Kontrolle von Fabrikbetrieben.
Ronsequenzen aus dem Unglück in der Schönleinstraße.
Aus Anlaß der Unterfuchung über die Ursache der Explosionstatastrophe in der Schönleinstraße sind den Behörden eine ganze Reihe von Adressen von Fabrit und Gewerbebetrieben zur Kenntnis gebracht worden, in denen allem Anschein nach in bau, feuer und gewerbepolizeilicher Hinsicht erheb. liche Mißstände bestehen, die im Falle eines Unglüds die schmerwiegendsten Folgen haben tönnen. Der Leiter der Ermittlungen durch das Landespolizeiamt hat selbst einige Betriebe gemeinschaftlich mit Sachverständigen für die einschlägigen Fragen besichtigt, und die hier gesammelten Erfahrungen sowie das noch vorliegende Adreffenmaterial werden der Gewerbepolizei und der Kommiffion zur Beaufsichtigung feuergefährlicher Betriebe beim Polizeipräsidium zu weiteren Erhebungen zugeleitet werden. Es ist also in nächster Zeit damit zu rechnen, daß verschiedene Fabrikbetriebe, die inmitten von Wohngebäuden untergebracht find, unvermutet fontrolliert merden, ob die Anlagen mit den bestehenden Vorschriften in Einflang zu bringen sind und danrit eine fdjon anläßlich ber Dahlemer Ratastrophe in der Deffentlichkeit energisch ausgesprochene Forderung erfüllt wird. Man mird aber auch sicherlich zu einer Ber. schärfung der bisherigen Borschriften, die auf einer Ministerialverfügung aus dem Jahre 1910 und Polizeiverordnungen aus den darauf folgenden Jahren basieren, fommen müssen, da sich, wie die Braris und die legten Unglücksfälle gezeigt haben, in ihnen verschiedene Lüden besonders infolge des nicht genügenden Ineinandergreifens der Aufsichtsbehörden befinden. Bei den Behörden schweben bereits Erwägungen, wie man diesen Mängeln in der Organisation abhelfen kann.
„ Eine unpatriotische Bande."
.. Das Bolt soll nur seinem guten tatholischen Glauben treu bleiben mit den wohltuenden Bertröstungen eines Jenseits, seinen Wundern und seinen Sakramenten, den Gebildeten aber fönnen, wie Du so richtig jagteft, diese veralteten Anschauungen unmöglich genügen.
Hoffentlich bist Du von Deiner so hoch interessanten Reise befriedigt zurückgekehrt; daß ich die so ausführlichen in den Zeitungen enthaltenen Berichte über Deine Reise verschlungen habe, brauche ich wohl faum eigens Dir zu sagen; denn Du weist, wie alles, was Dich betrifft, mich auf das lebhafteste interessiert. Ueberall, wohin Du tamst, hast Du die Herzen erobert.
Wenn Du später einmal Zeit haft, oh so schreibe mir bitte, recht ausführlich über die gewonnenen Eindrücke. Ich hänge an Niemanden so fest und treu wie an Dir, und so ist es mein großer Wunsch, daß Du nach meinem Tode dereinst Bayern erhältst.
Lebe wohl, mein teuerer Bruder, erhalte mir Deine Freund schaft, die mir über alles wert und teuer ist! Glaube mir, daß Niemand Deinen Schmerz so tief mit Dir fühlt, wie ich.
In unerschütterlicher Freundschaft bis in den Tod
Dein treuergebener Better Ludwig."
Dieser, erstmals in der Biographie des Kronprinzen Rudolf von Mities veröffentlichte Königsbrief ist ein recht artiger Beitrag zu der Geschichte des deutschen Fürstentums, das sich ,, mit seinen Untertanen innigst verbunden fühlt". Ludwig II. , der sich seine ,, deutsche" Ge
Separatistische Mache im Gaargebiet. finnung im November 1870 mit dem Golde, bas seinem hannover
Schwerer Konflikt auf den Saargruben.
Saarbrüden, 27. Dezember.( Eigenbericht.)
