Einzelbild herunterladen
 

Oiensiag S. Januar it929

Unterhaltung unö �Nissen

Deikage des Vorwärts

Alexander Jakotvleff: TCOTalirlOSl

Simrtfa hatte den Sommer über in der HerbergeZum Wind- b'att" gewohnt. So nannten die Verwahrlosten der großen rufst- !chen Städte die verwilderten Lüsche! hoher Steppengräser und Windblätter im verödeten Garten des Fabrikanten Bykosf. In Nchten Büschen wucherten sie längs des halbversaulten, von Schim- n'elpilzen bedeckten, morschen Zaunes. einem Tropenwald« gleich, mit mächtigen breiten Blättern. Selbst während der heftigen sorn- merlichen Regengüsie war hier gut ein Nachtlager auszuschlagen. iln einer Vertiefung zwischen zwei Abhängen hatte sich Sjornka iein Lager bereitet: aus Heu, Laub, einer alten Steppdecke, die cr noch im Frühjahr in Nagibowka vom Zaune gestohlen hatte, wo sie zum Trocknen hingehängt war. Wieviel Halbnackte mochte die Herberge zum Windblatt bereits gesehen haben? Sie kommen sind begeistert. Oho, welche Räumlichkeiten! Und die Polizei?" Nicht ein einziges Mol hiergewesen." Also bleiben wir." Doch nach einer Woche man hatte sich kaum eingewöhnt so verschwand man. Wohin? In die Falle gegangen. Hat in eine Tasche gegriffen ist mißglückt." Sjomka allein war ständiger Bewohner der Herberg« zum Windblatt. Die lastende Stadt lärmte und paukte Tag und Nacht jenseits Zaunes. Doch in der Herberge war es immer still. Sachte war säuselte die Ulme, Sjomka zu Häupten. Aber wenn es reg- nste und stürmte, war der Garten voll eintönigen Rauschens. Di« großen Blätter wanden sich im Winde und kehrten ihre grau« Rückseite zu oberst. Dann wurde Sjomka jämmerlich zumute. Gegen Mitte des Sonnners begann die Ulm « ihre Blätter ob- -uwersen. Gelb und runzlich fielen sie aus Sjomkas Lagerstatt. ? ag um Tag wurden ihrer mehr. Durch dürre Aeste blickte des Himmels Blau . Und als eintönige Hersttoge sich einstellten, war die Ulme völlig entblättert. Böse tobt« der Herbstwind durchs Gezweig, grollend wie«in enteigneter Welsherr. Feucht unö kalt war's in der Herberge und an der Zeit, sich nach neuer Unterkunft wnzutun. Die Halbnackten schlössen sich zu Trupps zusammen zu vieren und sünfen, glngen irgendwohin. Räch Odessa, in die Krim , wo es immer wann sein sollt« und man schon was zum Esten finden würde. Auch Sjomka sollt« mitgehen. .Gel, st mit?" ..Nein, ich geh« nicht." In dieser Stadt, die groß war, bunt und beschwerlich, hatte s-ch Sjomka bereits an manches angepaßt. Und wenn ihm das blinde Glück nicht untreu wuvd«, verstand er es, sich vor dem Poll- zisten verbergend, in irgendeiner entlegenen Querstrahe zu betteln, zu lügen, um ein Almosen von den Passanten� zu erwirken. Onkelchen, habe weder Dater. noch Mutter! Hob seit drei Tagen nichts gegessen! Gebt mir doch einen Kopeken!" Ach, du Dickhäuter, bleib nur hier, wirst schon vor Hunger krepieren!" Wevd' nicht krepieren!" dachte Sjornka, denn er hatte de- reits ein neues Versteck ausfindig gemacht, in das er für den Winter aus der Windblattherberge zu Übersiedeln gedachte. An der Ecke der Medowaja stand ein« groß« hölzern« Litsaß- iäul«. Als Sjomka eines Tages Reklamezettel albgerissen hatte, um sich ein« Zigarette zu drehen, hatte er durch eine Ritze hin- kurrch die Entdeckung gemacht, daß das Innere der Säule geräumig '.md trocken war. Hastig sah er sich um, ob nicht ein Polizist in Sehweite war, löste«in Brett am Fuße der Säule, schaut« hinein das Winterquartier war gesunden. An diesem Abend kam er spät heim, hungrig und böse. Den ganzen Tag über war eisiges Schneegekörn vom Himmel gefallen, knisterte unter den Füßen. Der Wind blies durch die Kleider, kribbelt« über den ganzen Körper hin. Ohne Furcht wegen Bettelei geschlagen zu werden,ölte" Sjomka auf der menschenreichsten .Straße. Trotzdem gingen die Leute an ihm vorüber mst hochge- zogen«» Kragen, die Mützen über die Augen gestülpt. Sjomka zitterte. Zitterte so sehr, daß die Zähne klapperten. Mit starren Härchen hob er das Brett empor, um in die Säule zu kriechen. Da ein plötzlicher Stoß ins Gesicht, dazu ein Zischen: Wohin!!!"( Bestürzt schnellt« Sjomka zurück. Stand einen Augenblick. schaute umher. Was war das? Ein paar kräftige Arm« streckten sich aus der Säule hervor, zogen das fortgerückte Brett an seinen Platz zurück. Sjomka beugt« sich vor. Das ist mein Platz! Wie, zum Teufel, kommst du drauf, da hineinzukriechen?" sagte er halblaut und ärgerlich. .Werd' dir's zeigen dein! Mach weg. Sonst sollst was erleben. Werd' dir den Buckel vollhauen, daß bis zum Sommer genug hast!". Mein Platz ist das" sagte Sjomka mm laut... Und die Steppdecke gehört mir und das Heu uich die Zeitungen. Laß ini6l hinein!" Er hockte nieder auf tri« Absätze und saßt« dos End« des Brettes. Da sagte eine gedämpfte Stimm« aus der Säule: Weg da! Trägst wohl Verlangen nach der roten Kravattc?" Und dumpf murrte ein« Frauenstimme: Verwünschter Teusell Gehst oder nicht? Scher dich sofort deines Weges eh du was abbekommen hast." ?eh" wiederholte die Männerstimme. Sjomka erhob sich, trat einen Schritt zurück und hieb aus aller Kraft mit dem Stiesel gegen die Säule. Luder! Hast dort eine Dirne, und ich kann hier frieren!" .Hart schlug's gegen die Säule, krachend flog das Brett zurück und in der dunkeln Oessirung erschien der verwischt« Farbsleck eines Gesichtes. Sjomka nahm sich nicht Zeit festzustellen, wer der Säule cntstieg: er rannte die Straß« hinab. Aus der Ferne nahm er wahr, daß niemand der i�ule ent- stiegen war. Die Straße war leer. Die Laternen flacfcrten im Winde. In schrägen Streifen durchschnitten die Schneek»ner die Lust. Die Fenster der nohgelegenen Häuser starrten kalfl finster. Sjomkas Unterlippe bebte. Er war dem Weinen nahe. Doch hielt cr an sich. Stand eine Weile da. kehrte dann langsam zur An- schlagsäule zurück. Das Brett befand sich an seinem Platze. In der Säule war's still. Bielleicht waren sie fortgegangen? Do vernahm er einen dumpfen Schlag gegen dos Brett. Wie von einem Ellenbogen oder eimm Stiefel. Sie waren da. Wut packt« ih»

