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Seffotfe Donnerstag. 20. Dezember 1923.
BfrUbpnif SinJniil�nät du �irhOwrU
Deutsche Rassenangst.
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Wer ist schuld an allem?"..Der Jud!u
Vor kurzem ist Im Verlag t. iL Schwetschke und Sohn. Verllo. ein Loch von Dr. Michael Müller- Claudius erschienen, da» sich mit dem deutschen Antisemitismus be- schäfSgl. Der versasser des folgenden Artikels, ein Sohn unsere, Allmeisters Sarl Saulsky, packt das Problem gründ­licher als MüHer-Claudiu» an. Es ist schwer, fast unmöglich, sich mit dem Antisemitismus vissenschastlich auseinanderzuseyen. ohne damit bei den Antisemiten >n den Verdacht zu kommen, Iudenstämmling oder Iudensöldlmg zu sein. Wir wünschen dem Verfasser der..Deutschen Raffenangst', daß er von diesem Schicksal verschont bleibe, da wir seinem Buch« im stampf» gegen den Antisemitismus eine eigenartige Redeutueg zuerkennen. Dem marxistisch geschulten Leser mag das Buch nichts Wesentliches, vor allem nichts ihm beweiskräftig Dünken- des zu sagen haben, die ganz« Betrachtungsweise mag ihn fremd- ortig. die Sprach« übertrieben, fast zu lyrisch, das Rassenbewuhtsein des Derfaffers als jeder greifbaren Grundlog« entbehrend anmuten. Aber all die» find Lorzüge in d«n Augen der Gefühlsantis«miten. ein solches Buch wird er nicht ungelescn aus der Hand legen, da ihn verwandte Luft daraus anweht. Und diese in Deutschland   an Zahl bedeutsame Schicht zur Einkehr und zum Nachdenken zu bewegen, ist «in Ziel, des Schweißes der Edlen wert. Oer Ginn der Symbole. Der Gedankengang ist kurz folgender: Ausgehend von psycho» analytischen Grundlagen auch so einer jüdischen Er- sindung. wird der Antisemit einwerfen! wird der Sinn der Tynrbolzeugung besprochen. Der Mensch braucht Entlastung von seiner Unoollkommenheit. soll er sich nicht in fruchtlosen Gewisiens- bissen verzehren, die sein« vorwärtstreibenden Kräfte hemmen und lähmen. Jahrtausend« lang spielte die Rolle des Entlastungssymbols für alles Dös«, Gemein«, Niedrig« in uns der Satan, er war der Sündenbock, auf den man alles abwälzen konnte. s«ine Ueb-rwindung wurde zu einer positiven Kraftquelle in biologischem Sinne. Aber dies« Entlastung durch Symbol« bedeutet auch ein« große Gejahr, indem man alles Unbequeme einfach auf irgend einen Prügelknaben abwälzt, ohne zu fragen, ob diese Abwälzung logisch überhaupt zu begründen ist. Ob der �germanische" Mensch wirtlich so besonders tymbolträchtig, ob gerade seine Seele so besonder» tief oeranlogt ist. darüber wollen wir hier mit dem Autor nicht rechten, dem ökono- -enisch-historisches Denken fremd ist. Er selbst führt ja Symbol» best p, ei« aus dem Ungarischen  ' an(S. 19), die übrigens ebenso w,e seine deutschen Beispiel« alle au» bäuerlichem Milieu stammen, also aus abgeschlossenen Leb«nskreisen, denen alles Fremde verhaßt und vorweg verdächtig ist. Das Symbol des Teufels erhielt sich Jahrhundert« long mit ungeschwächter Kraft. In der Reformation macht« es eine int«. ciiante Spaltung durch, indem für die Reiarmisten der Papst zum Vertreter de» Teujels. für Rom   die Gestalt Luthers   dazu wurde. Erst in unserer heutigen religionslosen Zeit Hot die Kraft dieses Symbol» zu verb lasten begonnen. Der Jude gewann viel später als der Teufel im deutschen  Denken Symbol charokt«. Jahrhundert« lang hatten die Juden in Deutschland   gelebt. Wenn sie behelligt wurden, so immer nur von den im engsten Kreise wohnenden Nachbarn, niemols von den Herrschern oder gar von der Kirche. Ol« Ziasseavennischung der Oeuffchev. Es ist freilich keine besondere Eigenart der alten Frankenkaiser. wie Müller- Claudius lobend hervorhebt, daß sie keine Antisemiten waren und die Juden nicht