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Das Geheimnis der Grenadierſtraße. Standalöfe Zustände.

Einbruch oder Versicherungsbetrug?

Es waren sehr seltsame Bidersprüche, die fich gestern zwischen gwei Angeflagten bei einer Berhandlung vor dem Söffen. gericht Berlin- Mitte zeigten. Das Gericht follte entscheiben, ob ber Schneider Jofeph Hersch Gnatt in das Garderobengeschäft bes Staufmanns Scholem Shafier in der Swinemünder Straße 84 eingebrochen war oder ob es sich um einen fingierten Einbruch im Einverständnis mit Schafier zum Zwede eines Bersicherungsbetruges gehandelt habe.

Gnatt ist ein berüchtigter Einbrecher aus Balen, ber chon häufig im Zuchthaus gesellen hat, und der nach Verbüßung leiner legten Strafe als lästiger Ausländer über die Grenze ab geschoben worden war. Er war aber aus seiner polnischen Heimat, von wo auch Schafier stammt, wieder nach Berlin zurückgekommen und scheint hier wieder mancherlei verübt zu haben. Es schmebi und scheint hier wieder mancherlei verübt zu haben. Es schwebt gegen ihn bei der Staatsanwaltschaft noch ein Berfahren wegen Teilnehmerschaft an einer Einbrecherbande, die in Leipzig arbeitete. An dem genannten Tage wurde eine Hausbewohnerin auf ein Geräusch aufmerisam und fah durch das Gudipc, bag ein Mann mit einem Schlüssel an der Flurtür zu dem Laden non Schafter fich zu schaffen machte, fchließlich die Tür öffnete und in bas Geschäft hineinging. Als auf ihre Alarmrufe an die Tür gellopft murbe, fam ein Mann aus der danebenliegenden Wohnung des Schafter heraus, ber sich als Geschäftsinhaber bezeichnete. Er wurde festgenommen; auf der Bolizei nannte er sich Rosenbaum, wurde aber als der vielfach vorbestrafte Einbrecher Gnaft erkannt. Er bestritt, eis en Einbruch verübt zu haben und behauptete, baß er im Ein verständnis mit Shafier und dessen Angestellten David Bolberg, ebenfalls aus Bolen stammend, einen fingierten Einbruch Derabredet gehabt hätte. Die durch die Kriminalpolizei vorgenommene Besichtigung des Lotals ergab auch, daß unzweifelhaft die Tür und ber Zugang zum Keller von innen angebohrt waren, so daß alles für die Darstellung des Gnatt sprach. Schafier batte am nächsten Sage bei der Versicherungsgesellschaft den Einbruch angemeldet und ben Schaden auf etwa 40000 Mart gefäßt. Er hat bann aber nachher einen Antrag auf Schadenersatz nicht mehr gestellt. Bie Gnatt behauptete, feien sie gemeinsam zu der Bereinbarung ge tommen, von dem fingierten Einbruchsplan Abstand zu nehmen, ba es nicht möglich gewesen wäre, einen Einbruch vom Keller aus Dorzutauschen. Der wegen Bersicherungsbetruges angeflagte Schafier und ebenso der Zeuge Bolberg beftritten, jemals mit Gmatt etwas zu tun gehabt zu haben und wollten ihn überhaupt nicht tennen. Gnatt bagegen führte eine Reihe von Umständen an, aus denen hervorgehen sollte, baß er mit Schafier und Bolberg fehr gut be fannt jei, und er berief fich auch darauf, daß die ganze Grena. bierstraße wiffe, daß er mit feinen beiden Landsleuten jehr gut bekannt gewefen fei.

Untersuchung über das Brandunglück vor dem Abschluß.

Die friminalpollzeiliche Untersuchung über die Schuldgeblich einen Selluloidftreifen an ber offenen Gasflamme als frage für das Explosionsunglid in ber 5 onlelaftraße, Fidibus angestedt hat und so den Brand verursachte, strafrechtlich die in Händen von Kriminaldirektor Bogel vom Landes feine Schuld treffen. polizelanit liegt, wird in Balde abgeschlossen sein.

