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Cm Rechtsanwalt unter Hypnose? Wechselktogen gegen einen zweiten Anwalt.

In der Berliner Anwaltschaft herrscht neuerdings Erregung über zwei 5plle. die erneut die Oessentlichkeit beschäftigen. 3n dem einen Fall handelt es sich darum, dah ein sonst hoch angesehener alter Rechtranwalt und Notar Wechselverbindlichkeiten in höhe von 240 000 M. eingegangen ist. da er angeblich unier dem Zwang der Hypnose diese Akzepte ausgestellt hat. Zn einem zweiten Fall hat eln Rechtsanwalt R. sich auf Geschäfte mit einem inzwischen verkrachten Unternehmen, der Deutsch . Bulgarischen Han­delsgesellschaft lDebul) eingelassen. Dem Anwalt sind hier Verbindlichkelten in höhe von nahezu 2 00 00 0 2N. erwachsen und nachdem zahlreiche Klagen aus Wechselprotesten und wegen ungedeck- ter Schecks gegen ihn eingeleitet worden waren, hat seht die Staats- onwaltschaft ein Versahren gegen ihn eingeleitet. In dem Falle des erstgenannten Notars handelt es sich darum, daß vor einigen Monaten ein Rumäne Leon I a k o b y bei ihm auftauchte und zunächst einige Notariatsgeschäfte tätigen ließ. Ja- koby, der aus Ioffy in Rumänien stammt, schickte zunächst seinen Prokuristen Meyer Lehrer, der gleichfalls Rumäne ist, vor und ließ durch den Notar feine vor einigen Monaten gegründete Export- g e s e l l s ch o s t. die in der Friedrichstraße 218 ihre Geschäftsräume hatte, eintragen. Jakoby, der nach einer anderen Version Jakob heißt, machte in Berlin zahlreiche Grundstücksgeschäft«, kaufte und verkaufte Häuser und übertrug dem Notar alle diese Beurkundungen. Dann sing der Rumäne an, seine Geschäfte auszudehnen. Er wandte sich vor allem an die süddeutsche Texti'industrie und suchte dort große Posten Waren zu kaufen, die er englischen, französischen und rumänischen Firmen zu ungemein billigen Preisen anbot. Tatsäch- lich hat Jakoby eine Anzahl Texlilsirmen um rund 150 000 BT. ge­schädigt. indem er Wechsel In Zahlung gab. die von dem Notar akzep­tiert wurden. Es erscheint rätselhaft, wie der Anwalt, der als ein im sonstigen Verkehr außerordentlich vorsichtiger und korrekter Jurist bekannt ist, sich verleiten lassen konnte, die Wechsel der rumäni- schen Firma zu akzeptieren. Im Gegensatz zu seinen sonstigen Ge- wohnheiten war der Notar Tag und Nacht für Jakoby zu sprechen, ließ sogar seine eigene Sprechstunde wiederholt im Stich, um sich

in die seinem Bureau gegenüberliegenden Geschäft» räum« Iakaby» zu begeben. Da ferner eine ganze Anzahl Zimlprvzess« Jakoby« entstanden waren, mußte der Anwalt den größten Teil seiner Praxis für diesen Mandanten opfern. Jakoby hat für rund 240 000 Bl. Wechsel ausgestellt, für die der Notar nun hastet. Er hat sich bereit erklärt, die Hälfte seines Einkommens den Gläu» bigern zur Derfügung zu stellen, um so die Derbindlichkeitea abdecken zu können. Bon der Familie des Notars wird angenommen. daß dieser unter einem unwiderstehlichen Zwang gehandelt habe, vod daß Zakoby den Anwalt in dauernder Hypnose gehalten habe. Ob diese Annahme zutrifft, muß allerdings bezweifelt werden, da auch namhafte Wissenschaftler die Ansicht vertreten, daß ein Mann, der sonst vollkommen klar und logisch Handel«, nicht monatelang in einem bestimmten Fall unter Hypnose stehen könne. In dem zweiten Fall des Rechtsanwalts Dr. R. handelt es sich darum, daß der Anwalt sich in Geschäfte mft der inzwischen verkrachten Deutsch -Bulgarischen Handelsgesellschaft, Unter �den Linden 39, eingelassen hotte. Dr. R. war dort ansang? als Sy» dlkus tätig, während die geschäftlich« Leitung in den Händen des Konsuls Dr. Flemming lag. Rechtsanwalt R., dem eine erheblich« Gewinnbeteiligung an den Geschäften der Firma zugesagt war, ließ sich nun ebenfalls dazu verleiten, seinen Namen unter Wechset zu sehen, die einen Betrag von ISO 000 bis ISO 000 Mark repräsenliere«. Ferner hat Dr. R.«ine Anzahl Schecks ausgegeben, die durchweg kein« Deckung besaßen. Schließlich brach die Deutsch -Bu'.garische Handelsgesellschaft zusammen und die Gläubiger machten nun außer den Konsul Flemming auch Rechtsanwalt R. haftbar. Nachdem der größte Teil der von dem Anwalt ausgestellten Wechsel zu Protest gegongen war und auch berefts mehrere Klagen wegen der unge- deckten Schecks in Moabit anhängig gemacht worden waren, er-' stattete einer der Gläubiger Anzeige bei der Staatsanwaltschaft, die nun ein Ermittlungsverfahren gegen Rechtsanwalt R. eingeleitet hat. Der Anwalt hat sich ebenfall» verpflichtet, für den Schaden nach Kräften einzutreten, doch dürfte für die Gläubiger der Debul kaum«ine Quote von 2l> Proz. herauskommen.

