Einzelbild herunterladen
 

verschiedenen Sübten Nordbayerns unter Führung des Krimi ralfommiffars Meyer- Nürnberg, der bereits bei der Ergreifung des Raubmörders Hein hier tätig war, eine Streife unternommen und ein großes Gebiet im Banzer Wald umstellt und planmäßig durchsucht.

Der mangelnde Arbeiterschuh.

( Fortsetzung von der 1. Seite.,

haben, ob und inwieweit der Betrieb in den Räumen Schönlein­straße zugelaffen werden konnte. Ein schuldhaftes Unterlassen der staatlichen Dienststellen liegt somit nicht por, da diese Stellen von sich aus teine lückenlose Kenntnis davon haben fönnen, an welchen Stellen und in welchen Gebäuden Berlins derartige Be triebe vorhanden find. Die Polizei ist daher auch in diesem Falle auf die Mitarbeit der Bevölkerung angewiesen, die des halb nochmals dringend gebeten wird, alle ihre Wahrnehmungen nach diefer Richtung hin zur Anzeige zu bringen.

Hierzu wäre zu bemerken, daß doch die Radiofabrik Baeder u. Co. durch Aufsichtsbehörden an der Fortsegung des ersten Betriebes in der Blücherstraße perhindert worden mar. Es ist doch faum anzunehmen, daß nach der zwangsweisen Ueber­fiedlung nach der Schönleinstraße in den Akten der Gewerbeaufsicht von diefer Firma nichts befannt war. Baupolizei und Feuer mehr hatten seinerzeit beanstandet, daß sich die Radiofirma in der Blücherstraße auf einem Grundstück befand, auf dem eine Garage gelegen war. Mit vollem Recht hatten diese Dienststellen ausgeführt, daß unmöglich in der Nähe von Benzin auch noch andere feuer gefährliche Chemikalien lagerten. Man muß schon annehmen, daß über diese Borgänge auch die Gewerbeaufsichts behörde erfahren haben muß, denn die Borstellung, daß nebeneinander wohnende, der gleichen Zentrale unterstehende und aufeinander angewiesene Behördenftellen sich untereinander in feiner­lei Berbindung befinden, ist unausdenkbar. Nach den bisherigen Ermittlungen ist wohl nicht anzuzweifeln, daß die schuldige Firma kaum eine einzige der Schußbestimmungen für die Arbeit mit Zelluloid aus dem Jahre 1911 beobachtet hat.

Das Polizeipräsidium fährt fort: Wenn im übrigen in der Bresse darauf hingewiesen wird, daß das Brandunglück in der Schönleinstraße dadurch besonders katastrophale Folgen gehabt hat, daß in diesem vor Jahren von der Baupolizei abgenommenen Fabrikgebäude eine, nady neueren Erfahrungen nicht mehr feuer­fichere, Granittreppe vorhanden und die Fenster ver gittert" waren, so wird dieser Umstand dem Polizeipräsidenten in seiner Eigenschaft als Aufsichtsbehörde der städtischen Baupolizei Beranlaffung geben, diese Stelle zu einer Nachprüfung der baulichen Einrichtungen in früher genehmigten Fabrikgebäuden an­zuhalten.

In der bürgerlichen Presse wird viel von der Schuld" des jungen Mädchens gesprochen, das zur Anzündung ber Gas flamme das verhängnisvolle Zelluloidstreifchen benußte. Ein bür. gerliches Mittagsblatt hat gestern freilich selbst zugegeben, daß diese Methode in dem Betriebe allgemein üblich war. Dies be meist, daß jede ordnungsgemäße Aufsicht gefehlt hat. Man fann Stimber pon 14 bis 16 Jahren unmöglich einer Schuld zeihen, weil fie phne jebe pflichtgemäße Beaufsichtigung aus der Unbebentlich. feit der Jugend und aus Unfenntnis der ihnen ja offensichtlich von niemandem flargemachten Gefahren heraus Torheiten begehen. Die Schuld liegt erstens und hauptsächlich bei der Beitung der Firma und zweitens bei der mangelnden Beaufsichtigung durch die zuständige Behörde. Wenn dies daran liegt, daß es der Stelle an Mitteln und dadurch an Beamten fehlt, so muß im bringen den Lebensinteresse der Arbeiterfchaft hier schleu­nigst ein Wandel eintreten. Es gibt Angelegenheiten, bei denen unter teinen Umständen gespart werden darf!

Gefängnisstrafe für Naffe. Der Unzuchtsprozeß gegen den Kriminalpolizeirat.

