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Für niedrigere Ralipreise.

Eine Erklärung des preußischen Landwirtschaftsministers.

Auf eine Meine Anfrage im Breußischen Landtag, in der gefagt warbe, daß das Ralisynbifat für eine neue Preiserhöhung Stim mung mache, mährend die herabsetzung der Ralipreise notwendig fei, hat der preußische Landwirtschaftsminister eine für die Frage bedeutsame Erklärung abgegeben. Der Inlandsabsatz an Reintali fei in den letzten drei Düngejahren von 609 000 auf 733 000 Tonnen geftiegen. Diese steigende Verwendung von Kalidünger in der Landwirtschaft habe zweifellos zusammen mit den durchgeführten Rationalisierungsmaßnahmen zur Berbesserung der Kaliwirtschaft beigetragen, so daß die Lage der Kaliindustrie heute meit günstiger sei als zur Zeit der letzten Preiserhöhung im De zember 1926. Eine Verbilligung der Kalipreise liegt ebenso wie die Berbilligung anderer landwirtschaftlicher Betriebsmittel im Intereffe der Landwirtschaft. Ich bin daher bereit, für eine Ermäßigung der Kalipreise auf die Reichsregierung einzuwirken."

Delfelder in Anatolien .

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Neue Kampfgebiete des Delimperialismus.

Sm Sufammenhange mit den neuen Bahnbauten in Anatoften| Admiral Chafter zugefprochen, die jebod mausgerugt blieb. gewinnt das türkische Petroleum an allgemeinem Interesse. Be- Auch Rußland hatte vor dem Kriege in derselben Richtung fanntlich befinden sich gegenwärtig einige zentralanatolische Bahn Schritte unternommen, aber ebenfalls ohne praktischen Erfolg. Un­linien im Bau. Andere sind dem Betriebe übergeben worden. Die mittelbar vor dem Kriege wurde die sogenannte Turkish­Durchführung und Belieferung liegt in ausländischen, hauptsäch Betroleum Company, eine Tochtergesellschaft der Anglo lichen schwedischen und deutschen Händen. Das amerikanische Kapital Persian , gegründet, die nebst der Konzession mesopotamischer Erdöl­mendet in erster Linie dem türkischen Betroleum eine quellen diejenigen Türkisch- Armeniens erhielt. Daran sollten an­in letzter Zeit auch fänglich und traft des Abkommens von 1914 die Anglo Persian große Aufmerksamkeit zu. Denn überall dort riecht, sind auch die Amerikaner dabei. An Petroleum fehlt es in ben Ländern Borderasiens- wo es nur nach Naphtha Companŋ mit 5 Proz., die Deutsche Bank und die Royal Dutch Co. iecht, find auch die Amerikaner dabei. An Petroleum fehlt es mit je 25 Broz. des ganzen Rapitals beteiligt fein. 1920 ver­in der Türkei nicht. Nur muß man es erschließen. ständigten fich England und Frankreich in San Remo, und Frank­ reich bekam den deutschen Anteil. In Frage kam damals haupt­fächlich das Mofful- Petroleum, aber auch das fleinasiatische und fogar das taukasische Betroleum bildete den Gegenstand franzöfifch­englischer Berständigung. 1923 wurde in Lausanne das anatolische Betroleum wieder einmal zum Gegenstand der Berhandlungen. Es beeinflußt. Denn in Lausanne fämpfte man ja in erster Linie um hat auch die Lausanner Beschlüsse zugunsten der Türkei entschieden das türkische Erdöl . Die Mächte maren um feineiwegen gerne bereit, wenn auch hinter den Kulissen, sich um die türkische Freund­fchaft zu bemühen.

Nicht von heute oder gestern stammt das allgemeine Interesse für das türkische Petroleum. Nur scheinen jetzt die Möglichkeiten gegeben zu sein, der praktischen Frage seiner Ausbeutung näher zu treten. Der verschärfte Wettbewerb zwischen den Weltkonzernen um das Orientöl spielt dabei eine große Rolle.

