Sonniag 6. Januar 1919
Unterhaltung unö ÄNissen
Veilage des ÄorwSrts
Alfred tleumami: 3ti dstt JlndCtl
Dl« Lust In der Font«, a» der Patzstrahe der Anden, war ;un> Schneiden � dick, gesättigt oon AUoholdunst und Tabakrauch. Trübe qualmt««ine Petroleumlainpe über dem Schanktisch, um 'ähig, ihr trübes Licht bis in die äußersten Winke? des Raumes dringen zu lassen. Um den einzigen grobzugehauenen Tisch saß ein« Gruppe verwahrloster Gestalten mit verwegenen Gesichtern. Wild« Gestalten. Desperados, ungezügelt in Sitte und Leben. Ihr Anführer war Gontarvt breitschultrig, stiernackig, gewalttätig stand er im Raum. Mitten im größten Tumult weridet« er sich mit einem wilden Iluch.zur Bar. Dort stand der Fremd« und lefyaic sich, gleich. gültig dem Treiben gegenüber, an den Schanktisch .Le, mach Platz. Fremder!" schrie er und schlug diesen an. grifsslustig aiif die Schulter, daß die Männer in lautes, wieherndes Lachen ausbrachen.„Weißt du nicht, wer ich bin. he?" Sein Glas ergoß den Inhalt auf den Baden. Der so derb Angeredete droht« sich gelassen um:„Doch, ich weiß wer du bist. Ismaef Gontaro, denn dich suche ich" .Ha, du bist es. Robby!" preßt« dieser mühsam heraus.„Wie str aller Welt kommst du hierher? Ich wähnte dich auf Feuerland hinter sicher bewachter Umzäunung." .Ha. ich bin es, Freund meiner Jugend." spottet« der mit Robby Angeredete,.und du stehst, daß nicht einmal die starken Flanken dort unten fest genug gefügt waren, um mich zu halten." Er fuhr fort und sein Blick wurde drohend und hart:.Warum ich hier bin? Um mit dir abzurechnen. Di« Schuld ist fällig." Ein kalt« Schauer jagt« üb« Gontaros Rücken ..Lamm, Roddy." sagt« er heiser,„wir wollen den Kamps gleich austragen." Doch der unterbrach ihn mit einer abwahrenden Handbewegung: .Haß nur, den Zweikampf tragen wir unter vi« Augen aus, Aug' um Auge." Mit den Worten:„Gute Nacht, Caballeros." verließ der Sträf. Ung die Schenk«. Der Wirt atmet« befreit hinter seinem Rücken auf. .Kurz darauf ritten auch die Männer ihren Behausungen zu. « In früheren Jahren waren beide Freund« gewesen. Gootarv war«in Falschspieler; in den einsamen Gegenden des südlichen Distrikte» der Oelquellen hielt er ein Haus, in dem Waren ver. kaust und gespielt wurde. Robby war der erste, der das schändlich« Spiel seines Partners durchschaute. Cr war ehrlicher und freier. -oen ger verWagen wie jener und weniger hinterhältig. Er wurde heilig und erklärte seine Teilhaberschaft auflösen zu wollen. Es entspann sich«in heftiger Streit zwischen beiden Männern, in dessen Verlauf Robby seinen Partner mit einem Faustschlog mederstreckte. Wut und Haß glommen in Gontaro auf. Haß desjenigen, der«in Spiel mit Recht verloren hat. D'e Nacht in ihr« Hütte verlief für beide Teil« furchtbar. Beide <äßen auf ihren Pritschen, den Colt neben stch, nur die Bewegung d« anderen n» Aug«. Si« sprachen kein Wprt müeinandar- "• Als her Tag dämmerte, stand Soptaro auf und ging mit er- yobenen Händen auf seinen Gegner zu!