Gerichtssitzung im Irrenhaus. Der Brandenburger Mörder als Zeuge.

Der Brandenburger Mordprozeß steht heul« im Zeichen einer außerordentlichen Sensation. Es ist ein viel. leicht einzig dastehender Fall, daß da» Gericht im Z r r e n» Haufe eine Sitzung abhält, um hier eine» Geisteskranke« als Zeugen gegen seineu Komplizen zu vernehmen. Die Situation ist für die Urteilsfällung äußerst schwierig. Erich Schmidt hat seinen Freund Willi Schmidt bei der polizei- lichen Vernehmung sehr schwer belastet. Mit seinen Aussagen steht und fällt die Anklage gegen den letzteren. War aber Erich Schmidt auch bei dieser Vernehmung bereits geisteskrank oder ist er es erst später gewordeil. Die Vernehmung des Mörders soll daher dem Gericht einen persönlichen Eindruck gewähren. Die Entscheidung, ob Erich Schmidt bereits damals geisteskrank war oder nicht, liegt in den Händen der psychiatrischen Sachverständigen. War er aber damals bereits geisteskrank, so bleibt die Frage, ob er als schuldig erkannt werden kann. Die Strafrechtsgelchrten sind sich darüber

nicht einig, ob man einen Geisteskronken zu einer Tat anstiften kann. Sollt« er jedoch die Tat als eigen gewollt haben, d. h. als Mittäter in Betracht kommen, so wird er auch die Verantwortung für den Mord an Freydonk tragen müssen. Ander» dagegen, wenn er nur der M i t h i l s e als schuldig erkannt werden kann, dann würde er strafsrei ausgehen müssen. Alles hängt davon ab, ob die Sachverständigen Erich Schmidt für die Zeit der Tat für geistig gesund hielten oder nicht. Um 1410 Uhr wurde der Angeklagte WilliDchmidtin einem Gefängniswagen nach der I r r« n a n st a l t. G ö h r d e n tranepori tiert. Bor dem Gerichtsgebäude hatte sich eine große Menschenmenge angesammelt. Die Prozeßbeteiligten und die Presse fuhren-' 10 Uhr vom Amtsgericht aus zur Irrenanstalt. Auch dort hotte sich ein« große Menschenmenge angesammelt. Für die Gerichtssitzung ist ein großer Raum hergerichtet worden, in dem die Derhondlung bequem vor sich gehen kann. Erich Schmidt wird von Pflegern i» den Sitzungssaal geführt.