Im Saargebiet ist infolge des von politischen Motiven bestimm ten Vorgehens der Saargrubenverwaltung eine neue ernste fo3iale rise entstanden. Infolge der zunehmenden Teuerung hatten die am Tarif für den Saarbergbau beteiligten Gewerkschaften, und zwar der Deutsche Bergarbeiterverband, der Deutsche Metallarbeiterverband, der Gewerkverein chriftlicher Bergarbeiter und der Christliche Bergarbeiterverband eine tarifmäßige 2ohn erhöhung gefordert. Die französische Grubenverwaltung zeigte fich zwar grundsätzlich zu einer Lohnerhöhung bereit, die jedoch nach einen Staffelsystem zur Auswirtung fommen sollte. Das wurde von den Gewerkschaften entschieden abgelehnt, da nach diesem System einzelne Arbeitergruppen mur eine Erhöhung pon 7 Cen times, andere jedoch 5 bis 6 Francs je Schicht erhalten sollten. Das Lohnsystem der franzöfifchen Grubenverwaltung gewährt nach Auffassung der Gewerkschaften amar vereinzelt hohe Löhne, die aber nur auf Kosten der niedrig gehaltenen Durchschnittslöhne gewährt werden.
ichen Kollegen weggenommen war, bezahlen ließ, ist ber Iradition seiner Wittelsbacher Ahnen treu geblieben.
So wie Karl Theodor nur durch Friedrich II. von Preußen ge hindert wurde, das angestammte" Land Bayern an das Haus Habsburg zu verkaufen und sich dafür ersatzweise in Belgien anzu ftammen", so wurde der zweite Ludwig durch andere Zufälligkeiten gehindert, das treue Volf an einen anderen Kollegen zu verschenken.
Der erlauchte Adressat diefes Ludwig- Briefes hat allerdings feine eigene Meinung über das deutsche Fürstentum gehabt. In feiner großen Denkschrift über die innere und äußere Politik Defterreich- Ungarns vom Januar 1886 schrieb Rudolph von Habs. burg dem deutschen Fürstentum folgendes in sein Stammbuch:
,, Die Könige und Fürsten sizen noch fest auf ihren Thronen, die vielen kleinen Staaten bestehen, die Kluft zwischen Katholiken und Protestanten ist nicht überbrüdt und die Gegenfäße zwischen
Der Bravo der Volkspartei.
Effen, 27. Dezember.( Eigenbericht.)
Da die mit den Gewerkschaftsvertretern gepflogenen Berhand- Revolverjournalist Kirschner als Wechselfälscher verurteilt. lungen ergebnislos blieben, verlangte die franzöfifche Grubenabministration bis zum Jahresschluß die Unterzeichnung eines neuen Lohntarifes. Die Gemertichaften lehnten dies ab und baten um Aufschub um einige Tage, Dieser Wunsch wurde von der franzöfifchen Grubenverwaltung nicht erfüllt, die nunmehr ihr Lohn dittat puf den Zechen durch Anschlag betammigab, Die Berg arbeiter schritten zu Gegenmaßnahmen und forderten ihre Mitglieder auf, feinen Gedingeabschluß auf Grund der neuen Rege: lung abzuschließen sowie dem Lohndiktat den schärfsten Widerstand entgegenzusehen.
Bon gewerkschaftlicher Seite wird erklärt, daß dem Vorgehen der französischen Grubenverwaltung politische und zwar se pa ratistische Motive zugrunde liegen. Die neue Lohnregelung jei die Auswirkung eines politischen Intrigenipiels, das die Führer des vor kurzem unter voller Unterstüßung der französischen Regierung ins Leben gerufenen Saareinheits bundes" mit ihren Bersprechungen von hohen Löhnen für ihre Mitglieder betrieben. Die am Tarif beteiligten Gewerkschaften warnen die Arbeiterschaft vor dem neuen Separatisten thub und behalten sich weitere Maßnahmen vor.
Tariffriede bei der Reichsbahn.
Das Lohnabkommen nicht gefündigt.
Der frühere Herausgeber des Freien Wort" in Effen, Artur Kirschner, wurde wegen Wechselfälschungen, Expreffung. Unfreue und Urkundenfälschung zu insgesamt 2 Jahren 1 Monat Gefängnis verurteilt. Kirschner, der in feinem Hehblatt die tollffen Hehgeschichten verbreitete und feine journalistische Stellung tollsten Hehgeschichten verbreitete und feine journalistische Stellung zu Erpreffungen benutte, war Borffandsmitglied der Deutschen Boltspartei, Effen. Insgesamt wurden ihm 19 Wechselfälschungen nachgewiesen. 2. a. hat er einen Betrag von 26 000 Mart, der ihm von der Deutschen Boltspartei für Wahlpropaganda zur Verfügung gestellt worden war, für eigene 3wede verbraucht.
