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Nr. 591 45. Iahrgang
2. Beisage des Vorwärts
Sonnabend, 15. Dezember 1925
Kämpfe in der Photoindustrie. Bekommen wir auch eine monopolistische Photowirtschast?
Vor einigen Monaten wurde in Berlin   in der Leipziger Straße  das erste deutsche Verkamsgeschöft derameritanischenKodat- 0e felis dja st eröffnet; man sprach davon, daß dieser Konzern die Absicht habe, in Deutschland   nicht weniger als 2-tO Verkaufs- Geschäfte einzurichten. Es erhob sich«in Protest der deutschen Photohändler, die in diesem direkten Absag durch eine große Pro- dukttonssirma sich schwer geschädigt suhlten. Dieser Vorgong wirst ein Licht aus die sich seit einiger Zeit in der photographischen In- dustrie vorbereitenden Neugruppierungen, die einen internationalen Eharakter haben und im Lause der Zeit von großer Bedeutung werden können. Abgesehen von solchen Versuchen, unter Ausschal- tung des Handels photographische Apparate und Bedarfsartikel un- mittelbar an die Kunden abzusetzen, schließen sich in Deutschland   und in anderen Landern die wichtigsten Produzenten zusammen, und es sind insbesondere zwei Gruppen, die eine außergewöhnlich« Ex- pansionslust zeigen: von amerikanischer Seile die Kodak-Gesellschaft, von deutscher Seile der 2. G. Jarbeo-Truft. Die Herstellung photographischer Artikel gehört teil» zur opti- schen und feinmechanischen Industrie, teil» soweit«s sich um photographische Platten, Filme, Papiere usw. handelt zur phato- t Ahnischen Industrie, einem Industriezweig, an dem verschiedentlich auch das große chemisch« Kapital interessiert ist. Vor dem Krieg« galt die photogrophisch« Industrie in Deutschland   als besonders hochentwickelt, und rund 60 Prozent der damaligen Produktion gingen ins Ausland. Auch heut« ist der Anteil der Ausfuhr kaum niel geringer als damals. Jedoch scheint die Zeit, wo«in« ganze Anzahl selbständiger Unternehmen in freier Konkurrenz neben- einander arbeiten, allmählich auszuhören. Eine besonder« Rolle innerhalb diese« Industriezweig«« spielt die Rohfilmherst«llung. die sich entsprecheich dem wachsen- de» Bedarf der Splelfilmindustri« gegenüber der Dortrieg»z,st stark vermehrt hat. Hier ist, ebenso wie bei der Herstellung photo- graphischer Apparate, die Eastman Kodak Co. die größte Pro- duzentin der Erde. 2luf diese Gesellschaft einschließlich ihrer Unter- gesellschaften in anderen Ländern entfällt mehr als die Hälfte der Weltproduktian, etwa ZOO bis 600 Millionen Meter Rohfilm. Die nächstgrößte Gruppe ist die I. G. F a r b« n t n d u st r i« einschließlich der mit ihr in den Vereinigten Staaten   zusammen- orbeitenden Agfa   Ansco-Srupp«: ihre Gesamtproduktion wird, nachdem in den Bereinigten Staate« ein neuer Großbetrieb eröffnet morden ist, insgesamt mindesten« ZOO Willionen Meter be- tragen. Auf all« übrigen Produzenten der Erde entfallen zusammen höchstens 150 bis 200 Millionen Meter. Wie au, diesen Ziffern hervorgeht, ist die Vorherrschaft der beiden hauptsächlichsten Großproduzenten sehr stark. Die Eastman Kodak Eo�  die mit etwa 27 Millionen Dollar(120 Millionen Mark) Aktien- kapital arbeitet, besitzt nicht nur in den Vereinigten Staaten Fabrikationsunternehmungen, sondern auch in Kanada  (Toronto  ), in Australien  (Melbourne  ), in England(London  ), in Japan  (Osaka  ). Perschiedentlich bestehen spezielle Absatzgescllschasten. so für Argen- tinien. Brasilien   und Mexiko  , von besonderer Bedeutung ist in den letzten Jahren da, U« bergreifen diese- amerikanischen Kon- z-rn, auf den europäischen   Kontinent. In Deutschland  wurde die Kodak A.-G. gegründet, deren Kapital in rascher Folge von 1 auf 10 Mllionen JKark erhöbt wurde. Es fanden Derhand- lungen mit der zweitgrößten deutschen   Gruppe, dem Z e i ß- I k o n- Konzern, statt, die aber offenbar zu leinem Ergebnis führte u Jedoch übernahm die Kodal-A.-G die Glanzfilm A.-G. in Köpenick  , die über«In« moderne und leistungsfähige Anlage zur Rohfilmherstellung verfügt. In Frankreich   hat sie ebenfalls Fuß gefaßt, indem sie der P a t h«- G ru p p« die Produktionsinteresten «ruf dem Rohfilmgebiet ablauft«. Die 2. G. Aarbenindustrie(Abteilung Agfa  ) hat diese Offensive der Sodak-Sesellschast vlit wichtigen Gegen- maßnahmen beantwortet. Sie vergrößerte ihre Produttians- isteresien durch den«auf der Qignose Film S. m. b. H.(9toh>