Die legten Tage find fämtlich mit Bernehmungen und Erhebun­gen ausgefüllt worden, und die Kriminalpolizei hat neben bem Fabritinhaber Irogli und beffen Sohn den Hausverwalter, Stadtrat Giebel, ben früheren Berwalter Ernst, sowie eine große Anzahl von Angestellten der Firma Baeder u. Ca als Beugen eugen gehört. Alle biele Aussagen bestätigen, von fleinen Schwan fungen abgesehen, bas Bild, bas fih ter Kriminalpolizei in ftraf rechtlicher Beziehung auf Grund der Feststellungen am Tatort und ben ersten Berichten dargestellt hat. Natürlicherweise versucht der Fabritinhaber Trogfi, den einzig und allein die volle Berantwor. tung für bie Ratastrophe infolge der unglaublichen Zustände in feinem Betrieb trifft, bie Schuld von sich abzuwälzen. De Jeugen­vernehmungen laffen erkennen, daß diefe Fabrif in bezug auf die Sicherheits- und Schuhvorrichtungen für die Arbeiterschaft die denkbar größten Mängel aufgewiefen hat, und der zu erwartende Prozeß gegen Tropfi wird voraussichtlich ein außerordentlich trübes Bild über die sozialen und hygienischen Zustände in diesem Be­Haus trieb aufrollen. Festgestellt ist auch, daß fich der aus befizer gar nicht der Gefahr bemußt gewesen ist, in der das Grundstück in­folge der Aufbewahrung der beträchtlichen Zellulo bmengen befun ben hat, da er dieses Material bei einer gelegentlichen Besichtigung bes Betriebes für Hartgummi gehalten hat. Soweit fich bisher er. tennen läßt, wird die verlegte Arbeiterin Schönemann, die an

mancher Rider Ws z. B. ein Bermieterbeisiger mit dem Mieter. beifiber für den Mieter stimmte, brückte der Richter dem Bermieter­beiniger darüber unummunden sein Erstaunen aus Später betam der Beifiker heraus, daß der Richter felber ausbefizer war. Als ein anderer Vermieterbeisiger den Eid in weltlicher Form verlangte, munderte fich der Richter darüber und meinte, es fei ihm nody nie vorgefommen, daß ein Bermieterbeifizer feinen religiösen Eid fprechen wolle. Die Herren Richter werden fich bei biefer merkwürdigen Einstellung darauf gefaßt machen müssen, daß Sie auch in Zukunft von Vermieterbeisigern, also von Hausbesikern, noch manche Ueberraschung erleben werden

Starfer Weihnachtsreiseverfehr.

Das Schöffengericht hielt es nicht für genügend aufgeflärt, ob Dem Andrange in ben Reisebureaus nach zu urteilen, dürfte in Gnatt eingebrochen fei oder ob es sich um einen fingierten Ein- biefem Jahre mit einem Beihnachspertehr zu rechnen fein, bruch gehandelt habe. Biele Punkte und besonders das Berhalten des der den der letzten Jahre weit übertrifft. Das ist nicht zu­Shafier sprächen für die legtere Annahme; das Gericht mußte bes- legt auf bie günftige zeitliche Lage ber Feiertage, für bie man vier bolle Sage, Don Sonntag bis Mittmoch, rechnen fann, sowie auf das halb in ben Hauptpuntten zur Freisprechung tommen. Shafier prächtige Winterwetter in allen Wintersportgebieten zurückzuführen. murde gänzlich freigesprochen und Gnatt fonnte muz megen während in den letzten Tagen vor allem die Schlafwagenpläge für Bannbruchs und falfcher Namensführung zu 3 Monaten Gebie weiten Reifen getauft wurden, es wird zu Weihnachten von fängnis und einer Woche Haft verurteilt werden. Bis auf fünf Berlin aus jehr viel nach der Schweiz , nach Oberbayern und nach Lage ist diese Strafe durch die Untersuchungshaft verbüßt. Gnatt dem Schwarzwald gereift werden, hat am Mittwoch die Nachfrage bleibt jedoch in Haft, da gegen ihn noch weitere Strafverfahren nach ben näher gelegenen intersportgebieten eingefegt. Nach den Beobachtungen in den Reisebureaus werden die ihmeben. Berliner vor allem ins Riefengebirge und in den arz fahren. Auch das Erzgebirge , beffen öfflider Teil( Aten­berg- Beifing) mit Eisenbahn und Autobus von Berfin aus über Dresben in nur 4 Stunden bequem erreicht werden tann, gehört zu den bevorzugten Reisezielen der Berliner . In Thüringen ist vor allen Dingen das 300 Meter hoch gelegene Oberhof das 3tel der Berliner .

