franKazösisches Interesse für seine Aufrechterhaltung sprint, daß er nur noch durch das Gesez der Trägheit, vas fejber auch für das Denten gilt, und die unbestimmte Angst vor jeder e2Beränderung aufrechterhalten wird. Das Schlimm te ist nicht, haß Frankreich seine Interessen vertritt das muß jedes Solt tun, und das darf feines dem anderen übelnehmen ondern daß es eine jo fchlechte Politif macht.
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Es gibt in Deutschland eine Minderheit, die diese schlechte olitit Grantreichs gern dazu benügt, um gegen die deutsch ranzöfifche Verständigung zu hegen. Es gibt eine große
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einleitenden Ausführungen die Bildung eines Arbeitsaus.. fchuffes des Borstandes angekündigt, ber als Organ bes Barteivorsianbes wie andere Ausschüsse aus seiner Mitte jeberzeit porfigenben bemnächst gebildet werden soll. Für die Parteigebildet werden fann und nach dem Borschlag bes Partei
figenden der Landtagsfrattionen dem Vorstand an, Graf Westarp ist ausgeschaltet. Wohl gehören die Voraber nicht der Vorsigende der Reichstagsfrattion, Die Konstruktion gegen. Bestarp springt in die Augen. sondern Herr Graef, der Bizepräsident des Reichstags.
Raas zum Zentrumsführer gewählt
Botum des Parteitags: Kaas 160, Joos 92, Stegerwald 42 Stimmen.
öln,& Dezember. ( Eigenbericht.)
Der Reichspatteitag des 3entrums steht unter dem Zeichen völliger Berwirrung. Unüberbrüdbare Meinungsverfchiedenheiten machten einen einheitlichen Vorschlag des Partelaus fchuffes zur Führerwahl unmöglich. Die Differenzen waren fo groß, daß nicht einmal der Parteitag am Sonnabend vormittag den ersten Punkt der Tagesordnung erledigen und zur Wahl des Borfihenden schreiten fonnte. Als dann bis nachmittags 5 Uhr immer noch feine Berständigung erzielt war, überließ man die Entfcheidung ohne Initiative dem Parteitag. Das Ergebnis ist eine geradezu tatastrophale Niederlage des Gewerkschaftsführers Stegerwald.
Bon den 400 Delegierten wurden insgesamt 318 gültige Stimmen abgegeben. Davon entflelen auf Saas 160, den Abgeordneten Joos 92 und auf Stegerwald 42 Stimmen. Ein erheblicher Teil der Delegierten hatte sich der Stimme enthalten, ohne daß der Borfihende davon irgend etwas mitteilte,
Mehrheit, die diese schlechte Politik bedauert und offen fri-| tifiert, um die deutsch - französische Verständigung über den legten Punkt hinwegzubringen, der für sie gefährlich ist. Für dieses Bestreben wirbt sie um Unterstügung nicht nur bei allen einsichtigen Franzosen, sondern bet allen Bolitikern, die auf den Gang der Dinge Einfluß haben. Es kann ihr darum auch nicht gleichgültig sein, wenn Herr Chamber. lain der französischen Bolitit auf einem falschen Wege folgt, fie auf ihm vielleicht noch vorwärtsdrängt, statt ihm freund schaftlichst zur Wahl eines bessern zu raten. Wer( o handelt, faßt die Aufgabe eines Locarno Garanten doch zu formal auf. Wir sehen den tieferen Sinn des Locarno- Ber trages darin, daß Deutschland und Frankreich zur Erhaltung des Friedens zusammenstehen und dabei von den Garanten unterstützt werden sollen. Das fann nicht geschehen, wenn aus dem Friedensmantel des Garanten vom einen zum andernmal die Uniform der Altierten hervorlugt.
Auch wenn die Alliierten tausendmal das juristische Recht" hätten, noch ein Jahr die zweite 3one, noch fechs Jahre die dritte belegt zu halten was mit durchschlagenden
Kaas nahm die Wahl unter demonftrativem Beifall feiner Anhänger an, obwohl er in allen Borverhandlungen immer wieder erflärt hatte, daß er die Führung der Partei mit Rücksicht auf seinen Gefundheitszustand nicht übernehmen könne. Mederschmetternd wirfte das Ergebnis auf die Anhänger von Siegerwald. Man hatte nach feinem bisherigen Auftreten felbft in seiner engsten Umgebung eine solche Niederlage nicht erwartet.
Siegerwalds Rechenschaftsbericht.
Die Sonnabendvormittagsihung des Zentrumsparteitages wurde, nachdem die. Wahl des Borfißenden verschoben worden war, mit einem Rechenschaftsbericht des Reichstagsabgeordneten Stegerwald malb zeigte offen, daß ein Teil des früheren Zentrums den Ueber3entrum und deutsche Politit" eingeleitet. Stegergang zur Republik nur widerstrebend mitmachte, daß bis in die Jezizeit noch sehr viele Zentrumsanhänger die neuen Reichsfarben innerlich nicht anerkennen mögen, daß vor allem auch die Ent
Gründen bestritten werden kann, auch dann würde die Aufrechterhaltung der Besatzung Unrecht und Unsinn bleiben: Unrecht, weil das angebliche Recht zur heutigen Situation nicht mehr paßt, und Unsinn, weil fein 3 wed sichtbar ist, ber durch die Anwendung dieses brutalen Mittels erreicht werden kann.
,, Zurüd die Kanonen!" hat nach Locarno Herr Briand in Genf ausgerufen. Die ganze Welt hat es in Rundfunk gehört und war Ohrenzeuge des brausenden Beifalls, mit dem die Versammlung diese Ankündigung aufnahm. Seitdem hat Herr Briand noch viele Reden gehalten, wie nur er sie halten fann, und die Welt war von ihnen entzückt. Bloß die Ranonen stehen noch immer da, wo sie gestanden haben. Wer nimmt es dem deutschen Volke übel, wenn es nur mit halbem Ohr auf die Gespräche von Lugano hört und mit gespannter Aufmerksamkeit nach den Kanonen im Rheinland und in der Pfalz blickt, die sich nicht von der Stelle rühren.
Schafft die Dinger endlich einmal wirklich weg!