fürchteten, sondern sie waren ihrer heimischen Eng« entwachsen und streckteu die Hand noch der Krone des römischen Reiches aus, das zahllose fremd- rassig« Stamm« vereinte. Nicht gesunder Rossensinn, nicht das Gefühl der Ueberlegenheit ihrer eigenen Raste war daran schuld. daß sie den Juden surchtio» gegenübertraten, sondernrassisches Denken war den Germanen wie den olten Römer» überhaupt un- bekavnt, sie vermischten sich wahllos mit allen Völkern, auf die sie stießen, ihnen teils ihre Eigenart ausprägend, teils in der der anderen ausgehend. So kann sich heute der nordasrikanische Berber ebenso auf seinen Tropfen germanischen Blutes berujen, wie dem Stommesdeutschen" keltisch«, slawische, alpine und andere Einschläge unlöslich eingeimpft sind, die es ihm schwer machen dürften, elementar-bluthast Roste gegen Raste zu empsindep"(«. 371. Die macht« und geldhungrigen Frankenkaiser benußten die überlegenen politischen und finanztechnisehen Fähigkeiten der Juden ebenso un- bedenklich, wie einst der treue G«mane Clodwig sein« heinnschen Götter zugunsten' de» Christentums preisgegeben hatte, dos als einzig« festgefügte Organisation den Sturz des Römerrnchcs über. dauert hatte und besten Kulturerbe verwaltete. Warum das»heilige Laad* beseht wurde. Die zunehmend« Wacht der Kirch«, die all« be- ratenden Stellen an den Höfen für sich monopolisiert«, fuhrt« nach und nach zu einer Lerdrängung der Juden. DI« ersten Iudenoer- folgungen fanden indessen erst zur Zeit der Kreuzzüg« statt, einer Zeit, in der dos Im heutigen römischen Reiche wiedervercimgtc und wiedererstarkte Abendland mächtig genug geworden war, um an die Eroberung de» schätzcreichen Orients zu, schreiten. Erst als sehr real« irdisch« Mächte die Hoffnung hegten, fich das kunst- und reichtumbergende Morgenland tributpflichtig zu machen, wurde die Besetzung des delligen Landes durch die Ungläubigen al» unertrag sich« Frevel gegen Gott   empfunden und wurde den Juden der Fluch de» Gottesmörders in» Gesicht geschrien. Roch Karl der Große   hotte es sich zur Ehre angerechnet, den Kalifen Harun al Raschid   Freund und Brudergenosten nennen zu dürfen.« war. obwohl«r die Mauren   in Spanien   bekämpft«, prinzipiell ebensowenig Anti- Mohammedaner wie Antisemit, wenn auch fein Christentum dem eine» Barbarossa a» Schärf« nichts nachgab, wie er an den chm �bluthast-rassisch' so nahestehenden Sachsen   gressbar bewiesen hat. Seit den Kreuzzügen Hot d« Jude nicht austzehört. immer wieder zm»'Symbol de» Sottoersluchten gemacht zu werden. tbtt dies« SywbvlPermlg ist ahnc sei»«»-rassische»', völkische» Bei»
geschmack. Der Jude wirkt fremd, aber nur wegen seiner anderen Religion, wegen seines anderen Ritus. Ließ er sich taufen, so wurde er als vollgültiger Christ, nicht nur als getaufter Jude angesehen. Die Hüter ves deutschen Rassegefühls. Di«..Rasienangst' vor dem Juden ist jüngsten Datums. Sie wurde«st möglich mit dem Auskommen der modernen National» staaten und eines Nationalgefühls, das allerdings mit irgendeiner .Ltaste" nicht das mindest« zu tun hat. sondern alle die Menschen umschließt, die die gleiche Muttersprache sprechen, mögen ste jetzt tangschädlige, blonde Friesen oder rundköpfig«, dunkelhaarige Badener sein. Der ZZersaster vermeidet klüglich da» Wortdeutsch  - blütig', aber ob.cheutschstämmig' um so viel bester ist, möchten wir dahingestellt sein lasten in einer Zeit, wo die Gaigalats aus Stallu- pönen sich als ebenso berufene Hüter des deutschen Rassegefühls auftun wie die Pogatschniggs aus Steiermark  . Nach Müller-Claudius wird der in den Jugendlichen infolg« von gelegentlich aufgefangenen Bemerkungen entzündete, aber noch schliunmernd« Gegensatz von Juden und Nichtjuden zur hellen Flamme angesacht durch den