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Oesterreich. Wien  » 2. Januar. Wie die Blätter aus Mährisch-Schün- berg melden, gab der Feldwebel der Landwehr, D i e t t r i ch, auf der dortigen Bataillonskanzlei mehrere Schüsse auf einen Zugführer' ab. Diettrich erschoß sich hierauf selbst; sein Tod trat sofort ein. Der Zugsührer ist lebensgefährlich verletzt. Belgien  . Brüssel  » 2. Januar. Staatsminister Fröre-Orban ist in dieser Nacht gestorben. Fröre- Orban war der Führer der altliberalen Partei, der sogenannten Doktrinäre, die sich in Belgien  völlig abgewirthschaflet haben. Großbritannien  . London  » 81. Dezember. Die Staatseinnahmen in den letzten S Monaten dieses Jahres sind im Vergleich zu derselben Zeit des Jahres 1894 um 8 390 090 Pfund Sterling gestiegen. Die wirthschaftlichen Folgen eines etwaigen Krieges zwischen den Vereinigten Staaten   und Großbritannien  , der ja allerdings glücklicherweise jetzt in weitere Ferne gerückt erscheint, erörtert dasBritish Trade Journal"(Britisches Handelsblatt) folgender! maße»: Nächst Ostindien bilden die Vereinigten Staaten   den größten Abnehmer britischer Maaren. Wir unsererseits erhalten dafür enorme Mengen Fleisch, Baumwolle. Petroleum und die Hälfte alles unseres Weizens. Ein Bruch würde die Baum wollen- und Wolleuindustrie Lancashires und Dorkshires sofort lahmlegen und kaum eine einzige Industrie würde ohne geschäftliche Einbuße davonkommen. Die Stockung würde so lange dauern, bis mehr Baumwolle von Egypten, dem Orient und anderen Baumwolle erzeugenden Ländern nach England ge bracht wäre und sich neue Abnehmer für unser« Textilwaaren fänden. Auch unsere Eisen- und unsere Messerwaaren-, Leinen-, Jute- und Alkali-Jndustrie würde einen herben Schlag erleiden. Andererseits würde unsere Eisen- und Slahl-Jndustrie während eines solchen Krieges einen großen Anreiz bekommen. Schiffsbaumeister, Munitions-, Explosiv- und Panzerplatten-Produzenten, Fabrikanten von militärischen Ans rüstungsgegenständen, Projektilen, Schiffsproviant, Torpedo booten. Kesseln, Kesselröhren u. s. w. würden sich einer geschäftlichen Blllthe erfreuen, wie nicht seit vielen Jahren. Der Preis des Kornes würde wahrscheinlich so sehr in die Höhe gehen, daß unsere Farmer wieder anfange» könnten, mit Nutzen Weizen zu bauen, wenn wir auch unendlich mehr von Australien  , Argentinien  , Indien   und Rußland   importiren würden. Unsere Kolonien würden entschieden die Viehzucht nutzbringender finden und uns gefrorenes Fleisch zusenden. Würde der Krieg nur von einigermaßen längerer Dauer sein, so würden wir dauernd unsere Lebensmittel aus ganz anderen Quellen beziehen, als von den Vereinigten Staaten  . Diesen sollte es schwer fallen, den englischen Markt wieder zu bekommen. Auch unsere Ausfuhr würde wahrscheinlich neue Märkte in den Kolonien, in Indien  , Afrika   und Eüd-Amerika finden. Ein Krieg zwischen den Vereinigten Staaten   und Großbritannien   wurde sicher den Wendepunkt in der Entwickelung zum Reichsbunde bilden. Während sich die Hilfsquellen unserer Kolonien und Indiens  reich entfalten würden, hält es nicht schwer, zu sagen, welche Folgen das für die Ausfuhr der