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Die Kronen fallen!

Auch in Potsdam .

Bekanntlich ließ der letzte Kaiser zwecks Berbindung der beiden Havelufer im Zuge der Berlin- Potsdamer Chaussee die sogenannte Glienicker Brücke erbauen, die er, wie im wilhelminischen Stil üblich, mit einer Fülle von monarchistischen Symbolen ausstattete Die Republikanische Beschwerdestelle Berlin wandte sich deshalb am 10. August 1927 an den Regierungspräsidenten in Potsdam und beantragte, diese Embleme der Kaiserzeit von der Glienicker Brücke zu entfermen. Darauf entspann sich ein längerer Schriftwechsel, in welchem der frühere Regierungsvizepräsident in Potsdam , Herr Schloeff ngt, der im Mai 1928 zwangsweise von der Staatsregierung zur Disposition gestellt wurde, sich auf den Standpunkt stellte, daß die Prüfung der Beschwerde zu Maßnahmen teinen Anlaß ge­geben hat.

Der preußische Handelsminister, der dann angerufen wurde, entschied daß er die Entfernung der Königstronen auf dem Torbogen der Glienicker Brüde nicht als Zerstörung eines be­sonderen Kunstwertes anerkenne und deshalb den Regierungspräsi­benten in Potsdam mit weiterer Veranlassung beauftragt habe. Runmehr hat der Regierungspräsident am 18. Dezember v J. amt­lich mitgeteilt, daß die Königstronen entfernt worden sind.

Ohne sich um den Toten zu fümmern. Rücksichtslosigkeit eines Automob liften.

Angermünde , 9. Januar.

Der Führer des Berliner Automobils IA 6072 überfuhr in Lüdersdorf bei Angermünde heute früh gegen 7 Uhr einen 24jährigen Grubenarbeiter, der sich zu Rad zur Arbeit be geben wollte. Der Arbeiter wurde getötet. Der Chauf­feur machte den Bersuch. einige junge Leute, die den Vorfall be­obachtet hatten, mit 3igaretten zu bestechen, damit sie fweigen sollten. Als die jungen Leute sich weigerten, fuhr der Automobilführer davon, ohne sich um den Toten zu fümmern.

Ein Fall, um deffen Aufklärung sich Berkehrswacht und Shauffeurorganisationen gleicherweise bemühen

follten.

Den Vater in der Notwehr erstochen.

Um die Mutter zu schützen.

Auf die Spur einer Familientragödie ist jetzt die Kriminal polizei gekommen. Am Neujahrsabend wurde in das Birchow Krankenhaus der 60 Jahre alte frühere Kaufmann Erich 3. aus der Lothringer Straße 32 mit einem Messerstich im Rücken eingeliefert. Die Berlegung wurde als von einem Unfall herrührend angegeben. Durch Hinzutreten einer Lungenentzündung verschlim. merte sich der Zustand so sehr, daß der Patient am Mittwoch abend verschied.

Am

Der angebliche Unfall wurde im Krankenhause von vornherein bezweifelt. Das wurde durch die Nachforschungen des 17. Reviers ge.echtfertigt. Es ergab sich, daß der! Jahre alie Sohn Hans Feinen Bater mit dem Messer geftoden hatte. Neujahrstage war der alte 3. etwas angeheitert nach Hause ge­tommen und hatte mit seiner Frau, von der ihn ein großer Alters­unterschied trennte, Streit angefangen, der, mie schon öfter vorher, in Tätlichkeiten ausartete. 3. hatte seine Frau mit beiben Händen am Salie gepadt und sie gewürg:, bis thr der Atem berging. Der Sohn Hans verfuchte zunächst, den Bater weg

zureißen, wurde aber mit Fußtritten verfcheucht. Er er griff jezt ein Messer und stach den Bater damit in den Raden. Der Bater wondte sich nun gegen ihn. pacte ihn an die Kehle und würgte ihn ebenfalls. Jetzt stach der junge Mann noch mehrmals auf den uten ein. Der Sawerverlegte wurde von Angehörigen nach dem Krankenhause gebracht. Hans 3. war aus dem Hause verschwunden. Man befürd tete zunächst, daß er sich ein Leid angetan hätte Das hat sich nicht bestätigt. Am Mittwoch nachmittag stellte er sich selbst auf dem Polizeirevier. Seine Aussagen ergänzen die schon früher gemachten Feststellungen. 3. wurde dem Polizeiamt Mitte zuge­führt, die Aften der Staatsanwaltschaft übermittelt.

