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Nr. 581 45. Jahrgang
4. Beilage des Vorwärts
Aus den Bezirken.
Die Geschäfte des Herrn Beyendorff.
12. Bezirf- Steglit.
weitergereicht, während die zweite Beschwerde, die sich ausgerechnet gegen die Senfung des Grundwasserspiegels in Niederschönhausen richtet und Schadenersazansprüche daraus herleitet, einstimmig abgelehnt wurde. Bei dem Antrage des Be Kleinrentnet usw. aus Borbehaltsmitteln zu bewilligen, der angezirksamts, 14 000 m. für die Weihnachtsbescherung armer Kinder, nommen wurde, brad; ten die Wirtschaftsparteiler einen Zufazantrag ein, der verlangte, daß die zur Verteilung fommenden Waren nur bei Geschäftsleuten des Bezirts getauft werden dürfen. Dieser An der SPD - Fraktion, Annahme. Nachträglich wollte die durch den Strategen Menz so glänzend" geführte KPD - Fraktion, als diese wurde, die Zustimmung zurückziehen und verlangte allen Ernstes, der von uns auf ihr spießbürgerliches Berhalten cufmerksam gemacht Borsteher folle ihre Stimmen abziehen. Für die Kreis hebammenstelle wurden die Genoffinnen Flatau und ubig, in die 7 Wohlfahrtstommission ber Genosse Woltersdorf gewählt. Die Anträge, die verschiedene Berbeffe. rungen betrajen wurden einem fofort einzuberufenden Ausschußz überwiesen. Ferner fanden noch der KBD. - Antrag über anderweitige Unterbringung der Kranten in den Baraden bes Krankenhauses, barade in karow und die Inangriffnahme der Schulerweiterungsaußerdem die Anträge von uns über das Aufstellen einer Schul bauten in Heinersdorf Annahme. In Buchholz soll auf unseren Antrag in dem Altersheim für die Zwede eines Jugendheims ent sprechende Räume vorgesehen werden. Eine lange Geschäftsordnungsdebatte entstand, als ein Antrag der KBD. über das Kon fordot" nicht zur Berhandlung fam, da die bürgerlichen Parteien den Uebergang zur Tagesordnung beschlossen. Die armen Kommu niften! Sie hatten sich so sehr auf eine neue„ Entlarvung" der bösen SPD gefreut.
Die Bebauung des sogenannten Industriegeländes zwischen Teltowlanal und Siemensstraße am Stegliger Hafen gab den linten Graftionen Gelegenheit, in die recht eigenartigen Brattifen des Begirtsamtes hineinzuleuchten. Die Firma Loewe Radio will hier einen größeren Fabrifbau qufführen, der mehreren tausend Arbeitern Unterfunft geben wird. Auf der anderen Seite fühlen sich die dortrag fond mit den Stimmen der Kommunisten, gegen die Stimmen tigen Billenbesizer durch den Fabrifbau belästigt und haben eine Action unternommen, die von dem früheren Bürgermeister von Lantwiz Beyendorff, Mitglied der Deutschen Bolkspartei, ge fühit wurde. Es gelang ihm auch, die Verhandlungen ein Jahr hinauszuziehen. Nachdem die Firma Loeme das Material ihrer Berhandlungen mit Herrn Benendorff zur Kenntnis der linken Frat tionen gebracht hatte, ist plöglich die Erlaubnis zur Bebauung gegeben worden, ble jedoch ein 50 meter breites Schußgebtet an der Siemensstraße vorsicht. Die Antragsteller der KPD. sind der Meis hung, daß diese Anordnung unter Ausschaltung der Tief baudeputation und der Bezirksverordnetenfraktion auf Be treiben des Bezirksamtes und der genannten Persönlichkeit aus Lantwig geschehen ist. Marquardt( KPD .) fonnte Briefe vorlegen, in denen Begendorff sich der Firma Loewe gegenüber bereit erflärte, gegen entsprechende Provifionen die Intereffen ber Billenbefiger zu vertaufen. Nur an der Höhe der Forderungen dieses eigenartigen Geschäftsmannes haben sich die Ver. bandlungen zerschlagen, die die Antragsteller mit Recht als Kor. ruption bezeichnen. Betretenes Schweigen herrschte bei den Bertretern der Deutschen Volkspartei über die Geschäfte ihres Mitgliedes. Bohl fuchte man die Ansprüche