I'cstem sei wert, in ganz Deutschland , besonders auch m Süddeutschland gehört zu werden. Sicher ist das Pro­blem des Einheitsstaates nicht fo einfach zu lösen. Aus alle Fälle aber ist der Plan des Luther-Bundes, der nach der' gestrigen De- batte von den Sozialdemokraten sowohl als auch von den Deutsch - nationalen abgelehnt wurde, wohl nunmehr endgültig als erledigt anzusehen. Der Redner gibt zum Schluß eine Erklärung zum Konkordat ab, in der es heißt: Die durch die Bersassung bedingte Neu- ovdnung des Verhältnisses von Kirche und Staat kann nur durch Uebereinkommen zwischen dem Staat und der Kurie durchgeführt werden. Die Regierung hat auch erklärt, daß ein« Anpassung der Leistungen für die Kirche an die Erfordernisse der Gegenwart nur im Rahmen einer Gesamlregelung der beiderseitigen Beziehun­gen erfolgen könne. Der Landtag hat bereits mit tätiger Mitarbeit de» Zentrums im Jahre 1924 den Gesetzen, betreffend die K i r ch e n- Verfassungen der evangelischen Landeskirche und die einstweilige Regelung der Kosten für die Verwallung. zugestimmt und gleichzeitig die Sicherstellung der katholischen Diözesen verlangt. Di« Zentrumspartei darf daher die bestimmt« Erwartung ausspreche», daß der Preußisch« Landtag in gerechter Würdigung der Tatsachen auch weiterhin der katholischen Kirche zu ihrem Rechte oerhilft und die mit dem apostolischen Stuhle schwebenden Erörte- rungen baldmöglichst zum Abschluß führt. Abg. Schulz-Reukölln sKoimn.) polemisiert gegen Großagrarier und Arbeitgeberverband in ihrem Bestreben, Zwangswirtschaften und Seqialgesetzgebung abzubauen. Zum Ministerpräsidenten Braun Häven seine Freunde nicht das mindest« Vertrauen. Finanzminister Dr. Höpker-Aschoss weist nochmals darauf hin, daß die stark« Anspannung der Finanzlage ein« der Kriegs- folgen sei. Die V« r w a l t u n g s t o st« n der Steuern wären bei weitem nicht so hoch wie behauptet würde. Er sei im übrigen seiner Verantwortung sich stets bewußt gewesen, eine Tatsache, die die Fraktionen bestätigen könnten. Wenn Abg. Dr. Waentig ge- glaubt habe, ihn an seine Verantwortung erinnern zu müssen, so hielte er das im Bewußtsein seiner Pflicht für völlig über- Massig. Abg. Riedel(Dem.) erklärt, daß es deutsche Gesomtinteressen wären, die in der preußischen Haushaltsdebatte besprochen sind: der beste Beweis dafür, daß der Gedanke des Einheitsstaates sich zwangsläufig durchsetz« auch seine Freunde bekämpfen die Auswüchse des Parlamentarismus. Auf der Rednerlist« stehen noch je ein Redner der Wirtschafts- partei, der Deutsch -Hannoveraner und der Nationalsozialisten. Da- nach wird der Etat zur Einzelberatung an den Hauptausschuß über­wiesen. Die nächste Sitzung findet am Montag, dem 17. Dezem« der, 12 Uhr, statt. Tagesordnung: Sozialdemokratischer Antrag über Schaffung und Erhaltung von U f e r w e g e n an den Seen usw., Förderung von Notstandsarbeiten in den östlichen Provinzen(Shi- dienrats-Diensteinkommengesetz. dritte Lesung des Gesetzes über die Verlängerung des Wohnungsgesetzes).