„Gut. stir diesmal bist du im Vorteil. Doch wozu die Feindschaft. Wir trennen uns nach gütlchsm Aergleich und lasten die Vergangenheit vergejien sein. Topp, schlag ein!" Es war das erstemal in seinen? Leben, daß stch Robby täuschen 'ließ. Er übernahm dos von ihm vordem geführt« Warenhaus und Gontaro richtet« die Wellblechhütte als Spielraum ein. Darüber waren Monate vergangen. Robby hatte den Zwischen 'all längst oergesten. Im sonst srauenlosen Lager lebten Abenteuerinnen. Si« dienten zum Teil Gontaros Spielhölle als Animierobjekte. In ein« dieser Frauen verliebte stch Robby ernstlich Mit großen Gesten ging er 'n den Spielklub und warf da» Geld auf den Tisch Und sah sich fest in den brennenden Augen der schönen Eonrepeion Barel -. Es idar ein ungleiches Spiel. Er und d:c Frau vertaten fein Geld mit vollen Händen. Mit hämischer Freude sah es Gontaro und glaubte es seinen Zwecken dienstbar machen zu dürfen. Ilm nicht selbst tn Derdocky yt geraten, schickte er einen verkommenen Mesrizen zu Robby. Robby war jähzornig und leicht zu unbedacht«? Taten geneigt. Der Mestize trat in seinen Laden und stieß«chwere Injuri«? gegen ihn aus. Zuletzt hänselt« er ihn mit seinem Verhältnis zu Ecncepcion. der Dirne. Robby besann sich, und warf den Wischsing zur Tür hinaus. Sein Kroll richtete sich, gegen d«? Urheber. (Siriftö Tages im Winter gab(Boretoro dem Mestizen unter Jeu » gen«in« größere Summe Geldes als Anteil, wie er prahlend de- ■ tonte. Niemand mußt« warum und wotür dieser em« solche riesig« Sunrm« Geld verdient haben sollt«. Es war an einem Lohntage, an dem auch Robby viel Geld einnahm Gegen Abend traf der Mestize Eoneepcion und n«rgr?ss sich ?ot'ich an ihr. Die Frau lief zu Robby. Tränen verhaltenen Zornes 'n den Augen. Als dieser die Tränen sah. erriet er den neuesten Schurkenstreich seine» früheren Freundes sofort. Cr lief dem Manne nach und stellte ihn auf freiem Felde, außerhalb der Baracken- siedlung. Der Mestize war betrunken u??d sein« halb gelallten Worte aiesten vor Hohn. Einen Augenblick später lag er wimmernd am Boden, der schwere Colt Robby» hall« ihm die Schüdcldeck« in der Schläsen- aegend eingeschlagen Er fiel, stöhnte und wand sich detäubt, seine ■Hände kratzten unbewußt den hartgefrorenen Baden. Später er- hob er sich und torkelte ziellos dem Lager zu. Der Speichel lief ihm aus dem Mund«. Dajin brach er zusammen. Diese ganz« Szene hatte Gontaro beobachtet. Erst nach Stunden trat er behutsam zu dem Daliegenden heran. Der rührt« sich nicht mehr. War, tot. steif.'Vorsichtig knapste er besten Rock auf und entnahm den Taschen dasselbe Bündel Banknoten, das er ihm am Tag« zuvor ausgehändigt hatte. Dann schlug er Alarm. Das Nächstfolgende geschah schnell und kam überraschend für Robby, Er wurde des Mordes und Raube» mit Tateinheit ange- klagt, Der Schein richtet Es waren genügend Zeugen vorhanden. die" bestätigen konnten, daß der Mestize am Tage vorher«in« großer« Su?i?m« Geldes von Go?rtaro empfangen hotte, daß eben gerade dieses Geld verschwunden war und daß Robby In der letzten Zeit oft w Geldnot war. Nur mit Müh« konnte man ihn vor einer schnellen Lynchjustiz retten. Dm. Totschlag gestand Robby selbst«tn Auch Eoneepcwn zwetfette an ihm. Er wurde zu fünfzehn Jahren Zuchthau, in Ushaia oerurteilt Gebrochen, mit einem furchtbaren Verdacht, sieß er sich abführen. Gontaro war fernen gefährüchen Mstwister los. Bald darauf