filmherstellung), übernahm in München   die Kamerasabnk 2L H. Rietzschel G. m. b. H. sowie vor kurzem das Münchener  Fabrikgebäude der Firma W. Sedelbauer, wo in großem Umfang Massenfabrikation billiger photographischer Apparate stattfinden soll. Don ganz besonderer Bedeutung war jedoch, wohl zur Sicherung ihres beträchtlichen Rohfilmabsatzes aus dem amerikanischen   Markt. die Aufnahme von Produttionsinteressen in den Vereinigten Staaten  . Dar einigen Monaten wurde die Bertriebsabteilung der Agfa   in New York   mit einer amerikanischen   Produktionsfirmo. der Ansco Photoproducts Inc.. zu einer neuen Gesellschaft unter dem Namen Agio Ansco Photoproducts Co. mit einem Kapital von 7 Millionen Dollar verschmolzen. Die Leistungsfähigkeit der Ansco betrug bei der Uebcrnahme etwa 45Millionen MeterRohfilm jähr- lich, nunmehr geht«in neuer Betrieb mit einer Leistungsfähigkeit von ebenfalls 4S Millionen Metern seiner Dollendung entgegen. Außerdem stellt dos Unternehmen auch andere photographische Ma- terialien, auch Photoapparate, her, verfügt über eine Stick- stosfanlagejjnd hat Verkaufsorganisationen In verschiedenen ameri- tonischen Städten, u. a. auch in Hollywood  , dem Zentrum der amerikanischen   Spiclsilmindustrie. 2n Deukschlomd spielt neben dem 2.<0- Aarben-Trust der ZeifjOkon-fionjern eine große Rolle. ein Konzern, an dem dke Firma Zeiß.Iena stark beteiligt P und der die größten deutschen   Kameraproduzenten umfaßt, nämlich die Firmen Ica. Ernemann. Goerz und Contesse-N�tel. Dieser Zu- sammcnschluh erlaubt« eine scharf« Rationalisierung. Verminderung der Kaineratypen, Verkleinerung der Belegschaften usw. Das Aktien- kapital dieses Dresdener   Konzerns betrögt jetzt IS Millionen Mark. nachdem das Kapital einer weiteren Firma, der A.-G. Hahn für Optik und Mechanik in Kassel  , übernommen wurde. Aus dem Ge- schäftsbericht der Zeiß-Jkon-A.-G. geht ein« Steigerung des Umso tzes auf ollen Gebieten hervor: u. a. werden gegen- wärtig im Monatsdurchschnitt 600 Kinoapporate hergestellt. Trotz der Konzentrierung eines erheblichen Teil» der deutschen   Kamera- Produktion durch die I. S. Farben und Zciß-Ikon gibt es in Deutsch  - land noch rund SO meist kleine Kamerafabriken. Im allgemeinen scheint bisher der Borstoß der Kodak-Grupp« für die deutsch  « Industrie nicht sehr gefährlich gewesen zu sein, denn die Außenhandelsstotistik zeigt einerseits einen Rückgang der Einfuhr photographischer Apparat«, andererseits eine Steigerung der Aus- fuhr, insbesondere noch einigen europäischen   Ländern wie Oester- reich und der Schweiz  . Rene Produktionen. In der letzten Zeit werden von der Photoindustrie eine Anzahl Neuerungen auf den Markt gebracht, von denen die Unternehmen sich gut« Erfolge versprechen, so j. B. Schmalfilmapparate für den Amateurgebrauch(d. h. für Liebhaberphotographen, nicht für die Berusskinematographie). Eine weitere Neuerung ist die Her- stellung farbiger Photographien. Nachdem die Versuche hierzu schon seit Jahren gemacht worden sind, hat die amerikanische  Kodak  -Gesellschaft in ihrer Stammfabrik in Rochester   die Produktion nach dem Keller-Dorian-Patent aufgenommen, und es ist beabsichtigt, diese Produktion später auch in den ausländischen Untergcsellschasten einzurichten. Vor einigen Monaten wurde außerdem von englischem Kapital in London  «ine Gesellschaft gegründet, die ein Patent auswertet, wonach es mit Hilfe besonderer Filme möglich sein soll, mit jedem beliebigen Photoapporat farbige Aufnahmen zu machen. Von erheblicher Bedeutung ist schließlich auch die in der letzten Zeit viel erörterte Herstellung von Photogrophenautomatcn (Photomaton usw.). doch schädigt diese neue Industrie in erster Linie die Berufsphotographen, nicht aber die Produzenten van Photoapparaten und Photomaterialien. Nachdem, wie diese Uebersicht zeigt, die Vorherrschaft in der photographischen Industrie bei einigen wenigen Großpro- duzenten konzentriert ist. widr sich zweifellos die Zusammen- schluß- und Expansionsbewegung noch weiter fortsetzen, und die Bildung monopolartiger Organisationen auch auf diesem Pcoduktionsgebiet liegt durchaus im Bereich der Möglichkeit. h.