Die Entschädigung des Frhrn. v. Lühow.

In der befannten Schadenersasforderung bes Freiherrnoon 20gow, Leiters einer Privatschule in 3offen, ist jegt eine Einigung zwischen dem Kläger und dem beklagten Juftigfistus zustande gekommen. Daß der Bergleich für den Rläger ein recht magerer geworden ist, da statt der ursprünglich geforderten 1% mil. lionen Mart eine Entschädigungssumme von 18 000 R art afzeptiert murde, läßt darauf schließen, daß di: Schädigung des Instituts, eines Internats, doch nicht sehr melentlich gewesen sein tann. Es gibt eben Immer recht zahlreide Eltern, bie meist aus Gründen ehelicher Berhältnisse bie Stinber privaten Instituten anvertrauen. Sie haben hierbei den einen Vorteil, daß die für die verschiedenen höheren Schulen bestimmten Schüler& B. durch den erteilten fremdsprachlichen Unterricht den Uebergang zum Reformgymnasium uf. leichter vollziehen als bie Schüler der allgemeinen Bolfsschule. Daß der Anhänger moderner Pädagogik den Privatschulen nicht bas Bort reben tann, liegt auf der Hand. Die Abgeschlossenheit eines jolchen verhältnismäßig fleinen Internats ist weder für die geistige noch förperliche Ausbildung der Rinder geeignet.

Das Ferienheim mu! benhaus in Rautenfrang im Bogtland, das der Ferienheimgenossenschaft Natur. freunde gehört, melbet 18 Bentimeter Schneehöhe und 19 Grab Kälte. Sfijöhre und Nobelbahn sind gut.

Kirchenffeuerpfändung zu Weihnachten.

Man fchreibt uns:

Sum Fest der Liebe hat die Kirche gang befondere Ueber. rafhungen für ihre Mitglieder eingeleitet, wie folgender Borgang zeigt: Die Arbeiterin E. Begner, Berlin , Abolfftr. 12, mollte ihren legten Berdienst vor Weihnachten in Empfang nehmen. Statt des Bohnes erhielt sie nur die Abrechnung mit dem Bermert: Gesamtlohn in höhe von 31 m. megen reftierenber Rirgensteuern gepfanbet

In ihrer Rot mandte fie fich an die Betriebsvertretung mit ber Frage: ob fo etwas erlaubt sei? Sie wohne bei fremden Leuten unb müffe 18 m. pro Boche Koftgeld zahlen und stehe nun vor dem ausbeeste ohne jebe giftensmittel ba

