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Fridericus Rex, unser Röhönig und Herr...

Hat er Permission, Kajjee zu brennen? Kann er föniglichen Recess

Bier Mannestehlen schmetterten Die Silvesterbowle neigie vorweisen?" dem Ende 81

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" Ach, hätt st du nur öfters zu plündern permittiert..." Plündern. hid das ist hid gottlob jest besser worden," lallte Oberstudienrat Kraftpfeffer. Er war Hauptmann Reserve und Etappentommandant in Rordfrankreich gewesen. Beffer geworden in dieser Saurepublik?" brüte Stations Sein getrübtes Hirn hatte den Sinn der

teher Rimmerlein. emerfung nicht erfaßt. Mißverständnis," beruhigte Major a. D. Schlagstift. Und er oblie den Schluß des Liebes: Wir schlühügen den Teufel für

aus der Welt!"

Hoch der alte Fritz!" schrie Kraftpfeffer in plöglicher Begeiste. ng und stürzte fein Glas, das schäßungsweise zwölfte, Was b ich drum, hätt ich im fridericianifchen Heldenzeitalter leben nnen, statt unter diesen hid belämmerten Mostrichpazifiſten üller u. Co.!"

" Das war ein Wort," pflichtete alles bei, trinken wir darauf. Es geschah.­Draußen läuteten Neujahrsgloden. Kraftpfeffer tie sich in seinen Gedanken verliebt:

Ging es doch noch Anno 1750 hinein statt nach 1929." Er trant nochmals darauf. Beim Einschenken knirschte der ffel auf dem Grund der Terrine. Sie war leer.

Draußen hing feuchter Nebel, der nichts ertennen ließ. Straft­effers Füße gerieten bis über die Knöchel in grundlose Bfützen. Bmutig stedte er sich eine übriggebliebene Zigarre an. Da tauchte dem Nebel unversehens eine riesige Gestalt auf, Dreispitz auf Stopf, einen schweren Krüdstod in der Hand:

Oft der Kerl to? Bas untersteht er Schurte fid), auf offener raße zu rauchen?"

Hagelbicht fausten die Hiebe auf Kraftpeffer nieber. Mit un bnter Schnelligkeit fuchte der ehemalige Etappenfommandant zu rinnen. Aber die Geftalt war unerbittlich hinter ihm her, in em mahren Buttoller vertrommelte sie Kraftpfeffers Budel und te bazut

Er fouf mich nicht fürchten, er fall mich lieben!

Rit Enapper Rot erreichte Kraftpfeffer feine Wohnung. Sein mollte plagen, fein Gehirn schien aus den Schädelnähten zu

Der

Ich bin betrunten," ftöhnte er, nur safah einen Motta Die Maschine brannie, Kaffeebuft erfüllte bas Simmer. th plöglich das Fenster von außen aufgestoßen.

Da

hier riecht's nach Raffee, flüsterte ein Draußenstehender einem eren zu, um alsdann mit höhnischem Grinsen feinen Stopf in Stube zu steden:

" Die fönigliche Accise, vulgo aud Raffeeriecher genannt!

Der letzte Schleier.

Eine merkwürdige Juflizfomödie und ihre Folgen. Unter großem Andrang des Bublikums follte am legten Sonn­bber Prozeß gegen Ralph Crawford, den Broturisten bes mmten Hofjuweliers Jeffries, beginnen, der, wie schon in Nr. unferes Blattes mitgeteilt wurde, unter der Antlage steht, Stahlfafes feiner Firma erbrochen, den gesamten Warenbestand

en.

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Kraftpfeffer tonnte nicht. Die Kaffeeriecher beschlagnahmten feinen gesamten Raffcevorrat, nicht ohne ihm höhnisch zu bedeuten, daß 100 Tafer Strafe und Stocprügel in der Stadtvogtei megen unbefugten Kaffeebrennens noch bevorständen

,, Das ist doch nicht auszuhalten," mütete Kraftpfeffer. ,, Bigarre

futsch, Kaffee futsch," und mit plöglicher Erleuchtung des Bolts liebes: Da tehr ich lieber ins Wirtshaus zurüd!"

In Kraftpfeffers Stammlofal war es schon ziemlich leer. Auch munderte fich Kraftpfeffet, daß statt der elektrischen Weihnachts.

| bare Lüden riß das feindliche Feuer. Aber hinter der Splonne schritten mit gezogenem Degen die Offiziere. Der Soldat mus feinen Offizier mehr fürchten als den Feind." Dies Königsmort war ständige Losung in der Armec.