Kirschners Spezialität mar die Bekämpfung angeblicher sozial demokratischer Korruption". Es gab taum einen führenden Sozial demokraten und Republikaner, den er nicht in seinem Blättchen mit schmutzigen Verbächtigungen in den Stot zu ziehen fuchte. Da Kirschner selbst die Berührung mit dem Gefängnis scheute, hielt er sich einen versoffenen und verblödeten Akademiter als Sigredakteur, der teils infolge seines Geifteszustandes, teils infolge seiner alkoholijd verursachten Herzschwäche an den schwedischen Gardinen vorbeizu manövrieren verstand.
Dieses perächtliche journalistische Treiben ist jahrelang von der Deutschen Boltspartei unb pon ber Schwerinbustrie gebedt und liebevoll burch finanzielle 3umenbungen, Inferatenaufträge ujo, gefördert worden. Erst als dieser In den letzten Tagen haben beim Eisenbahner- Einheitsverband, Reiniger Deutschlands " nach berühmten Borbildern sich auch der größten Organisation der deutschen Eisenbahner, Berhandlungen pon ber geschäftlichen Seite her als burch und durch pon der geschäftlichen Seite her als durch und durch darüber stattgefunden, ob das bis zum 31. Dezember laufende Lohn torruptes Individuum entpuppte, ließ man ihn fallen. Bon dem ablommen gekündigt werden soll. Der Beirat bes Berechielfälscher Rirschner zogen die Herren Schwerindustriellen bandes, der sich aus Bertretern aller deutschen Ortsgruppen au- ihre ichüßende Hand ab, nachdem fie sich des Revolver fammensett, ist nach langen Erwägungen zu- der lleberzeugung ge- ipurnalisten Rirschner ohne Schen und Scham bedient hatten. ipurnalisten Kirschner ohne Schen und Scham bedient hatten. tommen, daß aus tattischen Gründen eine Kündigung bes Undant ist der Welt Lohn! Abtonmmens zurzeit nicht empfehlenswert jei, und hat dem Borstand des Verbandes anheimgestellt, entsprechende Schritte erst später zu einem gelegeneren Zeitpunkt zu unternehmen. Der Borstand hat dementsprechend beschlossen.
Das Ende der Hebe gegen Loeb.
Als der thüringische Ordnungsblock mit Hilfe des Reichswehr generals Haffe die Regierung das von Sozialdemokraten geschaffene Groß- Thüringen übernahm, veranstaltete er jene bekannte Hebe gegen sozialdemotratij dhe Beamte. die zu den schmach. vollen Brozeffen gegen den Minister Hermann und gegen den Präsidenten der Staatsbant Loeb führte. Beide Prozesse endeten mit der Freisprechung, da sich die schamlose Berlogenheit der Heße var Gericht bald herausstellte. Aber bem Ordnungsblock war es doch gelungen, den Staatsbantpräsidenten aus seiner Stellung zu perdrängen.
Nach seiner gerichtlichen Rehabilitierung flagte Loeb gegen den Staat Thüringen auf Schadenerfaß. Dieser Prozeß hat sich jahre lang hingezogen. Jeßt, turz vor der Entscheidung der letzten Instanz, hat sich das Land Thüringen bereit erklärt, an Loeb eine Enti chädigung pon 35000 mart au zahlen. Loeb hat sich mit diesem Angebot einverstanden erklärt.
Berionenwedziel im Finanzministerium. Ministerialdirektor Dr. Rorl 20thholz, bez nach mehrjähriger Tätigkeit als Ministerialbirefter im früheren Reichsminifterium für Wieberaufbau vier Jahre lang die Haushaltsatteilung des Reichsfinanzminifte. riums mit großem Erfolg geleitet hat, scheidet am 1. Januar 1929 ans bem Reichsfinanzminifterium aus; er übernimmt auf feinen Bunich als Bräfident die Leitung des Landesfinanzamis Kaffel. Zu falnem Nachjalger als Ministerialdirektor und Leiter der Haushaltsabteilung des Reichsfinanzministeriums ist der bisherige General referent für den Haushalt Ministerialrat Graf Schwerin Don Krofigt ernannt worden.
Autonomistenprozeß nicht im Elsaß.
Aus Furcht vor der Bevölkerung.
