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Die Arbeitszeit im Handel. Zu den btvqrsteheaden Reichstagsberatungea über das Arbeitsschohgeseh. Voo vow»,»rvüd�risbestlAir, HalbentUdt, Zu Beginn eines Kampfes ist es stets nützlich, sich über bfe �rontslcilungert bar Partelen ein möglickst klares Pilb zu verschaffen SBann demnächst im Reichstag   die Erörterungen i'äer das Arbeitsfchutzgeietz in seiner vom Reichsrat abge> änderten Fassung beginnen, wltb in diesem Rahmen wenn nicht alle Anzeichen trügen--«ine Frage starker als bei früheren ähnlichen Anlassen tn den Bordergrund der De» batte rücken, nämlich die Regelung der Arbeitszsit der Angestellten. Die Prognose auf ernste Ausein- andersctzungen in dieser Frage ist deshalb zu stellen, weil beide Parteien. Arbeitnehmer sowohl wie Arbeitgeber, den Arbestsschutzgesetzentwurs auch in der vorliegenden Fassung für unzureichend hasten und ihn nicht einmal alz mög- liche Basis für ein tragbares Kompromiß ansehen� Die Lage ist charakterisiert durch Entschlossenheit der Arbeitnehmer» schaft auf der einen und durch Beunruhigung und Nervosität der Arbeitgeber auf der anderen Sekte. Die klarste Formulierung der Forderungen der Ange» sielltenschaft liegt in der ArbsitszeUentschließuna der Harn- b u tg e r Tagung de s A f A« K o n g r e s s« s vor, die einmal die Entschlossenheit der Angestellten dokumentiert, be» reits gewonnenes Terrain zu verteidigen strikte Durch­führung des 8» S t u n d s n> T a g« s unter Beibehaltung der Sonntagsruhe und die daneben auch Ziele präzisiert, die man über den gegenwärtigen Zustand hinaus glaubt ver» folgen zu müssen: 45-Stunden-Woche und 6-Uhr-LadensckluH. Trägerin der Opposition gegen diese Forderungen ist die chauptgemeinschaft des deutschen Einzel» Handels als die repräsentative Spitzenvereinigung des weitaus größten Teils der Einzelhändler. Auf ihren Schultern liegt die undankbare Aufgabe, die bewegten Klagen aus allen Kreilsn des Einzelhandels zu sammeln und in Form konkret begründeter Gesetzesanträge zusammenzuschmieden. Adresse dieser Anträge war im wesentlichen der R« i ch s w i r t» sch a f t s r a t, von dem man erhofft hatte, daß diezahl- losen Vorstellungen der Hauptgemeinsckaft wenigstens dazu führen würden, daß im neuen Entwurf die wichtigsten Bs» dtfrfnisse des Einzelhandels mehr berücksichtigt würden als bisher". Zu diesemEntgegenkommen" hat sich der Reicbs- wirtschaftsrot jedoch nicht verstehen können. Deshalb die Be- tinruhigung in den Aroeitgeberkreisen, besonders im Hinblick auf die vorgesehene neue Normierung der Bestimmungen über Sonntagsruhe. Ladenschluß und Verteilung der Mehrarbeit. Die- Aktion, der Hauptgemeinschaft geht von der Fiktion eines einheitlichen Arbeitgeber int e reffe s in den Fragen der Arbeitsgestastung der An gestellten aus.' Es wird unterstellt, daß wegen der gegen wörtig teilweise ungünstigen Sstuation des Einzelhandels man klagt auch hier natürlich insbesondere über zu hohe Steuern und Sozialbelastungen- eine allgemeine Aenderung der Oraanisationsarundlagt de» Einzelhandels nach außen hifl." also der Organisation des Verkaufs» a v p a ra t e s. als notwendig- erachtet wird. Man schaltet cklfo ot>n vornherein das an sich naheliegend» Argument«US. der Einzelhandel müsse durch interne Betriebs» t i o n a l i s i« r u n g selbst versuchen lein», gegenwärtig» Geschäftsbasis zu verstärken und fern» G sw innmöglich keiten zu verbessern dadurch, dati man zum Gegenstand konkrete? Forderungen nur d i« Salt» de« Einzekhandelsgeichästss Mächt die sich ihrer Natur nach einer internen Arbeits» ratkonasisierung fast vollständig