Immer größer wurden die Lücken. Die Kolonne mantie, fie flutete zurüd, trotz der schreienden und fäbelnden Offiziere.

Da endlich erblickte Strafipfeffer auch IHN den angebeteten König. Auf einem Schimmel galoppierte er in die Flüchtenden hinein, fein Auge blitzte und fein Herrscherorgan schrie ihn an: Reris pollt ihr denn emig leben? Das war das legte. Eine Kartätschenladung streckte den

baumbeleuchtung nur eine Tranfunzel brannte, doch führte er dies Grenadier Kraftpfeffer nieder. auf besondere Güvefterbräuche zurüd. Schließlich nahm er an einem Tisch Plaz, an dem zwei stattliche Männer mit gewaltigen Schnauz

bärten saßen.

Die Unterhaltung war sehr angenehm, besonders, da Kraft, pfeffer hier Gesinnungsgenossen fand, die gar nicht genug von den Meriten und Viktoiren bes großen Friedrich erzählten fonnten. Man trant auf Mollwig, auf Hohenfriedberg  , auf Leuthen. Die freundlichen Herren mit den großen Schnauzbärten bezahlten alles.

Endlich wollte Kroftpfeffer gehen. Da plöglich festen die freund­lichen Herren drohende Mienen auf und hielten ihn bei den Armen feft: Er hat sich von des Königs Werbern traktieren lassen. Er ist jetzt Retrut. Räsonnier er nicht! Marsch, in die Kaserne und des Königs Rod angezogen."

Proteste halfen nichts. In der Kaferne gab es gleich eine Tracht Stodprügel vom Unteroffizier, der die Fuchtet nicht aus der Hand lich. Es herrichte entseglichster Gamaschendienst. Drill, Drill und nochmals Drill. Mechanische Paradefiguren wurden hler zurecht­geprügelt, das geringste Bersehen ward mit entjeglichen Leibes­ftrajen geahndet.

Blöglich fiel Kraftpfeffer ein, baß er toch töniglicher Haupt. mann der Reserve jei. Er machte es geltend.

Beise er fein Patent nor!" wurde ihm geheißen. Kraftpfeffer tat es, und zwanzig umstehende Offiziere barften vor Lachen:

,, Bildet sich die bürgerliche Kanaille ein, daß ein simpler Musjöh Kraftpfeffer in des Königs Heer zum Hauptmann fönne apancieren, ahue, oblige hnen und Bro eftion?" Der Oberst frümmute fid) und perfprad), jotanes zur Erheiterung an bes Königs Tafelrunde in Sanssouci   melben zu wollen. Straftpfeffer ver zweifelte. Auf die Frage, want denn seine Dienstzeit ende, erhielt arbie trostreiche Antwort: Mit Tob oder völliger Jnnalibität.

Kraftpfeffer desertierte. Er wurde eingefangen und zu zwanzigs maligem Spießrutenlaufen verurteilt. Nach dem zehnten at lag er ohnmächlig. Eein Rüden mar eine einzige. Bunde. Nur weil gerabe eine große Bataille bevorstand, muche Kraftpfeffer par­Dichtgeschlossen rückte die Stolonne in den Stugelregen. Furcht

doniert.

Das Publikum sah denn auch ein, daß diefer hehre 3wed die Mattel   heiligte und bewies durch rauschenden Beifall allen Betei ligten, daß in der intelligenteft: n Hauptstadt Europas   das Berständ mis für die ernsthaften, leider durch das Schmuß- und Schundgefeß bedrohten Kunstbestrebungen noch nicht ausgestorben ist.

Mag Hochdorf.

Gudermann- Gedächtnisfeier.

Die Raschhoffs" im Residenztheater.

1 1929

JANUAR

Er ermachte neben feiner Betiftelle in einer Bache eigenen Unrats. An der Wand hing der neue Salender. Krafipfeffer ftellte mit großer Beruhigung seft, daß es der von 1929 mar. Jonathan.

Gastspiele in der Städtischen Oper.

Reubesehungen im Othello  ".

Bei der Wiederholung von Verdis Othello" am Sonnabend in der Städtischen Oper fangen der Hamburger Bariton Hans Rein­mar unb Rosa Ader den Jago und die Desdemona.