der Lantwißer Billenbefiger zu ver teidigen, die ein Recht hätten, sich ihre Gartenstadt nicht durch lärm törende Fabriken verderben zu lassen, auch die Verdienste" des Herrn Beyendorff wurden eingehend gewürdigt. Aber es waren doch recht lahme Rechtfertigungen und man befürchtet den Standal nach außen. Magistratsbaurat Bolgt versuchte nachzuweisen, daß bei der Aenderung der Bauerlaubnis es sich nur um eine Aus. führungsbestimmung Baupolizeiordnung handele. Das konnte jedoch die Borwürfe nicht abschwächen, denn Bürgermeister Se mbrigti ist ja Borfigender ber Baupolizei. Selbstverständlich vertrat der Bürgermeister die angeblichen privat rechtlichen Einsprüche der Billenbefizer, fand auch Borte zur Berteidi gung seines Kollegen a. D., dessen Privatgeschäfte niemandem etwas angingen. Bezirksverordneter Lier( SPD .) wies auf den Widerspruch in den Erklärungen des Bürgermeisters hin, denn in anderen Fällen mare bei Wenderungen der Bauverordnungen auch den Bezirksverord wäre neten Mitteilung gemacht worden Bezirksverordneter Schwarz begrub die heifle Angelegenheit, indem er sie durch einen Abänderungsantrag in die Tiefbaudeputation vermies. Eine ebenfalls fumpfige Angelegenheit betraj die Senkung des Baugrundes in der Birtbuschstraße. Erst durch unsere Veröffentlichung im„ Vorwärts" gelangte der Vorfall zur Kenntnis der Bezirksverwaltung. Von den Bezirksverordneten wurde ein Bericht gefordert, inwieweit die Sicherheit der Fundamentierungsarbeiten des Neubaublods garantiert terben fann, Nach beta fehr erschöpfenden Bericht der Baupolizei fcheint die Gefahr ja munmehr beseitigt zu fein.
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Die armen Kommunisten H 19. Bezirt- Pankow.
Eine Frau folle geehrt werden...
20. Bezirf- Rein dendorf.
In der letzten Bezirksverfammlung wurde die Anfrage der bürgerlichen Frattion betr. Bertellung von Werbeschriften für den sozialistischen Schülerbund gelegentlich der Verfassungsfeier beantwortet. Der Dezernent der Schulverwaltung erklärte, daß es dem Bezirksamt nicht möglich fet, auf einem öffentlichen freien Blaz berartiges zu unterbinden. Es sei vielmehr Aufgabe eines jeden Lehrers, auf feine Klasse zu achten. Die Ers klärung wurde ohne eine Aussprache entgegengenommen. Dann sollte nach einer Vorlage des Bezirksamts das am 1. April d. J. in städtiste Berwaltung gefommene Brivatlygeum in Hermsdorf den Namen Luise Otto Lyzeum erhalten. In der Borlage wor Quise Otto als diejenige Frau gewürdigt, die nach den Märzstürmen des Jahres 1848 den Befreiungstampf der Frau einleitete. Durch ihre sozialen Dichtungen und ihr Streben nach Freihet hat Luise Otto es verdient, daß ihr in der deutschen Republik ein ehren des Andenken bewahrt wird. Ein Bertreter der bürgerlichen Fraktion wies darauf hin, daß sie nicht zustimmen würden, wenn hier ein folder politischer Name gewählt werden folle. Trng des Hinweises bes Dezernenten der Schulverwaltung, daß der Name im Ein verständnis mit dem Propinsialfoulfollegium gewählt fel. und daß es sich um den Namen einer Frau aus dem bürgerlig demotratifchen Lagerhandele, beantragte die bürgerliche Frattion, eine allgemeine Menderung der Namen der höheren Schulen des Bezirts vorzunehmen. Dieser Antrag wurde abgelehnt. Ein Antrag der Kommunisten, den Namen Rosa- Lugem. burg- Lnzeum zu wählen, wurde abgelehnt. Bei der Abstimmung für die Borlage des Bezirksamts war ebenfalls eine Mehrheit zu erreichen, da nur die Demokraten mit unserer Fraktion stimmten. Um das notwendige Gelände für eine Erweiterung ber 5. und 9. ( weltlichen) Schule in Reiniendorf- Beft zu erhalten, stimmte die Bezirksverfammlung dem Anlauf des Nachbargrundstüdes zu.
