Unterhaltung und Missen ä.
Friedrich Wolf ; Rigs bat btc Arzt«ab f�reoforfifto: 6ntftt VN« brM Titt. Smidisch«« öißaispiäilhcafaa d!« Bezuabiguns«in«? zu» Tod« ve» uot«iUoo L�rdrichers»odoten«ad txaalten nnitz dfr Sedlagun�, 5oS Jks i» SStjjtodlgt« mit Lepva imsfta Hfet MUuaeamsLam�i I-fcr zum Iböc verurteilte Verbrecher Z. liegt auf der Pritsche emer Einzelsellie des Riga «? Zuchchoufes� Lein Gnadengesuch lst verworfen. Ungemitzheit lst somit behoben. EiiiZig bi« Zweifel •ihiv Zag, wnb©ömbe der chbtrlchlung sind noch wegzuräumesr. Z. ist 24 Jochr«, em Baum im Saft. Kerngefund. Er streckt sich auf der Pritsche, stößt sich tn«wer Lusttipp« ab. daß er auf den Beinen steht. Den schweren Schemel, mit dem er täglich hier tbte. hat man ihm genommen. Jestt macht er seine Mmzgengym. nostit: Schattenhiebe und Marsch um dt« Zell «, drei Schritte öhrgs, ,V»ei Schritte quer. Im Schlußfprung setzt« von der Tür auf die Pritsche, Und liegt. « Ein« halb« Sturze ocht«r so i» der grauen Hell« und mm» sirckt im Nichts der Zwecklosigtest, eine Stunde, zwei Stunden... was ist ihm die Zeit. Er ist ja schon gestrichen, ausradiert. Da flixrt die Aopps an der Tür. Der Wärter Sabdill steht draußen. Z kennt ihn am Schlurfen der Strohpanttucn und am gurgelnd«! Asthma. Mag er. Doch jetzt öffnet sich dl« Tür ', herein treten drei Menschern Sabdill wie ein lahmer alter Tanzbär, dann der Inspektor mit äugendem Vogelgesicht— Z. ist von seiner Pritsche hochgesprungen und vimint Stellung— und schließlich ew großer, etwa Slhähriger «Herr mit einer grauen Matratze von Bart wie ein Nlklaus und stner in den Nacken wallenden sokrattschen Denkerstirn. Dieser väterliche alte cherr blättert unenrwegt in einer Alts, sendet ver� gleichaNd« Blick« aus den Delirrquenten und debattiert mit sich selbst in Kurzsätzeu wis:.Wird sich schon ergeben! � oder.Neu« Wag« müssen beschritten wenden!" Ee ist der nanchafte Arzt und Leprologe UexkyU, Der Inspektor stellt mit einem Blick f«st, daß der Schemel fehlt: �haben Sie sich beruhigt?" fragt er Z. .Jawohl, Herr Inspektor.'" reißt Z. sich zufarwusn mch freitt sich seiner errungenen Disziplui. .Sie mtssen," registriert de? Lnspsktor, �hr Gnadengesuch Ist abgelohnt, Sie werden mtt Ihrem Tod Ihr« Tat sühnen. Nun aber ist ein seltsamer Kall eingetreten, vielmehr er kann«in» treten..." mit einem lkrawattanblick sieht er auf A> Halsgrübchen und dann schnell auf die Bartmog« Ilexkylls. Von da kvmmr's mro mie«n milder Donner :.Es wird eintreten, mein Freund.'", rollt Uexkyll aus Z. zu..Ez besteht kein Zm-isol, mehr Lohn,., neue Wege müssen beschritten werde.nl Wir werden der Welt«in Beispiel von Opfermut und Menschlich- �est geben! Tod durch den Henker... Barbarei! Einsatz des Iebens im Dienst« der Forschung-,. ein« Pwräertat! Es besieht kein Zweifel! Li« depr«>mn: das Memelgebiet und dt« Randstaaten, einst ein Dorado lettener Hmttkrankhetten. stnd heut« hygienisch dem Westen nivelliert. Selbst die berühmten Oepragebiet« Lest- 'and» stob tm Nückgan�,!1»s«r Lepraheim, einst das Ziel zahl' reicher Forscher de» Äonttnents, beherbergt heut« nur noch 20 Kranke, meist ältere Füll«. Wir stehen nun vor der entscheidenden Frage: ist dt« Lepra lnfoky » Zbttoinrrwrm sation der Bevölkerung im ÄUs- sterben, ist der»genins epillemtou«" von sich aus stn Schwinden, oder wirken unser« Quarantänevorschrffte« und hygienischen Maß- nahmen Hrer kausal? Eigenbttttschutz oder Seife, da» ist hier die Frage! Mi! einem Wort, es gilt zu ermitteln, od ein gesunder Mensch unserer Nandstaaten heut» lepra»wmuO» ist. rr�g ich s edoch.* »Di« Regiening," servier! der Inspektor, der sich ftbergangon fühlt, jetzt Z. seinen offiziellen Auftrag, cht« Regierung stellt mm im Interesse der Forschung Ihnen anheiw. Ihr verfallenes Leben für die Msnfchhsst in bt* Schanze M schlage», voll und ganz einzusetzen.. „Werde ich anders hingerichtet?" fragt Z beklommen. Uaxkyll wird rot wie ein AanomnLfcheN'.»Unsinn! Torheit! Grade nicht, mein Freund! Das grade ist ja der Unterschied! Sie haben die ireie Wahl! Sie könne»»nein?" sagen? Sie können die Impfung mit Leprabazillen ablehnen, seve Impfung am Gesund«», di» wir brauchen, um Licht in dies« furchtbare Krancheit zu bringen I Der Tierversuch versagt hier; wir brauchen Menschanbbtt. ich meine mensckstsches Blut, artnahss Blut! Können Sie da»nein" sagen? Professor Pettenkofer strich sich Eholerabazillen aufs B'Uterbrot srnd ertränkte nicht. Es ist möglich, daß auch Sie nicht erkranken. Der Staat bietet Ihnen im Interesi« der Menschheit dies« letzt« außergewöhnlich« Ehance! Ich darf ohne Eitelkeit sagen, daß ich «s war, der diese Form der Begnadigung vor dem sicheren Henker«. bell empfahl. Können Di«.nein" jagen?" Der Delinquent gleicht einem Ertrunkenen, mit dem man künst- lich« Mederbelebungsversuch« mach!. »Kaum glaubhaft, nicht wahr?" dringt«> väterlich aus den Tiefen des Bartes..Und doch... hier der Eslaß! Uni hier Ihr« Vmvllligungserklätmng! S!« haben nur zn unterfchrelben!" • Z hat unterschrieben. Er ist wi» au» dem Wafler gezogew Wieder öffnet sich lang- sam di« Welt. Dantbarkett, Freud « und leise Fiwcht tanzen um ihn einen Wirbel. Zobdlll und dU anderen Wärter bettachten ihn mit Ächtung. Er ist ein kostbar« Exemplar. Er befindet sich jetzt im halboffenen Bau.