Paris , 27, Dezember, Der Justizminister hat angeordnet, daß der Fall des Autonomisten Dr. Roos mit Rücksicht auf die öffentliche Sicherheit von dem Schmur. gericht des Departements Oberrhein einem anderen Schwurgericht zur Berhandlung überwiesen wird. Die Beleidigungen und Drohungen, ble seit dem 12. Juni gegen die richterlichen Beamten und gegen die Geschworenen erhoben worben find, haben, so wird in ber Begründung der Maßnahme ausgeführt, nicht nur einen Agitationszustand geschaffen, der der Durchführung einer freien und unparteiischen Rechtsprechung zuwiderläuft, sondern hatten auch einen Mordverfuch gegen den Generalstaatsanwalt zur Folge.
Nach der Liberté" find in Straßburg , besonders in den autonomistischen Kreisen, die der Haegy- Bresse nahestehenden und mit Ridlin und Rossé Fühlung haben, aussuchungen vorgenom men worden. Man habe Verhöre angestellt, um die Gründe in Erfahrung zu bringen, aus denen erst so spät der Polizei das Erfahrung zu bringen, aus denen erst so spät der Polizei das Schreiben zur Verfügung gestellt worden sei, daß Benoit von Le Mans gus am 18. Dezember abgefandt habe. Der Kolmarer Ge neralstaatsanwalt hat sich nach Paris begeben, um mit dem Parifer Generalstaatsanwalt Fühlung zu nehmen. Laut Liberté" follen beide dahin übereingekommen sein, daß bię Untersuchung im 1faß geführt werden müsse, weil man wahrscheinlich bart ble Helfershelfer Benoits oder die Anstifter(?) des Attentats auf Fachot fuchen müsse.
Ignaz Baderewiti, der Bionist und erste polnische Staats präsident, hat bei einem amerikanischen Bildhauer ein großes Wilson Denkmal bestellt, das er der Stadt Bofen zur Erinnerung an feinen Einzug nach dem Weltkrieg. fchenten will.
Nord- und Süddeutschland sind noch keineswegs ausgemerzt. Preußen hat außer seinem eigenen Staate teine neuen Provinzen, auf die es unbedingt zählen kann, sondern bloß Bafallen, wie wir hoffen wollen, treue Verbündete. Im Glüde waren sie es, werben sie es aber auch immer sein? 3m Unglüd hat man nie auf die Treue deutscher Fürsten rechnen fönnen, es ist dies eine höchft unmoralische, unpatriotische, felbftsüchtige Bande fleiner Potentaten, die durch Jahrhunderte auch die verschiedenen treuen Untertaner an diese schmähliche Opportunitätspolitit gewöhnten.
Das Hohenzollerniche Deutschland ist durch Bajonette begründet und ruht einzig und allein auf denselben; ein unglüdliger Feldzug muß dessen Ende sein
Und ber legte aus diesem Hause Hohenzollern muß sich auf Grund eingehender Beobachtung in einem Bericht des Militärbevollmächtigten bei der österreichischen Bois fchaft in Berlin , der am 19. April 1887 an den Kronprinzen Rudolph abgesandt wurde, diese vortreffliche und wahrheitsgemäße Charakteristit gefallen laffen:
Bunächst ist der Bring( nachmals Wilhelm II. ) bekannt, daß er oft und in allen Kreisen unvorsichtig und tattlos spricht, porschnell urteilt und verurteilt. Er ist feine feine und feinfühlende Natur, liebt eher gemeine Wige und 3oten und zieht ein Gelage im Kreise pon rauhen Kriegern allen anderen Bergnügungen vor, ohne jedoch dabei selbst dem Weine sehr zu huldigen und des Guten zu viel zu tun...
Als Prinz Wilhelm mehrmals in Rußland gewesen sei, hätte der Kaiser von Rußland dem Prinzen stets die liebenswürdigste und herzlichste Aufnahme zuteil werden lassen, und Prinz Wilhelm fei jebesmal entzüdt von da zurüdgefehrt...
Balbersee fügte aber gleich bei, daß man sich durch die Art, wie der Prinz sich gäbe, nicht täuschen lassen dürfe, daß der Prinz fich ganz gut zu verstellen wisse, und man ihm nicht unbedingt trauen müsse, da er schlau und verschlagen fei. Bei dieser Gelegenheit betonte Walderfee, daß es nur bedauernsmert wäre, daß der Prinz immer noch so unflug und unvorsichtig spreche, seine Zunge nicht im Baume halten fönne, und warf ihm vor, daß er seine Mutter absichtlich provozierte und überhaupt über seine Eltern sich zu frei äußere."
