Kommt die Venmnst? Sensationelle Forderungen eines Ruhrblatts.— Großtrusts gegen Kartelle.
Es ist selten, daß ein den deutsche » Unternchmerv nahestehendes Organ vernünftige Tön« redet, wenn es sich um wirtschaftspolitisch« Dinge handelt. Das ist aber noch seltener, wenn es sich darum handelt, ernste sozialpolitische Fragen durch ein« Aufforderung zur wirtschaftspolitischen und kaufmännischen Vernunft lösen zu helfen. Man muß das geradezu als ein Wunder bezeichnen, wenn es einmal geschieht. Und dieses Wunder liegt setzt vor. Es liegt vor bei der Wirtschaftszeihing„Ruhr und Rhein ", die zwar von den Industrie- und Handelskammern.zu Bochum , Dortmund , Duis- burg-Wesen, Essen und Krefeld herausgegeben wird, zugleich aber auch von dem sogenannten schwerindustriellen Langnam-Verein Rheinland-Westfalens. In dieser Wochenschrift(1. Heft 19W) finden wir unter der Ueberschrift„Es wird Zeit!" einen Artikel mit der Aufforderung zur Vermehrung und Verbilligung der Pro» d u k t i o n. dessen Begründung durchaus sensationell wirkt und der nur darunter leidet, daß er die deutscheu Unternehmer, insbesondere die scharfmacherischen an der Stuhr , zu nichts verpflichtet. Rur durch Selbsthilfe könne die deutsch « Wirtschast kommende schwere Krisenzeiten überwinden. Diese Krisenzeiten durch Selbst» Hilfe zu überwinden, fei die Aufgabe des neuen Jahres. Solche Worte hat man nun zwar oft gehört, aber sie werden hier in besonders akzentuierter Weise im einzelnen begründet. Wir halten es für richtig, da Wunder in der heutigen kapitalistischen Gesellschaft, besonders derjenigen deutscher Prägung, selten sind, die Aeußerung der Zeitschrift„Ruhr und Rhein " ausführlich zu zitieren. Nachdem die Forderung ausgesprochen worden ist, noch Vermehrung der Produttion und Senkung der Preise, fährt der Artikel fort: „Die landläufige, aus der Psychose der letzten Jahr««rklärüchs Antwort der Wirtschaft wird lauten: Das ge h t nicht! das ist unmöglich! Die Produktion ist schon zu groß, wir haben keinen Jlbsah mehr! Die Preise decken kaum die überhöhten Selbstkosten! Das ist für den Augenblick richtig und doch auf die Dauer falsch. Gerade diese Resignation, die passive Rolle dem äußeren Druck gegenüber gilt e« zu überwinden. Di« Privatwirtschaft darf und kann sich nichr den Gang ihrer Entwicklung von außen aufzwinge« lasten. Mit stolzer Genugtuung weisen die G e w« r t f ch a f t s n in chren Bericktcn darauf hin. daß sie in den letzten Jahren durch ihr« ständige Aktivität Lohnerhöhungen von mehr als 5 Milliarden Mark durchgesetzt haben. Kein Zweifel, daß ein Teil dieser Lohnerhöhunzen durchaus berechtigt war, denn die Löhne waren nach der Stabil!» sierung der Währung zu weit zurückgeblieben. Es herrscht aber ebenfalls kein Zweifel darüber, daß em nicht geringer Teil dieser S Milliarden das wirtschaftlich gerechtfertigte Maß überschritten und ganz wesentlich zur heutigen Notlage der deutschen Wirtschaft bei.» getragen hat. Di« Wirtschaft hat sich all« diese überhöhten Lahn - Forderungen bisher unter mehr oder minder starken Protesten ge- fallen lassen und unter dem Zwang des Lohndrucks» erst hinterher nach Auswegen der Preiserhöhung oder Rationalisierung gesucht. Selu einziger Fall