«r hat dremiot täglich Hotausgang und best« Kost... muß zu dem Versuch körperlich ganz in Form fein. Endlich kommt der groß« Tag. Er wird von Zabdill uttd einem zweiten bewaffneten Wärter m dos Üeprainstitut geführt. Wie wird er wieder herauskommen? Professor Uextyll empfängt ihn mit Herzlichrett.»Nur Mut, 'mein Freund! Wir werden ganz neu« Weg« gehen!" Dann er» folgt dt« körperlich« Untersuchung und di« Blutentnahme. Zwischen her Ermittelung dss Blutbildes und der eigentlichen Imp-'u:7g ha! Z. in einem kleinen freundlichen Warterattl» Pilatz zu nehmen. Di« Wärter patrouilliere« im Gang. Z. schaut sich um. Zum erstenmal wieder in einem Zimmer mit«chtsgem Türen und Fenstern! Hinaus? Man wird ihn fanden. Er kann nicht sitzen. Nebenan hört er Stimmen. Instrumeiste ksirren auf Glas, dünnes klingendes Glas, ihn fröstelt. Sinnlos. Letz» sieht«r efv Lexikon.., S. Band»L— R*j was wollen dies« aufdringlichen Goldlettern JL—R*■•.«cmnn gerade»L"? Gedanke! Er lauscht, schaut um sich, greift de» Banfe , stellt cha«teder
eine Begnadigung hin, hält den Ate>n, greift nochmals, blättert mff L... L«... „Lepra ".,. richtig... da: .Man unievscheldet Knoienlepra und Nrrvenleprv... unter Fieber und derben Hautschwellungon entstehen wulstige Bildungen. Geschwüre, brandiger Zerfall... dl« Gesichtszüge sind nicht mehr zu erkennen. Hand- imd Fußmuskeln entarten, es kommt zu Ab toßungen einzelner Glieder(Strümpell)... fei« Krank - best führt nach etwa lst Iahren zum Tod«. Z. sitzt erstarrt. Er kann nicht einmal zittern. »Begnadigt!" kriecht's ihm den Rackru hinauf.»Zu Lepra begnadigt!" Auf einmal ist er togwach. Kampfbereit wie vor fem » Gewehr «ine» Gendarmen. Das Lexikon steht im Spind. Er tritt ans den Gang. Zabdill und der junge Wärter mit dem Karabiner lehnen a» der Treppe und debattieren über Wittw und Polen . • »Fertig" sagt Z. und tritt zwischen sie. Die beiden schauen ihn mit Ehrerbietung und stummem Grausen cm. Dann geht's zu dem geschlosienen Wagen der Stvafanstalt. Während der Fahrt rücken die Wärter auf weiteste» Abstand; sie
iOQ ITUMiorwn Siürher in 3 Jahren ahgeselml ÜJiier dem Xstfll»Di« ersten 100 Millionen" hat d« awerl- binlfche Verleger G Häldeman-Iulius zu Girard w Kansas ein Buch oeräffeitüicht, in dem er einen Rückblick auf die ersten füpf Jahre seines llntorni-hmens wirft, w denen«s chm gel'Mgen ist, 100 Million«» Stück semer Ilniversal-BiSliochek abzuietzs». Tne tstitdeman-Bändchen, die sich w�genscheinllch die Reclam -Libstoth«? zirm Borbild genommen haben, sind Bücher in gleichförmigam blauen ilmschlag, zum Preis« von 6 und 10 Cents. Haldeman brachte zunächst honorarfrei« Klassiker heraus, dann aber stellt««r sich mehr und mehr auf den Lesestoff ein, den das PjiMifcnn ver- langie. Nach seinen Mitteilungen, die im Buchhändler-Börsenblalt wiedergegeben werden, finden vier Literaturgattungen bei der großen Masse des ernenlanifchen Lölkes die meist« Nochfraget in erster Linie Bücher phizsiologlsci�en und biolozjschen Jichatts, dann feie verwandt« Liadesliteratur, ferner Buckzer zur Selbsterziehung unfe solch«, die dem Frohsinn und dem Humor gewidmet sind. Unter den Käufern befanden sich 70 