Im Duett des ersten Aftes und im Gebet rührt und fesselt Rosa Ader durch einen wehen und füßen Reiz ihres Soprans, aber leider ftilifiert sie, die Rolle nur auf das Liebliche, Zerbrech liche, tintlich Silf ose, bas sie bem Hörer mit fast fofetter Grazie

Der Abend im Residenztheater beginnt mit einem ferpiert, das sie überbetont. Deshalb bleibt sie farblos im großen

roing. In warmen Worten gedenkt Richarb itde des gütigen Menschen Sudermann, an deffen Tür niemand vergeblich um Hilfe gepacht hat. Wilde hat recht, men er in einer Gedächtniss feier für den fürzlich verstorbenen Dichter an ble hervorragenden menschlichen Qualitäten erinnert. Selbst wenn die anschließente Aufführung des Schauspiels Die Raschhoffs" eine barstellerisch ge schlossene Leistung wäre, so würde sie von neuem zeigen, wie sehr

de Der Angeffagte ift ein interessanter Lebemann, der in der Film als Finanzier der raffigen Kitty Molesworth seit Jahren an Staften des fashionablen Großstadtlebens gu treffen war. hiers Es ſchien aber auch, daß mancher dunkle Bunkt aus der ute, fiere des Genannten aufzuklären war. Denn es schien taum die ich, daß ein Mann in angesehener Stellung, der das unbe iffen. ntie Bertrauen feiner Finma genoß, ein so geheimnisvolles der belleben führte und gar Chef einer internationalen Einbrecher e wurde, die nach außen hin unter dem harmlojen Bereins die dichterischen Qualitäten Sudermanns überschäßt morden fio. Schwarz als Jago war. Die Charakteristik überwiegt die Schönheit

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Man erfuhr

Ais Dramatiter hat Sudermann schon zu seinen Lebzeiten der Hiftorie angehört. Du lieber Himmel, wie gleichgültig sind uns diese beiden Riffergut befizer Raschhoff, Vater und Sohn, bie oft preußischen Dickschädel, von denen der eine im Handumdrehen mit den Schwierigkeiten des Lebens fertig with und der andere damit ein dramatischer Konffitt herausspringt, Es

gar nicht.

emmertreu" im Londoner Café Lennor und in ihrem liner Stammlotal Café Dalles zu Jazz und Bridgepartien au mentrat, in Birklichkeit jedoch nichts als Banf. und Hotelbleb le inizerierte. Des zahlreichen Bubfitums, das sich vor dem altersgrauen apalaft angesammelt hatte, und unter dem man neben dem Immer jugendlich fchlanten Faffabentleiterer Hans Gelentig unfere entzückende Bigatol- Königin Elfriede Nimmich be fich, daß unfere sonst fa helle Bevölferung einem Reflame zarten und fudermännisch edlen Gattin heimfinden wird. Es find Toner zum Opfer gefallen ist. Der Theaterregiffeur Leopold weber ftarfe noch[ dhwache Charattere, die das Schauspiel zeichnet, inti, bie brollige Stomiferin Crifa laßner und jer Helbenpater Dstar Beregi, ber feit Jahren auf seinem rad Glud im intel   der wohlverdienten Rube pflegt und früher auf allen Theaterzetteln fett gedruckt wurde, hatten sich tiefen Eindruck aus, mancher Schluchzer wird mühsam unterbrüdt. Das Schauspiel ist ein dramatisiertes Geschichtchen, pie man fte au findet,

berührt uns auch nicht, ob der junge Raschhoff von dem Berliner  Flittchen, der Bally  , in die er fich bis über beibe Ohren verfnallt hat, lostommen, oder ob er mit Hilfe feines Bapas mieder zu seiner

tte, barrte aber eine ungeheure Enttäuschung.

einer Eruppe begeisterter Schauspieler aufammengetan, um Reflamechef Hans Arnim, einem Nachfommen der um die

es find überhaupt feine. Die Figuren find Talmifdhöpfungen, in deren Abern nur für einen einzigen Abend Theaterblut fließt. Einige tnallige Szenen üben auf harmlose Gemüter wieder