Gott das so weitergehen? Kommunisten und Nazis liefern Schlachten. Hannover , 13. Dezember.(Eigenbericht.) Zu wüsten Austritten zwischen Rationalsozialisten und Kammue nisten kam«» am Freitagabend in einer nationalsozialistischen Ber- sammlung. Als der Referent Saukel-Weiniar das Schlußwort hielt und dabei gegenüber den Kommunisten sehr ausfällig wurde, machten diese oerschicdene Zwischenrufe. Die Versammlungsleitung wollte die kommunistischen Zwischenrufer gewaltsam aus dem©aal ent­fernen lassen, worauf dies«, die mit einer starken Anhängerschaft angerückt waren, sich zur Wehr setzten. Dabei kam es zu einer blutigen Schlacht mit Tischen, Stühlen und Messern. Drei Schwerverletzte, die zahlreiche Messerstiche«r- hielten, mußten schleunigst ins Krankenhaus gebracht werden, und zahlreiche Leichtverletzte zogen es vor, sich still zu verduften, um nicht der Polizei in die Hände zu fallen. Die alarmierte Schutz- polizei schaffte schließlich mit Gummiknüppeln wieder Ordnung und schloß die Versammlung. Der Saal glich nach der Räumung einem wüsten Trümmerhausen. Krawall auch in Lüneburg . Lüneburg . 14. Dezember. Zu der gestrigen Sitzung der städtischen Kollegien war vom Magistrat ein umfangreiches Notstandsprogramm zur Be- kämpfung der Arbeitslosigkeit ausgestellt worden. Gleichzeitig lag«in Antrag auf eine geschenkweis« Weihnachtsbeihilse an Bedürftige vor. Schon in den Nachmittagsstunden vor Beginn der Sitzung durchzogen Gruppen von Kommunisten die Straßen der Stadt. Gegen sechs Uhr zu Beginn der Sitzung war ihre Zahl auf etwa 240 angewachsen. Di« Demonstranten trugen Schilder und Plakate mit den Aufschriften:Nieder mit dem Magi» strat! Wir haben Hunger!" Sie zogen vor das Rathaus. Die Sitzung wurde wegen des Lärms und des Geschreies auf der Straße gestört. Der Führer der kommunistischen Fraktion lehnt««in« Er- Mahnung an seine Parteigenossen ab, so daß sich der Polizeidirektor veranlaßt sah, wegen des ungestörten Fortganges der Sitzung den Befehl zu erteilen, die Straß« räumen zu lassen. Die Kommu- nisten versuchten, unter Gejohle in das Rathaus einzudringen, so daß die Polizei von den Gummiknüppeln Gebrauch machen mußte. Nach geraumer Zeit rotteten sich die De- inonstranten auf dem Marktplatz zusammen und mußten auch hier wiedcr durch die Polizei unter Zuhilfenahme des Gummiknüppel» zersteut werden. Ernste Zusammenstöße sind nicht vorgekommen. In der Sitzung selbst stellten die Kommunisten unerfüllbare Agita­tionsanträge, wobei es zu einem Zusammenstoß zwischen Vertretern der Sozialdemokraten und Kommunisten kam. Ein Pferd springt auf den Präsidenten. Hoover bleibt unverletzt. Buenos Aires . 13. Dezember. Bei der Ankunft Hoooers ereignete sich ein msrkwülj>iger Unfall. Ein Soldat der Eskorte, die neben dem Auto Hoover» ritt, verlor die Gewalt über scin Pferd Dieses sprang mit einem ge- wolligen Sag auf das Auto. Da auch der nächste Reiter stürzte, entstand«in wüster Knäuel. Hoover konnte den ihn be- drohenden Pferdehufen ausweichen und blieb unverletzt. Abgesehen von einigen bedeutungslosen Deminstrationen, wobei Hochrufs auf General Sandino und auf Nicaragua ausgebracht wurden, ist der Aufenthalt Hvovevs bisher ungestört verlaufen. üllerdingZ sollen sich nicht weniger als 1000 Verdächtige in den ' üängnissen befinden.

Eineinhalb I�ittionen im Wandschrank. Wertpapiere der Krau Hanau. Paris , 13. Dezember. Auf Grl'.nd der Erklärungen der Frau Ifrnau bei ihrer gestrigen Vernehmung, wonach sie in ihrer Wohnung in Boulogne-sur-Seine in einem Wandschrank Bons der Nationalen Verteidi- g u n g im Werte von 1 S90 000 Franken versteckt halte, hat die Polizei eine neue Haussuchung abgehalten, wobei Wertpapiere im Wert« von einigen hunderttausend Franken vorgefunden sein sollen. Der Polizcikommlssar, der die Haussuchung vornahm, soll erklärt haben, diese Wertpapiere hätten sich bei einer früher von chm abgehaltenen Haussuchung nicht in dem Wandschrank befunden. und er könne sich nicht erklären, wie sie hineingekommen seien.

