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Rr. 593 45. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Regulierung des Arbeitsmarktes.
Ein begrüßenswerter Anfang.
Zur Eindämmung der Arbeitslosigkeit haben dieser Tage zwischen Reichsarbeitsministerium, Reichsbahn , Reichspoft und Finanzministerien der Länder Besprechungen statt gefunden. Die Finanzministerien haben zugesagt, mit ihren Bauarbeiten jeßt, so weit es die Witterungsverhältnisse gestatten, fräftiger einzufegen. Ebenso hat die Bost erklärt, eine Reihe von Arbeitsaufträgen hinauszugeben, die infolge der Finanzlage im ersten Halbjahr zurückgehalten worden waren. Die Reichsbahn ist bereit, dafür zu sorgen, daß die Durchführung der Arbeiten für ihren Sach bedarf pro 1929 zum Teil vor verlegt, D. h. soweit als möglich bereits im Januar und Februar erledigt wird. Die Aufträge für den Sachbedarf für das Jahr 1929 repräsentieren einen Wert von 1,5 milliarben. Die Mittel zur Durch führung der Arbeiten fönnen nach der Erklärung der Finanzabtei lung auch bei einer beschleunigten und verstärkten Durchführung der Arbeiten flüssig gemacht werden. Schwierigkeiten in der Finanzierung dürften nur dann entstehen, wenn infolge schlechter Witterungsverhältnisse ein Verkehrsrückgang eintreten würde.
zu begrüßen, wenn sich auch die Gemeinden diesem Borgehen an schließen würden, wie überhaupt die gesamte Auftragsver gebung der öffentlichen Betriebe volkswirtschaftlich organisiert werden sollte.
Gewerkschaftliche Konzentration.
Beschlüsse der Gemeinde- und Staatsarbeiter.
Der Berbandsbeirat des Verbandes der Gemeinde- und Staatsarbeiter tagte am 11. und 12. Dezember in Karlsruhe . Die Be schlüsse der Verbandsförperschaften sind für die zukünftige Ent wicklung der Organisation von großer Bedeutung. Zunächst sei der Beschluß erwähnt auf Einführung einer 3nvaliden zuschußtaffe mit Wirkung ab 1. Juli 1929. Die Vorlage hierzu soll den Wirtschaftsbezirken und Ortsverwaltungen zur Begutachtung vorgelegt werden. Ferner beschloß der Beirat die Schaf fung einer Umzugsunterstüßung. Zu den Manteltarifverträgen für die Gemeindearbeiter und Straßenbahner Bei den Aufträgen, die auf dem Arbeitsmarkt ins Gewicht wurde mitgeteilt, bag für den RMT.- Gemeindearbeiter fallen, handelt es sich um Bestellungen von Schienen und im Januar 1929 Revisionsverhandlungen gepflogen Baggons. Für den Waggonbau ist eine erste Rate von 120 werben. Der RMT.- Straßenbahn ist gefündigt morden, Die Berhandhauptsächlich wegen der schlechteren Arbeitszeit. Millionen vorgesehen. Die Bereitstellung einer zweiten Rate hängt tungen find zurzeit noch nicht abgeschlossen. Gefündigt find weiter bon der Anleihefrage ab. Hier spielt der Einfluß der Re- lungen find zurzeit noch nicht abgeschlossen. Gefündigt sind weiter die Reichslohnablonumen für die Reichsarbeiter zum 28. Feparationsregelung eine gewisse Rolle. Ein direkter Ein bruar 1929 und für die Preußischen Staatsarbeiter zum spruch des Reparationsagenten gegen die Arbeiten zur Berbesserung 31. Dezember 1928. des Waggonparts liegt nicht vor; nur mittelbar in der Anleihefrage macht sich sein Einfluß bemerkbar.
Lokomotivbestellungen tommen so gut wie nicht in Betracht. Dagegen soll mit dem Steinschlag für den Oberbau schon jetzt begonnen werden, damit im Frühjahr möglichst bald die Gleisbauarbeiten einlegen fönnen. Neben den Arbeiten zur Deckung des Sachbedarfs des kommenden Jahres laufen dann noch einige Aufträge, die im vorigen Jahr bereits abgefchloffen und noch nicht ganz durchgeführt worden sind. So ist der Stahlwerts. berband infolge der Aussperrung mit seinen Lieferungen noch im Rüdstand. Die Lieferungen werden im Laufe des Monats Dezember und Jamar nachgeholt werden müssen.