Petri Dülberg weiter führend!

3we Runden zurück Debaets: Gooßens zweites Paar.

Gleich nach Erledigung der ersten Hälfte des Nachmittagsspurts entwickelt sich eine 3a g d, von Faudet angezettelt, die von Betri fortgesetzt wird. Sie währt etwa 15 m nuten. Das Ergebnis ist, daß die Mannschaften Dülberg- Petri, Faudet Ließ und Kroschel Junge je eine Runde gegen die übrigen sechs Baare aufholen fönnen. Linari Miethe, de wiederholt schlecht ablösen, erhalten außerdem eine Strafrunde

=

Stand des Rennens nach der Nachmittagswertung: Spike Dülberg Betri 175 Punkte. 3we i Runden zurüd: 2. Kroschel­Junge 125 Punkte. Drei Runden zurü: 3. Goßens- Debaets 168 Punkte. 4. Letourneur- Broccardo 107 Punkte. Bier Runden zurück: 5. Rielens- van Kempen 175 Buntte. Fünf Runden zurück: 6. Faudet T'es 223 Bunfte. 7. Miethe- Linari 111 Buntte. Sechs Runden zurück: 8. Preuß- Refiger 176 Puntte. Acht Runden zurück: 9 Behrendt- Manthen 171 Punkte.

Bis zur 10- Uhr- Abendwertung find teinerlei besondere Ereignisse zu verzeichnen. Rampflos gelangen in der Wertung die ersten Spurts zum Austrag.

Stand nach der Wertung.

Spize Betri Dülberg 191 B.; zwei Runden zurüd: 2. Kroschel- Junge 130 B. Drei Runden zurüd: 3. Gooßens Debaets 188 P.; 4. Letourneur- Broccardo 113 B. Bier Runden zurüd: 5. Rielens- van Kempen 181 B. Fünf Runden zurüd: 6. Faudet- Tieß 240 B.; 7. Miethe- Linari 117 P. Sechs Runden zurüd: 8. Breuß- Refiger 197 P. Acht Runden zurüd: 9. Behrendt Manthen 181 B.

Zehn Minuten nach Beendigung der Wertung ziehen Debaets Gooßens, die sich in auter Berfaffung befinden, los und nehmen nach furzem Kampf dem Feld eine Runde ab. Sie rüden somit im Gesamtflaffement auf den zweiten Blag, den bisher Junge­Kroschel inne hatten, vor.

Großfeuer im Dresdener Arsenal . Reichsarchiv und Armeemuseum gefährdet. Dresden , 9. Jamuar. Heute vormittag wurde die Feuerwehr zu einem Großfeuer nach dem Arsenal gerufen, wo der große Erdgeschoßraum der Firma Artur Chemnizer, der zum Lagern und Ver­packen von Porzellan und ähnlichen Gegenständen diente, in voller Ausdehnung in Flammen stand. Es bestand große Gefahr für das im ersten Obergeschoß untergebrachte Reichsarchiv und das Armeemuseum und insbesondere für das unmittelbar an den brennenden Lagerraum anstoßende große Lager der Leo. Werte, wo Werte von mehr als zwei Millionen Mart aufgespeichert waren. Im Verlauf des Löschangriffes, bei dem ein großes eisernes Zugangstor gemaltfam geöffnet werden

mußte, wurde ein Angestellter des Reichsaros, deffen Räume starf verqualmt waren, über die Leiter aus dem Obergeschoß her. untergeholt.

Robert Bahn 60 Jahre alt. Heute feiert Genosse Robert Bahn, Mitglied der 121. Abteilung Karlshorst , seinen 60. Geburtstag. In der Berliner Parteibewegung ist er fein Unbekannter; denn feit dem Jahre 1889 ist er fast ohne Unterbrechung in der Partei. wie auch in der Gewertschaftsbewegung eifrig tätig. Mit großem Idealismus hat er troh vieler Rückschläge für unsere Idee gearbeitet. Die Karlshorster Parteigenossen haben an threm Funktionär Robert Bahn ein treues Vorbild festen Pflicht­bewußtseins. Dankbar gehenfen wir seiner Arbeit und übermitteln ihm an feinem heutigen Geburtstage die herzlichsten Glückwünsche. Möge es ihm vergönnt sein, noch lange im Interesse des werftätigen Bolles zu arbeiten.