Diese Erklärung des preußischen Bandwirtschaftsministers ent­fpricht in der Tat der gegenwärtigen Lage der Kaliindustrie und zugleich dringenden agrarpolitischen Notwendigtetten. Wir haben schon lange mit Nachdrud darauf hingewiesen, daß die heutige Lage der Kaliindustrie nicht nur eine Berbefferung der Arbeitsbedingungebiete: In Robosto und Adrianopel ( europäische Türkei ), in Rafta In verschiedenen Teilen der heutigen Türkei gibt es Erdöl gen, sondern ebenso auch eine Senfung der Ralipreise ermöglicht. mumi, der Nähe des Flusses Kifil- Irmat( 3entralanatolien) und in Ban, Erzerum und Bitlis ( Türkisch- Armenien). Das Kastamuni­Erdölgebiet wird als aussichtsreich bezeichnet, während die Erdöl gebiete in der europäischen Türkei allgemein als minderwertig be< trachtet werden. Das eine wie die anderen stehen gegenwärtig außerhalb der Erörterungen. Augenblicklich gewinnen die Erdöl felber Türtis- Armeniens , die zu den reichsten Border. afiens zählen, an Bedeutung.

Deutsche Ortsnumerierung. Rummern für 90 000 Orte in neun Wirtschaftsprovinzen. Rationalifierung im Großen.

Nach amerikanischem Beispiel hat man schon lange vor bem Kriege auch in Deutschland Straßen, Pläge, Stadtteile ufm. mit Nummern bezeichnet. Im Sinne der modernen Rationalisierung murde die Ersetzung von Namen durch Nummern bei uns erst nach bem Striege erörtert. Die Berwendung von Nummernsystemen hat sich dann aber in der modernen Verwaltungstechnik wegen der be sonderen Eignung der Nummer als Rurzzeichen und Orb. nungsmertmal immer weiter verbreitet. Einen befonders bedeutsamen Schritt zur Rationalisierung des Berwaltungswesens für private und öffentliche Betriebe bedeutet die vom Aus schuß für wirtschaftliche Berwaltung des Reichsturatoriums für Wirtschaftlichkeit durchgeführte und jetzt beendete Numerierung aller Orte des deutschen Reiches. Damit ist die seit etwa 10 Jahren diskutierte Frage der Schaffung einer einheitlichen und allgemeingültigen deutschen Ortsnumerierung endlich zur Tat fache geworden.

Die Ortsmummer soll den Namen des Ortes im allgemeinen nicht ersetzen, sondern ergänzen. Sie ist gewissermaßen ein zur Erleichterung des Berkehrs benugter ziffernmäßiger Beiname des Ortes, eine Zahl als Zusatz zum Ortsnamen Mit Hilfe der ein­heitlichen Ortsnummer fönnen sowohl die innerbetrieblichen Ber maltungsaufgaben jeder Unternehmung als auch vor allem die Ber­tehrsbeziehungen der Unternehmungen untereinander erleichtert werden. Dies gilt nicht nur für private Unternehmungen, sondern ebenso für Behörden, Bereine und andere Stellen, die Berkehrs. beziehungen zu einer Vielzahl von Orten haben.

Noch vor dem Kriege hatten europäische Forscher auf die Del feber Türkisch- Armeniens aufmerffam gemacht. Diese sind auch von Manche ortstundigen armenischen Autoren beschrieben worden. Ortschaften des Landes tragen die volkstümliche Benenramg aphtlif", das heißt Naphthagebiet, und find in der Tat naphtha­reich. In einem diefer Gebiete unweit von Terdschan( Wilajet Erzerum)", sagt ein Beobachter, fprubelt

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das Erdöl wie eine Wasserquelle

aus dem Bergabhange und fließt in den nahen Bach" Tichinuni, ein armenischer Reifender und Landeskundiger, sagt: Ich habe felber gefehen, wie im Orte Gertagor, unweit von Erzerum, bas Erdöl auf der Oberfläche der dortigen Bäche fließt." Naphthareich ist auf der Oberfläche der dortigen Bäche fließt. ganz besonders die Gegend von Korgoth unweit der Stadt Ban, am gleichnamigen See. Dort fomie in ben anberen obengenannten auf primitivste Beise, indem man nämlich das auf der Erboberfläche Gebieten beutet auch die Ortsbevölkerung das Erdöl aus, wenngleich fließende Naphtha mit der Hand einfach in Töpfe und Eimer sammelt und für den Hausbedarf gebraucht.