Bunder wird man von der mit all diesen Aufträgen der Reiche bahn und den Bestellungen und Bauplänen der Finanzminifier und der Reichspoft nicht erhoffen dürfen. Dennoch ist die Beschleuni gung und Berstärtung der Arbeitsbeschaffung zu begrüßen. Bei der schwierigen Arbeitsmartilage fann eine fyftematische und felbft elmas tünstliche Belebung des Beschäftigungsgrades von erhebe lichem Einfluß sein. Die große Bedeutung der öffentlichen Betriebe für die Volkswirtschaft liegt u. a. auch darin, daß sie auf dem Arbeitsmarti reguliereub einwirken tönnen. Es märe deshalb
Der Verbandsbeirat stimmte einer Borlage des Verbandsoor standes auf Schaffung von Unterbezirten zu umb zwar dort, wo die geographischen, organisatorischen und agitatorischen Berhältnisse dies notwendig erscheinen laffen. Die Programme und Richtlinien der neu gegründeten Reichssettion Rämmereibetriebe, der fommunalpolitischen Abteilung und der Jugendabteilung werden zur Kenntnis genommen. Eine umfangreiche Debatte entspann fich über die organisatorischen Maßnahmen zur Erfassung der Straßen und Bege wärter. Weiter wurde Kenntnis genommen von dem Programm der Betriebsräte- Abteilung
Die Berbandspresse erfährt infofern eine Erweiterung, als ob 1. Januar 1929 eine neue technische Zeitschrift Technit und Wirtschaft" als selbständiges Organ erscheint und der„ Gewerffchaft eine Arbeitsremibeilage beigefügt wird. Der Borlage des Berbandsvorstandes auf
Abschluß eines Kartellvertrages mit dem Deutschen Metallarbeiterverband
munte ber Beirat nach längerer Debatte zu.
Ueber den Stand der Berschmelzungsfrage zwischen dem Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter, dem Deutschen Berkehrs bund und dem Einheitsverband der Eisenbahner berichtete der Vorstand, daß die Verhandlungen in den letzten Wochen wieder
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Sonntag, 16. Dezember 1928
aufgenommen wurden. Die Bereitwilligkeit für einen zusamunenschluß ist vorhanden. Die durch den bekannten Beschluß des Eisenbahner- Berbandstages in Frankfurt a. M. geschaffenen Schwierigkeiten werden in einer Beiratssitzung des Eisenbahnerverbandes Gegenstand von Beratungen sein. Für den Fall, daß diese Schwierigkeiten im Augenblick nicht behoben werden können, schlägt der Verbandsvorstand vor, Verhandlungen mit bem Berkehrsbund gesondert aufzunehmen. Der Verbandsbelrat stimmte diesen Borschlägen einstimmig zu.
Im Jahre 1929 sollen zwei Reichskonferenzen anberaumt wertriebe am 6., 7. und 8. Mai 1929 in Berlin und eine Reichsden und zwar eine Reichstonferenz für die Kämmereibe= tonferenz für die Reichsfettion Gefundheitswesen im Sommer 1929. Der Verbandsbeirat erflärt sich auch hiermit einverstanden.
Neue Schlichtung im Werftarbeiterstreif
Im öffentlichen Interesse.
Der Reichsarbeitsminister hat zur Beilegung des Streits in der Werstindustrie im öffentlichen Interesse ein neues Zum Schlichter ist Schlichtungsverfahren eingeleitet. Die BerhandMinisterialrat Dr. Grabein bestimmt worden. lungen werden voraussichtlich in der ersten Hälfte der kommenden Woche beginnen. Der Streit währt bereits seit elf Wochen. Die fchlecht bezahlten Werftarbeiter sind entschlossen, sich nicht wieder mit einigen Hungerpfennigen abspeisen zu laffen.
Die Hirsche in der Löwenhaut.
Es ist erreicht! Die profetarische Einheitsfront" ist feine Parole mehr, sie ist endlich hergestellt zwischen Kommuriften und-hirsch- Dunderschen. Die Berliner Ortsvermattung des Genfer Verbandes der Hotel -, Restaurant- und Caféangestellten hat sich bereit erklärt, das zu tun, was ihr von den Sendboten der Gewerkschaftsabteilung der KPD. aufgegeben wird.
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Die Rote Fahne " tann gar nicht oft genug darüber berichten, was für brave Kommunisten diese Hirsche sind. Da faßt eine überfüllte" Bersammlung der Genser den einstimmigen Beschluß, auf Kosten des Verbandes im Verbandslofal die Berliner Pramba auszuhängen. Und weil es gerade an der Zeit ist, den verdammten " Reformisten " im Zentralverband Steine in den Weg zu rollen, mird von den radikalen" Hirsch- Dundern ebenfalls einstimmig beschloffen, eine zwischentarifliche Lohnbewegung im Berliner Gastwirtsgewerbe einzuleiten.
Da man natürlich weiß, daß die Unternehmer auf solche Mözdhen nicht reagieren, sondern auf die Einhaltung des Tarifes bis zu feinem ordnungsmäßigen Ablauf bestehen, hat man nicht ben Mut, diese Forderung den Unternehmern zu unterbreiten, sondern mobilisiert die Massen gegen die freie Gewertshaft. Das ist die Hauptfache. Den Führern der freigewerkschaftlich orga nisierten Gastwirtsangestellten, die auf Beschluß ihrer Generalver
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