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(24. Fortsetzung.) Einen Augenblick zitterte ihre Stimme, aber mit einer außer- o: bentlichen Willensanstrengung riß sie sich zusammen. .Leben Sie wohl, Jim." Mit diesen Worten verließ sie das Zänmer. Er war verwirrt und betäubt. Ihre Verachtung traf ihn wie «in Peitschenhieb, und die Ungerechtigkeit ihres Urteils mochte ihn sprachlos. Einen Augenblick fühlt« er Aerger und Zorn in sich aussteigen, aber er überwand sich. Nun tonnte er gehen, denn er hatte nun keine Hossnung mehr, sie wiederzusehen. Sie hätte sein« Erklärun- gen ja dach nicht angenommen, selbst wen» er ihr olles gesagt hätte. 28. Ein« Entscheidung naht«. Digby Graot war viel zu vernünstig. um die Anzeichen nicht zu verstehen. Seit zwei fahren stand er in Verhandlungen mit einem Land- agenten in Brasilien und hatte den Kauf einer großen Plantage soweit gesördert, daß er jeden Augenblick abschließen konitte. Durch allerhand Machinationen hatbe er schlmi die Identität seiner Person als Käufer nicht bekannt werden lassen. Aus diesen ungeheuren Ländereien wollt« er«in herrliches Leben sichrem- E» war möglich, daß er nicht fliehen mußte, und in diesem Fall war der Aufenthalt aus seinen großen Besitzungen in Südamerito«ine angenehme Ab- wechslung von dem ewigen Einerlei des Londoner Gesellschaft»- lebens. Er war fest entschlossen, Eunice Welda» mit sich zu nehmen. Sie sollte wenigstens«in Jahr lang dieses Leben mit ihm teilen. Was nachher wurde er zuckt« die Schultern. Auch früher waren ihm schon Frauen begegnet, hotten ihn stark angezogen, dann ge- langweilt, und schließlich waren sie wieder aus seinem Gesichtskreis verschwunden. Wahrscheinlich würde Eunice denselben Weg gehen, aber darüber mußt« man sich ja im Augenblick den Kops nicht zerbrechen.» Die Morgenstunden gingen zu langsam für Jim vorüber. Der Geschästeführer sollte um ein Uhr kommen, und Jim wartete auch pünkUich tun diese Zeit in dem äußeren Bureau der Schifsahrts- gesellschast. Der Zug mußte aber Berspätung gehabt haben, denn es war schon über zwei, als der Ersehnte ankam. Ein Träger mit einem großen Paket degleilete ihn. Jim wurde sofort in da» Privatbureau gebeten. Wir haben das Logbuch derBattledore' gesunden, ober nun habe ich das Datum vergessen" Es war der 2l Juni." Dos Logbuch log offen aus dem großen Tisch, und es lag eine eigemümliche Spannung über dem altertümlichen Bureau. ,�)icr!" sagte der ein« der Portner.DieBattledore" ver- ließ Tilbury um neun Uhr vormittags bei abnehmender Flut, Wind Ost-Süd-Ost, See ruhig, etwas rnbelig!" Er las weiter.Ich glaub«, jetzt kommt das, was Sie brauchen." Es war einer der dramatischsten Augenblicke im Leben Jims. Nach einigen einleitenden Worten kam der alte Herr plötzlich zu der Eintragung, die so wichtig für die Frau war. die Jim mehr als sein Leben lieble. Schwer« Neblbänk«, Gcichwinbiqkeil um 11.50 Uhr aus die Halste reduziert. Um 12.10 Uhr Geschwindigkeit aus ein Viertel abgestellt, öbermaat Bostm berichtete, daß wir kleines Ruderboot in den Grund gebohrt haben, und daß eik zwei Personen im Wasser geschen hat. Matrose Grand, ein tüchtiger Schwimmer, geht über Bord und rettet ein Kind. Zweite Person nicht gefunden. Später Geschwindigkeit wieder vergrößert, versuch gemacht, nach Dungeneß