Der Bermieterbe figer im Mietsgericht. In einer von der Bereinigung ber freien fiber gut besuchten Sigung der Bermieterbetfiger fprach Senatspräsident Freymuth zu dem Thema: Der Bermieter beiliger im Mieisgericht. Der Vortragende wies zunächst auf die Schwierigteiten hin, die gerade den Beifizer im Miets fchoffengericht und im Mietseinigungsamt aus der Unübersichtlichkeit ber Gejegesmaterie erwachsen. Die Mieterfragen find grund­fäßlich im Bürgerlichen Gejezbuch( BGB.) geregelt worden, aber die drei großen Mieternotgefeße, nämlich das ohnungsmangelgeleg, das Mieterschußgefeß und bas Reichsmietengejet haben, wenn fie auch zunächst nur bis zum Jahre 1930 gelten, doch ein ganz neues Recht geschaffen und bie Richter haben die schwierige Aufgabe zu vertreten, was trop der neuen Gelege von den alten Bestimmungen des BGB., die ja teines wegs aufgehoben find, noch Geltung hat. Außer diesen drei Haupt­gefeßen gibt es noch eine Fülle von Landesgefeßen, die wiederum Burch Ministerialerlasse und Berordnungen ergänzt werden. Es ist für Richter wie für Belfiger ungeheuer schwierig, sich in dieser Ma terie zuretzufinden. Eine einschneidende Neuerung ist durch die Ein­führung des Mietsschöffengerichts getroffen worden. Während z. B. bas Landgeridt ein Solegialgericht ist, entscheidet im Amtsgericht in Zivilprozessen ein Richter. Das Mietsschoffengericht bringt auch bem Amtsgericht den Einfluß des Laienelementes. Im Mietsschöffen geridi ereignet es fich zum erstenmal, daß in Zivilsachen auch Laien Beisiger tie Entscheidung herbeiführen, eine meifellos erfreuliche Entwicklung, die das Vertrauen zur Rechtsprechung ftärten wird. Aufgabe des Schöffen ist es, den rechtstundigen Richter durch seine praktischen Erfahrungen zu unterstügen. Ein polffommener 3rrium und eine Berfennung der Aufgaben der Vermieterbei fizer, also ber Hausbefizer aber ist die Annahme, bas bie Ver­mieterbeifizer vor Gericht die Interessen der Hausbesitzer wahrzu­nehmen baben. Das Gefes schreibt im Gegenteil einfach und ein. beutig vor, baß ber Bermieterbeiliger gemiffenhaft und unparteiif feines Amies zu walten hat. Das Mielseini gungsamt( MEA) hingegen ist fein Gericht, fondern eine Berwal­fungsbehörbe; es fana also in mancher Beziehung freier urteilen und mehr nach Recht und Billigteit gehen. Aufgabe bes ME ist nicht so sehr das Urteil als der Bergleich. Die außer ordentlich flaren und eindringlichen von startem jozialen Berständnis getragenen Ausführungen fanden lebhaften Beifall. Den Dank der Berjammlung brachte der Versammlungsleiter, Stadtrat a. D. Gustav Fuß, beredt zum Ausdruc.

In der Aussprache tamen ein paar nette und sehr bezeichnende Zatfaden zur Sprache. Bezeichneno nämlich für bie Einstellung

Biele Arbeitnehmer wissen leider noch immer nicht, daß es auch bei der Eintreibung von Kirchensteuern ein pfändungsfreies Ein tommen nicht gibt und die Firma Osram der Pfändung stattgeben muß. Was der Arbeiterin weiter geraten wurde, ist wohl ohne Die Arbeiterschaft erhält bei allen firchlichen Erläuterung flar. Feiertagen durch Lohnausfall Stodprügel auf den Magen. An­scheinend genügt dies der Kirche noch nicht, um ihre Schäflein zur Demut zu erziehen. Bon wocheniangen Hungerturen verspricht fie fich mehr Erfolg. Der Erfolg wird nicht ausbleiben. Austritt aus der Kirche muß und wird die Antwort sein für alle Arbeitnehmer, die auf den Kirchenfult dantend verzichten.

