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Morgenausgabe
Nr. 595
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45.Jahrgang
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Berliner Bolksblatt
Ble einipalttge Ronpareillezetle * Pfennig. Refiameteile- Reichs mart. Aleine Anzeigen' bas lettge brudte Wort 25 Pfennig( suläffig are Jettgedruckte. Borte), jedes weitere Wort
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Schlichtungsaktion für Südamerika
Bölkerbund und Panamerika- Konferenz.
Condon, 17. Dezember. ( Eigenbericht.)
Der Außenminister von Paraguay hat Kellogg mitgeteilt, daß Daraguan das Angebot der Panamerikanischen Konferenz zur Schlichtung des Streites mit Bollvien annehmen würde. Auch aus La Paz wird berichtet, daß die bolivianische Regierung bereit fei, eine Bermittlung anzunehmen, da fie mit der Eroberung zweier Forts des Gegners den ,, Angriff auf ihre nationale Ehre gericht habe. Während beide Regierungen sich zu Berhandlungen bereit erklären, schlagen die Generale weiter los. Mehr als 200 Soldaten haben bereits ihr Leben lassen müssen. Die bollvlanischen Truppen haben inzwischen fogar einen allgemeinen Angriff auf die Grenzforts Paraguays unternommen. Nach mehr. ftündigem Kampfe gelang es ihnen auf Grund ihrer zahlenmäßigen Ueberlegenheit, die Berteidiger zum Rüdzug zu zwingen. Den verftärkten Streiffräften von Paraguan gelang es bei einem Gegenangriff nach zwölfffündigen heftigen Kämpfen drel der verlorenen Forts wieder zu befegen.
Condon, 17. Dezember. ( Elgenbericht.) Die Reglerung von Paraguay hat alle Jahrgänge vom 18. bis zum 29. Jahre unter die Waffen gerufen. Die Jahrgänge über das 29. Cebensjahr hinaus gehören zur nationalgarde und Millz, weshalb die Regierung amtlich mitteilt, daß es fich nur um eine feilweise Mobilisierung handelt.
Die bolivianische Regierung hat dem Böllerbundsrat mit. geteilt, daß der Zusammenstoß bei Jort Boqueros burch die provozierenbe Saltung anmarschierender paraguayischer Truppen verursacht worden fel
New Bort, 17. Dezember.
Die Regierung von Chile hat eine Note an Bolivien gerichtet, In der sie die fofortige Einstellung aller militärischen Opetaflonen und sofortige 2nnehme der BermittlungsBorschläge verlangt, damit unheilvolle Kriegsfolgen vermieden werden. Da fich sämtliche amerikanischen Staaten verpflichtet häften, nichts zu unternehmen, was den Frieden gefährden könnte, müßte auch Bolivien den friedlichen Weg gehen.
Der Reichsbahnstreit.
Replit des Staatsgerichtshofes..
Boftfchedionto: Berlin 37 536.- Banffonto: Sanf der Arbeiter, Angeftelten und Beamten Wallstr. 65. Diskonto- Gesellschaft, Depofitentaffe Lindenstr.&
Krieg im Urwald.
Pflichten und Rechte des Völkerbundes.
in der Chile gefragt wurde, welche Haltung dieses Land in dem fächlich ausgebrochen ist, fomisch wirken. Um so mehr, wenn Streiffall einnehme.
New Yort, 17. Dezember. Nach Melbungen aus Buenos Aires steht ein Ein greifen Argentiniens in dem Streit zwischen Bolivien und Baraguan bevor.
Besorgnisse in Washington.
In Bashington machten die Nachrichten über die Zusammen ftöße an der Grenze im Chaco einen äußerst beprimieren:
den Einbrud, um so mehr, als Bolivien während der letzten Jahre vier Anleihen im Gesamtbetrage von rund 65 Milfionen Dollar erhalten hat, bie für friebliche Zwede bestimmt maren. Herald and Tribune" berichten eingehend über die Stimmung in der panamerikanischen Konferenz, wo fdywere Besorgnisse über weltere Auswirkungen des Konflikts auf das übrige Südamerika
herrschen. Während betont wird, daß Chile und Beru ihre Reutralität für den Kriegsfall bereits angefündigt haben und auch Uruguan teine triegerischen Abfichten hege, weist herald and Tribune darauf hin, daß hinsichtlich der Haltung der übrigen Großstaaten Südameritas eine gewiffe Unierheit herre. Die Böllerbundsaktion. Drummond in Paris .
Genf , 17. Dezember.( Eigenbericht.).