Bor dem Großen Schöffengericht Schöne­ berg , unter Borfit von Landgerichtsdirektor£ empte, hatte sich heute der Kriminalpolizeirat Bittor Rasse, der bisherige Leiter des Polizeiamts Wedding, dessen Berhaftung am Abend desi 6. November großes Aufsehen erregt hatte, Idegen Sittlichkeitsvergehens an Minderjährigen nach §§ 175 und 176 Abs. 3 zu verantworten.

Der 51 Jahre alte Angeklagte wird beschuldigt, die ihm zur Last gelegten Strafhandlungen pon 1926 bis 1928 fortgesetzt durch zwei selbständige Handlungen an zwei Schülern, von denen der eine unter 14 Jahren war, verübt zu haben. Als Sachverständiger war Medizinalrat Dr. Dyrenfurth ge­lagen. Vor Eintritt in die Verhandlung beantragte Staatsanwalt­schaftsrat Dr. Ortmann wegen Gefährdung der Sittlichkeit ben Ausschluß der Deffentlichkeit. Rechtsanwalt Dr. Neu­mund bat jedoch um 3ulaffung der Presse. Es bestehe der bringende Wunsch bei dem Angeschuldigten, sich vor der Deffentlich feit nach gewissen Richtungen hin über die Entstehung feiner Strafe taten auszusprechen, da bei Beginn des Strafperfahrens seine Hand lungen in einem ungünstigeren Lichte dargestellt worden seien, als es der Wirklichkeit entsprach. Man tönne zur Bresse das Vertrauen haben, daß sie den Prozeßstoff selbst in schonendster Weise behandeln werde, wie das der ganz ähnlich liegende Fall des Prozeffes v. Lüzow bewiesen habe. Nach längerer Beratung beschloß das Gericht, die Deffentlichkeit für die ganze Dauer der Berhand lung wegen Gefährdung der Sittlichkeit vältig aus schließen, in diesem Falle auch für die Berichterstat. tung. Der Wunsch des Angeklagten sei amar begreiflich, fönne aber für das Gericht allein nicht maßgebend sein. Nach den Er fahrungen dieses Gerichtshofes, der sich vielfach mit Sittlichkeitsver gehen zu befaffen habe, werden jugendliche Bersonen durch die Anwesenheit eines größeren Personenkreises in weitestem Maße beeinflußt. Daher hat das Gericht sich entschieden, die Deffentlich feit, soweit es das Gefeß ermögliche, auszuschließen. Es wurde lediglich einem Polizeirat als Vertreter des Bolizei. präsidenten die Anwesenheit gestattet, da hier ein dienstliches Intereffe in Frage tomme. Der Angeklagte, der fehr abgehärmt aussah, ist im übrigen in vollem Umfange geständig. Nach kurzer Beweisaufnahme beantragte Staatsanwaltschaftsrat Dr. Orimann gegen Striminalpolizeirat Bittor Naffe 1 Jahr 6 Monate Gefängnis und 5 Jahre Ehrverlust.

Großfeuer im Zentrum.

Drei Fabriken in Flammen.

Die Kette der Großfeuer scheint nicht abzureißen. Heute| Feuer ausbrach. Allein schon die Tatsache, baß diese Betriebe früh war die Feuerwehr abermals mit der Bekämpfung eines Großfeuers auf dem Grundstüc Stralauet Straße 3/6 ffundenlang beschäftigt. Der Brand war im 2. Stodwert des zweiten Quergebäudes und Seltenflügels in den Räumen einer Tütenfabrit ausgebrochen und in furzer Zeit auf die 3. und 4. Etage, in denen eine ut eine Sieb- und eine Zelluloidwarenfabrik ihre Werkstätten haben, übergefprungen.

Hausbewohner nahmen furz nach 5 Uhr in den Räumen der Lütenfabrit von Braden wid einen starten Feuerschein wahr und alarmierten sofort die Feuerwehr, die sogleich mit drei Bügen anrüdte. Später rüdten zwei weitere Löschzuge zur Unter stügung heran. Aus dem 2. Stocmert ertönten plöglich laute Hilferufe und von didem Qualm umwogt, erschien ein Mann im Fenster, der in die Tiefe zu springen drohte. In aller Eile murde ein Hafenleitergang gelegt und der vom Feuer Bedrohte in Sicherheit gebracht. Der Gerettete war pon der Rauch wirtung fo benommen, daß zunächst nicht festgestellt werben tonnte, mas er um diese Zeit in der Fabrik zu tun hatte. Wie denn von der Kriminalpolizei später festgestellt wurde, handelte es sich um einen Kaufmann W., der in der Fabrik beschäftigt ist und mit der Einwilligung seines Arbeitgebers dort geschlafen hatte. Man ver­mutet, daß. geraucht und durch unvorsichtigkeit das Feuer per ursacht hat. Der Mann bestreitet das aber und behauptet, feft ge­schlafen zu haben. Erst durch das Herannahen der Feuerwehr will er. aus seinem Schlaf erwacht sein und zu seinem Entfeßen bemertt haben, daß sein Schlafraum völlig verqualmt war. Seine Angaben werden noch näher nachgeprüft.