Vereinigten Staaten   hätte. Wenn der Krieg von 18121814 als Kriterium gelten darf, so würde sich die Ausfuhr der Vereinigten Staaten   um 90 pCt verringern und zwei Drittel der landwirthschaftlichen und Handel- treibenden Klassen würden bankrott werden." Bulgarien  . Sofia  , 31. Dezember. Die Sobranje nahm in der gestrigen Abendsitzung an dem vom Finanzminister in der lausenden Session eingebrachten Gcfetzentwurfe über die G e- werbepatente bezüglich derjenigen Artikel, gegen welche verschiedene Signatarinächte mit Rücksicht aus die bestehende» Handelsabkommen Einwendungen erhoben hatten, die entsprechen den Abänderungen vor. Die Sobranje vertagte sich hierauf auf den 9./21. Januar. Rußland. Zum Polizeichef in Warschau   wurde Oberst Gresser, ein Bruder des verstorbenen Stadthauptmanns von St. Petersburg  , ernannt. --- Einer Petersburger Meldung desWiener Fremdenblatt" zufolge fiel der Prüfungsbericht des Ministerkomitees, betreffend die Rechnungen des Generals A n n e n k o w über dessen Bau- leitungen zur Linderung der letzten Hungersnoth so ungünstig auk, daß mfolge dieses Berichts dem General Annenkow eine Verwarnung seitens des Kaisers bevorsteht. Türkei  . Konstantinopel  , I. Januar. Ueber daS Ergebniß des den, Gouverneur von Marasch ertheilten Auftrages, die aufständischen A r m e n i e r in Z« i t u n zur freiwilligen Unterwerfung zu be- wegen, ist bisher nichts bekannt geworden. Die Botschafter erinnerten die Pforte wegen Erledigung ihres Bermittelungs- Anerbietens. Eine Antwort der Pforte ist bisher nicht erfolgt; dieselbe dürfte, nach verschiedenen Anzeichen zu schließen, ab- lehnend lauten. Die Pforte nahm die Vermittelung der Konsuln in Aleppo  , um die Unterwerfung der Ausständischen in Zeitun herbeizuführen, an. Im vierten Armeekorps wurden, da einige Redif-Bataillone desFraternistrens" mit der Be- völker ung verdächtig erschienen, Stationsveränderungen von Offizieren verfügt. Die Verpflegung der Rebifs stößt andauernd auf große Schwierigkeiten, so daß das Kriegsministerium größere Entlassungen beantragte, wogegen jedoch mehrere Provinzbehörden insbesondere unter Hinweis auf die noch nicht bewerkstelligte Beruhigung der Kurde» Widerspruch erhoben. Das kretensische Komitee theilte dem Konsularkorps seine Weigerung mit, sich zu unterwerfen; auch die empfohlene Abreise lehnte das Komitee ab. Es fragte bei dem Konsular- korps an, ob es irgend welche Unterstützung zu erwarten hätte. In Konstantinopeler diplomatischen Kreisen wird angenommen, daß der voraussichtlich ablehnende Bescheid zur Einschränkung der Bewegung auf Kreta   beitragen werde. Aus Erzerum wird berichtet, daß am 30. Dezember der dortige armenische Bischof auf Befehl der Regierung verhaftet wurde und nach Koustantinopel befördert wird. Als Wohnsitz wird ihm Jerusalem   angewiesen werden. Es waren Maßregeln zur Verhütung von Unruhen ergriffen, doch ist die Stadt, nachdem das erste Aufsehen vorüber war, ruhig geblieben. Der Bischof galt de» Behörden als Führer der regierungsfeindlichen Bewegung. Amerika  . Washington  , 31. Dezember. Sherman unterbreitete dein Senat eine Resolution, welche die Verivendung der zur