Der Generalsekretär des Bölferbundes ist Montag nachmittag in Begleitung mehrerer Beamten des Sefretariats nach Paris ebgereift Die Reise erfolgt auf Wunsch Briands, der auf der Fahrt Lugano - Paris durch Funkmeldungen über den füdamerika. nischen Ronflitt unterrichtet worden ist. Die Reise Drummonds dient der Borbereitung der noch für diese Woche in Aussicht genommenen außerordentlichen Ratsfigung in Paris .
lich zum Ausdrud, daß Baleffi eine Provotation wollte So erklärt selbst der offiziöse Petit Parifien", es sei nicht not. wendig gewesen, daß 3aleffi wieder alte Bunden aufgeriffen habe, baß er vom Bohlergehen Oberschlesiens gesprochen, daß er fogar Der Staatsgerichtshof des Deutschen Reiches hat zu dem Beden Ausbrud hochperrat gewählt und schließlich einen Reichs. schluß der Reidsregierung in Sachen der Bergebung tagsabgeordneten persönlich angegriffen habe, den Stresemann unDon Berwaltungsstellen der Reichsbahn folgende bedingt verteidigen mußte. Es sei eine politische Ungeschicklich Erklärung veröffentlicht: tett höchsten Grades gewesen, daß 3aleffi mit seiner Intervention dem Reichsaußenminifter Gelegenheit gegeben habe, sich zum Schüßer der Minderheiten aufzuwerfen.
Ob die Gründe, die das Reichsfabinett für feinen plöglichen Entschluß vom 14. Dezember geltend macht, wirtlich stichhaltig find, fann jest bahing stellt bleiben. Dem Staatsgerichtshof find sie vor. enthalten worden, er hat sie erst durch die Bresse erfahren. Sein Befchluß vom 15. Dezember ist in derselben öffentlichen Sigung ergangen, in der bas Publikum von der Behandlung bes Staatsgerichtshofes burch die Reichsregierung erfuhr. Diese war in ber Sigung durch einen Bevollmächtigten des Reichsverkehrsministers Bertreten, an ihm mußte sie sich halten, wenn fte von dem der fündeten Beschluß erst durch die Presse Kenntnis erhielt. Daß der Beschluß seinem ganzen Inhalt nach verfündet wurde, erklärt sich hinreichend in dem tiefgehenden Mangel an Achtung und Bertrauen, ber der Schritt der Reichsregierung dem Staatsgerichtshof gegen
über Ausbrud gab."
Sachfen flagt auf Entschädigung.
Dresden , 17. Dezember.( Eigenbericht.) Die fächsische Regierung hat bel dem Staatsgerichtshof ne Rlage auf Entschädigung für den Uebergang Der Staatsbahn en des Reich eingereit. Sachsen , deffen Eisenbahn auf 2½ Milliarden Wert geschätzt wurde, beenlprucht die Aufwertung und 4% prozentige Berzinsung eines Be trages von 863 Millionen Baptermart. Das entspricht einem GoldMartwert von ungefähr 21 Millionen.
ber Klage des sächsischen Kabinetis anschließen.
Boraussichtlich werden sich Bayern , Württemberg und Baden
Paris verurteilt Zalesti. Das Echo der Provofation in Lugano . Baris, 17. Dezember.( Eigenbericht.)
Der Zwischenfall, den der polnische Außenminifter 3alesti in der feiten Sigung des Bölkerbundsrates hervorgerufen hat, wird Don der Barifer Bresse im allgemeinen nur als eine Sensation behandelt. Zwischen den Zeiten der Berichte aus Genj fommit deut:
Noch deutlicher äußert sich die Linfspresse. 3aleffi fönne nicht verlangen, schreibt der Bopulaire", daß die deutschen Minderheiten ihre Rechte ausgerechnet von einer laminfrommen polnilen Bereinigung vertreten ließen oder gar von der polnischen Regierung felbft, gegen die sie doch in Opposition stünden. Es sei deshalb auch solltommen unangebracht, diese Minderheitenopposition als Hochperrat zu bezeichnen.
Stünden nicht Menschenleben auf dem Spiele, so würde der Gedanke, daß ein Krieg zwischen Bolivien und Paraguay auszubrechen droht oder gar schon tatman bebenft, worum es geht. Nimmt man einen modernen, erstklassigen Atlas zur Hand, dann stellt man hinsichtlich der Grenze zwischen Baraguay und Bolivien die immerhin nicht alltägliche Tatsache fest, daß diese Grenze auf einer Länge von etwa 500. Kilometern etwa die Entfernung Berlin - München durch eine fergengerade Linie dargestellt wird. Das heißt: sie ist von Diplomaten mit dem Lineal gezogen worden, weil es sich eben um Gebiete handelt, die niemand tennt und die vielleicht überhaupt fein menschlicher Fuß jemals betreten hat, jedenfalls feine zivilifierten Menschen mit topographischen Instrumenten und was sonst noch zur Feststellung einer Grenze heutzutage nötig ift. Gibt es dort Flüsse, Berge, Sümpfe, Menschenfiedlungen? Niemand weiß es: der Atlas weist auf einem riesigen Gebiete von 500 Kilometer Länge und fast 200 Kilometer Breite überhaupt nur eine weiße Fläche auf, die durch eine gerade punktierte Linie, nämlich die jogenannte Grenze zwischen Bolivien und Paraguay , durchschnitten wird. Alle die Namen der sogenannten Forts, deren Eroberung von der einen oder der anderen Seite feit Tagen gemeldet wird, sind auf der Karte überhaupt nicht perzeichnet. Es handelt sich also höchstens um: Blodhäuser in der Urwald wildnis und zwar in fol chen Gegenden, in denen tausendmal mehr Affen und Schlangen als Menschen wohnen.