verschiedenen Zeitpunkt des Pubertätseintritts bei den beidenRosten'. Die dem Entwicklungsalter eigene Sucht, sich abzusondern von den kindlicher gebliebenen Gefährten, tritt beim Juden früh««in als bei den ond«en. Dadurch wird der ihm bisher halb verborgen an- haftende Makel des Auswürflings plötzlich klar sichtbar und reißt den ganzen tiefen Gegensatz zwischen den Rasten mit jäher Stärk« aus. Der Jude wird zumFliehend-Abtrünnigen*, zumUnHeim- lichen, der..das Andere' will". Auf dem Lande mag schon etwa» sein an dieser Anschauung von Müller-Claudiu», bei der Stadt- bevälkerung tritt indessen auch bei Nichtjuden die Pubertät so früh ein. daß ein wesentlicher Unterschied da kaum in Erscheinung treten dürste. Wer ist an allem schuld? Immerhin ist es Tatsache, daß der Jude zu einem Symbolbegrifs geworden ist, an den außerhalb jeder Logik mit der Kraft einer primitiven Kollektivvvrstellimg groß« Schichten des deutschen Volkes glauben. Die große Gefahr solcher Symbol« liegt aber darin, daß st«, weit üb« ihre ursprünglich« Entlastungs- ausgab« hinausgeheird. nicht mehr biologisch fördernd, sondern lähmend wirken können, wenn sie nicht mehr einen Sieg Über dos i n uns liegend« Böse verkörpern, sondern für eigene Feigheit und Schwäch« einen Schuldigen außer uns suchen, der dann al» Sündenbock in die Wüste geschickt wird. Di»' Kraft de» Symbol»
liegt in sein« Uubeweisbarkeit und darin, daß man einen Beweis gar nicht für nötig hält und nicht erwartet. Wer ist schuld an allem?"D« Iudl" Und worum?'Well's wahr ist." In diesem sinnigen, dem Volke der Dichter und Denker so durchaus entsprechenden Zwiegespräch kommt die logisch so sinnlos erscheinende und doch so furchtbar wirksame Kraft einer Kollektiv- Vorstellung zum Ausdruck, wie sie primitiver kein Australneger oder Papua äußern kann. Das Beschämendste dabei ist die lächerliche Selbst- Herabsetzung, die darin liegt, daß einein Dolksbestondteil von knapp einem Prozent«ine derartig gefährliche Wirkung auf die übrigen 99 Prozent zugeschrieben wird, daß sich diese nicht einmal dagegen wehren können, wenn- ihr Dolkstum ausgehöhlt wird. Oer Antisemitismus nach dem Kriege. Daß indessen manche Deutsche nach dem Kriege so besonders antisemitisch geworden sind und überall, als Schuldigen den Juden suchen, liegt durchaus nicht in ihrervölkischen' Eigenort, sondern vielmehr darin begründet, daß. ihnen die Schule freier selbstverant- wortlicher Demokratie bislang gefehlt hat, daß sie unter einem Ab- folutismus ausgewachsen sind, der in allem, was im Staate geschah, das planmäßige Wirken einiger wrniger erlauchter Führer von Gottes Gnaden sah, denen das ganze Volk wie eine Herde nochlief. Da muß natürlich das jetzige Unglück Deutschlands   ebenso das be- wußte Werk einiger übermütig« Schädlinge fein, die selbfwer- ftändlich nicht Deutsche sein können, sondernAusländer, Fremde sind es zumeist', So wenig wir nach dem Gesagten mit Müller-Claudius in der Begründung seiner Ablehnung des Antisemitismus einig gehen können, so sehr möchten wir sein« Schlußkapitel unterstreichen. Wie et hoffen wir, daß dieselbe harte Schule, die die Juden in fast zwei Jahrtausenden dazu erzogen hat, klar und nüchtern sich mit dein Tatsächlichen abzufinden, nur auf die eigene Kraft zu vertrauen und zusammenzuhalten, auch den Deutschen Tatlachensinn. Selbstvertrauen und Solidaritätsgesühl einpauken möge. Tatenlos zu sitzen und auf den Retter zu warten, der Deutschland   von Juda erlöst, sich dünkelhaft auf sein« Rosse zu berufen, statt den Wert seiner Rast« durch die Tat zu«weisen, und olle Schuld für eigenes Lersagen wehklagend abzuwälzen auf den nur der eigenen Feigheit riesenmächtlg«scheinenden Juden dos ist die Art zahl- reicher Durchschnittsdeutschen