Ah ah! Ihr, Luder, ich will euch zeigen!" Er stürzte fort. Hastig mit den Absätzen aufstampfend, rannt« er in den Garten zur Wiridblattherberg«. Der Wind heulte durch die leeren Gassen. In Strahlen rieselte körniger Schn« über das Pflaster. Sjomka kehrte zurück, den Arm voll Papier, Blättern, Zweigen. Sachte legte er alles vor der Säule nieder. Dort, wo das Brett sich fortrücken ließ. Papier und Blätter raschelten im

Winde. In Umschau und Eil« hielt. Sjomka Blätter und Papier mit den Knien fest und zog hastig Streichhölzer hervor. So kräh, Hähnchen!" Hin kies das Feuer an den gefrorenen Zeitungen, um zu ver- löschen. Vorsichtig reibend, entzündet« Sjomka ein zweites Streich- holz. Das Papier geriet in Brand. Wieder stieß jemand mit Ellen- bogen oder Stiefeln gegen die Säule. Auf Zehenspitzen rannte Sjomka. gegen den Zaun. Vom Winde geschürt, lief das Feuer am Papier entlang, an Blättern und Zweigen. eine gelbliche Flamme leckte an den Brettern der Anschlagsäule. So rasch ihn die Füße trugen, rannte Sjomka davon. fttas da» RuMlchea Übertrag«« van Sascha Rosenthal.)