tuiöt 1929 ein Kaliverschrffungslager mit den nötigen Transport- anlogen fertigstellt, das vom Kalisyndikat pachtweis« auf 30 Jahre übernommen wird. Der Bau, dessen Kosten etwa 6 Mil- Korten Mark betragen, war schon Ende d. I. so weit fortgeschritten, daß das Kalisyndikat ihn bereits am 1. Dezember übernehmen konnte. Die Leistungsfähigkeit der Gesamtanlag«, die in ihren Ausmaßen etwa der vor wenig Monaten eröffneten Har- burger Anlage entspricht, erreicht b« der Verschiffung bi? zu 5000, Tonnen Tagesleistung, verteilt aus zwei Seeschiffe.
Sie konnten zusammen nicht kommen... Keine Einigung zwischen Hapag und Lloyd. Die vor mehreren Monaten angebahnten Verhandlungen zwischen den beiden größten deutschen   Schiffahrtsuntemehmungeii, der Hamburger  H a p a g" und den: Bremer.Lloyd", die auf eine Interessengemeinschaft abzielten, sind jetzt endgültig ab- gebrochen worden. Die Ursach« dieses Mißerfolges in den Eimgungsverhandlungen ist in der Forderung �der Hopag zu suchen, die aus Prestigegründen einen der beiden modert reu Ricsendampscr, die der Lloyd im legten Jahr für sich hat bauen lassen, unter allen Umständen übernehmen wollte. Da schon nach den letzten Aeußerungen des Generaldirek­tors Stimming vom Norddeutschen Lloyd   diese Forderung für die Bremer Gesellschaft»ndiskutobel war, konnte die Erfolg- lostgkeit der Perhandlungen schon langte vorausgesagt werden. Bemerkenswert ist, daß der Leiter der Hapag  , Herr C u n o, anläßlich eines Stapellaufes auf der Eihichaumerst eine Rede hielt, in der zwar die Enttäuschung über den Mißerfolg der Hapag   deut- lich�zum?lusdruck kam. jedoch jede Spitze gegen den großen Bremer  Konkurrenten vermieden wurde. Di« weitere Entwicklung wird zeigen, inwieweit sich Herrn Cunos Worte über den zukünftigen freundschaftlichen Wettbewerb" zwischen den Hamburger und Bremer   Großreedereien bewahrt werden. Erste Bilanz nach der Verschmelzung. Die im vorigen Jahr nach Zusammenschluß der drei westdeutschen Waggon- werk« van der Zypen u. Charlier, Düsseldorfer Eisenbahnbedari und der Killing u. Sohn in Hagen   gegründete Vereinigte Westdeutsch« Waggonfabriken A.-G. in Köln   erklärt in ihrem ersten SiebenmottnUabfchlvß zum 30. Juni 1928 eine D i v i- d«nde von 1 Proz. Das entspräche einer Jahresdioidendc von etwa 7 Proz. Dieses für die Waggonindustri« günstige Ergebnis ift erzielt worden, obwohl lich im Laufe des Berichtsjahres der Zu- jammenschluß noch nicht besonders auswirken konnte. Nach dem Geschäftsbericht find einschneidende Maßnahmen im Gange, um die Wirtschaftlichkeit der Betriebe zu erhöhen. Wie der Umsatz von rund 20,4 Millionen, der einem Jahresumsatz von etwa 34 Millionen bei 11 Millionen Mark Kapital entsprechen würde,. beweist, waren die Werke der Gesellichosl noch zufriedenstellend be- lchästiat. Zu gleicher Zeit veröffentlicht die H. Fuchs W a g g o»-. . rabrik in Heidelberg   ihren Abschluß für das am 30. Juni i abgelaufene Geschäftsjahr. Das Unternehmen, dos in den letzten i drei Jahren Millionenverluste erlitten hatte, und 1926 aus !