Ein- lösung der Noten bestimmten Fonds ziir Deckung des Einnahmen- Defizits verbietet, wenn nicht 100 Millionen Dollars in ge- münztem oder ungemünztem Golde von diesen Fonds zum Rück- kauf von Noten verwendet find. New-Hork, 1. Januar. Präsident Cleveland   hat zu Mit- gliedern der Kommission zur Untersuchung der Grenzen von Venezuela   ernannt: D. I. B r e w« r, Richter des obersten Gerichtshofes, A l v e y. Präsidenten des Appellationshoses, White, den früheren Gesandten in Berlin   und Petersburg und Expräsidenten der Cornell-Universilät, Coudert, Rechts- anwalt, und G i l m a n n. Präsidenten der John Hopkins- Universität. Eoudert hatle sich bcreits öffentlich in der Grenz- frage auf feiten Venezuela's gestellt. -- Vom kubanischen   Aufstand. Nach einer amt- lichen Depesche aus Kuba   setzen die spanischen   Truppen unter Baldes und Navarro die Verfolgung der Insurgenten fort, deren Rückzug aus der Provinz Matanzas sich bestätigt. Mehrere Gefechte verliefen günstig für die Spanier  . Der Verlust der Insurgenten in den letzten Tagen wird aus 1600 Mann geschätzt. Afrika  . Vom abessynischen Feldzuge. DieAgenzia Stefani" meldet aus M a s s a u a h unter dem 1. d. M.: Einige Häuptlinge in Tembien, Gheralta und Tigre, welche gegenwärtig zu Ras Mangascha halten, durchziehen mit ihren Banden die betreffenden Länder und zeigen sich auch in Adua; sie stoßen jedoch hier und da auf Widerstand der Anhänger Italiens  . In den Gebieten von Cahain und Maitzade herrscht Ruhe. Die dortigen Bewohner sind bereit, sich gegen die Abessynier zu ver- theidigen. Meberfichk der wichtigsten politischen und Partei-Ereignisfe im Jahre 1893. Januar. 1. Neujahrsrede des Kaisers an die Generäle gegen den Feind im Innern. Der Held von Fuchsmühl  , Landgerichtsrath von Zoller, zum Landgerichtsdirektor befördert. Das erste sozialdemokratische Tageblatt Oesterreichs  , die Wiener  Arbeiter- Zeitung  ", bisher Wochenblatt, be- ginnt zu erscheinen. 3. DerVorwärts" veröffentlicht ein geheimes Aktenstück des Potsdamer Regierungspräsidenten über Versammlungs- Überwachung. 4. Spanischer General Pavia gestorben. 8000 Pferdebahn-Arbeiler beginnen in Brooklyn   zu streiken S. DerVorwärts" veröffentlicht ein geheimes Aktenstück des Ministers v. Köller über die sozialdemokratischen Turn- vereine. 6. Genosse Gsrault- Richard in Paris   als Protest gegen Casimir Perier   zum Deputirten gewählt. DerSozialist", das Organ der Anarchisten, stellt sein Erscheinen ein. 7. Vortrag des Kaisers über die Leistungen der Marine im ostasiatischen Krieg«. IS Protestversammlungen in Hamburg   gegen die Umsturz! vorläge. Unabhängigkeitserklärung Korea'S  . Parffer Genieinderath bewilligt 00 000 Franken den Ge- werkschaften zur Unterstützung der Arbeitsver Mittelung. Maler Gräf gestorben. 8. Zusammentritt des Reichstages. Die Sitzung wird von der ausgezeichneten Rede Auer's über die Umsturzvor läge ausgefüllt. DerVorwärts" veröffentlicht Geheimzirkulare deZ Vor­ standes   des Warschauer Gendarmenebezirkes. 