Der Zahlungsbefehl der Kirche.

Das Land Thüringen soll eine halbe Million Mart zahlen. Man schreibt uns aus Beimer:

Grübtben verbreitet. Zugleich beionen die Rabbiner, bas e biefer Erflärung nicht infolge eines von der Sopjetregierung ausgeübten Drudes, fondern aus freien Stüden nach bestem Wissen und Geinisien" veröffentlichen. Die Redaktion des„ Oftober" gibt zu

feinen Glauben schenkt.

Neues Justizpanama.

Der Abend

Dis Not wächst. Bondwirtschaft und Hondwert jammern über dieser Erklärung ungmeideutig zu verstehen, daß fie die Beriff die Spätausgabe des„ Borwärts". Das Blatt iff bei de Dis Not wächst. Bondwirtschaft und Handwert jommern über die Steuerlaften. Die Rauftraft der Arbeiterlöhne und der Ge öffentlichung der Rabbiner mig billigt und ihrent Inhalt Straßenhändlern, an den Zeitungskiosken und in den Bah hofsbuchhandlungen zum Preise von 10 Pf. zu haben. hälter für untere Beamte und Angestellte liegt durchmeg meit unter Borkriegsniveau. Die 36bf der Hilfsbedürftigen nimmt zu. Die Behlichrisämter wislen nicht das Geld zu befchaffen, dem Glend zu steuern. Die Kammunen stehen var immer schwierigeren Auf­gaben, aber die Finanzlage der meisten Gemeinden erlaubt nicht, fie in Angriff zu nehman. Das Land Thüringen selbst seufzt unter der Schuldenfajt, die der Ordnungsblod und feine Fortjegung seit 1924 dem Staate auf gebürdet. Die führenden Regierungsparteien, insbesondere die Deut

fre Bollspartei, emvägen aus diesem Grunde die Aufgabe der Selb.

ftändigkeit des Freistaates Thüringen . Ein Teil der Landeshoheit wurde von der Regierung Leuiheufer- Paulssen bereits an das Reich abgetreten. Der Verfall und Zerjail des Landes tritt inginer deut. licher in Ericheinung. Das hindert aber troßdem die Rechtsparteien des Thüringer Landtages nicht, eine Politif zu betreiben, die diese Berfallsendenz des Landes noch weiter treibt und beschleunigt. Bieder sind es, wie feit Jahrhunderten, die ehemaligen Fürsten und die Kirche, die om Bestand des Staates nagen, ihn zwingen wollen, aus der Steuertraft feiner Bevölkerung das Lehte herauszupreffen, damit ihre Bedürfnisse befriedigt werden. Wer aber glaubte, daß die Kirche sich mit dem reichen Ge­fchen? non 4 Millionen und 40 000 Mart, das die bür gerliche Landtagsmehrheit thr zuschanzte, zufrieden märe, der irrte fich gemeltig.

Stott her Regierung und den Bürgerlichen ein Dantfáhreiben au jerden und Frabe Feiertage" wegen der 4 040 000 Mart zu wüniden, hot der Landeskirchenrat beim Amtsgericht Weimar cinen Jahlungsbefehl gegen die Regierung über eine halbe Million Mart beantragt.

Die Kirche glaubt auf diese Summe Anrecht zu haben, weil der Shoot gewiffe einzelne Verpflichtungen" aus dem Jahre 1924 noch nicht erfüllt habe.

Rabbiner als Sowjetzeugen.

Gie protestieren gegen Pogromberichte. Nachrichten über antisemitische Ausschreitungen in Minst, Bobruisk und anderen Städten Sowjet weißruß lands haben die jüdische Bevölkerung Litauens fehr erregt und die in Kowno erscheinende Jüdische Stimme" hat dem wieder. holt Austrud gegeben. Aus der focben eingetroffenen Nummer der Minster kommunistischen jüdischen Zeitung„ Oktober" geht her­vor, daß die Auslassungen der Jüdischen Stimme" in Minst be­tanntgeworden sind und das Mißfallen der Sowjetregierung er­medi haben. Das Blatt enthält nämlich eine Erklärung einer Gruppe von Rabbinern der Stadt Minst, die sich gegen im Auslande verbreitete Gerüchte" mendet, wonach die Sowjetregierung die jüdische Religionsgemeinschaft verfolge uim. Die„ Bormund schaft und der Schuß ausländischer Juden" sei überflüssig, die Gerüchte würden von Feinden des Sowjetstaates aus polit schen

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Die Staatsanwaltschaft der meißrussischen Somjetrepublit bat die Boruntersuchung gegen die Richter von Bolozt abgeschlossen. 37 Juftigbeamte werden wegen Beste chung und wegen Demo. ralisierung des Juftizapparates zur Berantwortung gezogen, an der Spize der Borsitzende des Bezirksgerichts.