zu signalisieren. Wetter zu diesig für Flaggensignale" damals hatte man noch kein« drahtlose Verständigung, Mr. Steele." Jim nickte. Geschlecht des Kindes werblich, Alter scheinbar erst einig« Monaie. Kind der Stewardeß übergeben." Eintragung folgte aus Eintragung, aber das Kind wurde nicht wieder erwähnt, bis der Dampfer in Funchal einlief. .Liegt auf der Insel Madeire." erklärt« der ältere Herr.An- kunft in Funchal sechs Uhr morgens. Dem Britischen Konsul die Rettung des Kinde» gemeldet. Konlul verspricht nach London zu drahten." Die nächste Eintragung war in Dakka gemacht Ein Hofen an der Westküste von Afrika , französisches Pro- iektorat," erklärt« der Mann wieder.Telegramm vom britischen Konsul ii» Funchal erhalten mit der Mitteilung, daß der Londoner Polizei kein Kind al» vermißt gemeldet wurde." Drei Tag« vor der Ankunft in Kapstadt war wieder ein« für Jim interessant« Eintragung gemacht worden. Mr. Welda«, ein Einwohner von Kapstadt , der mit seiner Frau «ine Erholungsreis« macht, bot an, das Kind zu adoptieren, dos wir am 21. Juni aus der See retteten, da«r kürzlich sein eigenes Kind verloren hat. Mr. Weldon ist dem Kapitän persönlich bekannt, ferner ist sein« Identität durch mehrere der Passagiere bestätigt. Das Kind wurde ihm zur Pflege übergeben unter der Bedingung, daß die Angelegenheit den Behörden in Kapstadt gemeldet werden sollte!" Eine vollständig« Beschreibung der Größe, des Gewichtes, der .Haut-, Haar- und Augenfarb« des kleinen Wesens folgte, und unter der RubrikBesondere Merkmale" stondtNarbe am rechten Hand- gelenk, Zchisssarzt meint, daß sie van einer Brandwunde herrührt." Jim atmete tief. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie dankbar ich Ihne» bin. mein« Herren. Sie l>ab«n mir die Mittel in die Hand gegeben, ein grttßes Unrecht wieder gutzumachen. Auch das Kind ist Ihnen zu großem Dank verpflichtet, es ist allerdings inzwischen eine erwachsene Frau aus chm geworden. Es ist möglich, daß wir Sie bitten müssen, dieses Logbuch bei Gericht vorzulegen. Aber ich hoffe, daß die Rechtsansprüche unserer Klienttn so klar zutage treten, daß es nicht zu einer Verhandlung kommt." Er ging die Threodneedl« Street hinunter. Er brauchte frisch« Lust. Di« Tatsache, daß er, während er ein vermögen für Eunice gewonnen hatte, selbst da, größte Glück oerloren hatte, stört« seine Freude nicht. Er hatte eine oberflächlich« Kopie der Eintragungen des Log buches gemacht und legte dieses Schriftstück, ohne ein Wort zu sager. vor Mr. Salter auf den Tisch. Di, Augen des Rechtsanwaltes leuchteten beim Lesen aus. Die Angelegenheit liegt vollständig klar. Dos Logbuch beweist die Identttät von Lady Marys Tochter. Ihre Nachforschungen find also nun zu Ende?" Noch nicht ganz," lächelle Ii»'..Wir müssen erst noch Jan« Groat und ihrem Sohn da, Erbe entziehen. Und außerdem müssen wir Miß Danton zu überreden versuchen, da» Haus von Mr. Groat zu verlassen." ,Ln diesem Fall« ist vielleicht der Rat eines älteren Mannes wirkungsvoller als der Ihrige, mein Junge." jagte der Rechts- anwalt und erhob sich. ,Lch werde Sie begleiten." Ein neue» Dienstmädchen öffnet« ihnen, und Digby erschien sofort in der Tür seines Arbeitszimmers. Ich möchte Miß Weldon sprechen," sagte Mr Salter. Digby wurde steif und formell bei seinem AnblitK. Er hätte

sich noch unsschanee gefUHtt, n»en> HWa» Wchche Botscha� er zu überbringen hatte. Digby sah dem allen Mann in» Gesicht, ab« Jim Klaubt«, i» seiner ganzen Haltung Ungewißheit und Angst zu entdecken. Es tut mir leid, daß Sie Miß Weldon nicht sprechen können/ erwiderte Digby langsam.Sie ist heute früh mit meiner Mutter nach Frankreich gefahren und ist in diesem Augenblick wahrjchein- (ich schon in Paris ." Dos ist ein« verdammt« Lüge," sagte Jim ruhig. 