9. Der Parteivorstand veröffentlicht die Liste unterm neuesten Kurs für Dezember 1894: 4 Jahre 10 Monate 4 Wochen und 3 Tage Gefängnißstrafe und 2580 Mark Geld strafen. Im Reichstag   schlägt König Stumm bei Berathung der Umsturzvorlage als Minimum dessen, waS nöthig ist, vor:§ 1. Den Sozialdemokraten und Anarchisten wird das aktive und passive Wahlrecht entzogen.§ L. Die Agitatoren werden ausgewiesen. Rede Gröber'S(Z.) gegen die moderne Wissenschaft. 10. Januar. Kriegsminister Bronsart v. Schellendorff sagt bei Berathung der Umsturzvorlage: Ich hoffe, daß unsere Armee sich als ei» scharfes Instrument erweist, gleich- viel nach welcher Richtung sie zur Thätigkett gerufen wird. 11. IS große Protestversammlungen gegen die Umsturzvorlage. Im Prager Landtage beantragt der Allczeche Rieger die Ausdehnung des Wahlrechts. Studentendemonstration für Genosse Fern in Ron». 12. Proklamalion der sozialdemokratischen Fraktion der französischen   Kammer gegen Casimir Perier  . 13. DaS französische   Ministerium Dupuy demissionirt. Sozialistischer Wahlsieg bei einer Nachwahl zum belgische» Parlamente. Italienischer Sozialistenkongreß in Parma  . Genosse Costa kommt bei der Nachwahl zum italienischen  Parlament i» Budrio   in die Stichwahl. 14. Beginn des großen Lütticher Anarchistenprozesses(Ungern- Sternberg). IS. Zusammentritt des preußischen Landtages. 16. Der Präsident der französischen Republik Easimir Perier demissionirt. 1000 Bergarbeiter werden im Rheinisch- Westfälischen Reviere plötzlich entlassen. 17. Liebknecht   spricht im Reichstage für die Abschaffung des Jesuiten   gesetzes. Favre zum Präsidenten der französischen Republik ge- wählt. 18. Acht große Arbeitslosenversammlungen in Berlin  . 19. Der Aesthetiker M. Carriöre gestorben. 20. Costa zum italienischen Deputirten gewählt. 21. Köller giebt in der Kommission zur Berathung der Um- sturzvorlag« Erklärungen über seine Beziehunge» zu Ehren-Reuß ab. Lord Raudolph Churchill, der Führer der englischen   Jung- konservativen gestorben. Der Kaiser fordert Einschreiten gegen die sozialdemokratische Jugendliteratur. Russischer Minister deS Auswärtigen Giers gestorben. 27. DerVorwärts" veröffentlicht vor demReichs-Anzeiger" die kaiserlichen Erlasse anläßlich seines Geburtstages, so die Rangerhöhung von Lucanuß. 28. Französischer Marschall Canrobert gestorben. 29. Uniergaug der Elbe  . 374 Personen todt. 30. Hauptschlag im chinesisch-japanischen Kriege. Die Japaner erobern Wei-Hai-Wei. 81. Der Justizminister bringt in der französischen   Kammer eine Amnestievorlage ein. Der große Industrielle Gruson   in Magdeburg   gestorben. 24. LS. 26. Februar. 1. Bei den württemberaischen Landtagswahlen kommen in fünf Wahlkreisen sozialistische Kandidaten in Stickwahl, unsere Stimmenzahl wächst von 10 000 aus 82000 Stimmen. Norwegische Ministerkrise. 4. Rochefort kehrt»ach Frankreich   zurück. Großes Bergarbeiterunglück in Monceau les mines. In Südanstralien wird das Frauen-Stimmrecht bewilligt. 5. In vier großen Berliner   Volksversammlungen für Frauen- Stimmrecht deinonstrirl. G. 100 rheinische Großindustrielle geben für König Stumm ein Dankesvotum ab. Berlepsch erklärt im Reichstage, daß Durchführung der Februar-Erlaffe vom Jahre 1890 jetzt unmöglich sei. ZecheHelene" bei Witten   ersoffen. 400 Bergarbeiter brotlos. 