Brach am Rottbusser Tor! Die Glite Sanger haben aus dem Das fehr alten ins neue Jahr den töitlichen Humor mit herüberger ettet. out zusammengestellte Januarprogramm verd ent ein stets bolles Haus. Die Berliner Vosse Krach" des brillanten.Hausrichters Mag Neu­mann zeigt fernig ben Querschnitt durch ein Neuköllner Mietshaus. Den fieben Herren gelingt es mit dem iprühenden Bis wirklich berz­erqu dend in den sich sehr grotest ergebend n Szenen ihr können erneut zu beweisen. Durch die unerf töpfliche Ditelle des Bolksliedes gelingt es dem Dichter ebenfalls ausgezeichnet, ein stimmungsvolles Beflecht zu binden. Storich Rufelli, der Meister des Hu nors, iit als Motori adfahrer wieder unübertrefflich. Mit dem ihm eigenen erschütternd fomünchen Ernſt zwingt

er jede Lachmustel, das Leyte herzugeben. Ebenfalls brächtig ist Alions Boinemann in seinen Grotefifen. Hans René und Sturt oben felds fich sehr ein'chmeichelnde Vortragstechnik zeigt sich in neuem Licht. Das gute Hausorchester unter Blüthgens beipährter Leitung ist mit bon der Battie.

Fortbildungsfurfe für Erwachsene. An dieser Woche beginnen die Fortbildungstuje, tie das Bezirksamt Schöneberg zur Beiterbildung von Ewach enen veranstaltet. Es finden wieder Kurse statt für Deutsch . Frane zöfifch, Englisch . Spanisch, Schwedisch und Russisch. Zum Vierteljahrsbeginn iit der Eintritt jedem möglich, da meist mehrere Kurse mit verschiedenen Borfennin ffen nebeneinander bestehen. Die Kurse finden abends von 20-21 8-9%) bezw. 19-21( 7-9) Ubr natt. Näheres dergleiche die Anschläge an den Säulen und die Proipette in den Startenverlaufs ftellen. Höiertarten zu 6 M. für den Vierteljahresturius im Vorderlauf bei: Tobberstein, Hauptstr. 140, Buchhandlung am Bayerischen Blas 13, Nikola sche Buchhandlung, Rheinstr. 65, Buchhandlung der Gognerschen Mission, Bandjerhitr. 19/20.

Arbeiterbildungsichule. Heute abend 7%, Ubr Lindenstr. 3. 2. Hof IL Rimmer 11. Beginn des Kulus Ha'afi: Die Warttchaft in der Gegenwart.

Chinesischer Fußpfleger im Rufirol- Ga on.

Im neueröffneten Kutirol- Fußpflegefalon Friedrich. Ede Jägerstraße waltet ein chinesischer Fußpfleger feines Amtes. Man hat sich diesen Ernten aus Paris verschrieben, der Heimat aller Kosmetit, wo zahlreiche seiner Landsleute in dieser Eigenschaft tätig sind. Hier in Berlin ist er der erste und einzige Bedicear. Die Fußpflegeinstrumente, deren er sich bedient, unterscheiden sich von den unserigen ganz bedeutend. Er arbeitet ausschließlich mit feilenartigen Instrumenten verschiedener Größe und Breite, die jedes Schneiden oder Biefen ausschließen, er fchabt" bloß das Zuviel weg. Sein deutscher Kollege, der mit den heimischen messer. und scherenartigen Werkzeugen manipuliert, wird also wahrscheinlich die robusteren und der Chinese die empfindsameren Gehwerkzeuge zu betreuen haben. Eine große Anzahl geräumiger Kojen sind für die Fußbehandlung vorgesehen, außerdem ein orthopädischer Unter­suchungsraum samt dem dazugehörigen Apparat, der ein röntgen­artiges Bild des ganzen Fußgebäudes wiedergibt und die etwa verbildeten Stellen zeigt. Vor der Prozedur steigt jeder ins befannte ,, Kutirol- Fußbad". Obwohl es doch eine fast allgemein bekannte Tatsache ist, daß die Frauen den weit größeren Brozentsaz der Fußleidenden bilden, soll hier die männliche Kundschaft über­wiegend sein. ald mind s

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Unter den wenigen Standardsorten des deutschen Zigaret­ten- Marktes gewinnt Greiling - Auslese im­mer größere Beden­tung, während so vie­le neu auftauchende Marken nach kurzer Zeit wieder versin­ken. Das kennzeich­net die erstaunliche Treffsicherheit, mit welcher der Raucher die Qualität einer Zigarette benrteilt. Wer Greiling - Aus­lese einmal probier­te, hält ihr treue Freundschaft.

HANS

NEUMAN

AUSLESE

GREILING