Prozent männlichen und 21 Prozent weiblichen Geschlechts. Ein Heft über»Geburtenkonttoll«" wird jährlich in 7d stst0 Exemplaren abgefetzt. Di«»Liebesbrief« eliw »oriugiesifchan Nonn«", ein tlassifches Werk der Weltliteratur, bringen es fährllch auf Kstst Exemplar«, imd von Ghaksfpeares Warken wird nicht etwa»Hamlet " oder»Lear", sondern die Liebe»- ttagödie»Romeo und Julia " am meisten gekauft. Zu den ,be»«- eelierä" gehören Bücher mit den Titeln„Wie verbessere Ich meine Konversation" unfe»W!« verbessere ich meinen Wortschatz". Selbst ein Buch mit dem Titel»W« bekämpft man Dummheit" findet jährlich 20000 Abnehmer, well die mit der Post emaehenfeen Be- stellungen in den meisten Fällen nach Nummer erfolg«» und sich der Käufer jo nicht schämt, dieses Buch zu fordern, da» et im Laden- geschäft wohl nicht verlangen würde, llwer den Werken religiösen Inhalte» werden am meisten solche der lreiidenksfische.n Richttmg verlangt; des großen Pflanzenzuchters Lucher Burbank Bekenntnis »Warum ich ein Ungläubiger bin" findet jährlich 64 000 Käufer. Bon deutscher Ltteratur erziele« fei« Werk« Nietzsche» den größten Absatz. Wenn ein Buch im Jahre nicht mindesten» tn 10000 Exemplaren an den Mann gebracht mild, dann kommt es zur Dchand- lirng in da».KxarcketlhaüZ" des Verlage». Unter den ISstst Nummer-,., fei« bisher erschienen sind, bedursten zahlreich« einer solch«;»38«- Handlung". Zunächst versucht man es mit der Aenderung des Titels. Während niemand Oskar Wildes»Gedichte" kauft«, belebte sich die, Nachfrage außerordentlich, al» sie unter der« Tttel»Das Haus einer j
spsiren fei« Lepra schon unter der eigenen Hmtt. Schließlich svazj ZaSfeill:»Nun, fprichl" »Mich fuckt'S," meint Z. ruhig. «SckMerzen?" forjcht der Junge mtt dem Karabiner. »Mäßig. Die kommen erst," wirft A. hw..Wißt ihr, hätte ich'? nochnral zu tun... nie! Lieber oüfs Schafott!" Und nun beruhtet er den Befund des Lexikons, daß«r schon Steifheit und Slbgchtorbenfein der Glieder spüre, daß sein Gesicht ganz�fest werde. sein Blut»faulig zu riechen beginne"... unfe das Schlimmst«: jede Berührung..." Di- beifeen springeN auf, der Karabiner schlägt gegen feie Scheiben, sie wollen au? dem Wagen. Dach Z. steht jetzt an der Tür, warnt sie vor Berührung, ntexrnt vom Sitz fce# allen Wärter» den Mantel, befiehll Drücker trnfe Schlüssel, befiehlt fünf Minuten völliges Schweigen, fea er ihnen sonst»die Hand geben wende"; dann öffnet«r den Wagen, unfe wirst im Sprung den Schlag hinter sich ins Schloß. » Mittag in Riga . Z. verschwindet«r Munt«! und Mütze de» Wärter» in der Menge. Man fcchrtdet noch ihm. Wenn Z. wieder sestgenolmn«» ist, wird zn entscheide» sei». ob«r hinzurichten, oder gemäß schier Willigkeitserklärung zu Lepra zu begnadig es ist, oder ob zuerst«in« Bestrafung wegen Fluchtversuch» zu erfolgen hat.