«anierungsgründen einen jcharsen Einschnilt in das Aktienkapital | vornehmen mußte, schließt auch das letzte Jahr wieder mit einem Verlust von rund 167 000 Mark ab. pariser Tagung der Unlcrnationalen Rohslahlgemcinschafl. Auf der jetzt abgehaltenen Konserenz der Internationalen Roh- ! st a h l g e me i n s ch a s t in Paris   rrurtte beschlossen, für das erste Vierteljahr 1929 das diesjährig« Produktionsprogramm beizu- behalten. Die von de» deutschen   Mitgliedern angeschnittene Frage, den durch die Aussperrung an der Ruhr im letzten Bierteljahr nicht ausgenützten Anteil der deutschen   Quote den deutschen   Mitgliedern aus das erste Quartal des kommenden Jahres anzurechnen, wurden noch nicht geklärt. Die Enticheidung wurde einer besonderen Kommission überwiesen, doch ist die Annahme berechtigt, daß den deutschen Wünschen Rechnung getragen wird und die Ruhrherren sür den Prodnlnonsausfall voll entschädigt werden. Die f r o n- fische n Mitalieder des Kartells, welche die Entwicklung des internationalen Elfenmarttes offensichtlich sehr optimistisch beurteilen, hatten den Aulrag gestellt, die Kesamitonnage im Produktiops- pre»gramm um 1 Atillio» Tonnen zu erhöhen. Dieser Zlnirag wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Die deutsch  « Roheisengeivinnung im November. Wie die Zeit-
Asbestzement-- gutes Geschäft. Vor einer internationalen Gründung. Der Ostdeutsche Zementtrust, di» Schlesfsch« Zement« in dustrie A.-G.. war im Lause des letzten halben Jahres b«m«r. k-nswert aktiv Dieser dem Osta-erkekonzern gehörende Trust hott« erst ,w Juli sein Einflubg«biet bi- nach Mitteldeutschland   aus- gedehnt und dabei rund 2» Proz. d«r deutschen   Zementsabri- kotion erlonat...... Jetzt hat das Unternehmen mit der p o l n i s ch e n Zementgruppe Firley Beziehung«« durch Akti«naustausch angeknüpft. Was daraus folgt. Ist noch unNar. Jedenfalls ist di« Gefellschast durch diesen Aktienaustausch in näher« Beziehungen zu der polnischen und damit auch zu dem in der polnischen Z-m-ntindustri« stark vertretenen b« I- Zischen Finanzkapital getreten. Biel   wichtiger ift die Neugründung einer Asbest-Zement. fabrik unter Mitwirkung de- Ostwerke-Kon�rns und ouslan- bischer besonders englischer und italienischer Industriegruppen Diese Neugründung ist von Bedeutung. w«il di« Asbest-Zementproduktion. di, besondere in I t a l i e n schon in großem Umfange betrieben wird. in Deutschland   bisher stark vernachlässigt wurd«. obwohl für Asbest. »ement-roß« und wirtschaftliche Verwendungsmöglichkeiten m der Bau. und Installationsindustri« bestehen. Stettins Industrie versackt. Vie«Stadt soll helfen. Di« Stadt Stettin  , deren Wirtschofi»- und Arbeitsmarki- läge sich durch den kürzlich vollzogenen Abbruch der Vulkan- werft schon sehr verschärft Haft«, kommt aus den-Schwierigkeiten Nicht heraus. So hm ein zweites Großuntermhwen in Steirni. die Nähmaschinen- und Fahrnidwerk« Bernhard«toewer
2l.-G.. jetzt den Antrag gestellt, von ihrer 1200 Mann starken Be­legschaft 1000 Arbeiter sofort, also ohne Jnneholtung der gesetz- lichen Sperrsrist von vier Wochen, zu entlassen. Diesem An- trag hat der Regierungspräsident nicht entiprochen. Er Hot nur die Entlassung von 8Z0 Arbeitern, die dem üblichen Saisonumschwung in dieser Industrie entsprechen würde, gestattet und die Entlassung der übrigen 6Z0 Arbeiter erst nach Ablauf der gesetzlich vor- gesehenen einmonatigen Sperrfrist genehmigt. Angesichts der äußerst schwierigen Lag«, die für die Stadt Stettin   aus einem weiteren Versacken der dortigen Großbetrieb« entsteht, wurde in der gestrigen Magistratssitzung beschlossen, eine Kommission einzusetzen, di« über Maßnahmen zur Stützung der Stoewcr-Wcrk« beraten soll.