tllegerle irHIUlWH

Unbemerkt hat sich in diesem Jahre ein sehr intereflantes, für die Wissenschaft bedeutsames Ereignis zum hundertsten Male ge- jährt. Es war im Jahre 1828, als der Schweizer Profestor H u g i auf der mittleren Moräne des Unteraargletschers in den Berner Alpen seine sogenannteHütte" ausschlug. Die Moräne bestand aus einem aus Felsentrümmern zusammengetragenen Streifen, der sich wie üblich aus Vereinigung der innensettlichen Moräne zweier Gletscher, die hoch oben in den Bergen ineinander übergegangen waren, gebildet hatte. Hugis Hütte war der Beginn systematischer Messungen der Gletscherbewegungen, die seitdem in den Alpen und anderen Plätzen gewaltige Ausmaß« aNgnommen haben. Unter dem Schutz eines überhängenden Felsens schlug dieser kühne Forscher sein Lager auf und verbrachte dort mehrere Nächte. In den darausfolgenden Iahren kehrt« Hugi immer wieder an den- selben Platz zurück und stellte die veränderte Log« der Hütte fest, da das Eis sich langsam talwärts bewegte. Im Jahr« 1830 war die Hütt« bereits einige hundert Fuß gewandert und 1832 betrug der Weg 2200 Fuß. Louis Agassiz , ver 1839 in dieser Gegend For- schungsarbeiien vornahm, stieß zufällig auf die Hütte und stellte fest. daß sie den ursprünglichen Platz um 4400 Fuß entfernt hatte. Die ersten Studien: Im August 1840 baitten Agassiz und seine Begleiter Bogt, Dosor, Nicolet, Coulon und de Poutalos«ine ähnliche Hütte unter einem vorspringenden Felsblock, welche man von Hugis Bau aus sehen konnte und nannten sieHotel de Neuchatelois". Hier oerbrachten sie eine Zeit und kehrten im nächsten Sonnner dahin- zurück, fanden aber, daß dosHotel " bereits unter den Witterungs- einslüsten und der Bewegung des Eise» gelitten hatte. 1842 war der Platz nicht mehr bewohnbar. Zwei Jahre später fand Agassiz nur noch einen Trümmerhaufen davon vor. Nach einer langen Zeit der Devgestenheit wurden einige Frag- mente dieser Hütte im Jahre 1884 von einem Touristen namens Ritter entdeckt, der die Stucke als zu der von Agassiz erbauten Hütt« gehörig feststellte, da man noch die Namen und Daten die von dm ursprünglichen Bewohnern eingeschrieben waren, aus einzelnen Teilen vorfand. Im August 1899 unternahmen Mitglieder der Internationalen Konferenz für Gletscherforschung«inen Ausflug in diese Gegend und besichtigten die interessanten Ruinen. Eine neue Untersuchung fand dann im Jahre 1904 statt, wobei festgestellt wurde, daß dasHotel " in der ganzen Zeit 4.0 Kilometer gewan­dert war. 1925 und 1920 hat man weiter« Untersuchungen angestellt, aber es wird bereit sehr schwierig, die Stücke zu identifizieren. Die Zett hat Hugis Hütte weniger hart mitgespielt, und sie hat in hundert Iahren fett ihrer Erbauung kaum gelittten. Die Geschichte dieser beiden Gletscherhütten gehört mit zu den romantischm Episoden in der Entwicklung der Gletscherkunde. Es war im Jahre 1840, als Agassiz und seine Freunde die ersten Bohrungen im Eis versuchten, die seitdem so ungemein wert- voll« Kunde über die innere Struktur der Gletscher gegeben haben. Die Arbettsmethode zu jener Zeit war. wie sich denken läßt, sehr langsam und schwierig. Als man 1842 ein Loch von 213 Fuß Tiefe in den Unteraargletscher gebohrt hatte, sah man dies« Tat als einen ungeheuren Erfolg an. Man hatte hierzu acht Arbeiter anstellen müssen. Thermometer wurden in die Bohrlöcher gesenkt und viele Temperaturmessungen vorgenommen. Diese langsam« Lohrmethode hatte besonders mit einer Schwierigkeit zu kämpfen, daß das Eis