Auch diese jüngste Fürstenbiographie über das Leben des Kronprinzen von Defterreich dient dem nüßlichen 3mede, benen, die es noch nicht wußten, die innere unwahrhaftigkeit des fürstlichen Gottesgnadentums zu enthüllen.
Das Schicksal hat im November 1918 wahrlich ein notwendiges und gerechtes Urteil gefällt. Alwin Saenger .
Die auf verschiedenen Wegen aus Afghanistan vorliegenden Be richte stimmen barin überein, baß eine wesentliche Entspannung der Lage eingetreten ist. Sie hat ihren Grund in erster Linie in der Tatsache, daß der inzwischen eingetretene Binter die Bewegungen auf beiden Seiten zunächst schon jest behindert und bald ganz unmög lich machen wird, Für Amanullah ist diese Entwidlung günstig.
Durch englisch - indische Flugzeuge sind meitere 28 Frauen und Kinder von Kabul nach Beschamar gebracht worden. Unter ihnen befinden sich auch einige Deutsche . Es sind ferner Vorkehrungen ge troffen worden, auch die übrigen in Kabul befindlichen ausländischen Frauen und Kinder nach Beschawar zu bringen, von wo sie nach Saltutta und Bomban befördert und unter Dbhut der zuständigen Ronfuln gestellt werden sollen,
Offiziere verhöhnen den Diktator. Was Primo im eigenen Heer paffiert.
Paris , 27. Dezember.( Eigenbericht.) Wie die Information" aus Segovia zu melden weiß, find an der Kriegsschule schwere Unruhen ausgebrochen. Die Ariegsschüler, die beim Abschluß ihres Studiums zu Offizieren befördert worden waren, veranstalteten bei der Abschiedsfeier eine Revue, in der ewige Szenen vorkommen sollen, die für Prime de Rivera schwer verlehend find. 14 der neuernannten Offiziere famen ins Gefängnis und brei sind sofort aus dem Heer aus gestoßen worden. Eine Profeftbewegung hatte fich fofort geltend gemacht. mehrere andere Schulen, besonders die von Saragolfa haben fich Sämtliche Offiziersschüler verließen die Schule, auch dem Protest angeschlossen. Die Bewegung ist, wie die Information" behauptet, als eine Fortsetzung des ständigen Kampfes zwischen dem Diktator und den Artillerieoffizieren aufzufaffen, der schon einmal im Jahre 1927 zu einer offenen Revolte geführt habe.
Nach einer vorläufigen Schägung ber Reichsbahn haben in den letzten Tagen vom 22. bis einschließlich 25. Dezember etwa 400 000 Berliner der Hauptstadt den Rücken gekehrt. Der Verkehr nachy allen Himmelsrichtungen war sehr lebhaft, besonders start aber nach den Wintersportplägen, wo legt allerdings Tauwetter einge treten ist.
Danach ist jeder zehnte Berliner Einwohner auf größere Ent fernungen unterwegs. Ein weiteres startes Anschwellen des Abgangs- sowie des Rückverkehrs wird zu Neujahr erwartet.
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Nur Akademiker find gebildet. Die noch bestehende Rechtsmehr heit des Kreistages von Uedermünde bei den lezten Reichstags wahlen brachte der Kreis eine entschiedene republikanische Stimmen mehrheit auf bewirkte, daß der Kreistag mit 13 gegen 10 Stimmen die fofortige Abberufung des fommissarischen Landrats Köhne forderte. Köhne ist aus der Setretärslaufbahn hervorgegangen und befibt seit 1923 die Befähigung zum höheren Verwaltungsdienst, Trobem erklärte der Sprecher der Deutschnationalen, Domänen pächter v. Breig: ,, Der Landrat muß studiert haben. Wir brauchen gebildete Beamte, d. h. wir brauchen 2 ademiter!" Nichtafabemiter find nach beutfchnationaler Ansicht ungebildete Menfen. Man soll es sich merken.
103. Abt. Oberschöneweide . Heute, Donnerstag, 27. Dezember, Theateraufführung der Kinderfreunde Tanz. Eintritt frei. 18 Uhr, Weihnachtsfeier bei Truhe, Lokal Bürgerpart Oftendstraße.
Wetterbericht der öffentlichen Wefterdienststelle Berlin vad n gegend.( Nachdr. perb.) Zeitweise heiter, nachis feidner Brost Tagestemperatur einige Grade über Null. Für Deutschland : Im Nordosten noch einzelne Schauer, im Alpenvorland Regen, sonst wolfig bis heiter mit Nachtfrösten..