Bremen   als Kalihafen. Sine neue Ka!:-Esportan1age in der Weserstadt. Der deutsche Kaliexport Hot in den letzten Iahren eine bedeutende Ausdehnung genommen. Während sich die Ausfuhr über die deutschen Seehäfen 1926 noch auf nur 800 000 Tonnen be­zifferte, wurde 1927 die Milliongrenze bereits fast er«dicht, und nach den bisherigen Exportergobnisscii im laufenden Jahr dürft« die Millionengrenze bei weitem überschritten sein. D«r größt« Abnehmer sind von jeher die Bereinigten Staat«« gewesen, di« von der gesamten Seeausfuhr mehr als die Hälft« aufnahmen. Da die wichtigsten Kalibergwark« zwischen Elbe   und Weser   sich torch Erschließung besonders ertrag­reicher Bortommen nach dem Wefergebier zu oerschoben haben, gewannen die Weserhäfen dementsprechend steigende Bedeutung für die Kastausfuhr über See. Die engen Interessen Bremens   als Erporthalen und des dcut- schen.Kalisyndikots als Grcßexporteur führten im Ansang vorigen Jcchres zu einem Vertrag, demzufolge Bremen   am i. Ja-
her Aussp-rrunz der nordwestlichen Unternehmergruppe nin 73,7 Proz. gegenüber dem Vormonat zurück. Die durchschnittliche arbeitstäglich« Hochof cirprodnktio» belies sich aus 8916 gegen 32759 Tonnen im Oliober. Großes Geschäft bei Adols Sommecseld. Die Allgemeine H ä u s c r ba u- A.-G. von Adals Somincrseld, die erst kürzlich im Austrage der GagfaH 750 Wohnungen sür Leuna  -Angestellte am Bahnhof Merseburg   jertiggestellt halle  , hat von, Landkreis Merseburg   einen weiteren Großaustrng auf 1000 Wohnungen, gleichfalls für Leuna  - Angestellte, erholten. Die vorgesehene Bau- lumme betrogt rund 11 Millionen Mark. Bei diesen Bauten wird die Spezlal-SchütiMmweise(System Sammerjeld-Zöllinger) ange­wandt, die nächstens auch nir Berliner   Erchbaulen Berwendling finden wird. Die Arbeiten an der S ch n e 1 l l> a h n st r e>i e Dahlem (Thielplatz)-Zehlendors sind lo weit sorlgeschntten, daß die neue Strecke im kommenden Herbst in Betrieb aenoimne» werden kann. Der Umsatz im lautenden Jahr hat 15 Millionen Mark betragen, so daß mindestens die Vorjahrsdividendc von 10 Proz. auch sür 1928 gezahlt werden dufte. Auch die englische Aulomobili,'dustrie hat Sorgen. Nach aini- lichen Zifcrn ist der Auloinobilverbraiich in England 1924 27 zwar von 474000 auf 787 000 gestiegen. Es kommen auch heute von der enylischiii Bevölkerung Mir inebr 55,9 Personen aus ein Auto gegen über 92 Personen Im Jahre 1924. Ab r die jährliche Zu- nahm« des Autoverbranckis nimmt a b. Während der Auto- Zuwachs 1924 noch 23,5 Proz. helruo, ist er hie 1927 ständig ab­gesunken bis auf 15 Proz. Daß Henry Ford   jetzt in England montieren bzw. produzieren will, und zwar jährlich ZilOOOO Woge», die natürlich ar.ch für den europäischen   Kontinent bej-immt sind. beunruhigt di« Engländer sehr. DieFinancial News", die über diese Ding« berichtet, schließt ihr« Bemerkung mit einer nicht sehr optimistischen Feststellung. Unter den ohmalienden Umständen, so sagt sie. gibt es für die meistan englischen Automobilgesellschosien nur die Alternatioe: Verschmelzung oder Aerluste. Oesterreich erhöhl Znckerzcll und Zuckerstener. Der österreichüchc Nationalrat hat den vorliegenden Antrag der Regierung aus Er­höhung de» Zuckerzolls in zweiter und dritter Lesung angenomr.ie». Der Zuckerzoll wird damit in Oesterreich   um 6 Soltkroii-ii heran' gesetzt, und bis zum Inkrafttreten des neuen Zollsatzes, dos erst nach Verhandlungen mit den in Berracht kommenden Einfuhrländern erfolgen kann, wird auch die Zuck er st euer in eutfprechemxnn Ausmaß erhöht. Di« hieraus ftießend«« MehreNrägc joven zur Förderung d«s c-inhenmschcn Rülbenbav» Verwendung surden.