im Innern des Gletschers sich schneller als an der Oberfläche de- wegt. Die Folge davon war. daß die Werkzeuge, die man zum Lohren verwendete, noch bevor man die Arbeit vollendet hatte, gekrümmt und festgeklemmt wurden. Die Neuzeit hat eine grundlegende Aenderung der Methoden mit sich gebracht. Blumcke und Hoß begangen im Jahre 1894 auf dem Hintereisfernergletscher eine Reih« von Bohrlöchern anzulegen, in der Absicht, durch dos Eis hindurch auf dos Felsenbett des Gletschers zu stoßen und auf diese Weise an verschiedenen Stellen die Tief« desselben festzustellen. Sie verwendeten hierzu Drill­bohrer. Man stieß an verschiedenen Stellen auf das Bett, einmal bei einer Tiefe von 700 Fuß. Diese neue Bohrmethode machte es möglich, mitun/er 300 Fuß pro Tag zu bohren. Ein« neu« Aera in der Messung von Gletschertiefen begann im Jahre 1920 und zwar verwendete man das Prinzip der Schall- Messungen. Diese Methode hatte bereits hervorragende Resultate bei den Tiefmessungen der Meere gezeitigt und wurde nunmehr von zwei Forschern in verschiedenen Alpengebieten angewendet. Unter der Leitung von H. Mothes wurden auf dem Hintereisfernergletscher zahlreiche Explosionen im Eise veranstaltet und das vom Gletscher- bett zurückgeworfene Echo durch«inen Seismographen notiert, Dr. Mercanton, der die Arbeiten am unteren Grindelwald und auf benachbarten Gletschern der Schweizer Alpen leitete, verwendete »in Geophon, um die Echos, die er gleichfalls durch Explosionen erzeugte, zu messen. Weniger erfolgreich war er dagegen bei der Schallmessung durch sogenannteUeberschallwellen", wobei das Larttsignol aus ungemein raschen Vibrationen besteht(etwa 40 000 per Sekunde). Zweifellos aber wird man diese Versuche weiter fortsetzen. Es ist sehr wahrscheinlich, daß akustische Methoden wesent- lich zur Klärung der Tiefenfragen bei allen Gletschern der Welt, selbst in Grönland und den Südpolarzonen, beitrogen werden. Unter den Auspizien der Internationohin Gletscherkommisfion und Instituten ähnlicher Art, die in vielen Ländern bestehen, hat man die Bewegung der Geltscher schon seit �einigen Iahren«gel- mäßigen Messungen unterworfen. Die Schryeiz veröffentlicht jahr­lich cmen Bericht über die Bewegungen von hundert Gletschern, Der Bericht für 1920 zeigt, daß zweiundfünfzig davon sich vorwärts bewegten, vierzig sich langsam zurückzogen. Obgleich die Bewe- gung der Gletscherzunge nur wenig« Zenttmeter pro Tag beträgt, so werden sie doch sofort mittels desChryosinometer" aufgezeichnet, dessen Zeiger durch einen Draht, der auf dem Esse befestigt ist und so die Verbindung herstellt, in Bewegung gesetzt wird. DerChryosinograph" verzeichnet automatisch fortlaufend jede geringste Bewegung. Der moderne Glesscherforfcher leitet heute seine Arbeiten von dem Beobachtersitz eines Flugzeuges aus, und während einer Stunde kann man auf diese Weise ein Kletschergebiet aufnehmen, wozu man sonst zu Fuß ein« Woche benötigen würde. Es ist in den letzten Iahren festgestellt worden, daß sich der Wendelstein auf München bewegt, zwar nicht noch den ob'gen Ausmaß«», trotzdem werden unsere Nachkommen in 1000 Jahren erstaunt sein, die Stadt München an dem Fuße des Wendelsteins zu finden. Wir Berliner sind ja in dieser Beziehung, wenn sich auch sonst olles verändert, glücklicher, denn die einzigsten Gletscher, die wir haben, sind die Kalkderge und die werden höchstens einmal zu den Rieselfeldern wandern.