Funkwinkel.z

Ministerialrat Dr. Kurt Hentschel sprach über das sehr aftuelle Thema Rundfunt und Geistesfreiheit. Man hat fi immer wieder bemüht, die Rundfuntnorträge fo zu gestalten, baß feiner von ihnen bei irgendeinem Hörer in politischer coer malt anschaulicher Beziehung Anstoß erregen tann. Was der Erfolg war, ftellte Dr Hengsfel fehr wigig feft: Man hörte über wichtige Tagesfragen oft völlig farbioje, uninteressante Referate. Jegt will man versuchsweise zu einer Wenberung schreiten und auf der beut: fchen Belle Rebner der verschiedensten Einstellung über dasselbe Thema sprechen lassen. Natürlich dürfen solche Erörterungen nicht zu billiger Parteipropaganda ausgeschlachtet werden, sondern fie müffen fich streng an bas jeweilige Thema halten und biefes jach ich fachlich zu behar ein versuchen. Aus diesem Für und Wider der Meinungen fann und wirb hoffentlich eine fruchtbare ceiftige Anregung für unser in breiten Schichten leiber noch politis.h völlig unintereffiertes Bolt tommen. Ministerialrat Dr. med. Alfreb Bener zeigte in einem Vortrag, daß Geiftesgegenwart im Leben immer der Sefte Schuß fei und daß der Geistesgegenwärtige dem impulfio aber nur nach einem vorher überlegten Plan Handelnden stets überlegen ist. Ein sehr schönes Orchestertonzert wurde am Abend vom Funt orchester under Leitung Dr. Frig Stiedrys und unter Mitwirkung des Biolinpirtuosen Emil Telmanni ausgeführt.

Tes.

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Durch die Aussagen der Arbeiter( heint mit Bestimmthelf feft. zustehen, daß nicht das junge Mädhen die Hauptschuld trägt,

fondern die ganzen Zustände in der Radiowerfflatt. Bon den Zeugen ist nämlich faft übereinstimmend betont worden, daß die halbmücfigen Arbeiterinnen nicht auf die Gefähr lidh feit und die leichte Brennbarkeit des Zelluloids hingewiesen worden sind und daß alle Schuhmaßnahmen und Vorrich tungen, wie Löschapparate ufm gefehlt haben. Auch die Ge­werbeinspektionen sind von der Bandeskriminalpolizei zu Neußerun gen zugezogen worden. Dbmohl ein Teil der Arbeiterinnen immer noch im Krankenhaus furdibar unter den Brandwunden und Ber Legungen zu leiden hat und noch nicht vernommen werden konnte, fcheint sich an dem Endergebnis der Untersuchung taum noch etwas zu ändern

Die Landeskriminalpolizei wird noch Chemifer und Gastechniker als Gutachter hören, noch einige geringfügige Widersprüche, die zwischen verschiedenen Aussagen bestehen, aufzuklären versuchen und dann das Material der Staatsanwaltschaft übergeben. Raben der Feststellung des objettinen Tatbestandes wird man fich aber auch mit der Persönlichkeit Trogfis und seinem Borleben zu beschäftigen haben, und bei der Gelegenheit wird sich auch herausstellen, wie met die Borwürfe mit Bezug auf die Unterf hlagung der Kranken­faffenbeiträge, die zwar den Arbeitern und Angestellten abgezogen, aber nicht abgeführt worden sind, zutreffend find.

Familientragödie bei Köln .

3wei Kinder und sich selbst erstochen.

Die Wohnung des 35jährigen Elettrifers Binzenz Broßet in Wiesborf bei Köln , in der sich feit Montag niemand hatte blicken laffen, wurde gestern durch die Polizei gemaltfam geöffnet. Den Eintretenden bot sich ein erschütternber Anblid. Die beiden Kinder Broßris, ein Mädchen und ein anabe, lagen mit Sfidverlegungen tof am Boden. Der Bater lag mit durchschnittener Pulsader neben feinem Belt. Progef hat die Tat vermutlich schon Montag abend aus geführt, wahrscheinlich infolge eines Nervenzufammenbruchs. Seine Frau war Montag nach der Brovinzialheilanstalt Bonn gebrat morden.

Erdbeben auf den Philippinen.

Zote und Berletzle

ie aus Manila gemelbet wirb, erfitterte in ber Mittmody nacht ein Erdbeben den größten Teil der Minban aoinsel auf den Philippinen. In Cotta Bato murde eine Berfon ge tötet und zahlreiche Häuser ftürzten ein. Die Zahl bet Berlegten sieht noch nicht feft. Bei dem Beben bra ein Brand aus, ber jedoch balb eingebämmt werber fonnte,

Borsicht be'm Betreten von Eisflächen.

