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Zentrumsarbeiter in Rebellion

Stegerwald 3mbusch- Giesberts.

Die große Versammlung der Zentrumsarbeiter, bie schon in föln angekündigt wurde, hat am Sonntag in Effen stattgefunden. Es waren nur Delegierte von Arbeiterverbänden anwesend, die Breffe blieb ausgeschlossen.

Aus dem offiziellen Bericht ist zu entnehmen, daß die trotz ge offer Bontottversuche start besuchte Versammlung folgende Ent. hließung annahm:

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Mit großem Bedauern nimmt die Tagung Kenntnis Don den Begleiterscheinungen der Bahl des Vorsitzenden der Bartei. Jebe persönliche Boreingenommenheit gegen den aus der Bahl hervorgegangenen und deshalb auch von uns anerkannten nunmehrigen Borjizenden liegt den Arbeiterzentrumswählern burdaus fern. Sie sind aber der Ueberzeugung, daß in der Nichtwahl des vom Partelvorftand in Borschlag gebrachten be­währten Führers der christlichen Arbeiterbewegung, Stegerwald, in dessen Händen in schwerer Zeit die Geschide der Partet und der Reichstagsfraktion führend und leitend gelegen baben, eine be­wußte Zurüdsetzung des Arbeiterstandes erblickt werden muß. Diese Tatsache wird um so schmerzlicher empfunden, als die At. beiter im Zentrum ihrer Partei bisher unverbrüchlich und unter Opfern die Treue gehalten haben. Bei der heutigen Gesamt­truttur unseres Bolts- und Wirtschaftslebens bei mehr als 70 Bros. Cohn- und Gehaltsempfängern und bei der Tatsache, baß auch die Zentrumspartei in der Zusammenfeßung ihrer Bahler diefer Struttur ungefähr entspricht, liegt es im Lebens­intereffe der Partet, diefem Umstand Rechnung zu tragen und ben Aufstiegsbestrebungen des Arbeiterstandes, die unferem Jahrhundert ben Stempel aufbrüden, die notwendige unferem Jahrhundert den Stempel aufbrüden, die notwendige Beachtung zu widmen. Das Ergebnis der Borsigendenwahl ift maßgebend mit beeinflußt worden durch die derzeitige 3u. fammenlegung der Parteitörperschaften. feiner Weise ipiegelte sich in diesen letzteren die wirkliche zu lammenjehung der Zentrumswählerschaft wider. Die Bertreter tagung fordert die Arbeiterzentrumswähler bringend auf, durch eine nachhaltige intensive Arbeit im Gesamtparteileben die Bor ausfegung zu schaffen für die Erlangung und Erhaltung eines ftarteren, ihrer Bedeutung und ihrer Bahl entsprechenden Ein fluffes in der Partei. Insbesondere erwartet die Tagung, daß die Sentrumsarbeiterschaft die örtlichen und bezirklichen Zusammen. fassungen in Arbeiterbeiräte der Zentrumspartei weiter ausbaut und, wo sie noch nicht bestehen, unverzüglich ins Leben ruft. Beiter muß aus den örtlichen und bezirflichen Arbeiter. beiräten baldigit ein Reichsarbeiterbeirat der Zentrums. partei gebildet werden, wie andere Berufsstände fich schon ent sprechende Körperschaften geschaffen haben. Endlich müssen Mittet und Wege gefunden werden, um auch unbemittelten Ber. tretern die Teilnahme an den maßgebenden Tagungen der Partei zu ermöglichen. Wenn die Finanzierung für diefen 3mer aus allgemeinen Barteimitteln nicht erreicht werden tann, bann muß die Zentrumsarbeiter haft aus ihren eigenen Reihen die notwendigen Mittel für ihre Bertretung befchaffen. Das bedeutet in bürren Worten die Organisation einer eigenen Arbeiterpartei innerhalb des Zentrums. Eine solche Gründung hat, mag die Entschließung das auch mit schönen Worten für den Brä laten Staas zu verfüßen trachten, ihr eigenes Schwergewicht. Ihre in Auswirtung wird sich später zeigen.

