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Sozialpolitik in China . I

Europäische und asiatische Methoden.

Mit großem Interesse las ich den Bericht des Abend" vom 5. Januar aus London über die Aeußerungen des Direktors des Internationalen Arbeitsamtes, Albert Thomas , vor chinesischen Arbeiterführern anfäßlich seines Besuches in Shanghai . Also die fonservative Londoner Times" läßt sich aus Schanghai einen Wut erguß fabeln, weil Thomas vor jenen Gewerkschaftern gesagt haben foll:

dern, da dies der einfachste Beg fet, bie norge. schlagene Fabritgefeßgebung zunichte zu machen" ( Colonel C. Malone: Das Neue China ", Berlagsgesellschaft des ADGB. , Berlin ). Auf wen aber die Hauptverantwortung für diese Leistung fällt, ergibt sich aus dem Stärfeverhältnis der einzelnen Nationen im Schanghaier Munizipalrat. In letzterem waren derzeit: 6 Engländer, 2 Amerikaner, 1 Japaner. Schließlich würde die Times" gut tun, zum Vergleich zwischen chinesischer und europäischei Ich habe Gelegenheit, festzustellen, daß die Leiden der chinesischen Arbeiter auf die Unterdrückung im Gefolge der un­Sozialgesetzgebung in China einmal das rein englisch verwaltete gleichen Verträge zurückzuführen sind. Deshalb müssen in erster Honkong- Gebiet heranzuziehen. Dort herrschen zwei soziale Ber Linie die ungleichen Verträge mit ausländischen Mächten abgeordnungen", die ihresgleichen im ganzen übrigen China nicht haben schafft werden, um die Stellung der chinesischen Arbeiter zu ver- und von denen Malone( ,, Das Neue China") berichtet: beffern."

Das Londoner Blatt nimmt an, daß es sich um entstellte Be­richterstattung handelt und erklärt:

Als der Stadtrat von Schanghai im Jahre 1925 versuchte, ein Schußgesez für Kinderarbeit durchzuführen, maren es die chinesischen, nicht aber die ausländischen Unternehmer, welche da­gegen protestierten."

Auch ich sehe nicht ein, warum mir ein gelber oder ein brauner Kapitalist von vornherein um vieles sympathischer sein sollte, als einer aus London oder Manchester . Aber die obige Behauptung der Limes" fann als trasse unwahrheit dokumentarisch nachgewiesen

werden.

Die chinesische Regierung hat sei 1923, also lange bor der Einigung des ganzen Landes, im Bereich ihrer Souveränität ein Kinderfchuzgesetz in Geltung, das im wesentlichen bestimmt:

Berbot der Beschäftigung von Knaben unter 10, von Mädchen unter 12 Jahren; Berbot der Nachtarbeit Jugendlicher bis zu 17 bzw. 18 Jahren; nur achtstündige Arbeitszeit für Kinder und Be schäftigung mur an leichter Arbeit; monatlich mindestens drei Ruhetage.

Die europäischen Unternehmer in der, internatio­nalen Niederlassung" in Schanghai und auch in anderen Städten lehnten dieses Gesez für ihren Machtbereich ab, so daß tatsächlich die ärgsten Leiden der chinesischen Arbeiter auf die ungleichen 3 wangs verträge der fremden Imperialisten zurückgehen, wie Thomas sagte oder gesagt haben soll.

Der spätere Entwurf eines Kinderschuhgesezes für die internatio. nale Niederlassung im Jahre 1925, von dem in der Times" die Rede ist, blieb meit hinter dem chinesischen Gesetze zurüd( enthielt z. B. nicht das Verbot der Nachtarbeit Da es vom geschäftlichen Stand­punkt undurchführbar" sei), und die Art seiner Behandlung war eine Komödie por den Augen der Deffentlichkeit. Da zu jener Zeit in der gesetzgebenden Versammlung von Schanghai nur die Ausländer stimmberechtigt waren, so brachten sie das Gesetz einfach da­durch zu Fall, daß sie nicht in der erforderlichen Anzahl von einem Drittel der Stimmberechtigten erschienen. In den kommen­taren der englischen 3eitungen von Shanghai zu der Niederlage der Bersammlung hieß es, daß eine Anzahl pon Steuerzahlern der Bersammlung ab. fichtlich fernblieben, um einen Beschluß zu verhin

Noch größere

Diese Bestimmungen verbieten die Gemert schaftsbewegung und bestrafen die gewerffgaft liche Betätigung entmeber mit zweijähriger 3 mangsarbeit oder öffentlicher Auspeitfchung ( iehe Government Notification Rr. 369, Drdi: nances of Sontong 1925)."

Kennzeichnend, wenn auch nicht neu, ist aber die Methode der ,, Limes ", Northcliffe und Bottomley- Propaganda, Tatsachen unter Beibehaltung des Wortlautes in ihr Gegenteil umzukehren. Als nämlich das Kinderschutzgesetz für die Schanghaier Niederlassung 1925 nämlich das Kinderschutzgesetz für die Schanghaier Niederlassung 1925 bekannt wurde, waren es wirklich, wie nicht zu leugnen, chine fische Unternehmer, welche dagegen protestierten", nur ist eben der Sachverhalt so: dreißig führende chinesische Organisationen und Firmen überreichten der internationalen Niederlassung eine Denkschrift, i nder die Maßnahmen des Kinderschuzes befürmortet wurden mit dem Hinweis, daß es noch besser gewesen wäre, sich den Vorschriften des vor. fäufigen Fabrifgefeges der Befinger Regierung noch mehr zu nähern.".