Die Löscharbeiten selbst gestalteten sich infolge der starten Rauchentwicklung sehr schwierig. Das Feuer fand an leichtbrenn baren Gegenständen reiche Nahrung und nur mit Mühe tonnte eine weitere Ausbreitung verhindert werden. Erst nach zweistündigem starken Wassergeben war die Hauptgefahr beseitigt.

Ein Fabrifgebäude aus dem Jahre 1793. Glücklicherweise ist das Feuer zu einer Zeit ausgebrochen, zu der sich noch kein Bersonal in den Betrieben befand; denn sonst hätte sich sehr leicht eine ähnliche Katastrophe ereignen fönnen, wie man fie leider diefer Lage in ber Schönlein straße 5 erleben mußte. In den drei Betrieben werden nämlich insgesamt 100 Personen beschäftigt, und die Fabrit räume find, was die hygienischen, bau- und feuerpolizeilichen Ber­hältnisse betrifft, durchaus haarsträubend. Auch hier führt von den Hauptfabritsälen nur eine Treppe aus Holz und Eisen mit sehr schmalen Bodesten ins Freie. Es ist zwar eine eiferne Rotleiter vor handen, aber an einem ganz anderen Flügel des Gebäudes, so daß die Arbeiter und Arbeiterinnen und es sind nicht die wenigsten die in den großen Sälen arbeiten, lediglich diese eine Treppe zur Berfügung haben, in deran unmittelbarer Nähe das

feiner Frau im 50. Lebensjahre zum Strauchein tam. In Be tracht tomme noch, daß er von einer schwer befafteten Familie stamme und ein schwerer Neurasteniter fel.

8 Grad Kälte in Berlin .

Berlin hatte heute vormittag mit minus 8% Grad ben tältesten Tag in diefem inter zu verzeichnen. Die tieffte Temperatur in der Nacht betrug minus 8 Grab, und im Laufe des Bormittags ist die Quecksilberfäule noch um einen halben Grad ge funten. Die tälteste Stadt in der vergangenen Nacht war Grau bena, wo minus 27 Grad gemeffen wurden. In Rieber fchlesien herrschten durchschnittlich minus 17 rab.

-

in den Räumen einer ehemaligen Brauerei aus dem Jahre 1793 ein Flügel ist allerdings im Jahre 1865 erbaut untergebracht fired, läßt erkennen, daß von den modernen bau-, feuer- und gewerbepalizeilichen Erfordernissen faum die Rede fein fann. Die Fenster sind noch bazu, ebenso wie in der Schönleine ftraße, fehr solide vergittert und lassen sich nur auf einen schmalen Spalt öffnen, durch ben fich kein Mensch hindurchzmängen fann Die Bertreter der Feuerwehr äußerten selbst an der Brandstelle ihre Verwunderung, daß die Bau und Feuer­polizei diese Fabrifgebäude für den Betrieb von Werkstätten 3ugelassen hat, bie, wie hauptsächlich die Leuchtbuchstaben­fabrit, mit äußerst feuergefährlichen Materialien arbeiten müssen.

Wo bleibt die amtliche Rontrolle?

Bei dieser Gelegenheit muß mit allem Nachdrud die schon an fäßlich der Katastrophe in der Schönleinstraßebas furchtbare Explosionsunglüd in Dahlem fdeint bet der Behörden bereits in Bergessenheit geraten zu sein erhobene Forderung wiederholt werden, daß endlich einmal die inmitten von Wohn­gegenden untergebrachten feuergefährlichen Fabritbetriebe energijo tontrolliert werden. Auch hier befand sich wieder, wenn auch im vierten Stod, in einem Gebäubetompler mit zahl reichen Wohnungen ein Betrieb, in reichen Wohnungen ein Betrieb, in bem umfangreiche 3elluloibporräte aufgestapelt waren, darunter eine üßen fabrit mit leicht brennbarem Material, und schließlich ein großes Bapierlager, so daß die Flamnen reiche Nahrung hatten. Daß die Feuerwehr fofort mit der genügenden Stärte pon Löschzügen an rückte, ist auch nur der Aufmerksamkeit des Hausmeisters Bartels zu verdanken, ber die Bauräte der Feuerwehr auf die Tatsache auf­mertfam machte, daß im vierten Stock Zelluloid gelagert mar. Daraufhin wurden sofort der britte und vierte Löschzug herbeigeholt, und über zwei mechanische Leitern ging man an die Bekämpfung des Feuers.