Vor einiger Zeit hatten ferner die türftfchen Geologen Ahmed fität, in Gemeinschaft mit bem französischen Forscher Prof. Bertrand Malit und Hamid Nafiz, Professoren der Konstantinopoler Univer. von der Sorbonne eine Untersuchungsreise nach den Gegenden von Wan und Hassan- Kale( Wil. Erzerum) unternommen zur Forschung an Ort und Stelle. Auch fie haben positive Erfolge erzielt, nament fich in Ban, wo ste Bersuchsbohrungen veranstaltet haben. Es ist festgestellt worden, daß die Erdölvorkommen in Türfisch- Armenien geologisch der Mosful Delregion parallel liegen und eine Fortsetzung des füdpersischen Delgebietes, darstellen. Sie sind andererseits eine Berlängerung der nordpersischen Dellager am Kaspischen Meere, die fich bis Bafu in Transfautasten erstreden. Aussichtsreich sind namentlich die Dellager in der Nähe der Ortschaft Satho( bei Bitlis ), die sich unweit von der mesopotamischen Grenze erftreden.

Die interessierten Kapitalmächte.

Das System der deutschen Ortsnumerierung beruht auf einer Gruppierung nach mirtschaftsgeographischen Ge fichtspunkten unter Zugrundelegung der bezimalen Ordnung Für die Zwecke der Drisnumerierung wurde zunächst das Gebiet des deutschen Reiches in neun Hauptbezirke( Wirtschaftsprovinzen) mit den Nummern 1 bis 9 geteilt. Die einftellige Bezirksmummer eines Hauptbezirks bildet nach dem Dezimalsystem die Leitnummer für sämtliche Orte des Hauptbezirts und ist zugleich die Ortsnummer bes wirtschaftlich bedeutendsten Ortes des Hauptbezirfes. So hat Berlin die Ortsnummer 1, Hamburg 2, Köln 3, Frankfurt a. M. 4, Stuttgart 5, München 6, Leipzig 7, Breslau 8 und Königsberg 9. Jeder Hauptbezirk gliedert sich wieder in neun Unterbezirte mfionsfrage anbelangt, so hat sie eine ziemlich fange Borgeschichte. zmeistelligen Bezirksnummern, wodurch gleichzeitig die zweiftelligen Drisnummern für die Hauptorte der neun Unterbezirle entstehen. Diese Einteilung wiederholt sich bis zur 5. Ordnung. Die Grenzen ber Bezirke entsprechen, soweit irgendmöglich, den politischen Grenzen.

Titel

Der Ausschuß für wirtschaftliche Berwaltung des Reichsturato­rums für Wirtschaftlichkeit gibt zur allgemeinen Berbreitung der Ortsnumerierung ein umfangreiches Bert heraus, das unter dem Ortsnummern- Berzeichnis des deutschen Reiches, Ausgabe B. vollständiges Berzeichnis. erschienen und vom Verlag Paul Räth, Leipzig , zum Preise von 48,60 m. zu beziehen ist. Das Wert enthält neben einer Ueber­fichtskarte eine ausführliche Einleitung über Zwed und System der Ortsnumerierung und über den Gebrauch der Ortsnummern. Berzeichnis umfaßt mit etwa 90 000 Namen alle Orte mit selb. ständiger Bezeichnung, darunter alle Boft- und Bahnorte. Es stellt somit neben seiner besonderen Eigenschaft als Ortsnummern- Ber: zeichnis das umfassendste Ortsverzeichnis überhaupt dar und tann wegen seiner sorgfältigen Angaben über Lage, Zuftellpoftamt, Staats- und Provinzzugehörigkeit auch für andere 3mede als die der Feststellung der Ortsnummer benutzt werden.

Die Differenzen im Schienenkartell.