von heute, die noch nicht begriffen haben, daß ste endlich auf eigenen Füßen zu stehen lernen müssen, wollen sie sich den Platz an der Sonne erringen. Zu diesen spricht das Buch, zu zahlreichen sicher wertvollen Menschen, an die wir mit sozialistischer Literatur gar nicht herankämen. Der tiefe Emst, mit dem der Lerfaff« an seine schwere Ausgabe herantritt, sichert ihm uns«« volle Achtung, auch wenn sein Weg nicht der unser« ist. Sei« Ziel, die Bekämpfung de» Antisemitismus, der Aufruf zur Selbst- ermannung, zum Ersatz de» Symbolschouen» durch Tatsachendenken. ist das unselig«. E».soll un» freuen, wenn wir uns einst am gemein- samen Ziel« begegnen. Dr. Karl Kautsky  »Wien  .
Mittelalter im 20. Jahrhundert Zwei Fälle aus Polen   und England.
D» erst« Fall spielte in Lemberg  . Eines Tage» vor zwei Iahren war es verschwand die 14jöhrig« Fanni. die Tochter de» tieinen jüdischen Kaufmanns Promis. Mit ihr die Hausangestellte. in deren Begleitung sie sich befand. Alle Nochsorschungen blieben vergeblich. In ihr« Derzwelslung wandten sich die Eltern an einen Anwalt. Dieser stellte fest, daß die Klein« des öfteren mit der Haus- angestellten die Uniatenkirche besucht und ihren Freundinnen gegen- über geäußert habe, sie würde in ein Kloster«intreten. So lag der Schluß nahe, daß sie sich im Uniatenkloster in Lemberg   aufhalt«. Der Polizei wurde aber von den Nonnen der Bescheid, daß dos Sind nicht dort fei. Zwei Jahrs lang machte der unglücklich« Dat« stets von neuem den Dersuch. den Ausenthalt seiner Tochter im Kloster festzu­stellen. Immer wieder ober erhielt er dieselbe Antwort: man wisse nichts von ihr. Der Bater wandt« sich an den MetropolitenScheptizki, den höchsten Beamten der Uniatenkirche. Dieser ließ sich von den Tränen des Juden erweichen und gab ihm die schristlich« Erlaubnis, in sämtlichen ihm unterstehenden weiblichen Klöstern Ostgaliziens seine Nachforschungen zu betreiben. Aber auch jetzt blieb alles ver- geblich. Anfang Dezember erhielt Promis die Mitteilung, daß seine Tochter in Begleitung elner Nonne gesehen worden sei. Er stellte fest, daß sie sich bei einem Zahnarzt behandeln lasie. Er versteckte sich im Flur des Hauses, faßte Mut. folgt« seiner Tochter und der Nonne, forderte van dieser, daß sie ihm seine Tochter wiedergäbe. es kam zu einem Menschenouslous, ein Polizeibeamter wurde herbei- geholt, und schließlich fuhr man im Auto ins Polizeirevier. Gleich einem Lauffeuer verbreitete sich die Nochrlchtvonderwieder- gefundenen Tochter unter der südischen Bevölkerung Lew- bergs. Auch ein Abgeordneter des polnischen Sejms. Reich, war bald zur Stelle. Der Bat« forderte sein Kind zurück. Di« setzt Sech- zehnjährige wollte aber nichts mehr von einer Rückkehr nach Haus« hören. Nur unter einer Bedingung wollte sie da» tun: wenn der Vater sich taufen ließe. Als aber auch die Mutter und die Geschwister im Polizeirevier erschienen, da brach das Mädchen doch zusammen und erklärte sich bereit, mit den Eltern zu gehen. Jetzt entstand ein« neue Schwierigkeit Der Leiter des Polizeireviers hielt sich nicht für befugt, das Kind seinen Eltern zurückzugeben. Erst nachdem er sich zwei Stunden long mit dem Staatsanwalt beraten hatte,«teilt« er die Genehmigung dazu. So kehrt« Fanal nach zwei Iahren in ihr Ellernhau» zurück.* Ein unglaublicher Fall? Im Mittelalter des zwanzigsten Jahr- Hunderts doch nicht so ganz unglaublich. Ebensowenig wie der zweite Fall. Der spielt« in England. Am 6. Dezember wurde im Ge- fängnt« von Manchester   ein sunger Chinese Tschung-Ii.Miao gehängt. Da» Gericht hatte ihn wegen Gattenmord«» zum Tod« ver- urteilt. Was aber war an dem Fall außer der lodesstrof« mittel- alterlich? Tschlttlg-Ji-Miao, Sohn eines höh« djinefischen Beamten.