29. Die beiden Männer, die einander tödlich haßten, standen sich gegenüber. Sie lügen," wiederholle Jim.Miß Weldon ist entweder hier in diesem.Hause oder sie ist zu Ihrem verdammten Landsitz nach Somerset gebrocht worden!" Digby Groat war weniger durch Jims heftige Beleidigungen als durch die Gegenwart des Rechtsanwalts au, der Fassung ge- bracht. Sie geben sich also zum Werkzeug dieses erpresserischen Men- schen her," wandte er sich höhnisch an Mr. Salter.Ich dachte,«in Mann von Ihrer Erfahrung würde es ablehnen, sich von einem solchen Burschen zum Narren holten zu lassen. Iedensoll»," sagte er zu Jim,wünscht Miß Weldon nichts mehr mit Ihnen zu tun zu haben. Sie hat mir von dem Streit, den sie mit Ihnen gehabt hat. erzählt, und ich muß wirklich sagen, daß Sie sich sehr schlecht gegen sie benommen haben." Digby log, das wußte Ilm sofort. Eunice hätte ihm niemals ihr Bertrouen geschenkt. Welches Interesse haben Sie denn an Miß Weldon?" irogie Digby den Rechtsanwalt. ..Ich interessiere mich nur rein menschlich für sie," erklärte der olt« Salter.-. Jim war von dieser Aeußcrung betrosfen. Aber begann er. Ich glaube, es ist besser, wir gehen, Steele," unterbrach ihn der Rechtsanwalt und sah ihn verstohlen und warnend an. Warum hoben Sie ihm denn nicht gesagt, daß Eunice die rechtmäßige Erbin des Dontonschen Vermögens ist?" fragte Jim. als sie m einiger Entfernung von dem Haufe waren. Nehmen wir einmal an, alle Ihre Belürchtungen wären wahr," erwiderte der Anwalt liebenswürdig,nehmen wir einmal an, daß dieser Mann tatsächlich ein solcher Scksttst ist, wie wir glauben. Das Mädchen ist doch jetzt in seiner Gewalt. Was würde die Folge davon sein, wenn ich ihm erzählte, daß Eunice Weldon ihm die ganze Erbschaft streitig machte, daß ihr selbst dieses Haus gehört« und er vollständig arm und ruiniert sei?" Jim biß sich aus die Lippen. Sie haben vollkommen recht," sagte er kleinlaut.Ich bin immer zu hitzig und unbesonnen." Solange Digby Groat nicht weiß, daß ihm Gefahr von Eunice droht, ist sie verhältnismäßig sicher. Aus jeden Fall ist sie nicht in Lebensgefahr. Wenn er erst alles erfährt, was wir wissen, ist sie dem Tode geweiht." Jim nickte. Dann glauben Sie also, daß sie in wirklicher Gefahr ist?" Ich bin davon überzeugt, daß Mr. Digby Groat nicht vor einem Morde zurückschrecken wurde, wenn er dadurch sein Erbe retten kann," sagte der Rechtsanwall schroff. Sie sprachen nicht mehr, bis sie in das Bureau in der Marl - borovgh Street kamen. Dort lieh sich Jim mit einem Scuszer in den Sessel fallen und bedeckte das Gesicht mii den Händen. Es scheint fast so, als ob wir machtlos wären," sagt« er bitter. Aber, Mr. Salter, das Gesetz ist doch noch größer als Digby Groat. Gibt es denn keine Handhobe, ihn durch ein« Anklage vor Gericht unschädlich zu machen?" Der alte Septimus Satter rauchte selten in seinem Bureau, aber heute nahm er sein« Meerschaumpjeise au» einer Schublad« seines Schreibtisches heraus, wischte sie sorgfältig an seinem Aermel ab und füllte sie longsam und mit unerschütterlicher Ruh« mit Tabak. Dos Gesetz, mein Junge, ist größer als Digby Groat und größer als Sie oder ich. Manchmal lachen Leute, die es nicht ver- stehen, darüber, manchmal machen sie sich darüber lustig, im all- gemeinen illichen sie darüber. Aber wenn das Gesetz und die Recht- sprechung auch nicht schnell arbeiten, so sind sie doch wie die Mühle. die nur langsam, ober furchtbar klein mahlt. Dos Gesetz beschränkt sich nicht aus Verhoitungs- und Durchsuchungsbefehl«, es hat tau- send Waffen, mit denen es Betrüger und Bösewicht« niederschlagen kann. Und alle diese Wafsen sollen gegen Digby Groat angewandt werden!"(Fortsetzung folgt.»

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