Das

Daß also die Türkei im Befiz von großen Erdölreichtümern ift, interliegt feit langem feinem Zweifel. Bas mun die Ronzef Sie blidet nämlich ein Rapitel in der Geschichte der mesopotamischen Raphthaquellen, bie por bem Striege ebenfalls türfisches Eigentum maren Anfänglich mar die Konzeffion dem amerikanischen

gemeinschaft und die fürzlich, anscheinend mit Erfolg, auf| internationalen Röhren genommenen Berhandlungen des innbitats, die englischen Werte als Mitglieder zu gewinnen, würden durch einen Bruch im Schienenfartell gleichfalls zu Wasser

werden.

Bon deutscher Seite wurden Anträge eingebracht, die sich Die deutschen hauptsächlich auf Reparationslieferungen bezogen. Werte wollen fünftig ihre Quote nicht mehr mit Lieferungen auf Reparationskonto belasten und wünschen eine entsprechende Aende rung ihrer Quote. Nach dem Verlauf der letzten Bariser Berhand. lungen wird das Kartell dem deutschen Ersuchen voraussichtlich nach

tommen.

Gute Dividenden für Schwerindustrie.

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Die Rheinisch- Westfälische Stahl- und Batz merte A. G. Gelsenkirchen und die Annener Gußstahl wert A. B. in Annen ( Westfalen ) gehörten früher zum Stumm Konzern und werden heute außer von mehreren Großbant­gruppen von Baul Rohde, dem früheren Berliner Metallgroß händler, geleitet und beherrscht. Die jetzt in der Aufsichtsratssitzung genehmigten Bilanzen der beiden schwerindustriellen Unternehmun­Rheinisch- Westfälischen Stahl- und Balzwerte A.-G. mit 0,69 mil gen zeigen eine günstige Entwicklung. Der Reingewinn ist bei der lionen fast unverändert. Die Abschreibungen murben mit 0,64 Mil lionen gegenüber dem Vorjahr( 0,40 Millionen) bedeutend erhöht, was auf höhere Betriebsüberschüsse schließen läßt. Der Umjag ist um 10 Broz gestiegen. Auf das Kapital von 6,5 Mil­ausschließlionen Mart wird eine Dividende von 8 Broz verteilt.

Vor dem Ablauf des Kartellvertrages. Das europäische Schienen tartet, das als erster internationaler Eisenverband nach dem Kriege ins Leben gerufen wurde, steht jetzt dicht vor dem Ablauf des Kartellvertrages, ohne daß in den beiden Dezembersihungen die schwerwiegenden Diffe renzen zwischen ben tontinentalen Mitgliedern und den Englän bern beigelegt merben fonten.

Die Differenzen rühren daher, daß die englischen Werte schon bei dem Abschluß des Vertrages die Forderung auf ausschließ liche Belieferung der britischen Dominien durchseßen und sich eine übermäßig hohe Quote von 43 Broz. sichern konnten, darüber hinaus aber noch ihren Anteil um mehr als 100 000 Zonnen überschrit ten. Diese Sonderstellung der Engländer ist aber im Laufe der Zeit den deutschen , franzöfifchen und belgischen Mitgliedern auf die Nerven gefallen und sie forderten entweber fofortige Straf zahlungen der englischen Werte für Ueberschreitung ber Liefer­quaten aber teilmeisen Berzicht auf bas britische Dart

monopol. Die Engländer haben sich jest zwar bereit erflärt, Straf zahlungen zu leisten, bleiben aber mit ihrem Angebot immer noch weit hinter den Forderungen der fontinentalen Partner zurück. Da die Engländer außerdem fortfahren, ihre Ausfuhrquoten in dem bis­herigen Maße zu überschreiten, so ist bei der ziemlich ge­spannten Stimmung die Aussicht auf eine Erneuerung des Kartell­pertrages am 31. März sehr zweifelhaft.