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Geverings Ruhrschiedsspruch.

Theater und Kunst.

Berlin und die Sammlung Böhm.

Justis Berdift.

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Es muß wohl eine nahe und bringende Gefahr bestehen, daß die Stadt Berlin für 3 Millionen die Sammlung Böhm anfauft, denn Stadt Berlin für 3 Millionen die Sammlung Böhm anfauft, denn der Direttor der Nationalgalerie, Dr. Ludwig Jufti, erhebt in einem fehr ausführlichen und sorgfältig begründeten Aufsatz des Berliner Tageblatts" vom 13. Dezember feine warnende Stimme dagegen. Daß es sich hier um eine Gefahr und nicht etwa um eine Kulturtat handle, das heißt, daß die angeforderten 3 Millionen unrichtig angewendet wären und unabweisbar mettere und höhere Aufwendungen nach sich ziehen würden, um nichts anderes zu er zielen, als ein schwaches und überflüssiges Duplikat der Rational­galerie, ist an dieser Stelle bereits gesagt worden und wird nun von Jufti mit unwiderleglicher Sachlichkeit bewiesen.

leiter und Gelehrte sich über persönliche Mißbeutungen hinwegjeßt Die Gefahr muß dringend sein, wenn dieser verdiente Museums und fein bisheriges Schweigen bricht. Er hat felber auf die Ein­wände hingewiesen, die gerade sein Wort in dieser Sache bei Un­eingeweihten zu entkräften drohen. Ich möchte aber als völlig Un parteiischer mit höchstem Nachdruck betonen, daß die Gründe Justis nicht etwa aus der Sorge für den Borrang der Nationalgalerie herstammen, sondern ausschließlich sozialökonomischer und funft­herstammen, sondern ausschließlich sozialökonomischer und tunst­politischer Art sind. Er will eine Sturzsichtigkeit der Stadtverwalt tung verhüten und deren vorhandene Mittel den auf der Hand liegenden Zweden( Ankauf von Bildern lebender Künfiler und Werfen zur Geschichte Berlins ) zuleiten.

Er gönnt der Stadtverwaltung fogar das zweifelhafte Bergnügen, ihre bisherige halb fozial gerichtete Kauftätigfeit fortzulegen", d. h., mäßige Sachen nach dem Geschmad der Kunsttommissions­mitglieder zu faufen. Aber hierin werden wir alle, die gerade diese Antaufspolitik seit jeher so heftig befämpft haben, ihm nicht folgen tönnen. Es muß ohne Nachlaffen der Ruf nach dem sachverständi gen und verantwortlichen Leiter diefer städtischen Anfäufe erhoben werden. Niemals würde ein solcher den Bilderstapel für teures Gelb erworben haben, der in den Amtszimmern und Magazinen der Rathäuser hängt; niemals aber würde er auch den Anlauf der Sammlung Böhm verantworten wollen. Kunstanläufe aber mit Jozialer Fürsorge verquiden, Bilder zu kaufen, weil ber arme Teufel Don Maler einem leid tut, das ist allenfalls vom Standpunkt eines reichen Brivatmannes aus zu billigen. Will die Stadt der Kunst bienen, so taufe fie gutes Material von lebenden Künstlern.

Ernst Toller : Matinée.

Theater in der Königgräher Straße.

Gin längerer Auffaß über die Literatur dieses Jahres, den Toller aus dem Manuskript vorlieft, enttäuscht, weil es sich allein um begriffliche, und zwar recht billige Formulierungen handelt. Toller rechnet mit der sogenannten modernen Sachlichkeit in der Kunst ab das ist ein Lobenswertes Bemühen aber er glaubt, daß Schlagworte tunstphilosophischer Prägung, noch dazu durch all­zuhäufigen Gebrauch blanfgewegt, eine erfenntnistheoretische und festgefügte Argumentation ersetzen können. Das Resultat ist für jeden Einsichtigen richtig, doch die Schußfolgerungen bleiben zu toder verbunden und sind zu sprunghaft.