mußte er unter Zurücklassung seines Bennogens fluchten, man hatte fein betrügerisches Treiben im Spiel bemerkt und es gov als Glück. daß er sein nacktes Leben zu retten oen??ochte. Haltlos wie er war. landete er als Anführer einer Schtnuggler- band« hoch oben im Norden. • Während der nächsten Wochen ereignete sich nichts, was einen Zusammenstoß befürchten ließ. Den Fremden sah niemand, obgleich Eingeweihte seine beunruhigende Nahe spürten. Gontaro lief im Gebirg« umher, in Stunden des Mutes mit Hohn eine Bewegung herausfordernd. So stark und dar jeder Gefühlsregung er sonst war. befremdete ihii doch die zermürbende Gereizheit angesichts einer bewußten Gefahr. Er neigte zu krankhaften Wahnvorstellungen, die seiner überhitzten Phantasie entsprangen. Es wurde chm zur um umstößlichen Gewißheit, daß dieser ebensoweirig zur Schonung geneigt war, wie et selbst dereinst. Ebenso wußte Robby, daß, je unsichtbarer er sich hielt und nur seine Anweseicheit ahnen ließ, er sich der lähmenden Wirkung einer ständig«? Drohurig auf Gontaros Nerven sicher war. In einer wildstürmenda? Nacht ging Gontaro mit sein« Schar über die Anden nach Chile . Jeder führte ein schwer bepacktes Maul- tier am Zügel. Gontaro ging voran, das Leittier am Zaun?. Kurz bevor sie die Paßhöh« erreichten, macht« de? Pfad ei?« scharfe Wendung, ehe er steil zur Hohe hinauf bog. Der Führer betrachtete den sich in schwachen Konturen gegen den Nachthurnnel abhebenden Grat. Mit einem«i?tsetzten Ausruf flchr er zurück. Oben zeichnet« sich undeutlich die Silhouette eine» Mannes ab, der mit vorgebeugtem Oberkörper a?igestr«?gt den schwierig passier. baren Pfad hinabzulauschen schien. Sein erster Gedanke rc«r: das ist Robby. Dies« Erkenntnis ballte sich in chm zu einem Furchtgefühl. Er ritz am Zau?». daß dos
Maultier dose schnaubend zurücksprang. Dabei stieß es gegen den Kopf des rrachfolgendei? Tieres und schlug aus. Goiüaro hieb au- das Tier ein und riß cs wieder vor. Wie es nun kam. wußte nie- mand in der Dunkelheit anzugeben. Jedenfalls tag das Leittier wenig« Augenblicke später mit eine»? gebrochenen Ben? am Boden. Es röchelte stark. Das Tier muri« abgestochen, nachdem seine Last den anderen«nisgebürdet worden war, und den Abhang hinunter- gewälzl. Dom? schlich Gontaro wie eine Katze den steilen Gervllpfad hinauf. Je näher er dem? Platz« kau?, wo der verineintlich« Spion, sich befinden mußte, kam es Gontaro zum Bewußtsein, daß er sich geirrt hatte u??d daß er da» Sieinmol, da» auf der Höhe die Grenz« der Wasserscheide markierte, für einen Feind angesehen hatte. Trotzdem er erleichtert aufatmete, und er hatte guten Grund dazu, ließ sich doch die Tatsache nicht verleugnen, daß das Leittier da» Bein gebrochen hatte, und das war ein böses Omen. Aber- gläubijch wie alle Menschen seiner Killturstuse, schon im Spiel, in den tausend Begebenheiten des Alllag», wäre er viel lieber umgekehrt. Auch seine Gefährten teilten seine Ansicht, ja, sie verlangten drohend sein« Umkehr.,._____ In der nächsten Nacht ging Gontaro allein über das Gebirge zurück. Er schrill vorsichtig und tasteiid, in fiebernder Erregung, durch das Ereignis der verflossenen Standen nur noch bestärkt, die eng« Paßstraße, die an manchen Stellen gerade breit genug war. inn beladen« Lamas und Maultier« passieren zu lassen, entlang Unten schäumte brausend ein Gobirgsbach Bei, einer Wegbiegung erschrak er wiederum im spukhaften Spiel seiner gereizten Nerven. Er sah Robby in schleiche ttdev Schritten näherkommen, duckte sich zum Angriff, trat fehl— und stürzte ab. Einige Tager später fand mau ihn mit zerschmettertem Schädel im Bach« auf. Eine mannshohe Kokte« trug in ihren spitzen Dornen ein«? Fetzen seiner LeinAchose. Robby war aber zwei Tag« vor jener Nacht von der berittenen Polizei ausgegriffen und in sicheres Gewahrsam zurückgebracht worden......