Sollte es im Schienenkartell zu einem Bruch mit den Eng= ländern kommen, so würde dies weitgehende Folgen für die anderweitig noch schwebenden europäischen Eisenkartellfragen haben. Die Bemühungen der Internationalen Rohstahl

ein Drittel auf 6 Millionen Mart erhöht. Der Reingewinn ist Die Annener Gußstahlwert A.-G. hat ihren 11mfaz um fa ft non 115 000 auf 167 000 Mart gestiegen, so daß dieses Wert in der age ift, feine Borjahrsdividende von 8 Proz. fogar auf 10 Proz u erhöhen

In letzter Zeit scheint das anatolische Erdöl einerseits die englischen und andererseits die amerikanischen Interessentenfreise lebhaft zu beschäftigen. Aber auch Sowjetrußland fann sich diesen Bestrebungen gegenüber, die fein Nachbargebiet zu ihrem Objekt machen wollen, faum neutral verhalten. Wenn teine anderen Gründe hierfür vorlagen, allein die Tatsache, daß die genannten Erdölgebiete sich unmittelbar an der transtaufafischen Grenze der Sowjetunion befinden, macht die Aufmerffamfeit Rußlands für die anatolischen Erdölfelder erklärlich. Aus anderen Gründen wird sich ferner Amerifa in dieser Angelegenheit attiv betätigen wollen. Allerdings stellt die Tatsache, daß der amerikanische Senat wiederholt den 1923 in Lausanne paraphierten Bertrag mit der Türkei ab­gelehnt hat, ein Hindernis auf diesem Wege dar.

Trotzdem unternimmt die Washingtoner Regierung die not­wendigen Schritte, um in der Türkei ihre wirtschaftliche Stellung zu feftigen. Sie hat, ohne die Bewilligung des Senats, einen Bot­schafter nach der Türkei geschickt und den der letzteren bei sich aftreditiert. Das Ergebnis der amerikanischen Wahlen wird mahr scheinlich die Verhandlungen mit der Türkei erleichtern, da die Republitaner immer dafür, die Demofraten aber dagegen eingetreten find. Wie dem auch sei, wird das

türkische Petroleum in nächfter Zukunft ein heiß um­strittenes Objekt

bes internationalen Deltampfes fein. Denn die Deffelder Türkisch­geblieben sind. Ihre verhältnismäßige Nähe zu den Meeresstraßen Armeniens gehören zu den wenigen, die noch bis heute unberührt erhöht ihre Bedeutung. Die geplanten Bahnbauten werden die Erschließung erleichtern. Die Stadt Wan wird, aller Wahrscheinlich feit nach, das Hauptzentrum der Produktion sein, da sie gengraphisch in der Mitte der Delfelder Türkisch- Armeniens liegt. Auch ein Blick auf die Karte macht die Bedeutung, die den türkisch- armenischen Naphthafeldern zufommt, erklärlich. Die Bitlis Delvorkommen be finden sich fast an der mesopotamischen Grenze und sollen auch, nad der Meinung der Sachverständigen, die vielversprachendsten sein. Im Vergleich mit den mesopotamischen Erdöllagern haben die der Gebiete von Wan und namentlich Bitlis den Vorzug, daß sie vom Mittelmeez weniger entfernt find. Was schließlich die Erzerumschen Delgebiete anbelangt, fo legten darauf noch vor dem Ausbruche des Krieges amerikanische, britische und russische Beteiligte rege Aufmer!- famteit an den Tag. Da nun dieses Delgebiet sich nicht meit von Schwarzen Meere befindet, so wird höchstwahrscheinlich Trapezunt das Hauptausfallstor für das dorthin geförderte Del fein. Also noch wenige Jahre, so werden wahrscheinlich die Durchbohrung und Erschließung der Delfelder in der Tiefe Anatoliens Birklichkeit sein.

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A. 2:

Baggonfabriten ein Mindestprogramm an Aufträgen aufstellen solle, ist angesichts des ständigen Belegschaftswechsels im Waggonbau voll zuzustimmen. Mit diesem günstigen Bericht fällt eine Meldung zusammen, wonach die Waggonfabrit Fuchs in Heidelberg bei ihren Gläubigern einen Antrag auf Stundung der Forderungen eingereicht hat. Das Werf, das zeitweilig 1500 mann beschäftigt hat, hält zurzeit nur noch einen Motbetrieb mit 200 Mann Belegschaft aufrecht. Obwohl schon 1926 eine scharfe Kapitalzusammenlegung im Verhältnis 3: 1 er­folgte, sind in den lezten Jahren die Verluste auf mehr als 2,5 Millionen Mart angewachsen, so daß das gesamte Kapital von 1,5 Millionen Mart verloren ist. Durch Abwidlung einer Reihe fast fertiger Aufträge hofft die. Gesellschaft, ihren finanziellen Stand so weit zu verbessern, daß ein gänzlicher Zusammenbruch vermieden und der Betrieb aufrecht erhalten werden kann. Lehnen die Gläubiger die Vorschläge der Verwaltung, die übrigens auf der türzlich abgehaltenen Generalversammlung die tatastrophale Finanz­lage des Unternehmens mit feinem Wort erwähnt hatte, ab, so ist ein Konkurs nicht zu vermeiden.