Ist bekannt, daß die Wirtschaft der AkkivUät der Gewerkschafken eine eigene zielbewußte wirtschaftliche Atlivilät entgegenstellt, daß sie eine Lohnforderung sofort mit einer Senkung ihrer Preise beantwortet habe. Was ist denn dos Hauptargumewi der Gewerkschafkeii: das steigende Preisniveau! Das. Argument wird Vicht durch M i nisten. riidett über die Notwendigkeit der Preissenkung', sondern nur durch die Kraft des eigenen Entschlusses der Wirtschaft beseitigt werden. Wenn Lohnerhöhungen im Einzelfall zu tatsächlichen Verlusten führen, dann ist es bester, die Verluste freiwillig durch »enkung der Preise zu tragen, wodurch die Absatzmöglich- leiten erweitert werden, als unfreiwillig mit nachfolgender Preiserhöhung. d. h. Slbfatzverminderung. Die Gefahr, daß lrohdem der Veichsarbeilsminifler die Löh« erhöhen werde, ist. umso geringer, je konsequealer und groß. zügiger der weg der Preissenkung beschritten wird. Um so mehr wird auch die Privatwirtschaft auf einen nicht zu unter- ichätzenden Vundesgenosten rechnen können: die öffentlich« Meinung, die sofort erkennen wird, daß«ine Preissenkung ganz anders der Allgemeinheit zu irngen geeignet ist, als eine Lohnerhöhung für die eine oder andere Arbeitergrupp«. Auf die Bedeutung von Preissenkungen für die allgemeine Lebevshol- tung, die Steigerung der Realeinkommen aller Bevölkerungsschichten. die Erschwerung der Einfuhr und Förderung der Ausfuhr und den Druck, den wir durch billige Preise indirekt auf die Reparativ nsirag« auszuüben vermögen, fei wir durch diese Stichworre Hingewiesem Psychologisch wäre gleichzeitig den Gewerkschaften der in der Agsta- tion beliebte Glorienschein genommen, sie wären mit ihrer einseitigen und rücksichtslosen Jnteressenpolstik die eigentlichen Väter der Ratio- nalisierung, wofür ihnen Dank und Anerkennung zusteh«, ein Trug- schluß von verheerenden Folgen für die Allgemeinheit, den wir an dieser Stell« nicht-zu widerlegen brauchen. Ein« aktive Lohn- und Preispolitik dieser Art setzt allerdings «ins in viel höherem Maße voraus, als dies in den letztest Iahren stn allgemeinen in der Privatwirtschaft der Fall war: die Bereit. schast, den Willen und die Entschlußkraft, auch ohne die wöglichkcik sofortige» Preisausgleiches erhöhtes Risiko tragen und zeitweise Der- tust« und Ops« zu übernehmen, selbst auf die Gefahr hin. daß ein- zelue Unternehmen dabei zugrunde gehen. Die Wirtschaft ist von dem allgemeinen Streben, Gefahren und Verlust« zu vermeiden, das — in den Kriegs- und Inflationszeiten wurzelnd— seinen sichtbar- sten Ausdruck in der Ueberspannung des Dersicherirngsgedankens slndet, nicht völlig unberührt geblieben. Sei aller Wertschätzung der wirtschaftlich gesunde» und brauch- bare« Seiten der Kartelle. Syndikat«. Verbände. Preisverein. barongen. Konventionen usw„ steckt in diesen Bindungen doch zugleich der Gedanke der Versicherung auf Gegensdligkeil, der in Zeiten außergewöhnlicher Notstände zum Durchhalten leben». wichtiger Glieder begrüßt, als Dauererscheinung ober zu einer Verweichlichung und Verminderung der persönlichen ZuikiaÜve führen muß. die sich mit einer kraftvollen Aufwärtsenlmicklung der Wirtschaft nicht verelubareu läßt. E« wird aus den verschiedensten