Immerhin hat dieser weiße Fled auf der Karte, ebenjo wie bie Büfte der Gobi oder die Sahara , einen Namen: Gran Chaco . Diese Tatsache allein würde aber wohl nicht genügen, um einen Krieg zu entfesseln. Indessen soll es im Gran. Chaco Betroleumquellen geben. Und so wie es für den Kibig beim Statspiel feinen Einfah gibt, der hoch genug ist, fann es für den Kapitalismus nie genug Ranonenfutter geben, wenn ein umstrittenes Gebiet petroleumverdächtig ist. Deshalb schießen und sterben feit einer Woche Angehörige der paraguanischen und der balivianifchen Armeen, als ginge es um die höchsten Güter ihres Landes, um Haus und Hof, um die bedrohte Kultur ihrer Bäter, und die nationale Freiheit ihrer Kinder.
Darum fann es schon deshalb nicht gehen, weil es fulturelle Unterschiede zwischen den einzelnen füdamerikanischen Republiten überhaupt nicht gibt. Mit Ausnahme von Brasilien sind alle jezigen Staaten des füdamerikanischen Kontinents einftmals unter spanischer Herrfchaft gewefen und sie wurden früher oder später, die meisten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, davon befreit. In allen diesen Staaten, mit Ausnahme des portugiesisch sprechenden Brasilien , wird ipanisch gesprochen, die Bevölkerung ganz Güdamerikas ist fatholischen Befenntnisses, alle Staaten besigen ungefähr die gleiche re publitanische Berfaliung mit ſtarter Erefutingewalt nach nordamerikanischem Borbild und mit wenig entwideltem demokratischen Bewußtsein bei den Massen- und wenn es überhaupt Rassen und Kulturunterschiede gibt, jo höchstens bei den 3ndianerstämmen, die der geschichtliche Zufall zu Einwohnern dieses oder jenes Staates gemacht hat. Man könnte sich daher überhaupt fragen, marum es Chilenen und Argentinier , Peruaner und Ecuadorianer, Kolumbier und Venezueler, Bolivianer, Paraguaner und Uruguayer gibt. Aber gerade mir ein in Deutschland wissen Lied von dem Wahnsinn des Partitulariszerrissen hat und bank der bajuvarischen Reaktion bis in die mus zu fingen, der jahrhundertelang die deutsche Nation heutige Zeit hinein die sonderbarsten Blüten erzeugt. Wenn por 125 Jahren Bayern und Tiroler sich in den Hochtälern der Alpen blutige Schlachten lieferten und wenn vor taum 65 Jahren noch Breußen und Hannoveraner gegen einander das Baterland" perteidigten, so dürfen wir uns nicht Erste Folge von übermäßig wundern, daß heute Paraguyaner und Bolivianer Krieg miteinander führen. Paris , 17. Dezember.
Die franzöfifche Redispreffe fieht in dem Zwischenfall einen neuen Beweis für den schlechten Willen Deutschlands , zumal Stresemann , wie Bertinag im„ Echo de Paris" behauptet, den Text der Rede Zalestis gekannt habe und mit seinem Bornausbruch sich
Der deutsche Botschaffer v. Hoesch hat heute eine ernenfe Unterredung mit dem Ministerpräsidenten Poincaré in der Frage der Einsehung des Reparationsausschusses gehabt. Diele Unterredung hat zu einer Annäherung der beider felfigen Standpunkte in den befannten noch ausstehenden Punkten geführt.
Rückschlag im Buckingham- Palast.
Condon, 17. Dezember.
Das von drei Aerzten unterzeichnete Abendbulletin befagt:„ Der König ist heute nachmittag etwas unruhig gewefen und der neuerdings verzeichnete Fortschritt hat während der letzten Abend Stunden nicht angehalten."
Solche Kriege hat es während der letzten 50 Jahre in Südamerika wiederholt gegeben. Zum Beispiel zwischen Chile und Peru , zwischen Bolivien und Beru und auch der Kriegszustand zwischen Bolivien und Paraguay ift fein abfolut neues Fatium. Der einzige wesentliche Unterschied mit der Vergangenheit liegt darin, daß es früher feinen Bölferbund gab, während heute Bolivien und Paraguan beide dem Bölferbund angehören: Bolivien , bas einst das dringende Bedürfnis empfunden hatte, Deutschland den Krieg zu erflären, trat infolgedeffen als fiegreicher Staat dem Bölkerbund automatisch bei, während das im Weltkrieg neutral gebliebene Paraguan erft von den Signatarmächten dazu aufgefordert wurde. Bolivien gehört also zu ben Gründern des Völkerbundes. Allerdings hat es sich, ebenso wie Beru, Ecuador , Honduras und Nikaragua , unter nordamerikanischem Drud aus dem