Buhlerin unfe anfee» Gedlch'.«" herauskamen. Die»Memoll«: der Madame Pompadour " gingen erst gut, al» sie unter dsm Tüel »Memoiren«in« französischen Konigsliebchens" erschienen. Für fei« Nummer»Dante und andere Klassiker" fand sich Interesse, o!» sie den Atel erhielt»Was man über die Klassiker wisien sollte", und von dem Roman.Golohaar" von Gautier werden statt 6000 öOststst Exemplare jährlich vertäust, seitdem das Buch»Die Suche nach einer blonden Geliebten" heißt. Bücher, fei« auch nach der Behandlung nicht gehen, müssen au» der Bibliochek»erschmünfe«,
Marold Xtoyds Brille DU seltsamsten BersicherNngspolicen. feie jemals abgeschlossen wurden, sind von einigen Filmstars au» Hollywood gcnsmm«« wocd«,i. So hat Harald Lloyd das Original seiner berühmten Hornbrille, da» einen tatsächlichen Wert von etwa, zwei Schilling Hai, mit 100 000 Mar! verstcliert. Chaplins Original kleiduog, bar schäbig« Rock, die unförmigen Hasen, di« Riesenschuh«, der. zerbeult« Filzhut und das Stöckchen, denen er so viel von seiner Berühmt- heit verdankt, wurde kürzlich mit 200 000 M. versichert, als die Sachen auf«iner Ausstellung io New Tork gezeigt wurden. Di« ganze Ausstattung, für die man bei einem Händler mit alten Klek» Bern höä.sten» ein paar Murk bezahlen würde, wird gewöhnlich in«wer besonderen Stahlkammer bewahrt, die sich In Chaplins Melier befindet. Wie amerikanische Blätter berichten, haben sich bereits verschredenv Museen darum beworben, diese historischen Reliefen der Filmkunst, die so eng mst dem größten F-ilmdorsteller verknüpft sind, an einem Ehrenplatz ausstellen zu dürfen. Buster Keaton hat für«in« Kuh«ine Bersicherungspolire von ! 00 000 Dollar genommen. Es ist ew alles Wer, das rocht fiblafrig und unbedeutend aussieht und dessen Gesamtwert al» Mllch«rzeuger oder als Schlachlv'eh sich höchsten» auf Z00 M. bs> läuft. Der Filmstar kauft« eines Tages diese Kuh. well er sie für einen Film braucht«, und st« leistete ihm so vvrtreffiich« Dienst� daß er sie„Braunauge" taufte und für seinen größten Schatz er« klärte. Gr hat für„Braunauge" ein Fest w einem der erste« Hotel » von Los Angeles veranstalte, an dem verschiedene andere vierfüßjge Filmstar?, zwei berühmte Hund« und ew Affe, teil» nahmen. Ew kleines lstegsrkind, das in«wer Reihe von Filmlust- spielen großen Jubel hervorrief, wurde von dem Negffseur mit 200000 M. versichert, und eine europäisch» Aristokratin. die sich rühmt, die kleinsten Füße der Dell zu besitzen, begann ihr FÄn- debut in Hollywood damit, daß sie für diese Füße ewe Borst ch-- rungspollce von 100 000 Dollar uahm.
Mari Anders: Wiegen und Wessen der Srde
Gestall und Gewicht unseres Hennatplaneteu sind für uns nicht nur gewissermaßen von persönlichem Inferesse, sondern haben auch erheblich« wissenschaftliche Bedeuttrng, fo daß die Bestrel'Ungeu der Gelehrten nach Feststellung dieser Maß« rnife Gewichte verständlich sind. Ein ganz neuer Versuch, die Erdkruste zu wiegen, wird äugen- blicklich von dem amerikanischen Unterseeboot L. 21 gemacht, da sich ein derartiges Schiff besonders für Messungen der Schwerkraft auf dem Meere eignet. Wenn bisher derartige Gewichtsfeststellungen noch nicht vorgenommen wurden, so lag das daran, daß wir keiner- lei Mittel hatten, auf dem Meere Messungen vorzunehmen. Erst «in sinnreicher Apparat des Holländers Meinest von der holländischen Genfeetischen Kommission, der Dreipendel an Stell» d«i bisher gebräuchlichen Empendel beaicht, und der zum erstenmal vor wenigen Wochen auf holländischen Schissen verwendet wurde, hat hier 2lb- hilf« geschaffen. Das Gewicht der Erde«mrd« bereits mehrfach auf höchst eigen. artige Weif« festgestellt Schon w de» Jahren 177t— 1776 mochten