3)er größte ITleieorHenslurst lieber eine« der auffallendsten astronomischen Ereignisse in den letzten Jahrzehnten, den großen Meteoritensall in Sibirien vor gerade 20 Iahren, sind bisher nur kurze Nachrichten zu uns gelangt. Nun verössentlicht derScientific American" interessant« Einzel- heilen aus dem ersten authentischen Bericht von Prof. L. A. Kulik, dem Leiter der von der Russischen Akademie der Wissens chasten aus- gerüsteten Expedition in dos schwer zugänglich« sibirisch« Krater- gebiet. Unter dey größten Mühseligkeiten bahnten stch die Mitglieder der Expedition auf der nardsibirischen sumpsigen Tundra-Eben« den Weg zu dem Kratcrseld, und drei Monate vergingen, bis sie zum Teil auf kleinen Flößen, die letzten hundert Kilometer zu dem süd- östlichen Rand der von dem Meteorsall betrossenen Fläche zurück- legten und die erste Uebersicht gewannen. Der zentrale Teil des Gebicts, das insgesamt 1520 Meilen im Durchmesser mißt, umsaht einen Flächenraum von mehreren Qua- dratmeilen und liegt aus dem Plateau zwischen den Flüssen Chunia und Todkamenaja Tunguska, das umrahmt von den angrenzenden Bergzügen ein enormes Amphitheater bildet. Aus den Mitteiluniien der Eingeborenen ging mit Sicherheit hervor, daß das ganze Tal, das jetzt ein schauerliches Bild der Berwüstung darbietet, vor dem Niedergehen der riesigen Metcorsteinniasse mit Wäldern bedeckt war. Die Bäume sind ganz kahl, ohne Rinde und Aeste, und liegen fgst alle auf dem Boden in einer' merkwürdigen Art von sächerförmiger Gruppierung um den Mittelpunkt, die von den benachbarten Berg- gipfeln beobachtet werdcn kann. Hier und da steht an geschützter Stell« noch ein einsamer Baumstamm in der Einöde. Die ganze Ve- aetation ze'gt noch in einem Umkreis van 010 Meilen auch an Moos und Büschen die verheerenden Wirtungen«ipes Derbren- nungsprozesses, der mit einem Waldseuer nicht die geringste Aehn- lichkeit hat. Am stärksten txitt der metcorsche Charakter der Ka­tastrophe an den zahllosen, über das ganze Gebiet verstreuten Krä- terhöhien hervor, die einen Durchmesser. bi? zu 50 Meiern aus­weisen. Ihre Abhänge sind meist steil, der Boden flach und sumpsiq, und manchmal findet sich die Spur einer Erhöhung im Mittelpunkt. Die Grabungsversuche konnten bisher nicht bis zu der Tief« ausgeführt werden, in der man die hinuntevgestmkene Metearmasie vermutet. Diese, ganze ungewöhnfiche Emdrmge, de, IM« te' We

Tiefe des Erdbodens ist ein Beweis für die Wucht, mit der die Mc- teorsteine auf die Erdoberfläche stürzten. Auch die Tatsache, daß dieser Sturz nicht, wie es sonst bei einem solchen Ereignis meist der Fall sst. in den Abendstunden erfolgte, sondern um 8 Uhr morgens, spricht für die enorme Geschwindigkeit der Meteormasse.

Jluf der liamensuche Zier Beschluß der Regierung von Angara, ein Gesetz zu erlassen, das jeden Türken zur Annahme eines'Beinamen zwingt, versetzt di«les schon durch die neue Schrift geplagte Volk in neue Aufregung. Bisher gaben türkische Eltern ihren Kindern bei der Geburt zwei Namen, und bei Söhnen ist einer dieser Namen gewöhnlich der eines Nachkommen des Propheten Mohammed oder eines Heiligen des Islam . Dadurch wird die Auswahl der Namen sehr beschränkt und infolgedessen gibt es Zehntausende von Türken, die Mohammed Ali oder Hussein Husni usw. heißem Um sich nun von anderen Gleichnamigen zu unterscheiden, nimmt der Türke gewöhnlich später i noch einen anderen Namen an. So hat z. B. der Präsident der ' türkischen Republik, der zunächst nur. Mustafa hieß, sich den Namen Kemal zugelegt, als er auf der Schule in Saloniki war: er wählte den Namen des Professors Kemal, dessen Lieblingslschüler er war. Bei den Resormen, die das türkische Volk ans seinen� mittelalterlichen Zuständen in moderne Dexhättnisse überführen wollen, hat es sich nun als notwendig erwiesen, daß jeder Türke einen Namen erhält, durch den er leicht von den anderen zu unterscheiden ist. Der Direktor des neuen statistischen Amtes, ein Belgier, wurde bei der Durcharbeitung der Ergebnisse der Volkszählung zur Verzweiflung gebracht, weil die Listen seitenlang immer wieder dieselben Namen äüfwiesen. Dadurch ist es zu unzähligen Verwirrungen und Ver- wechsxlungen gekommen. Die Amjahme eines Beinamens soll die Arbeiten der Gerichte und der Polizei vereinfachen, soll der Post helfen und wird sich in vielen anderen Dmgen als nützlich exweisen. Bei der Einführung der Namen soll daraus geachtet werden, daß nicht z» viele Tür»»« sich densewe» Name» beilege»