Finale bes britten Attes, befonders, da tie Stimme hier nicht aus. reichend ist und forciert erscheint. Außerdem klingt die Höhe stellen. meile ungedeckt. Dieses Traditionelle in der Darstellung und in Giang Rola Abers wird noch unterstrichen durch den stilistischen Gegenlag zu Debmanns Othello und Reinmars Jago, die hier zu ausbrudsstarten Gestalten jenseits jeber Bühnenkonvention werden. Reinmar ist teln Beltantosänger, wie es früher einmal Jojej des Tones. Doch diefer Bariton gehorcht den leisesten Intentionen bes Sängers, beherrscht den bejeelten Ausdrud sowohl im Biano, mie im Forte. Hinzukommt, daß Reinmar ein begnadeter Darsteller ist, der feinen Jago allerdings nicht immer aus dem Guß der Mufit entstehen läßt. F. S.

Harold, der Pechvogel.

Ulfa  - Palast am 300.

Harold Bloŋb wirb älter, barum ist es wirklich nicht ver qunderlich, daß er endlich einmal zu einer größeren schauspiele. schen Beistung fommen will. Er ist ehrlich bestrebt, mehr zu jain, als der bemundernswert gelentiga, wahrhaft ulfige Hampet: mann.

Er möchte je bit einmal aus seiner Schablone heraus, die ihn Welt­ruhm, tatsächliche Boltstümlichkeit und ein Bermögen einbrachte. um ihn zu einer darstellerischen Leistung zu verhelfen, bemüh

ung ber nationalen Bärenfellindustrie hochverdienten Cherusfer te, ber immer mehr zunehmenden Arbeitslosigkeit unter den und die Aufführung ganz schlimmes Theater, obwohl auf ten sich mit mechselndem Erfolg drei Manuffriptschreiber und zwei

Wegener in der Paraderolle des alten Raschhoffs sich richtig aus

Shentünfilern und der nicht minder graffierenden Talentfolg leben und in seinem heimischen oftpreußischen Dialekt schwelgen unter den Dramatitern Einholt zu gebieten. Das Bublifum, das die Pforten des Schwurgerichts noch mein fann

en auf einigen Aboag- Magen nam neuen Typ 1929 einge und dann in das ja herrlich renovierte, mit rotem Gammet en intimen Mufentempel verwandelte Irtanon Theater ert. Dori zeigte sich dann, daß die ganze Sache mit dem Ein krren des Hauses, hie feit jaher is Theatergrundfiüdseigene und Prozeß nur erfurden worden mar, damit die Grund und Kunstmäzene hochgeschästen Brüher Roller, zum Quar

ten ihre fo meisterhaft hochgeschraubte tiste erhalten und da Dor bean Bettelstab bemohrt werden.

tann Wenn dieser Dekonomierat Raschhoff schnauzt und poliert

Regiffeure.

So fam ein Film zustande, der zu Anfang Schier unerträgliche Längen aufweist. Menn er nach und nach erträglich wird, bann

und mit feiner gewaltigen Willenstraft jebes Hindernis aus der bringt er leiber nichts Neues mehr, sondern wirft wie alle feine

Welt schafft und wenn es in dem unbeugfamen, faft brutalen Gesicht wefterleuchtet, und die Lider feines Humors unter den

niffenen Augen hervorblizen, dann sieht es auf der Bühne nady Lebensmahrheit aus. Rether spielt Paul Wegener   nicht allein auf dieser Bühne. Die Träger der übrigen Hauptrollen liefern bitterfte Borstadttheater funft mit einem schledsten Stüd und mit vier unzulänglichen Barmern eine für Berliner   Berbatintjie bistutable Vorstellung zuftante zu bringen, das ist eine unlösbare Aufgabe, Dgr. felbft für einen Rünftier vom Format Baul Wegeners,

Borgänger wiederum burch Tempe und die Berwendung geng aus­gefallener Ideen. Natürlich hat Harold Lloyd, der nicht nur Bech­

nogel, fondern auch Held wiber Willen ist, bie Lacher auf seinec Seite. Man gönnt ihm zum Schluß seine Liebste, die von Jobyna Rafft on anmutig und frisch vertörpert wird. Die Photographie ist burdhmeg lobenswert. Beachtenswert und sehr erfreulich zugleich find auch ein paar neue Filmgefighter. Sie tim nämlich nachgerade auch einmal not, denn die ganze amerikanische Filmproduktion, er R. b. stidi ja bald in dem schon seit Filmanfang Dagemejenen.