Darauf zwei Szenen aus einer soeben vollendeten Komödie Bourgeois bleibt Bourgeois", die Toller gemeinsam und Im Warenhaus". Was ist von Toller, was von Hafenclever? mit Hafenclever gearbeitet hat. Die Szenen heißen: Im Golfklub" Jedenfalls wird Molières prachtvoller Bürger als Edelmann in moderne Berhältnisse übertragen. Die paar Proben ergeben kein Bild von der Gesamtanlage des Spiels, von der Führung der dra­matischen Handlung, höchstens von der sprachlichen und gedank­lichen Gestaltung. Toller oder Hasenclever oder beide gemeinsam entdecken in sich die Neigung zu einer tnappen, aphoristisch ge­schliffenen Sprache. Jeder Saß ein Treffer! Leider entspricht der Inhalt nicht immer der Form. Schön, der ewige Bourgeois spricht hier, bewegt sich in Gemeinplägen, aber ist es denn die Sprache diefer Leute oder nicht vielmehr ein ziemlich platter und recht ab. gebrauchter Literatenwij? Mit diesem Schlips werden Sie Minister!" oder so ähnlich, wo hat das nicht schon gestanden? Aufrüttelnd bleibt Toller im Schwalbenbuch", oder in den beiden Auffäßen Rede über Henry Barbusse und Ein Justiz­fall". Der Dichter wird zum Anfläger, zum Gewissen der Zeit. Schon um dieses Justizfalles" allein wäre es schade, wenn Toller vergessen würde, was er heute bedeutet. F. S.

Kaldreuth Ausstellung.

früheren Kronprinzenpalais, hat Geh. Rat Jufti aus Anlaß des In der neueren Abteilung der Berliner Nationalgalerie, im Berken des Meisters eingerichtet. Zwei Säle, die besten des Todes von Leopold Graf Kaldreuth eine fleine Ausstellung von Noch schlimmer als diefe pseudosoziale Künstlerunterstügung aber Hauses, in denen sonst Corinth und Slevogt hängen, im mittleren ist ber pfeudokunstwirtschaftliche Versuch, fich eine eigene Galerie ohne Staldreuths, die bie Nationalgalerie befigt, tamen Werke aus Ber Stockwerf der Galerie wurden dafür freigemacht. Zu den Bildern einfach eine Privatsammlung ankauft und sich mit baren drei Millio viel Nachdenken und Berantwortungsgefühl zu schaffen, indem man liner Privatbesitz , u. a. von Mitgliedern der Familie des Künstlers. Aus der Nationalgalerie fennt man sein großes Parkbild mit dem dem größten und angesehenften Museum deutscher Kunst der Neuzeit Nationalgalerie besitzt auch das 1897 entstandene Bild, durch dessen nen, aber ohne Sachkenntnis, darauf festlegt, eine Konkurrenz zu Schloß der den Kaldreuth verwandten Dords, Klein- Dels. Die aufzumachen. 3n legter Stunde fei vor einer solchen abendliche Landschaft ein Bauer die Egge führt, und in ihrer Bild­Ausgabe städtischer Mittel aufs dringendste genissammlung das Borträt Ernst von Bildenbruchs, das ihr der

warnt!

Dr. Paul F. Schmidt.

Weihnachtsspiel.

Rinderklaffe der Bigmanshule.

Am Donnerstag oder Freitag zu erwarten. Der Reichsinnenminister Severing, der heute von seiner Informationsreise durch bas Ruhrgebiet nach Berlin zurückkehrt, be­absichtigt, am tommenden Donnerstag oder Freitag ben Parteien Persönlich feinen Schiedsspruch in Effen oder Düsseldorf bekanntzugeben. Der für beibe Barteien bindende Spruch wird zu gleicher Zeit der Deffentlichkeit übergeben ten. Die primitive Frische des

merben.