hie beiden schottischen Gelehrt»» Maskelyn« unfe Hütt cm mehrfach Versuche, diese Frage zu lösen, indem sie am Berg Shehollew in Perthshire zmn erstenmal die mittlere Dichtigkeit der Erde durch Messung der Ablenkung des Pendsls bestimmten. Es ist selbstoer- ständlich, daß.man die Erde nicht auf ein« Wage legen kcma. um sie wie Zucker oder Mehl abzuwiegen, sondern es müssen allerhand vhyfikollsche Hilfsmittel dazu oerwendet werden. Erst Professor v. Iolly hat tatsächlich di« Erde zum erstenmal mit einer Wage ae» wogen, urtd zwar im Treppenhaus des Univmlüätsgebäsde» zu Münchsm Er befestigte zu diesem Zweck an beide Wagsch-cken s« «in« wellere Maofchale mit«nun ungefähr 20 Meter langen Metall. droht, denn er wollte feststellen, um wieviel schwerer eine Kugel tn der unteren Wagichale ist als in der oberen. Die untere Wagfchale war nämlich näher dem Erdmittelpunkt, so daß die Kugel, di« darauf lag, tn der unteren Wagfcha!« schwerer war alz in der oberen, weil sie von der Erde stärke? angezogen wurde» V.nen anderen Versuch mochten di» beiden Physiker Krigar-Menzs! und Rtcharz in der Zitadelle zu Spandau . Sie benutzten dabei einen Bleiblock von 100000 Kilogramm und pellten für die durchschnittlich« Dichte der Erdkugel den W«: von L/>S fest, woran« sich ein Gewicht der Erde
von 8960 Trillionen Tonnen ergab. Steuere Berechnungen, di« eine durchschnittlich« Dicht« von etwas über 8 feststellten, erhöhte» da» Gewicht der Erde auf 6162,6 Trillionen Tonnen. Vielleicht werde« die neuen Untersuchungen des Holländers Meinetz auf dem swerikaniv scheu Unterseeboot S. 21, dl« nach der..Umschau" hauptsächlich da» Gewicht der Erdkruste beireffen, und zwar die Gewichtunterschiede der Erdkruste unter Wasser und unter Land, noch genauere Vestim» mungen des Erdgewichts ermöglichen. Ml« demrttgen Zahlen sind naturgemäß nur Annäl)«rungszahlen, und das Bestroden der Wissen. schaft geht dahin, diese Annäherungszahlen den wahren tatsächlichen BerhSltnissen möglichst anzupassen.« Auch übe? die Gestott der Erde sind neuerdings sehr wesentliche Feststellungen gerrosfen worden. Man weih schon lange, daß die Erde nicht eigentlich eine Kugel ist, sondern daß sie infolge ihrer Rotation die Form eines an den Polen abgeplatteten Roiatlons- «llipjoid» hat. Nach Elarke beträgt die Elüfemung von der Mitte de? Erde zu eweni Pol 685614 Kilometer und von de? Mitta der Erde noch einem Punkte des Aequators 637814 Kilometer. Die Abplattung ist also recht beträchtlich, denn der Polarlmlbmesser ist fast 32 Kilometer kleiner als der Aequatoriallialbmessir. Nach Besse! ist die Abplattung etwas geringer, denn sie verhÄt sich wi« 6356 zu 6377, beträgt also nur Ä Kilometer: In ssedenr Fall ab«! war man überzeugt, daß die Erde am Aeanaibr kreisförmig rft Amt Hobe« Feststellungen de« fimMndischen Professor? Heiskamin ergeben� dost auch der Aequator nicht ein Kreis ist, sondern eine Ellipse. Bisher. galt als durchfefmitrücher Wert dos Durchmessers des Aeguators die Groß« von 12786 Kilometer, da nach unserer obigen Mitteilung Elarke für den Aequatorialhakbmesser die Zahl noi, 637814 Kilometer festgestellt hatte. Nunmehr wird man nicht mehr von einem einzigen Wert de» Aequotordurcbmessers redev dürfen, da d»? Asquatsr kein Kreis ist Der größte Durchmesser des Aequator? verhält sich zum kleinsten nach den Feststellungen de» finnischen©«* lehrte» rund wie 12750 zu 12500. E» besteht also zwischen diese« beiden ein Größen unterschied von ungrsähr 500 Meter. Daraus kann man anfs genaueste dl« wahre Form der Erde auch am Asquator berechnen. Zugleich werden diese neuen Erkenntnisse Gelegenheit geben.auch für Inhalt und Gewicht der Erdmass» neu« Zahlen zu flndsr?