Gründen Zeit, daß dt« Pnoatwirt- schast oersucht, diese Krücken nach und nach abzuwerfen und sich das Einzelunternehmen wieder auf eigen« Füße stellt. Die Reimgungstrise der Jahre 1S24 und 1925 hat noch nicht allen Schlamm beseitigt. Eine weitere Auslese wird folgen. Sie wird von den gesunden und lebenswerten Kräften um so bester überwunden werden, je eher sie kommt und je schärfer sie bewußt herbeigeführt wird. Heben ist Kamps. Den Kampf der Wirtschaft untereinander befestigen zu wollen, ist allmählicher aber sicherer Untergang: chn auszunehmen und durchzuführen ist Leben und Fortschritt. Roch ist es der Privatwirtschaft möglich, ihr Schicksal selbst zu formen und zu gestasten: möge sie den Emschwß und die Kraft dazu finden. bevor die Entwicklung über sie hinwegfchrestet. E s wird Zeit!" Der sensationelle Charakter dieser Ausführungen ist rnst Händen greifbar. Wir haben zu diesen Ausführungen nur außerordentlich wenig hinzuzufügen Es ist wahr und es tan» kein Tadel daran
geknüpft werden, daß die Kämpfe um die Lohn- und Kaufkraft- steige rung der arbestenden Masten zusammen mst den schweren Ar- beitslosigkeitsopfern. die die Masten auf sich genommen haben, dt« Rationalisierung in Deutschland meist gegen den Willen des größten Teils der deutschen Unternehmer erst haben erzwingen müsten. Es ist w a h r. die deutsche Arbeiterschaft hat keinen Augenblick dar- über einen Zweifel gelassen, daß sie die notwendige Erhöhung der Reallöhne vollbewußt und zu jeder Zest auch in der Form einer all- gemeinen Senkung der Preise zu akzeptieren bereit war und daß der organisierten Arbesterschoft in Deutschland es nur deshalb selbst- verständllch war, gegen die willkürliche Erhöhung der Preise zu kämpfen und ebenso selbstverständlich die ihr folgend« Aushöhlung der Reallöhne wieder gut zu machen, well sie die Volkswirtschaft- lichen Gefahren der Kauftroftdrostelung für die zureichende Aus- Nutzung der Industrieanlagen kannte und die Verringerung der Be- schäfligung infolge einseitiger Preiserhöhungen um jeden Preis ver- hindert»»erden mußte. Die Arbesterschaft Höste mst Vergnügen den Glorienschein, die Rationalisierung allein entscheidend ge- fördert zu haben, den deutschen Unternehmern überlasten. Aber der Wunsch, daß die deutschen Unternehmer heute für sich in ihrer Ge- samthest dos Verdienst in Anspruch nehmen möchten, von sich aus die Rationalisierung durchgeführt zu haben, kann an den entgegen- steh enden Tatsachen nichts ändern. Allerdings, die.Ruhr- und Rhein "-Mahnung»Es wird Zeit!" kann noch sehr viel Größeres bedeuten, als eine einfach«, an sich schon sensationell genug wirkende Aufforderung an die deutschen Unternehmer. Was diesen Ruhr- und Rheinartikel kennzeichnet, ist eine l» Form und Inhalt noch nicht erhörke Kampfansage an den Sarlellgedankev.. Und diese Kampfansage scheint von den großen führenden Unterneh- mungen des Ruhrgebiets auszugeh�r— vielleicht als Folge der