7. Erklärung gegen die Umsturzvorlage. 8. TerVorwärts" veröffentlicht eine kaiserliche Kabinetsordre über die Soldatenmißhandlungen. 9. Im Lütticher Bombenprozeß wird daS Urthekl gesprochen. 17V2 Jahre Zuchthaus und Gefä»gniß verhängt. Ungern- Sternberg   aber nicht erwischt. Die Konservativen verlieren den Wahlkreis Mörs-Rees. 10. Die Januarliste unterm neuesten Kurs enthält Strafen von zusammen 4 Jahren 6 Monaten 17 Tagen Ge- fängniß und 2463 M. Geldstrafe. Unruhen in Acera(Italien  ) wegen der Steuererhebung. 11. Die sozialdemokratische Agrarkommission konstituirt sich. Der Vertrauensmann der Leipzig  » Metallarbeiter wird aufgelöst".. Studentendemonstration rn Rom  . 13. Der 9200 Mitglieder zählende Verband der Sächsischen  Berg- und Hüttenarbeiter und die 17 000 Mitglieder zählende Krankenkasse desselben werden aufgelöst. 1900 Ar- beiter werden in den Siegburger   Gefchoßfabriken entlassen. 14. Genosse Glaser wird sin der Stichwahl in den württem- bergischen Landtag gewählt. Bebel bespricht im Reichstage den Untergang der Elbe  . IS. Genosse Kloß wird in der Stichwahl in den württem- bergischen Landtag gewählt. 16. Der Reichstag   nimmt den Antrag Roeren(verschärfte Disziplinargewalt des Präsidenten) an. Anarchisten-Aus« Weisung aus der Schweiz  . 13. Jahresversammlung des Bundes der Landwirthe. Pulvererplosion auf Forinosa; 2000 Personen todt. 19. Der Kaiser empfängt die Deputation des Bundes der Land» wirthe. Der Reichstag   beschließt die Aushebung de? Jesuiten  - gesetzes und lehnt die Anträge auf Erweiterung des Wahlrechts ab. Bäckerei-Arbeiter-Kongreß in Berlin  . Der Demokrat Paycr zum Präsidenten deS Württemberg  . Abgeordnetenhauses gewählt. 22. De Felice's Streichung aus der Lifte der Rechtsanwälte von der Rechtsanivaltskammer in Catania   abgelehnt. 23. Der Kaiser bezeichnet den Antrag Kanitz als Utopie. 24. Sozialistenkongreß in Brüssel  . 27. Der Reichstag   beschließt die Aushebung des reichSländischen Diktaturparagraphen. 23. Nachwahl in Eschwege  -Schmalkalden  . 20. 21. März 1. 2. 4. ö. 7. 8. 9. 10. II. i> 18. 15, 16. 17. 18. 20, 21, 22. 28. 25. 26. 27. 28. 29. 30, 81. DerVorwärts" veröffentlicht wieder«in geheimes russisches Aktenstück. Beginn des kubanischen   Aufstandes. Der Exkhedive Ismail Pascha   gestorben. Prof. Dr. Gizyzcki gestorben. Bei den Londoner   Graf- schaftsrathswahlen machen die Konservativen große Fortschritte. Es stehen die gleiche Zahl Radikale und Konservative sich gegenüber. Die Pforzheimer   Gewerbegerichtswahlen enden mit einem großen Siege unserer Genossen. Studenten-Demonstrationen in St. Petersburg  . Eozialistenprozeß gegen zahlreiche Landarbeiter in Hodmeö- Vasarhely. Bebel rügt im Reichstage vorgekommene Soldaten», ißhandlungen. 100 000 Bergarbeitern in Süd- Wales   wird zum Zwecke der Lohnherabsetzung ge­kündigt. Genosse Vaillant beantragte in der fvanzösischen Kammer die Ersetzung der stehenden Heere durch eine Miliz. In Pittsburg   streike» IS 000 Bergleute. Prozeß in Prag   gegen Mitglieder der Omladina, die einen Polizeikommissar der Erpressung von Geftündniffen und der Protokollsälschung beschuldigt haben. Die An- geklagten iverden von einem Ausnahmegerichte natürlich verurtheilt. Der ehemalige ReichstagS-Abaeordnete Leuß wegen Ver­leitung zum Meineid zu einer Zusiatzstrafe von 4 Mo- naten Zuchthaus, Frau Schnutz wegen Meineids zu 0 Monaten verurtheilt. Die Februarliste des neuesten Kurses vegistrirt Strafen in der Höhe von 13 Jahren 6 Monaten 3 Wochen und 1 Tage, sowie 3618 M. Geldstrafe. 