Noch ein weiterer Buntt bebarf dringend der Aufklärung, und war wie es möglich war, baß der Inhaber der Tütenfabrik Adam es seinem wohnungslosen Bertreter, dessen Schicksal gewiß be­bauernswert ist, gestatten fonnte, in dem Papierlager zu über­W. machten. Bisher ist die Frage nicht geflärt, ob felbft an bem Ausbrechen des Feuers schuld ist, es wäre aber auch eine große Verantwortungslosigkeit, einen Menschen in einem mit leicht brenn barem Materiaf angefüllten Raum( chlafen zu laffen und noch dazu einzuschließen.

Der Schaden in den drei Fabrikbetrieben ist beträchtlich und dürfte durch die Versicherungen gedeckt werden. Allerdings find etwa 100 2rbeiter und Angestellte zum Feiern ge zwungen, da die Flammen pom zweiten Stod bis zum Dach die Deden durchgebrannt haben, so daß umfangreiche Erneuerungs­arbeiten notwendig sind.

Nach

Rongreß und Ausstellungshallen, der mit einem Antrag über Bertebrswerbung verbunden wurde. einer sehr ausführlichen Debatte wurden beide Anträge einem Aus schuß von dreizehn Bersonen überwiesen. Mit der gleichen Aus führlichkeit und Dringlichkeit murde ein polfsparteilicher Antrag erörtert, daß eine Senats- und Bürgerschaftskommission eingesetzt merben folle, mit der Aufgabe, Mittel und Wege zu finden, um die mirtihaftliche Entwidlung Hamburgs und besonders die Heranziehung wirtschaftlicher Unternehmungen aus dem In- und Auslande zu fördern. Der Antragsteller schilderte die zunehmende Ronturrenz von Bremen und Lübed, namentlich aber vort Berlin , wo besonders die Industrie zunehme, so daß Hamburg in Gefahr gerate, aum Borort des Wassertopfes Berlin zu merden.

Zur Bürgermeisterwahl in Hamburg wird in bürger­lichen Blättern erflärt, es sei nach den legten Bürgerschaftswahlen unter den Roalitionsparteien vereinbart worden, daß für das nächste Jahr der sozialbemofratische Bürgermeister Roß erster Bürgermeister werden solle. Diese Mitteilung ist nicht richtig. Nach ben bei den Koalitionsverhandlungen im Früh jahr b. 3. getroffenen Vereinbarungen soll der bisherige demo­tratische erste Bürgermeister Dr. Petersen auch für 1929 das Amt des ersten Bürgermeisters persehen, während für 1930 Senats treten solle. Daher sind auch die an die jeßigen rein formalen Wahlen geknüpften Folgerungen hinfällig.

Die Ursache des Kälteeinbruchs liegt in einem Hochdruckgebiet, das sich von Nordeuropa nach Süden verlagert hat und bessen Kern zurzeit über Bolen liegt. Bon diesem Hoch sind falte fontinentale Luftmassen, die Mittelrußland entstammen, nach Mitteleuropa por: gebrungen. Da gleichzeitig mit dem Eintreffen der halten Luftmassen Aufheiterung eintrat, gingen die Temperaturen in den flaren Nächten stellenweise außerordentlich tief herab. Dagegen macht sich in Westdeutschland ein starkes Ansteigen ber Tem peraturen bemerkbar, sie betrugen heute vormittag nur noch 0 bis minus 2 Grad, Die Ursache dieser Erwärmung ist eine Stöder Sozialbemotrat Rudolf Roß an die Spiße des rung, die von England herkommt und fich langsam weiter oftwärts bewegt. Gleichzeitig sind milde ozeanische Luftmassen im Anzuge, die an den falten fontinentalen Luftmassen hinaufgleiten und zu starter Bewöltung auch über Berlin führen werden. Für morgen rechnet man, wie der Wetterdienst mitteilt, mit meitverbreiteten Schneefällen und merklicher Milderung.

der

Diesmal fällts auf den Richtigen.