verschiedenen Auffastungen in der Ruhrtampfführung—- mid scheint sich als ein« Zwangsrotio nalisierung anzukündigen, die von den großen Unternehmungen gegenüber den kleineren und wenlger leistungsfähigen und auf deren Kosten durchgeführt werden soll. Wenn in diesem Artikel mehr zum Ausdruck kommt als die Privat- Meinung des oeramworllichen Redakteurs— wir glauben nicht, daß ein verantwortlicher Redakteur einer den Ruhrherren ergebenen Zeitschrift von sich ans so energisch wird—, dann können wir in Deutschland bald einen Kampf der großen Trusts gegen die Sortelle erleben, einen Kampf, der zwar zur Verstärkung der Monopoli- sterungstendenzen führen wird, der aber die großen Trusts frei machen soll von dem Bleigewicht, das die weniger gut ausgerüstetcu, von den Kartellen aber immer noch geschützten schwächeren Unter- nehmungen für die Trusts bedeuten. Wir wollen nicht prophezeien. Man muß abwarten, ob unsere Vermutung richtig ist. Zweifellos aber ist, daß eine der- artige Entwicklung im gesamtwirtschaftlichen Interesse unter Umständen von hohem Nutzen sein kann. Wir sagen»unter Umständen". es kann nämlich so kommen, daß. wenn unsere Vermutung stimmt, die großen Trusts nach vorläufiger Kündigung von Kartellen zunächst die Preise senken, ihre eigene Macht dadurch stärken, die verstärkte Monopolstellung später aber durch neue monopolistische Preispolitik ausnützen. Zu einer Preissenkung kommt man nicht, wenn man ein Monopol will und wenn man bei der heutigen Lage der Dinge nicht selbst dazu bereit ist, in krisenbedrohten Industrien Kapital- opser durch Äapitalabschreibungen zu bringen. Wir vermuten aber. daß dazu auch die großen Trusts nicht bereit sein würden in jenen Industrien, deren Lage krisenhaft ist. Wie dem aber auch sei. es können in dem Artikel von»Ruhr und Rhein " sich ein« neue Initiativ« und neu« Entwicklungen ankündigen, und die OeffentLchteii tut gut daran, darauf rechtzeitig zu achten.
Sehr starke Reichsbank Ende ltS28 Kreditverbittigung durch Oiskoutseukuug nun wohl unvermeidlich.
Di« Entwicklung der Reichsbonktätigkeit zu» Jahresschluß ist so geworden, wie wir es vorausgesehen und erwartet haben. Für neue Wirtschattskredit« ist die Reichsbank wohl kaum in Anspruch genommen morden. Fast ausschließlich technische Gründe waren für die große Steigerung ihrer Tätigkeit maßgebend, der Geldmarkt blieb sehr leicht und es ist mit Sicherheit zu erwarten, daß schon die erst« Januarwoche für die Reichsbonk wieder ein« sehr starke Entlastung bringen wird. A« u ße�r i i ch gesehen, wartet die Reichsbant mit Retard« Ziffern auf.' Für Wechsel, Sch«ck»:und Lombarddarlehen , die die Reichsbank � hereinnahm, bzw. gewährte, wurden 883,4 Millionen neue Kredite in Anspruch genommen. Das scheint sehr viel. Es sind 137 Millionen mehr als am Schluß de» Hochkonjunkturjahres 1927. Dabei sind, wenn man die öl.l Millionen neuen Raichsfchatz- Wechsel einrechnet, die Wechselbeslände um 744,9 auf 2678.4 Millionen Mark gestiegen. Die Zunahme des Wechselbestandes ist wieder eine rekordmäßige. Sie liegt um 33 Millionen höher als am End« des Hochkonjunkturlahres 1927. Der Wech selbe st and selbst aber ist gegenüber 3128,7 MiMonen Ende 1927 jetzt um 439 M il- lionen Mark niedriger. Der Bestand an Lombarddarlehen hat sich um 138,5 aus 176,1 Millionen Mark erhöht. Das sind ebenfalls 142 Millionen Mark mehr als Ende 1927. Dennoch aber bedeuten diese Retoodziffern eine Verhältnis- mäßig sehr geringe Inanspruchnahme der Reichsbant. Vor allen