studiert« an ein« der amerikanischen   Universitäten. In Hongkong  lernte er die reizvolle Tochter des reichen Kaufmanns Schaung Bang kennen. Er war«st vor kurzem gestorben: so wurde die Tochter die Erbin seines ganzen Vermögens. Das pinge Ehepaar verlebt« glück- liche Wochen. Eines Tages erschienen aber bei Mioo Abgesandte der Gehetmgesellschojt der gelben BrüderTong", der er fast seit sein« Kindheit angehört«: sie verlangten von ihm. daß er seine Frau täte. Schaung Bang war Gegner der Geheimgesellschaft: dies« hatte ihn zum Tode oerurteilt. Da er tot war, sollt« sein« Tochter sterben. Mioo liebte sein junges Weib Er verließ fluchtartig Hongkong  , begab sich nach Europa   und ließ sich in England in der Nähe von Manchester   nieder. Di« Abgesandten des Tong stöberten ihn aber auch hier auf. Sie drohten: entweder tötet er feine Frau oder er ist selbst de» Tode  ». Einige Tage später fand man sein« Frau in der Umgegend«rmürgt aus. Miao war geständig Weshalb er sie getötet hat? Das sollt« er daraus sagen? Er schwieg. Der Staatsanwalt sagt«: aus Habgier. Die Geschworenen dachten bei sich: aus Habgier, ob- gleich das Bermögen der Frau beiden gemeinsam gehörte. Miao aber schwieg und wurde des Morde« schuldig gesprochen. Er wurde zum Tode oerurteilt, obgleich bei ihm«in Brief gesunden wurde, in dem Miao an irgend jemand schrieb, daß er schwanke, das Verbrechen zu begehen: obgleich in der Gerichtsverhandlung auch die beiden ge- heimnisoollen Abgesandten erwähnt wurden. Das Gericht wußte nicht» damit anzufangen. Miao behielt sein Geheimnis für sich. Was lag ihm auch jetzt noch am Leben? Cr hatte getötet, weil ihm dies unter Androhung des Todes von seinen chinesischen   Brüdern bo- fohlen war. Und weil er getötet hatte, wurde et von englischen Richtern zum Tode verurteilt und hingerichtet. Mittelalter im zwanzigsten Jahrhundert: der Befehl desTong* zu töten. Mittelaller im zwanzigsten Jahrhundert: die Hinrichtung des Mörders._. jisvi t'! Wer weiß das? Die Bezeichnung des Bleistiftes ist heute eigentlich widersinnig Der schreibend« Teil de» Bleistiftes besteht im wesentlichen aus Graphit und hat mit Blei nicht da. Geringst« zu tun. Im Mittel- all« waren nackt« oder in Holz gefaßte Stifte mit Blei oder«in« Legierung von zwei Teilen Blei und einem Teil Zinn   gebräuchlich * Die Zeit, die bi» zur Berhoppelung des Körpergewicht» nach d« Geburt oerstreicht, ist bei den»«schieden«» Lebewesen verschieden lang: Bei d« Mau» 4 Tag«, beim Hund 8, beim Rind 47. beim Pferd«9 und beim Mensche» 1S0 Tag«. * Das Eiweiß und das Gift der Klapperschlange sind au» der gleichen Menge derselben chemischen Demente zusammengesetzt, ebenso da» Rosenöl und da» Steinkohleagas.