Berhandlungen im Werftarbeiterstreit.

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Die Kinderspielschar der Berliner Mary- Wigman - Schule tud zu einem Weihnachtstrippenspiel mit Tod und Teufel" ein. Man ging mit einigem 3agen hin- man fürchtete, lauter tleine männ. liche und weibliche Bigman- Nachahmungen vorgesetzt zu bekommen. Aber man wurde angenehm enttäuscht. Auf der Bühne standen wirkliche Kinder, die fich in echt findlicher Spielfreudigkeit beweg übrigens regietechnisch sehr effett Doll aufgebauten Spiels zeigte erfreulich deutlich, daß dieser findlichen Schar von ihrem Spielleiter Dr. Felir Emmet feines falls etwas von ihrer ursprünglichen Natürlichkeit genommen wurde. Dabei tamen Bilder von packendem und ergreifend startem Einfluß zustande. Der Szene Tod des Herodes hätte sich eine große Bühne ebensowenig zu schämen brauchen, wie der rührenden Hold­heit der Anbetung". Doch gerade in diesen beiden stärksten Bil­bern zeigten fich auch Mängel der Gestaltung: der fputhaft mit einem Knochenfuß im Arm umhergeisternde Tod gehört auf teine Kinderbühne; und das fleine Mädchen, bas als Jesusfind anmutig zart in der Biege daliegt; mirft wie eine den Effett berechnende Die Gewerkschaft Bereinigte Konstantin der Große hat beim Schauspielerin, wenn sie sich plötzlich aufrichtet und die friende Ge­Demobilmachungsfommissar den Antrag auf Entlassung von 650 meinbe betreuzigt. Beide Bilder hätten noch gewonnen, wenn Arbeitern geftellt. Diese Gesamtziffer soll auf die gesamten Schacht man ben unrealistischen Wigman - Stil in ihnen etwas starter ful banlagen der Gewerkschaft verteilt werden, so baß auf allen Ron- tiviert hätte. ftantin Zechen Kündigungen erfolgen werden.

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Die von der Reichsregierung zur Beilegung des in die 12. Woche gehenden Werftarbeiterstreits eingeleitete Schlichtungsaftion, mit ber Rinisterialdirektor Grabein aus dem Reichsarbeitsministerium be­traut morden ist, beginnt morgen, Dienstag mittag, im Reichsarbeitsministerium.

650 Bergarbeiter sollen aufs Pflaster geworfen werden. Bochum , 17. Dezember.( Eigenbericht.)

Bugtatastrophe in Polen .

4 Bahnbeamte getötet, 6 schwer verletzt. Warschau , 17. Dezember.

Dolittle- Filme.

Alhambra.

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Dichter hinterließ. In den Mittelpunkt der Ausstellung fam ein Selbstbildnis des Grafen man erinnert sich seines männlichen und liebenswürdigen Wesens; unvergessen ist auch, wie Kaldreuth feinerzeit ein Bild auf die Pariser Kunstausstellung schickte, obwohl eine deutsche Beteiligung offiziell nicht gewünscht wurde, wie er deshalb aus dem Regiment Garde du Corps seinen Abschied nahm, und wie er später fich an die Spize der vorwärtsstrebenden szud Künstlerschaft als erster Präsident des Deutschen Künstlerbundesió si stellte. Den Maler Kaldreuth vertreten in der Nationalgalerie ant reifften feine Gartenbilder. Das Bild der nähenden Frau auf der Gartenteraffe vor dem blühenden Bart stellt sich würdig den Schöp­fungen Slevogts an die Seite. Den früheren Kaldreuth vertritt ein Bauernbild: das kleine Mädchen fährt auf dem Schubkarren sein Schwefterchen auf das Haus zu, vor dem die Alten sißen, über die Brücke eines Baches, an dem die Wäscherin bei der Arbeit ist.

Der Meister der Düfte.