3)r. Marl Weimer: Stil DMNpkMN
Wer hat noch nicht in der von bleichem Lichtschein«bellten Zirkusarena Dompteur und Dompteuse bewundert, wie st« mit scheinbar selbstverständlicher Gelassenheit die gebändigte Bestie dem verehrllchen Publikum vorführten? Trmmphator über ste»st der Mensch als Bä?idig«r. der seinen unnachgiebigen Willen in das Hirn des Tieres bohrt, bis es, immer noch knurrig und keineswegs iinge-- f ährlich, seinen oerhaßten Befehlen gchorchll lind doch kommt es nicht allzu selten vor. daß die Instinkte des ,'Mubti«-», durchbrechen und den, Mensche» zum Freimild werden„lassen. Erst vor ein paar Iahren.wurde ein-'Ä IVBm von seinen" Lviven zerfleischt.' , Ein berühmter Kollege des deutschen Bändigers Schneider war der Scholle Alexander Feely. Einer Artistensamilie entstammend. trat er schon im Alter von neun Jahren als„Kapitän Feely, der kleinste Elefanteiidompteur der Well" im Zirkus Myers auf. wo auch feine Brüder als Tierbändiger beschäftigt waren. Seine„Truppe" bestand aus sieben großen Clefanten, die sich geduldig den Launen ihres für sie nur einen Zwerg darstellenden Herrn fügten, hegen doch die großen Tier« Kindern gegenüber eine eigenartige, fast an Scheu grenzende Zuneigung, Diese jedem Zirtusmanne, aber auch dem Zoologen bekannte Tatsache war wohl auch der Grund, wieso einer der mit Löwen arbellenden Feely Brothers den Direktor Myers zu veranlassen vermochte, dem Kleinen die Dickhäuter anzuvertrauen, Unter den Eletanten befand sich auch«in besonders riesige» Exemplar, dos völlig erblindet war und obendrein eine Anzahl Choratterfehler aufwies,„Blind Bill" genannt. Aber weil das iier sehr gut, dressiert war. war es schwer zu entbehren. Seine An- hänglichkell an den kleinen Feely war geradezu rührend zu nennen. Als der Zirkus ejnes Abends— man schrieb das Jahr 1382— in der schottijchev Stadt Stirling gastierte, brach mährend der Bor sielll mg ein heftiges, von schwerem Donner beatelletes Gewitter aus. so daß die Elefanten sehr unruhig wurden. Aber da der Dompteur- beruf sein« Ehre hat,«schiene» die Esefanien trapdem mit ihrem kleinen Bändig« in der Arena. Alles ging nach Wunsch, bjs man zum Schlußakt kam. bei dem „Blind Bill" sich aus d»c Hinterbein« setzen und den Jungen nui dem Rüssel emporheben sollte, während dieser zur Orchesterbegleitung eine englische Flagge schwenken mußte. Diese Szene Hölle sich fast >?? eine verhängnisvolle Tragödie verwandelt. Der Elefant erfaßte da, Kind, begann wie toll i» der Manege herumzutanzen und zu trampeln, schwenkte es hiu und her und schleuderte es mehrmals in die Lüfte. Das Publikum bemerkte an dem Schreien des Knaben sofort die Programmwidrigkeit und drängte in voller Panik nach den Ausgängen Bier zum Zirkus gehörende indianische Lasiosäger warfen zwar kunstgerecht ihre Wurfselle dem Koloß um die Beine. wurden aber beim Versuch, ihn dadurch aufzuhalten, selbst wie Marionellen hin und her gezcrr?. Dem blinden Elesanten getang es sogar, mit dem Kind die Siraßr zu«reichen,»«folgt von sämtlllden Dompteuren, Athleten, Akrobaten, Clowns und Siallangestellien des Unternehmens. Durch einen gutgezieltcn Schutz verletzte endlich der Direktor den Elefanten so in der Rüsselgegend, daß er das Kind fallen ließ.„Blind Bill" wurde nach diesem Borfall von seinem geschäftstüchtigen Besitzer einem deutschen Zirkus verkauft und mußte später in Liverpool erschossen werden Don den mannigsalugen anderen Abenteuern Feely» ist am de- merkenswertesten ein« Episode, die nicht im gelben Sand der Manege, soridern an Bord eines Dampfer» spielt. Der Zirkus befand sich damals auf der Ueberjohrt nach Irland In der herrlichen, windstillen Sommernacht fchltef die Mehrzahl der Passagter« in Liegestühlen auf Deck ui?d auch Feely war von dam wohltuenden Frieden dieser Rocht in leichten Schlummer gewiegt worden. Da weckte ihn plötzlich«in schwarzer Sialljunge mit der Mitteilung, em« der Käfige steh« offen und sei leer. Feely mußte voll Unbehagen fest- stellen, daß es sich um den Käfig eines prächtigen Panther» handelte. Der Panther ist von allen Raubtieren am verschlagensten und grausamsten. und niemand vermag ihn ganz zu bändigen. Feely und der Neger stiegen wieder an Deck wo alle» nach wie vor im friedlichsten Schlummer lag. Nur der Hochbootsmann fpa- ziert« gemächlich auf und ab und Ichmökte fein Toripfeifchen. Mit kurzen Worten setzt« ihn Feely von dem Vorfall in Kenntnis; um kein« unnötige Verwirrung anzurichten, wurde niemand geweckt.,