entziebt. und da» ist die n"ch außen hin in Erscheinung tr»t»nd« Verkaufstätigkeit. So kommt es. daß d'e Angestelltenfraa«, soweit sie sich als Ar» bestszeitproblem darstellt, heute fast ausschließlich al»33 e* käuferfrage" erscheint. Mas allo angegriffen wird, ist der Achtstundentag des Berk auf» personal». Das Gefährlich« an der Forderung des Einzelhandels siegt dabei aber darin, daß mm, nickt etwa generell eine Aufhebung de» Achtstundentages für diesen Tesl der Angestelltenschaft fordert, fondern daß man den Bewel« zu führen versucht, daß im Rahmen der g-egn» wärtigen grundlätzlicken Regelung der Arbeitszeit»ine Aus» dshnung der Arbeitsstunden für das Derkaufspersonal durch» aus möglich ist. Die Brücke, auf der man sein Ziel zu erreichen versucht. >st der km Arbeitsschubgesetz anerkannte Begriff derAr» beitsbereltschaft". den man auch aus den Einzelhandel angewandt wissm will. In einer Denkschrift hat man doshalb den..wissen'chaftsichsn" Nachweis zu führen versucht, daß im Einzelhandel tatsächlich Arbeitsberestsckaft vorsiegt. Die Nicht berücksichtigung der Ergebnisse dieser Denkschrift bei der Neu» fortnulierung de» Gesenentwurfe» glaubt man besonders wirksam nach ausien hin dahingehend charakterisieren zu könnon. dost der..Gesetzgeder.sick auf den verschiedensten Ge bieten des Entwurfes in starken Gogenfatz zu den Srgebn'ssen wissinschaftlicher Untersuchungen der wirksichen Lag« gestellt haC-' Wie verhält es sich in W'rksichkest mit tüefen Ergebnissen derwissenschaitlichsn Untersuchungen"? Man könnte ver» suckt sein, die Ergebnisse der erwähnten Denkschrift dadurch zu diskreditieren daß man in entscheidenden Punkten die Un- exakthest ihrer Methode nachweist, die oft an Stell« von kon» kosten Ziffern nur mit allgemeinen Beobachtungen arbeitet. Ein solches Verfahren ist aber N'cht einmal nötig, denn selbst wenn man die Ergebnisse der Denkschrift über die Arbeits» bere'tschast im Einzelhandel als exakt hinnimmt, so ist hier» durch km Grunde tiiir etwas bewiesen, was noch nie ernst» Jast bezweif'lt worden ist. daß nämlich bei jeder Organisation er Verkaufstätigkeit Zwilchen den einzelnen Derkaufzhand» lungen de« Versonals Lücken siegen, die je nach der Eigen» art des Geschäftes mehr oder weniger ausgedehnt sind. Wae durch df» Denkschrift jedoch nicht bewiesen worden ist woräuf e» schsießsich aber ankommt. da» ist die Frag«, ob «» tatsächlich im- Interesse de« Einzelhandel» siegt, für dies« Berkaufspausen dadurch ein Aeguivalent zu schaffen, daß man die Gesamtarb ostzzeit entsprechend verlängert. Es verrät tatsächlich nur«inen schlechten. Einblick in die Psychologie des Verkaufzpersonal, und«ine falsche Vorstellung über die körnerlicken Anstrengungen diese» Zweiges der kaufmännisckeN Tätigtest, wenn man der Mei» nung ist. daß per Saldo für den Geschäftsinbaber aus einer Verlängerung her D er k a u fe tat i g t e it eine U m s g tz st« i g e r u ng resultiert. Was an Länge der Ar» bestszeit gewonnen- wird, geht an Spannkraft der Angestellten sicherlich wieder verloren. Was et» Geschäft braucht, ist«in
Gläubigerversammlung.
ver b.perische Komwerzimrattilet kvstet 460«» Ät. N'N «am» ihn auch �avf Stottern" erwerbe»». Sin pflch'ge zahlt« die letz« Rate am Tage, bevor er Soakvre<mm iMc Er h»t» du» Titel, die Gläubige? hotten dos Mach seh«,
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Oer Gesamtschuldner:»Oie Herren Gläubiger mache« mir zum Vorwurf, daß ich für ihr Geld de« Kommerzienrattitel erworben habe. Za, beweist das nicht gerade mein« Befähigung zum Kommerzienrat?!' Der Kroatenführer beim König. Autonomes Kroatien   gefordert.