Tut Buße- aber macht leine Gottes äfierungsprozesse! Am 20. November brachte unser Hallesches Parteiorgan, das Volksblatt", einen politischen ArtikelMorgen ist Buhtag". In diesem Aufsatz war der Bußtag ein Monstrum genannt worden. In soziolkritlscher Weise hatte die Zeltung dargelegt, daß mit dem gesellschaftlichen Bewußtsein von heute die Einrichtung des Büß- tages und die Forderung, ihn feierlich zu begehen, nicht mehr ver- einbar fei, da heute ohnehin viele Millionen Menschen täglich büß- ten und die kirchliche Aufforderung zu einer Extrabuhe von den vielen Millionen schwerleidender Menschen als eine Verhöhnung empfunden werde. In dem Artikel wurde dann weiter ausgeführt, dah allerdings Buße denjenigen not tue. die sich so an der Gesellschaft versündigen, wie die Eisenbarone im Ruhr- gebiet mit der Aussperrung der Arbeiter. Wörtlich wurde dann in dem Artikel fortgefahren: Sind diese Elemente der menschlichen Gesellschast ober büß- fertig? Vielleicht sieht man sie morgen mit dem Gesangbuch zur Kirche wallen. Vielleicht werden sie unier Orgclklang singen: Was Gott tut, dos ist wohlgetan", und meinen, daß die Verelendung der Massen ganzer Landstriche ein gottwohlgefälliges Faktum ist, und daß die Herren im Düsseldorfer Stahlhaus vom Himmel be- raten waren/ als sie den Aussperrungsbeschluh faßten und durch- führten. Das ist die Sorte von Menschen, denenolle Dinge zum Guten dienen" müssen und die denlieben Gott" als ihren Angestellten betrachten, mit dem sie am liebsten einen lanasristi- gen Tarifvertrag abschließen würden, wenn sie seineunersorsch- lichen Rotschlüsse" für ihr gesellschaftsfeindliches Treiben fruchtbar mache« könnten." Wegen dieses Artikels ist gegen den verantwortlichen politischen Redakteur desLolksblatt" Anzeige bei der Halleschen Staatsan- waltschail erfolgt. Der Staatsanwalt hat sich her. Anzeige onge- nommen und den Untersuchungsrichter beim Amtsgericht zu den

inzwischen erfolgten ersten Schritten veranlaßt. Die Oessentlichkeit wird also möglicherweise in kürzester Frist wieder das Vergnügen haben, Staatsanwaltschaft und Gerichtshof gegen einenGott - lästernden" einherwandeln zu sehen. Denn die Voruntersuchung wurde mit den Worten eröffnet:Gegen Sie ist eine Anzeige wegen Gotteslästerung erstattet worden!"

Opfer der Arbeu. Kohlengase und Steinschlag. In der französischen Grube G r o s m i n i l sind am Freitag drei Bergarbeiter drirch ausströmende Kohlengas« vergiftet worden. Zwei weitere Arbeiter tonnten Im letzten Augenblick noch gerettet werden. Alle in der Grub« befindlichen Pferd« wurden getötet. Dos Unglück wäre noch größer geworden,! wenn nicht gerade kurz zuvor die übrige Lelegschait. 93 Mann an der Zahl ausgefahren wären. Im Steinbruch Drahovica in der Nähe von Esset in Slawonien explodierte eine Dynamitmine durch Selbst- l entzündung. Große Sleinmassen wurden in die Luft geschleudert und begruben sieben Arbeiter. Drei Arbeiter wurden von der! Explosion In die Luft geworsen und buchstäblich in Stücke ge- i rissen. Von den Verschütteten sind vier schwer und drei leicht verletzt geborgen worden. Aus der Zeche F a h l b u s ch, Schacht 8, in G e l s e n k! r ch e n, gerieten drei Bergleute unter plötzlich hereinbrechende Gesteins- Massen. Die Rettungsarbeiten wr den sofort in Angriff genommen.! Sie gestalteten sich äußerst schwicriz, da immer wieder Gestein ab- bröckelte und niederfiel. Die Verschütteten konnten nur als L«ick)<n geborgen werden.

22 Streikende getötet, 190 ver cht. In der Vananenpflanzunaen KolumSien.» New Pirk , 14. Dezember. Aus Bogota wird gemeldet, daß bei den Zusammenstößen zwischen den Truppen und den streikenden Landarbeitern der Ba- nanenpslanzungen 77 Personen getötet und 190 ver- letzt wurden. In den Pflanzungen sei für 114 Millionen Dollar Schadeü angerichtet worden * Der Streik ist beendet, das Militär hatgesiegt". Hoffentlich findet sich in Kolumbio«in Mann, der einmal nach- rechnet, wie groß der Schaden gewesen wäre, wenn die Lohnsorde- rungen der Arbeiter erfüllt bzw. ein« Verständigung m t ibm 'N herbeigeführt worden, da» Militär nicht bemüht und dos Büit'-'d unter den Streitenden erspart geblieben wäre.