Der legte offizielle Bertreter einer Jahrtausend alten, mur im Orient befannten Kunst ist, wie der Lit. Welt" berichtet wird, jezt gestorben. Dschafar Aga, der Duft- Meister" des letzten Ralijen, hatte die Aufgabe, den individuellen Wohlgeruch, der zu einem Menschen, einem Buch, einem Raume zu gehören scheint, zu bestim men und herzustellen. Vor allem hatte er für die Haremsdamen des Kaisers und für die Bücher, die in deffen Bibliothet aufge nommen wurden, ben charakteristischen Duft herauszufinden. Zu diesem Zwed wurden die betreffenden Frauen über Abstammung und Heimat befragt, mußten vor dem Meister tanzen und speisen, und nicht minder genau hatten die Bücher, ihre Verfasser und Kom­mentatoren Rebe zu stehen. In tagelanger Laboratoriumsarbeit wurde dann die paffende Effenz gemischt. Es geschah für die Bücher. mit noch größerer Sorgfalt als für die Frauen, denn diese sind ver gänglicher als jene.

Hugh Lofting , der Englänber, der die wunderbaren Dolittle Bücher schreibt, ist wohl der Mensch, der die meifte Begeisterung mit feinem Schaffen weckt. Die schon seit langem erwarteten ersten brei Dolittle- Filme von Lotte Reiniger erlebten, zugunsten der gleich mit allen anderen großen Bölkern die meisten Lehrenden und Balbenburger Rinderhilfe im Rahmen eines Doktor Dolittle­

Auf der neu gebauten eingleifigen Berbindungs. en. bahn, die unter Umgehung Deutsch - Oberschlefiens aftowi and Bojen auf der Strede kalety- podzamcze berbindet, fließen Sonntag abend 9 Uhr zwischen den Sta- Rachmittags nun ihre Uraufführung. fionen Wielin und Pontnow 3wel Güterzüge zusammen. Dle beiden Lokomotivführer und zwei Mann des Be­ilt leitperfonals wurden getötet, fechs weitere Beamte wurden mer verlegt 44 Güterwagen wurden zertrüm mert. Das Gleis ist auf eine lange Strede zerstört. Die Strede frede anzulegen, mißglückte. wird längere Zelt gesperrt bleiben, da der Verfuch, eine Umgebungs­

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Todesstrafe beantragt.

3m Brandenburger Mordprozeß.

Im Brozeß wegen der Ermordung des Brauereibesizers Fren. erant in Brandenburg begannen heute vormittag die Blädoyers. Der ten Staatsanwalt beantragte nach längeren Ausführungen bie Todesstrafe für illi Schmidt, ferner den Berlust er bürgerlichen Ehrenrechte Der Angeklagte hörte dem Antrag egungslos zu und äußerte sich in feiner Beife. Er bot bas Bild boliger Teilnahmslosigkeit.

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Afghanisten im Aufstand.

Die Hauptstadt angegriffen.

Neu Delhi, 17. Desember.

Wie aus Kabul gemeldet wird, haben die Auf tändischen nunmehr die Hauptstabt selbst an Begriffen, wobei es zu erbitterten Rämpfen kam, die Rabul große Beunruhigung verursachen.