Die legte Bezirksversammlung erhielt von der Entscheidung bes Oberpräsidenten Kenntnis, nach der das von unserem Genossen Burkhardt gegen fidh felbft beantragte Disziplinarner fahren nichts gegen ihn Belastendes ergebe. und daher eingestellt sei. Der Wirtschaftsparteiler Staber nahm die Gelegenheit mahr, um alle durch das Verfahren abgestellte Borwürfe gegen unseren Ge stoffen zu miederholen und behauptete, der Oberpräsident habe so ent. chieben, weil er Demofrat und ein Freund der Sozialdemokratie fet. Unterstüßt wurde dieser saubere Im Bezirt Reinidendorf ift in ben renonierten Räumen in der Herr hurch feinen Barteifreund Stadtverordneten und Lehrer Bfi marttraße Ede Balberfeestraße eine Stadtbücherei ner, der unter Bemeis ftellte, baß aus der großen Bahl der Dilai entftanben. Die feierliche Cinmeihung durch das Beatrtsamt und die plinarverfahren, die anhängig gemacht werden, nichts herausfäme. aurſtändige Deputation war am 19. November. Stadtrat Genofle Der von uns geftellte Antrag, ber Erleiterungen für euente bemerkte in feiner Ansprache, daß das Bolfsbüchereimelen bezieher pon Gas und Balser forbert, wurde gegen die in Deutschland noch vielfach gegenüber anderen Ländern zurüd Stimmen det kommunisten angenommen. 3met Be geblieben ist, und wies auf den großen Wert der Selbstbildung hin. werben, davon eine, die fich gegen die stiefmütterliche Behandlung Der anwesende Direttor der Berliner Stadtbibliothef versprach im des Eisenbahnverkehrs nach Bernau richtete, murde befürwortend Rahmen der verfügbaren Mittel tatkräftige Unterstügung für eine
Gonntag, 9. Dezember 1928
gedeihliche Weiterentwidlung. Die anschließende Besichtigung zeigte neben dem hellen, geräumigen Ausleihraum einen Bestand pon über 8000 Banden aus der unterhaltenden und wissenschaftlichen Literatur. Die lesefreudige Bevölkerung des Bezirks wird es begrüßen, daß diese Bücher auch durch die kleineren örtlichen Büchereien bestellt werden können. Ebenfalls werden bereitwilligst Bücher aus der großen Berliner Stadtbibliothek übermittelt.