Die einfegende Frostzeit gibt bem gibt bem allerbauamt openid Beranlassung, an die zahlreichen beim Betreten Bon Eisflächen vorkommenden Unglüdsfälle zu erinnern und allgemein wegen der damit verbundenen Lebensgefahr por dem Be Das Betreten für den Eislauf treten von Eisflächen zu warnen. polizeilich nicht freigegebener bzw. verpachteter Eisflächen geschieh auf eigene Gefahr und Berantwortung der Betreffenden. Die Eis Bet Stärte wird durch Beamte des Wasserbauamts fontrolliert. genügender Stärfe erfolgt die Freigabe bestimmter Eisflächen auf bem Müggelfee und bem Fraueniog burch das Waffer bauamt als Eispolizeibehörde. Bon erfolgter Freigabe wird die Benölferung burch bie Tagespreffe in Renntnis gelegt. Die ord nungsmäßige Absteckung und Stennzeichnung der zum Eislauf ver pachteten und freigegebenen Eisflächen erfolgt durch den Bächter.

Das fromme Lichterfelder Kreisfranfenhaus. Wir erhalten folgende Zuschrift:

Im Lichterfelder Rreistrantenhaus halten die Schwestern zwangsmeife mit den Patienten abendline Bel fiunden ab. Wenn eine Patientin fich das verbittet, so ist das bet Pfleglichkeit, mit der sie behandelt wird, nicht gerade förderlich Das Merkwürdigste ist aber, daß an ben schwarzen Tafelr der Krantenbetten auch die Religion der Patienten mit verzeichnet wird. Der Herr Pfarrer hat dann bel feinem nicht erbetenen Rundgang die schriftliche Kontrolle.

Wir sind allerdings der Auffassung, daß ein modernes Kranten haus viel mit Hygiene, aber nichts mit Religion zu tun haben soll. Die Religion ist Privatangelegenheit des Patienten Kranten fchwestern follen Pflegefch western fein, aber teine Betschwestern. Hoffentlich fümmern sich Kreistag, Stadt Berlin und Aufsichtsbehörden einmal um diese merkwürdigen Zustände.

Für die Alten.

Das Bezirksamt mitte veranstaltete im großen Saale des Lehrervereinshauses eine Weihnachtsfeier für die älteren Don ihm betreuten Bohlfahrtsempfänger. Eine der Damen mar fogar 95 Jahre alt. Es gab zunächst ein gut zugerichtetes Effen. Dana hielt Bürgermeister Schneider eine Ansprade, in der er betonte, daß diese Feier die erste dieser Art seit dem Bestehen des Bezirks amtes jei. Es folgte ein Konzert, ausgeführt von dem Bhi harmoni ichen Orchester unter Leitung von Dr. Mayer( Stadt. Oper) und Mitwirtung von Frau Ruth Berglund, Fräulein Marguerethe Berras und Herrn Gerhard Bechner, Mitgliedern der Stäbt. Oper. 3n später Abentſtunde verließen die Geladenen mit einem Beih nachispatet im Arm die gaftliche Stätte.

Ein Kriegsteilnehmer nad) 13 Jahren zurüfgefehrt. Ein ge wiffer Baul Köpple aus Neuruppin , der schon vor 13 Jah renamtlich für tot ertlärt worden war und im Kriege gefallen fein sollte, ist nunmehr zur größten Ueberraschung seiner Frau, ble de mit ihren Kindern in 2ichtenberg lebt, zurücgelehrt. Köpple ist schwer triegeverlegt.

Die Stelle für Eheberatung und Geburtenregelung, Wildenow ftraße 5, beginnt auf Wunsch megen großen Andrangs ihre Spredy stunden jegt jeden Mittwoch schon um 6 Uhr abends.

Wetterbericht der öffentlichen Wetterb'eufflelle Berlin and Bungerend Rachbr. ve b.). Ziemlich beiter, bieliach Mora nmebel, falt, feine Schnce alle. Für Deutschland : Rm größten Teil des Reiches Nortbauer de beiteren oder nebel gen Frostwetters, in Nordwesten Schneejälle bel Zemperaturen nahe bei full.

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