Der Schauspieler und sein Chauffeur.

6

Einen Fußfritt und einen Fauftschlag ins Gesicht foll bei einer Feier anfäßlich der Bremiere des Stüdes Boot S. 4" einer der Hauptdarsteller, Schauspieler G. feinem Chauffeur versezt haben, der infolgedessen seine Stellung verließ und beim Arbeitsgericht flagie, lleber die arbeitsgerichtliche Ber handlung hatten wir in Nr. 588 des„ Abend berichtet. Well G., trettem as Gericht sein persönliches Erscheinen angeordnet hatte, in jenem Termin nicht erschienen mar, fonnte nicht festgestellt merden, ob die Angaben des Chauffeurs der Wahrheit entsprachen. 3eugen waren bei dem angegebenen Borfall nicht zugegen. Das Gericht hatte deshalb einen neuen Terinin angelegt, ino G. schwören sollte, daß er dem Chauffeur feinen Fußtrift perfekt habe.

Jest mar G. persönlich erschienen. Er erklärte sich bereit, den Eid zu leiften. Obgleich G. und seine Gäfte bei jenem Borfell sich in affoholisch angeheitertem Zustande befanden, ver ficherte G., er fönte fich ganz bestimmt entfinnen, daß er dem Chauffeur feinen Fußtritt versetzt habe. Sie hatten fich gegenseitig gepact, aber einen Fußtritt, nein, davon fönne gar teine Rede sein. Nun hatte der Chauffeur ein ärztliches Atteft, welches Berlegungen feststellte, die mohl von einem Fußtritt herrühren fonien. Bedenklich ist dagegen, daß diefes Attest erst 3 mei Tage

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nach dem fraglichen Borfall ausgestellt ist. Zeit genug, Die Fischertragödie auf dem Peipus : G

um sich in einer anderen Rauferei eine Berlegung zuzuziehen.

Um in diesem immerhin zweifelhaften Streitfalle eine Eides: feiftung zu vermeiden, bemühte fich der Richter, einen Bergleid zustande zu bringen. Das gelong auch schließlich. G. zahlt dem Chauffeur, der 400 m. an Lohn, Kuriosten und Schmerzensgeld gefordert hatte, 200 Mart, um die Sache aus der Welt 3u fchaffen".

Amerikanische Lynchjuffz- Stafiffif. Im Jahre 1928 find in den Bereinigten Staaten neun Berfonen gelyncht worden, a cht Neger und ein Megitaner. Die Lund wut scheint im Ab­nehmen begriffen, da im Jahre 1927 21 und im Jahre 1926 34 Fälle von Lynchjust iz verzeichnet wurden.

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin und Um­gegend.( Nachdr. verb.) Ziemlich trübe mit Neigung zu leichten Niederschlägen. Temperaturen sehr nahe bei Null, östliche Winde, Für Deutschland : Ziemlich trübes Wetter und vielfach leichte Nieder schläge, im Nordosten mäßiger Frost. Sonst Temperaturen dicht bei Rull.

Beginn 2. Januar

Noch 83 Fischer vermißt.

Im Laufe des Sannabend ist es gelungen, von den verscholle Fischern noch 27 zu retten. 83 Fisher werden noch mißt. Es muß angenommen werden, daß sie zum russischen abgetrieben wurden. Am Sonnabend wurden estländische Mitit flugzeuge zur Bersorgung der abgetriebenen Fischer mit dung und Nahrung ausgefandt. Das eftländische Rabinett bef sich am Sonnabend mit Maßnahmen zur beschleunigten Hilfeleist

Abschiedsfeier im Rathaus. In unserem Bericht über die schiedsjeler für den Direktor der Berliner Brennstoffgejelli Brolat, ist durch einen Uebermittlungsfehler aus dem Spo berein ein„ Drisverein" der BBG. geworden. Der Mitdir Brolats heißt nicht Schatz, sondern Schüße.

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