Nach allen Seiten durchspalte man nun zu drill dos Schiff, und richtig: im Mondschein sah man die große Katze d«. Gruppe der Schlafenden zuschleichen. Bei einem Ehepaar, neben dem ein«rst wenige Monate altes Kind-lag, angelangt, ersaßt« dex Panther da» Klein« mit den Zähnen und verschwand mit ihm in zwei langen. lautlosen Sätzen durch eine Schisisluke. „Er wird das Wünnchen auffressen." meinte der Bootsmann entsetzt. „Erst im Käsig." versetzte Feely,„das heißt, falls wir ihm nicht zuvorkommen."-'■ rS-Wenig« Ätagenblickc später war der Bändiger im Käfig. Fast zur selben Zell kam der Panther hereingeschlichen, da» Klein? mit den Fängen an d«r Wäsche festhaltend. Feely befahl sofort mit herrischer Stimme:.Eoslassen!" Der Panther stieß«in unheimliches Knurren aus. gehorchte aber aufs Wort und lieh das lebende Bündel zur Erde gleiten. Feeln streichelte nun das Tier wie einen gehorsamen Hund, streckte dann da» Bein wag« recht au» und ließ das an diese Ucbung gewohnte Tier darüber springen. Damit halle der Dompteur sich selbst, zwischen das Kind und das Tier gebracht, jetzt tag Sicherhei: Ni der Schnelligkeit des Handelns. Blitzschnell hob er das Kleine auf und sprang zur Ääfigtör hinaus, die er hastig hinter sich zuschlug. Der Panther heulte in ohnmächtiger Wut auf und warj sich gagen da? Eijengllter. Feeln schaffte das Kind wieder an Deck und legte es an die Seite der immer noch schtafenden Eltern, die ton dem ganzen Bvrkommni» nichts gemerkt hallen. Der Hochbogismanu erstattete dem Kapitän Bericht, und einige Wochen später erhielt Feely die silberne Reitangsdemaille, begleitet oon einem Dankschreiben für die Heldentat in jener Nacht,
W) Sr.nr* 1*011.ScftlteCfeett Zu den wemgen Tieren, die unter unferem Klima euren Sommerschlaf halten, gehört e?ne-Schneckenart, die so me.rkumrd?ge, Gewohnheilen besitzt, daß sie auch dem Nteftfa chro sstenschofiler ab- fonderlich und beachtenswert erscheinen muß. Diese Doudebardlen. 'vi« die Forschung sie benannt hat. zeichnen sich vor alle» ihr«' Goitungsgenosien zunächst schon durch eine völlig verschied« ue und nur ihnen eigentümliche Gestalt aus. Sie tragen weder ei» rund gewundenes, noch ein hörnchonartig schraubiges Gehäuse, noch snii' sie ganz nackt, wie die.Heg? oder Ackerschnecken, sondern auf dem I bis\'A Zentimeter langen, schlanken und geschmeidigen Körper stsft das Haus als ein die Hinterleibs-spitze krönendes Häubchen. Dieses Häubchen besitzt nur- eine einzige WinHung und sielst ein« phrygrfchen Mütze zum Denvechfeln ähnlich. Natürlich ist von einem Zurückziehen in diesen natürlichen Schnecken.! chlltz gar leine Rede, Eine dicke, schrnarzMaue Haut schützt den Rücken als sogenannte» Mantel nur höchst mangelhaft vor Angriffen und''terdunsumg und ist wohl mit dte Ursache, weshalb das Tier sich sommerüber bis.zu H Meter unter die Erdoberslache zu verkriechen ggzuutngen ist. Derm die Dauldobardte ist ein Nachkömmling der Etazeit, und all das Merkwürdig« und Fremdartige tn ihrem Wsjen und ihrer Er- schetiwng sind altertümliche Anpassungen an«iw Zell , die längst Nicht mehr die. unser« ist. So wie man annimm', daß diese Erdepoche auch den Menschen vom harmlosen Fruchtaverzehrer zum Fleischesser gemacht hat.-schuf sie auch jene» Geschöpf zum Kannibalen an seiner eigenen und nächjwerwandten An um. Denn die kleine Daudckbardie ist Sit emzig« Schnecke, dt« sich nicht friedlich von Pflanzen und Pstanzemnoder nährt, jondern die als richtiges Raubrier überfällt. tötet und auffrißt., Sie besitzt so scharfe Zähne, daß ste ohne wetteres die zierlichen, kleinen Glosschneckchen fBitrmen), von denen sie das Willlerhalbjahr überhaupt lebt, durch«in an«iter beliebigen Stelle in dt« Schale geitogies Loch«rtatzt und vertilgt. Das gleiche gilt von anderen Daudebardien, bei denen sie freilich i«:n Häuschen zu durch- beißen braucht, dt« si« ab« vorsichtshalber stet« zuerst durch Bisse in den Kopf tütet- Es ist gwy ausgeschlossen, sechst bei«ichlichster Nahrung diese Tie« gwreinfan? gefangen zu halten, was bei fhr-n