SP

Der Protest" richtete fich also dagegen, daß nicht auch das Berbot der Nachtarbeit und andere weitergehende Bestimmungen aus dem chinesischen in das europäische Kinderschußgefeß übernommen wurden und sagt weiter, daß der Schanghaier Munizipalrat ,,, menn es ihm mit seinen Absichten ernst gewesen wäre, nur nötig gehabt hätte, auf der einen Seite das vorläufige chinesische Fabrifgesetz in Kraft zu seßen und andererseits Schulen zu errichten, oder vom Einkommen der internationalen Niederlassungen eine fleine Abgabe zu erheben, um diese für die Schulbildung zu verwenden". In den meisten großen chinesischen Städten gebe es Freischulen außer in der Schanghaier Niederlassung!

Wie lange wird der europäische Beften, der auf seine technische Erhabenheit über trennende Büsten, Steppen und Weltmeere so stolz ist, es noch ertragen, immer wieder mit derlei Jrreführungen über die hoffnungsvollen, zukunftsreichen Länder des fernen Asien gespeist und vergiftet zu werden? Wann endlich werden die Arbeiter und die bedrückten Bölfer, die vor der Wahrheit nichts zu fürchten, pon ihrer Berdrehung nichts zu gewinnen haben, die technische Meisterung Don Raum und Zeit dazu nüzen, sich miteinander zu verbinden, statt fich gegenseitig als die Zerrbilder zu sehen, die sie durch die Schutzbrillen der Times"-Korrespondenten und entsprechenden Telegraphenagenturen darbieten? F. I Furtwängler.

Maßregelungen auf den Werften?

Der verbindlich erklärte Schiedsspruch zur Beilegung des Streits auf den Seeschiffmerften enthält folgende Schlußbestimmung:

..Erfolgt die Verbindlichkeitserklärung, fo foll die Wieder. einstellung der Arbeiter möglichst sofort nach Maßgabe der tech­nischen Möglichkeiten des Betriebes und ohne Maßregelung er. folgen."

Das ist die übliche Borsichtsmaßnahme im Interesse der Ar­beiter, die trog ihrer So11- Bestimmung einen Teil des ver bindlichen Schiedsspruches ausmacht und erfüllt werden muß. Nun ist selbstverständlich, daß nach einer Be triebsstillegung von 14 Wochen der Betrieb nicht ohne weiteres in vollem Umfange wieder aufgenommen werden, sondern wie - drei, vier Tage gestern& B. aus Kiel berichtet wurde vergehen, bis der größte Teil der Berstarbeiter wieder ein­gestellt wird. Das heißt aber, daß auch dann noch nicht sämtliche Arbeiter wieder beschäftigt werden.

Eine Frage für sich ist, ob die Arbeiter nicht in folchen Fällen, in denen sie vom Beginn der allgemeinen Arbeitswieder aufnahme noch tage- oder gar wochenlang nach einer Aussperrung ober einem Streit auf ihre Wiederbeschäftigung warten müssen, aus Mitteln der Arbeitslosenversicherung unterstützt werden fönnen, mas durchaus gerecht und notwendig wäre. Die Arbeiterschaft der einzelnen Betriebe ist sehr wohl in der Lage, zwischen einer Verzögerung der vollständigen Wiedereinstellung aus tein technischen, fachlichen Gründen und einer unfachlichen oder

gar abfichtlichen Verschleppung derselben zu unterscheiden. Bon Maßregelungen wird erst dann die Rede sein fören, wenn ein Teil der Arbeiter noch nicht wieder eingestellt wurde, trotzdem der Betrieb wieder in vollem Gange ist oder seine polle Ingangiegung verschleppt wird. Gegen offensichtliche Maß regelungen sind die betroffenen Arbeiter nicht schutzlos.

Für das Organ der über jede 2bmürgung" ciner Aussperrung oder eines Streifs betrübten Weltrevolutionäre,

,, steht aber jetzt schon fest, daß Tausende von Werfte arbeitern überhaupt nicht mehr eingestellt werden."

Auf der Werft von Schmilynsfi in Hamburg seien von 520 Mann 300 auf der Straße geblieben.

Bevor man heute, am zweiten Lage der Arbeits. wiederaufnahme, auf derartige Behauptungen eingehen fann, bleibt denn doch abzuwarten, ob sie sich als zutreffend er­weisen. Von irgendwelchen Maßregelungen auf den Werften fann also bis jetzt noch keine Rede sein.

Tunnel zwischen Europa und Afrika ?

Madrid , 8. Januar.

Die Kommiffion, die die Möglichkeiten der Unterhumelung der Meerenge von Gibraltar zu prüfen hat, ist von ihrer offiziellen Reise nach Madrid zurüdgefehrt. Der Tunnel wird auf ſpani­scher Seite 6 kilometer mestlich von Tarifa liegen. Der Tunnel an der maroffanischen Küste ist noch nicht festgelegt worden. Die Bau fost en werden auf 300 millionen Peseten veran [ dhlagt

Aus Nifaragna beschloß die amerikanische Regierung 1500 Marinesoldaten zurückzuziehen.

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