Dingen haben die deutschen Banken ein großes Interesie daran. am Jahresschluß in ihren Bilanzen sehr zahlungsslüssig zu er scheinen, d. h. große Barbestände bzw. sofort greifbar« Forderungen bei der Reichsbank auszuweisen. So ist es sicher, daß die große Steigerung der Wechselbeständ« auf die Einreichung von Wechseln aus dem Portefeuille der Banken bei der Reichsbank zurückzuführen ist, woraufhin die Banken ihre sofort greifbaren Mittel mit höheren Summen ausweisen können. So ist die Steigerung insbesondere der Lombarddarlehen auf dieselben Gründe zurückzuführen. Ein besonders untrügliches Zeichen aber dafür, daß Wirtschaft und Banken zum Jahresschluß sehr wenig neues Geld nötig gehabt haben, daß bilanz- und finanztechnisch« Gründe in der Tat den Ausschlag gegeben haben, ist die rekordmäßige Steigerung der von der Reichs- bantlundlchast auf Girokonto unverzinslich deponierten fremden Gelder. Niemals zum Jahresschluß war diese Zunahme so groß wie diesesmal. Die fremden Gelder auf Girokonto er» höhten sich um 319,6 auf 816,1 Millionen gegenüber einer Zunahme End« 1926 um 62,7 und End« 1927 um 212 Millionen. Es ist das Wesen dieser Girogelder, daß sie von der Kundschaft als Dargut- haben bei der Reichsbank ausgewiesen werden und daß sie. da sie Geld in die Reichsbank hereinbringen, die Inanspruchnahme der Reichsbank entsprechend verringern. Zusammen mit dem technischen Charakter der Wechfeleinreichungen und der Lombarddarlehen rechtfertigt die Höh« und der Zuwachs der Girogelder die Erwartung. daß die Entlastung der Reichsbank in den ersten Januarwochen sehr beträchtlich werden muß. Daß die tatsächlich« Inanspruchnahme der Reichsbonk nicht groß war. zeigt auch die zum Jahresschluß eingetreten« Veränderung des Papiergeldumlaufs der Reichsbank. Der Papier - geldumlauf— Noten- und Rentenbankschein«— ist zwar mit 5.46 gegen 5,28 Milliarden Ende 1927 um rund 189 Millionen höher, die Zunahme in der letz:«» De- zemberwoch« betrug aber nur 464 Millionen gegenüber 524 Mil- lionen Ende 1927 und 454 Millionen End« 1926. einem Jahres- schluß, dem bekanntlich dann bald«in« sehr beträchtliche Diskont- ermäßigung folgt«. Di« Vermehrung des Umlq�f» von Noten und Rentenbankscheinen war Ende Dezember 1928 auch niedriger als zu allen Monatsenden des ganzen Jahres 1928, ausgenommen nur den Januar. Der llmlauf an Reichsbanknoten stieg um 448,5 auf 4930,1 Millionen, der Umlauf an Rentenbankscheinen um 155 auf 529,9 Millionen. Der gesamt« Zahlungsmittelumlauf in Deutsch - land setzt sich aus den Noten der Reichsbank, aus den Rentenbank. scheinen, aus den Roten der noch bestehenden Prioatnotenbanken und au» de« umlaufenden Scheidemünzen zusammen. Dieser gesamt« Zahlungsmittelumlauf stellte sich unter Einrechnung von 965 Mil» lionen Scheidemünzen und etwa 190 Millionen PrwatdanknoteM aus