Das Schicksal der Janssen u. Schmilinsfy- Werft in Hamburg . Wir berichteten fürzlich von einem Raufangebot, das für die in große finanzielle Schwierigkeiten geratene Schiffswerft und Ma­schinenfabrif( vorm. Janssen und Schmilinsky) A.-G. in Hamburg gemacht worden ist. Dieses Angebot ist von den Howaldts­Berten in Riel ausgegangen, und 75 Broz. des Attienkapitals, für die Annahme des Angebotes bereits gesichert sein. Unfere also die ausreichende Mehrheit in der Generalversammlung, sollen Bermutung, daß die Werke weiter betrieben werden sollen, bestätigt sich. Der Betrieb der Hamburger Werft ist am 2. Januar bereits auf die Howaldts- Werke 2.-G. in Kiel übergegangen.

Die Sunlicht 2L- G., Mannheim , meist uns darauf hin, daß der Gewinn im Geschäftsjahr 1927/28 nicht 1,6 millionen Marf, sondern nur 628 000 Mark betragen habe. Der ausgewiesene Gesamtgewinn erzielten und auf neue Rechnung vorgetragenen Gewinnes von einer non 1,6 Millionen ergebe sich unter Hinzuziehung des 1926/27 Million.

Deutschland als Hauptabnehmer polnischer Agrarprodukte. Der polnische Buttererport entwidelt sich immer mehr zu einem reinen Erport nach Deutschland . Im November stieg der Export auf 689 200 Kilogramm, Don denen 604 800 Silogramm nach Deutsch land gingen. Auch für den polnischen Eiererport ist Deutschland der größte Abnehmer. Durchschnittlich ging die Hälfte des gesamten Eieregportes in den legten Monaten nach Deutschland . Dann folgen als Abnehmer Defterreich, die Tschechoslowakei , England, Italien und Frankreich .

Blühende und zusammenbrechende Waggonfabriten. Die noch äußerst unflare Lage der deutschen Woooubauineustrie wird burch 3mei zu gleicher Zeit eintreffende Meldungen treffend gefenn zeichnet. Auf der Generalversammlung der Vereinigte Weft­deutsche Waggonfabriten.- G. in Düsseldorf , die für ihr erftes, nur fieben Monate umfassendes Geschäftsjahr 4 Proz. Dividende, die 7 Broz auf ein volles Jahr entsprechen, verteilte, tennzeichnete der Vorsitzende die Entwicklung im neuen Geschäftsprüft die ägyptische Regierung einen Vorschlag Henry Fords , cuf jahr als nicht ungünstig. So sei gegenwärtig ein Auftrags­vest and von 30 Millionen vorhanden, wobei allerdings zweifelhaft jei, ob die Reichsbahn noch im laufenden Geschäftsjahr ihre Aufträge alle ausführen lassen wird oder zu neuen Auftragsdrosselungen schreitet. Der Forderung des Borfizenden, daß die Reichsbahn im Jntereffe einer einigermaßen geregelten Arbeitseinteilung der

Fords autonome Zollpolifit. Nach einer Melbung aus Kairo feine eigenen Kosten eine matadamifierte Straße von 250 Kilo meter Länge in Aegypten zu bauen und zu unterhalten, wenn die Regierung die freie Einfuhr DON Ford- Wagen nach Aegypten geftattet. Augenblicklich wird bis zur Anwendung des neuen Tarifgelees eine achtprozentige Bertzollabgabe für Ford­Wagen entrichtet.