Das gelehrte Deutschland . Wir haben in Deutschland im Ber die meisten Lernenden im Berhältnis zur Gesamtbevölkerung. Heber 180 000 Lehrer unterrichten in den Volksschulen, mehr als 16 000 Oberlehrer und Stublenräte arbeiten in den Mittelschulen( sog. Wieviele fennen ihn und haben ihn lieb, diefen Tierdoktor, der Höhere Schulen) und 7830 Hochschullehrer aller Art bringen der die Tiersprache kennt, der Tiere als Hausgenossen hat und der allen Rallon die höchsten Spizen der Weisheit bei. Abgesehen von der Nation Tieren hilft. Hugh Lofting zeichnet aber nicht nur mit Borten, er Einwirtung, die durch Wort und Schrift, durch Buch und Zeitung Lieren hilft. Hugh Lofting zeichnet aber nicht nur mit Borten, er zeichnet auch mit dem Silft, und so find der Kleine rundliche Dotter auf Erwachsene stattfindet, geht diese gelehrte Bemühung unserer fiebvertraute Gestalten. Und genau in den Umriffen, die ihr Schöpfer gefähr 3 Millionen Mittelschüler und über 100 000 Hochschüler aller und die Hauptakteure unter den Lieren uns bereits geraume Zeit Bädagogen auf eine Armee von 6,6 Millionen Boltsschülern, un­ihnen gab, übernahm fie Lotte Reiniger , diese unvergleichlichert. Es entfallen auf einen Bolksschullehrer 19 und auf einen Scherenschnittkünstlerin. Sie schuf Dolittle- Filme, die von höchftem Hochschullehrer 13 Gdüler. Zusammen etwa 10 Millionen Lernende vom Abcfchüßen bis zum Dottoranden und 204 000 Pädagogen. Bersönlichkeitsmert zeugen und doch oder vielleicht gerade darum ein Geschent an die Allgemeinheit find. Welch' hohe Intelligenz, welch eiferner Fleiß und welch grundgütiges Berstehen steden in diesen Werken. Die Kinder fönnen nicht anders als jubeln, und die Erwachsenen verfolgen diese föstlichen Märchenfilme mit größter

Anteilnahme.

e. b.

Der Schriftsteller Hermann Horn ist am Sonntag in Min. en einem Herzschlag erlegen. Horn, am 26. Auguft 1875 als Sohn des Jagdschriftstellers Ostar Hore in Flensburg geboren, ging in jungen Jahren zur See, mar bann Rebatteur in Stuttgart , beffen Landestheater seine ersten Dramen zur Uraufführung brachte, und lebte in den legten beiden Jahrzehnten in München . Bon feinen Werten find am bekanntesten geworden die Seegeschichten Die Mannschaft des Aeolos und Meer und Matrofen, sowie ber foziale Roman Der arme Buchbinder". Ebenso wie das meer und die Boefie der Segelschiffe haben die banerische Bandschaft, ihre Menschen und ihre Liermelt in Hermann Horn einen meisterhaften Schilderer gefunden.

Die Weihnachts- Ausstellung Junger Künstler wird in der Modernen Galerie Bertheim von Dienstag, ben 18. Desember 1928 bis zum 14. Banuar 1929 gezeigt

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Das neue Dostojewskij- Museum in Moskau . Bor einigen Tagen ift in Moskau ein Dostojewstij- Museum eröffnet worden. Museum ist in der Wohnung untergebracht, in der Dostojewstij feine Stindheit verbrachte. Es sind zwei kleine Zimmer mit niedriger Dede und Fenstern auf den Hof. Die Wände sind mit Bildern ber Eltern und Berwandten des Dichters fowie mit zahlreichen Porträts Dostojewskijs geschmüdt. In Vitrinen find Manuftripte und Briefe bes Dichters ausgestellt, barunter zwei Briefe, die er aus der Beter Bauls- feftung, in ber er als politischer Berbrecher eingefertert war. an seinen Bruder geschrieben hatte. Die Bücherschränke enthalten bie ersten Auflagen von Dostojewstijs Werten und Zeitschriften mit feinen Artikeln. Von der ursprünglichen Einrichtung der Wohnung ist nichts geblieben, wahrscheinlich, weil fie, wie Dostojewskij ſelbſt fagt, mehr als bescheiden war". Cine fleine, am Ende des Kor ridors gelegene Rammer ohne Fenfter biente dem fpäteren Dichter als Spielzimmer.

Das Wiener Gafifpiel abgesagt. Das Baitfpiel der Wiener Staats­theater in Berlin ift abgefagt worden. Es follten während der Berliner eftwochen im Mai und Juni das Burgtheater und die Oper an je zwei Übenden gaftieren. Db ber Fall Furtwängler babei mitspielt?