Belgrad  . 4. Januar. Heute vormittag sind hier die Führer der bäuerlich-demotrati» scheu Koalition. Dr. M a t s ch e t(Stadiilche Nachsolger al« Kroaten  » führer) und Pribitschewitsch. eingetroffen. Aus dem Bahn» Hof wurde Ihnen von ihren Anhängern eine Sympathietund» g e b u n g bereitet, worauf sie sich in die Wohnung von Prtbitsche. »mtsch begaben. Um 10 Uhr vormittags«richken Dr. Matschet beim König In Audienz, die bis)H2 Uhr dauerte. Ueber den Deriauf der Audienz verweigerte Matschek den Journalisten jede Mitteilung. Um Vj12 Uhr wurde der Führer der demokratischen Partei, D a v i d o» witsch, vom König empfangen. Am Nachmittag waren P r t- h i t s ch e w i t s ch, und sodann Ministerpräsident K o r p s ch e tz zum König in Audienz eingeladen. Ueber den Verlauf der Audienz des Dr. Matschek beim König
verlnuiet. daß Dr. Matschek dem König erklärt habe, die gegen- wartige Staatskrise könne nur in der Weise beigelegt werden, daß die gegenwärtige staatliche Verfassung vollständig abgeäaderk werdr and Kroatien   einen eigenen Landlag und eine eigen« Landes­regierung erhalle. Der König Hab« die Darlegungen von Dr. Matschek ousmerksom angehört und erklärt, er werde die Konsulticrung der Parteiführer fortsetzen. Wie verlautet, hat Dr. Matschet- dem König auch«in s christliches Memorandum der bäueriich-demokratlschen Koalition überreicht, in dem die künftige Einrichtung des Staates in der von der Koalition gewünfchtei�Form ausführlich' dargelegt wird. Dr. Matschek wie auch Pribitschewitsch sind bezüglich des Erfolge» ihrer Audienzen wenig zuversichtlich.
jederzest frisches, arbestsberestes. anpassungsfähiges Ver» taufsperfonal, nicht«in solches, das durch noch längere Aus» dshmmg d« Geschäftsstunden abgestumpft, übermüdet und E gültig wird. Mst einer Verlängerung d»r Verkaufs» en für die cwzelnea, Angestellten würde sich per Einzel» »l deshalb w» eigen» Fleisch schne:dan. Abgesehen hiervoa ist aber be» der Beurteilung dies« Frag» noch est, anderes Moment zu berücksichtig«. Di» für rebeä Einzslhandelsgeschäst spezifische Art der Arbaitswereit» kchast, also dar Pausa, zwischen den einzelnen Bprkauftchand» lungen Luxusgeschäst im G-g'.njatz zum Warenhau»- ist einer der natürlichen Sostenfattoren der betreffenden Ge» schäftstategorie, eins bekannte Größe also, die- be, der Kaßu» lation de« fraglichen Betriebes berücksichtigt werden kann und auch berücksichtigt wird. Die Kirckenausirttie in Oesterreich  . Gtarteei Anschwelleo der Zahl ctr Koafessioaellosea. SS Um, 4. Januar. Di« Blätt« besprechen in«rnster Veit« di« Feststellung in den letzterschienenen statistischen Mitteilungen de, Stadt Wien  , daß hier während der neun Nachtri�sjahre nicht weniger al» 1S0«od Katholiken au« d«« Kirch« aussetreten sind, von denen SÜdiX» konfessionslos wurden, während von lS0S bl» 1913 überhaupt nur 2200 Personen den Mauden wechselten. Der Bearbeiter der Statistik bemerkt zu dieser Abfallbcivegung, die 1927 den Konfessionslosen»inen Zuwachs von 28 000 Personen brachte (besonders noch den blutigen Juliereigniffen und der Halbing de» P r ä l a t« n Dr. Seipel. Red. d...A."), daß sie mit dem L n s ch«« l» len der sozialdemokratischen Strömung zusamn»«n. häng«. Auch di« Blätter bezeichnen st« al» ein« bedeutsame Crschei» nung und al, Eynckot mancher politischen Uitterströnwngen. Gowjei-russische   Aktenpublikationen. MitteUungen auf einer historischen Tagung in Mocktaa. Moskau  . 4. Januar. In der Konferenz marxistischer H k st 0 r i k« r, dl« zur Zell in Moskau   tagt, hat Prof. Maksonow die Mitteilung ge- macht, da» Zmtrale Staatsarchiv beabsichtig«, km Frühjahr 1929 inst der Veröffentlichung einer Reihe diplomatischer Dvtu» mente über den Weltkrieg zu beginnen. In erster Linie werden Publikationen über die Weltkrisi» im Jahr« 1914 vorbereitet. End« 1929 sollen dl» ersten zwei Bände «rschewen. Daneben wird da« Staatsarchiv oerschkeden« Schriftstück« zur Geschichte der Revolution in Rußland   herausgeben, u. a. eine Do- tumentensammluag über die Konstituierend« Vers�wr!.? und ver- schieden« Akten her llnterwchungstoinmifsion» Sachen der Wni» ster Koktschak«.......- In da» Seblet der Wemolrensammlangen fallen die
Die Bergbahn" von Ödön Horv�th. llraufführvng ia der Volksbühne. Farvige Schilderung der Strapazen und Gefahren bek einem Bergdahndau. Z»isamm«nstoß zwischen den ousAenutzten Arbeitern und dem Unternehmer. Sozial« Betrachtungen von geringer Ueberzeugungskraft. Eindnntivoll nur ein. Darsteller'. Ernst Karchöm. Dgr.