rund 6.61 Milliarden Mark. La» find rund Z90 MWim»«» Mark mehr als End« 1927. Aber wir habe» früher schon darauf hingewiesen, daß die Vermehrung des gesamten Zahlungsmittelum- laufs in Deutschland im letzten Jahre durch die Vermehrung der Sold- und Devisenbestände der Reichsbank weft mehr als ausge- glichen wird. In der Steigerung des Geldumlaufs kommt also keine größer« Anspannung der Reichsbank unter Kredit- oder währungs- technischen Gesichtspunkten zum Ausdruck. . Wa» nun die Deckung der umlaufenden Roten und Reich». bankfcheineu anbalangl� so hat Parker Gilberl recht, wenn «r sagt, daß die Reichsbank und die Reichsmark nie so gefestigt waren, wie jetzi. Zum 31. Dezember sind die Goldbestände mst 2729.3 Millionen gegenüber der Vorwoche zwar fast uover- ändert. Aber sie liegen um nicht weniger al» SS5 Mit- lionen höher al» am Zl. Dezember 1927. und wenn auch die Devisenbestände gegenüber dem gleichen Zestpnukt von 282 aus 155 Millionen zurückgegangen find, so bleibt doch eine Verbesserung der Veckuugvbestände um rund 639 MiMonen allein bei der Reichsbank. gegenüber einer Zunahme des ge- samten Zahlungsmillelumlauses um nur rund 309 Millionen Mark. Da» hat zur Folge, daß gegenüber Lude 1927 jetzt die Golddeckung der umlaufenden Reichsbanknoten um mehr al» ein Drittel, von 40.9 auf 55,4 Proz. und die Deckung der Roten durch Gold und deckungsfähige Devise» zusammen um fast«in Viertel, von 47 aus SS5 Proz. sich«erbessert haben. Es ist selbstverständlich, daß augesichl» dieser glanzvollen Lage der Reichsbank und angesichts der sichere» Erwartung, daß die nächsten Wochen eine starke Entlastung der Reichsbank bringe" müssen, die Oesfenllichkest von der Reichsbank für deren Sredikpolllik die entsprechenden Konsequenzen erwartet. Der sogenannte Prlvat- dlskont lag schon am 3. Januar, d. h. am zweiten Geschäftstage de« neuen Jahre», niedriger als im Durchschnitt de» Monat» Dezember. Einen deutlicheren Beweis für de» Reichtum au flüssigen Geldern in Deutschland gibt es nicht. Die Oeffeulllchkeil muß deshalb erwarten. daß die Reichsbank der unter einer fühlbaren Depression leidenden Wirtschaft durch eine baldige allgemeine verbilligung de» Kredit» das geben wird, was dl« wlrlschafl verlangen kann und muß.
Große Umsahstelgerung der Alelall walzwerke. Die gute Kon- junkmr der deutschen Metallindustrie im vergangenen Jahr wird durch den setzt veröffentlichten Gew'nnabschluß der Berg-Heck- mann-Selve-W-G. in Westfalen , einer der führenden Metall- walzwerkgruppen in Deutschland , erneut bestätigt. Dieses Unter nehmen hat trotz der von 9,77 Millionen auf 9,83 Millionen heraufgesetzten Ablchreibungen seinen Reingewinn mst 1,6 Millionen Mark rund verdreifacht und zahlt auf dos Kapital von 16 Millionen eine Dividende von 6 Proz. gegen 9 Proz. im Vorjahr. An und für sich härte die Gesellschaft aus ihren Gewinnen 19 Proz. Dividend« zahlen können, doch sind.zur Stärkung der Reserven 500 090 Mk. zurückgestellt worden, sodaß die ofsenett Reserven des Unternehmens damit 2.7 Millionen Mark erreichen. Der U m s a�z konnte im letzten Geschäftsjahr von 79 auf 89 Mst- lionen erhöht werden, und auch der gegenwärtige Auftragsbestand sichert den Werken bis zum Frühjahr volle Beschäftigung. Pfarrer Heumanns Heilmittel stets«mb TorrStlg ta den Niederlagen rinn,- apomeHe Berlin N 3t. Änklaraer Straß» Sfl, «.d. Ecke Brunnenstr. S Min. v. Roten tfuler p>. idier• Apomeiie Barlin • Friedenati, Rheinstraße 16. medridi- Wtmelm. Ipom-ke Charlowenburg 2, Leibnizstraße 103 Heego- aponieke n O. Gubener Straße 38
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