Genoffe
Der Dezernent des Berliner Wohnungswesens, Czeminsti, sprach vor turzem in einer stark besuchten Mitgliederversammlung des 1. Streises( Mitte ) im Hadeschen Zählung im Monat Mai waren 10 Proz. aller Berliner Familien Hof über das Berliner Wohnungsbauprogramm. Nach der letzten ohne eigene Wohnung. Entgegen der Behauptung, daß in Berlin zur Behebung der Wohnungsnot nichts geschehe, sei festgestellt, daß seit 1924 in Berlin aus Mitteln der Hauszinssteuer 95 000 Wohnungen neu gebaut wurden. Der Hauptanteil der zu bauenden Wohnungen muß auf Klein- und Kleinstwohnungen entfallen, weil nach den Aufstellungen der Wohnungsämter rund 90 Broz. der Wohnungsuchenden ftens 24 000 bis 25 000 Wohnungen jährlich aus der Hauszinssteuer dafür vorgemerkt find. In den kommenden Jahren werden mindeerstehen, rund 8000 Wohnungen werden aus anderen Mitteln gebaut werden können, so daß wir jährlich mit einem Zuwachs von etma 32 000 Wohnungen rechnen. Wenn wir das Wohnungsbauprogramm der nächsten Jahre burchführen wollen, müssen wir uns dringend Dor einer Berzetielung hüten! Wir haben Spiel und Sportpläge in großer Zahl geschaffen, haben Turnhallen und Badeanstalten gebaut. Wir haben uns aber nicht genügend auf den Wohnungsbau fonzen triert. Ich bin ein Freund der sportlichen Betätigung, ich halte es aber für wichtiger, gesunde Wohnungen zu bauen, in denen die Menschen mehr als die Hälfte ihres Lebens zubringen, als Sport einrichtungen zu schaffen, in denen sich die Menschen nur wenige Stunden in der Woche aufhalten und deren günstige Wirkungen durch die ungünstigen Wohnungsverhältniffe illusorisch gemacht werden. Die Ausführungen wurden mit reichem Beifall aufgenommen. In der Aussprache famen u. a. die Genossen Adolf Hoffmann und hältnisse der Berteilung der Hauszinssteuer behandelten. Dr. Siegfried Weinberg zu Wort, die die ungefunden Ver
Kreismitgliederversammlung Ziergarten.
In einer start besuchten Mitgliederversammlung des 2. Kreifes ( Tiergarten) sprach Genoffe Ulrich über die Aussperrung im Ruhr gebiet . Er erinnerte ant das 700- millionen- Gejchenf bes Reiches an die Unternehmer und wies nach, wie die mit diesen Millionen durchgeführte Rationalisierung der Betriebe zu einer gewaltigen Produktionssteigerung führte, obgleich die Be legschaften verringert wurden Troßdem wiejen die Unternehmer bei Lohnforderungen immer darauf hin, daß eine Erhöhung der Löhne nicht möglich wäre, weil diese Ausgaben von der Industrie nicht getragen werben tönnten. Der lange genährte Haß gegen die Sozialgefetzgebung muste zu dem von langer Hand vaereiteten Arbeitstampi an der Ruhr führen. Scharfe und bittere Kritit übte der Mebner an dem Vorgehen des Reichstanzlers Genoffen Hermann Müller , der ohne Fühlungnahme mit Partei und Gewerkschaften gehandelt habe. Man müsse hier geradezu von einer Preisgabe des Schiedsspruchs fprechen, was gleichbedeutend sei mit dem Rüdzug Der Staateautorität vor einer unbotmäßigen Herrentaste. Diese Nichtaufvedterhaltung bes Schiedsspruchs tonne sich für die Gemertschaften und die Arbeiterschaft Deutschlands noch folgenschwer aus. wirken. In der darouf folgenden Diskussion waren es u. o. Genosse Aufhäuser und Genoffin urm, die von unseren Ministern Sicherheiten gegen eigenmächtige, Partet und Gewerffchaften schä bigende Maßnahmen verlangten. Aufhäuser nerlangte, daß por Absoluß der tommenden Koalitionsverhandlungen auch den Bartei genoffen Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben wird. Die folgende Resolution wurde einstimmig angenommen:
die Haltung des Reichsfabinetis im Eisenfonflitt und fordert den Die Kreismitgliederversammlung des 2. Kreises mißbilligt Bezirtsvorstand von Groß- Berlin auf, schnellfiens eine Funktionär. verlammlung einzuberufen, um rechtzeitig zur Bildung der großen Roalition Stellung nehmen zu fönnen."
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