Tagebuchaufzeichnungen des General»»uropatkin und des Polititers Polowzew, der der Rechten in der Reichsduma an> gehört«. Ihr» Veröffentlichung ist ebenfalls für di« nächste Zeit in Aussicht gevommen.' Skandinavische Historiker habtti den Borschlog gemacht. gemeinsam«st russischen Wisierrschaftlern verschiedene Doku- mevtensauunlungen xi fcjzfchen. Mit dem Preußischen Staatsasch, v wurde ebui Vereinbarung getroffen übst den provisarssche« Austausch von Dokumenten auf dem Besitz der Archive, üb« di» Anfsriigung photogrnphischer Urkunbenkopien usw Großbaueruterror im Gowjetsivat. Mit Fever m»d Knüppel gegen Kommunisten. Moskau  . 4. Januar. sOst�xpreß.) Au« allen Teilen der Gmvjetunion erhalten die Mostauer BMer innner neu« Bericht« über terroristisch» Aktivität der Kulaken  ". Auch di« zentralasiatischen Dolksstämme haben in ihren..Beg»" Großbauern, die sich mit größter Erbitterung gegen die Sowjetisierung Mittelasien  » mehren, da sie ihr« Vormachtstellung bedroht. Di« Wahlkampagne hat dies« Gegensätze noch verschärst. Mehrere neu« Borfäll« lassen erkennen, wi« zielbewußt und verwegen die Kulaken vorgehen, obgleich ihnen natürlich die wiederholten Auf. rufe zurErdrosselung de« Kulakentums" wohl beta»,nt sind. Lm Bezirk Maletino(Ostrußland) zerstörten die Großbauern »in« der von der Eowjetrs�ierung eifrig geförderten Kollektin. wirtschaften, wobei sie deren Bzwohnern herausfordernd zu» riefen:Da habt ihr eure neu« Wirtschaft und eure neue Zeit!" Slehnlich wurde im Bezirk Teikowo dar Vorsteher de« Dorfsowjet» Schalunvw öffentlich verprügelt, wobei di« Kleinbauern nicht wagten, ihm Hilf« zu leisten. In Dolgow im Riedarwalgo- gebiet Häven die Großbauern den komunkstischen Jungpionier Solo. dilow erschlagen. Er war der einzig« Bauer in der Gemeinde. der kommunistische Zeitungen hielt und daher den Kulaken n«r< dächtig war. Reich und Versicherungsanstalten. Heute finden im Rttch». -nckeitsmlnssterium Derhandmngen mit den Versicherungsträgern statt. Es handelt sich darum, einen Ueberblick über die Vermögen?» bestände der Versicherungsträger und die Art ihrer Anlage zu ge» Winnen. V« Sellogg pakl vor dem Senat. In Uebereinstimnnmg mst der zwischen dem Vorsitzenden de» Senatsausschusses für auswärtige An- gelegenheiien Borah und dem Vorsitzenden de« Marlneausschusse» Hai  « getrosten«» Vereinbarung wurde heut« im amerikanischen   Senat di« Beratung über den Friedenspatt vor der Kreuzorvorlage begonnen. Polen   gegen Herabsetzung der wahnwitzigen Paßgebühn». Am l0. t>. M. antv der Finanzausschuß des polnischen Sejm zusammen' treten, üm LH««Nen von e'mem deutschen Sefmabgeordneten «ingebrachten Antrag zu beraten, durch den di» Gebühr für einen polnischen Auslandspaß auf zehn Geldfranken ungefähr 18 Zloch herabgesetzt werden soll. Gegenwärtig beträgt die bisheriqe PaßgebÜhr 2 S 0 Z 1 o tq(etwa 1 1 ö M a r k!). Wi- da, Pllsudski» Mast. Mos Prswdy" erfahrt, will sich das volnstch« Finanz- Ministerium diesem Dorschlag energisch widersetzen. Rene» Ausflackern der Afghanen-Revoklei Wie au» Kabul  gemeldet wurde, hat Ali Achmed Jan, der frühere Gouverneur von Kabul  , noch langwierigen Verhandlungen mst den aufständischen rchlinvoristämmen«inen Friedensvertrag für das Ge- i et von I a l a l a b a d zufiandegebracht. Hingegen scheint jo&och der Rebellenführer Bachs Sglao«in« neu« Offensio» er. griffen zu haben E» werden nach den hier vorliegenden Mekdungen stündlich neue Zusammenstöße zwischen feinen Truppen und den Soldaten tz» Regiernnz errvartet.