40 000 Arbeiter demonstriren in Wien   skr die März- gefallenen. Genosse Matthies aus dem Zuchthaus« entlaffen. Der für Besprechung der agrarischen Forderungen ein- berufene Staatsrath wird eröffnet. 250 000 Tuch- und Schuharbeiter in der Umgebung von Northampton   werden ausgesperrt. Schluß der ersten Lesung der Uinstnrzvorlage in der Kom- misston. Genosse JauröS beantragt in der französtschen Deputirten- kainmer die Abschaffung des Senats und Genosse Sembat die Einführung des Achtstundentages in den staatlichen Zündhölzchenfabriken. Grubenunglück in Mährisch-Ostrau  , SO Bergarbeiter todt. Ii» Hob- Mezö- Basarhelyer Sozialisten- Prozesse wurden 62 Angeklagte zu 6 Monaten bis 6 Jahren Kerker verurtheilt. 300 Offiziere in Madrid   demoliren zwei RedaktionSlokale. Das Ministerium. unfähig, Genugthuung zu schaffen, deniisstonirt. Explosion auf der Grube Hohenegg(Oesterr.- Schlesien), 49 Bergleute todt. Schorlemer-Alst, Zentrumsjunker, gestorben. Große würdige Feier der 1348 Gefallenen in Berlin  , In Eschwege  -Schmalkalden   Jskraut gewählt. Der Seniorenkonvent des Reichstags lehnt die Beglück- ivünschung Bismarck's ab. Tynamiterplosion auf dem RheinschisseElisabeth" bei Emmerich  . 13 Arbeiter todt, vier schwer verletzt. 500 Federmessernrbeiter streiken in Solingen  . Das spanische Schiff Reina Regent« mit 400 Mann unter­gegangen. Persische Stadt Kuschan mit 8000 Einwohnern durch Erd­beben vernichtet. Der Staatsrath wird nach Ablehnung des Antrags Kanitz Uebnsnll englischer Truppen in Indien  . Der Reichstag   lehnt die Huldigung für Bismarck   mit 163 gegen 146 Stimmen ab. Der Kaiser giebt in einer Depesche an Bismarck   seiner Entrüstung hierüber Ans- druck. Levetzow tritt vom Präsidium des Reichstags zurück. Schließung der juristischen Fakultät, der Universität von Sofia   wegen Unruhen. Die iialienische Regierung fordert die Ausweisung Italic- nischer Anarchisten aus der Schweiz  . Landtag, Herrenhaus und die Rechte des Reichstags aratu- liren Bismarck  . Der zweite Vizepräsident des Reichs- tags, Herr Bürklin(natl.) legt wegen der Ablehnung der Bismarckseier seine Ehrenstelle nieder. Die Webereien in Verviers   als Autwort auf einen Streik geschlossen. Der 5la>ser gratulirt persönlich Bismarck  . Zahlreiche Streiks breche» i» Belgien   ans. Präsidentenwahl im Reichstage, Buol(Z.) Vors., Schmidt (Fr. Bp.) und Spahn(Z.), Vizepräsidenten. Die Bismarckdemonstratione» beginnen. Strasantritt des im Gummischlauch-Prozeß verurtheilten Genossen Keßler. Der Präsident des Reichstags weigert sich, de» Antrag der sozialdemokratischen Fraktion über die Entrüsiungs- Depesche des Kaisers an Bismarck   drucken zu lassen. Handschubmacher-Slreil in Hayna»(Schlesien  ). Waffenstillstand im ostasiatischen Kriege. Die Umsturzkommission schließt ihre Sitzungen,