Einer der beiden am Dienstag ausgeloften Hauptgewinne Arbeiterwohlfahrtslotterie ist auf Los A. 633 953 gefallen. Der glückliche Gewinner ist ber Telegraphenarbeiter Gustav Heitbrint aus Lage in Lippe . Er ist seit früher Jugend in der Sozialdemokratischen Partei organisiert und lebt zurzelt mit Frau und zwei Kindern in dürftigen Berhältnissen.

Hamburg gegen Berlin .

Es fürchtet, Borort des Wafferfopfes" zu werden. Hamburg , 20. Dezember. Die letzte Bürgerschaftssigung des Jahres verlief wider Erwarten und troy einer Demonstration der Kommunisten auf dem Rathausmartt, ruhig. Der einzige zu der Sigung zugelaffene Kom munist, Abg. Dettmann, wandie sich in einer Anfrage an den Bräsidenten gegen die Behandlung der Kommunisten durch die Mehrheit in der letzten Sizung, die er als eine diftatorische Nieder Inüppelungsmethode bezeichnete. Der Bräsident erklärte, baß er

Der Südamerika - Friede.

Paris , 20. Dezember.( Eigenbericht.)

Der Außenminister Briand hat am Mittwoch abend an die Re gierungen von Bolivien und Paraguan ein Telegramm gerichtet, morin er fie für die Bereitschaftserflärung, die Bermitte lung ber panamerikanischen Konferenz zur Schlichtung ihres Konflitis anzunehmen, beglückwünscht. Gleichzeitig hat Briand die Mitglieder des Bölkerbundes von dem Ausgang der Angelegenheit in Kenntnis gesetzt. Der Quni d'Orsay teilt dazu in einem halbamt­lichen Kommuniqué mit, daß nun die Rolle des Völkerbundsrates als Friedensftifter abgefchloffen fei, benn man fönne nun der Hoffnung Ausdruck geben, daß die Bermittlung der pan amerikanischen Konferenz zu einem guten Ende führe.

Der Friede 100 000 Marf.

=

Die Roften des telegraphischen Notenwechsels zwischen dem Böllerbunds r at, dem Bölkerbunds sekretariat, ben beiben

Regierungen und den übrigen Mitgliedstaaten des Bälterbuntes Diese Summe übersteigt bei mellem die Jahresbeiträge werden in Genf bis jetzt auf 140000 Schweizer Brenten geschäßt. Boliviens und Paraguans zum Böllerbunb, zu bem Bolivien 99 000 Schweizer Franken und Baraguay 24 000 Schmelzer Granten bet­

fteuert.

Das Gericht verurteilte Naffe zu zehn Monaten Geben Schlußantrag in ber porigen Sitzung als geſchäftsordnungs Rommuniften versuchen Gefangenenbefreiung

fängnis unter Anrechnung von 24 Tagen Untersuchungshaft. mäßig ansehen müffe, und er auch keinen Anlaß sebe, eine von ihm Außerdem wurde ihm die Befähigung zur Bekleidung öffentlicher in der Breffe gegebene Notiz über die Borgänge in der vorigen Aemter auf zwei Jahre abgesprochen. Der Haftbefehl wurde auf Sigung richtigzustellen. choben, eine Bewährungsfrist jedoch nicht zugebittigt der Urteilsbegründung führte der Borsitzende unter anderem aus, er Angeklagte ein unglüdlicher Mensch sei, der zehn Jahre gen feine Beranlagung angefämpft habe, jedoch die uns Verkettung der Umstände, insbesondere durch den Tod

1

Unter den Anfragen an ben Senat interessierte insbesondere eine Anfrage über den Autobus perfehr Riel- hamburg. Es wurde geantwortet, daß auch über diese Frage im Rahmen der preußisch- hamburgischen adjungen verhandelt werden solle. Das Haus beriet dann eingehend einen Antrag über den Bau von

1

Das Schöffengericht Bochum verurteilte beute den Berliner Kommunisten Dünnhof wegen versuchter Gefangenenbefreiung zu lechs Monaten Gefängnis. Dünnhof hatte im Auguft d. J perjucht, ähnlich wie im Falle des Berliner Kommunisten Braun eine gemattfame Befreiung des im Bochumer Gefängnis feine Strafe abfigenden Kommunisten Morales herbeiführen unb hatte sich zu diesem 3wed an einen St eltsengiteten herangem der aber Anzeige erstattete.

12

FEEGE

12

to P

bi

g