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Nr. 2T 4S Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
Ootmerstag. IT. Januar 1929
SchneesMrm rast durch das£and. Umfangreiche Störungen im Qesamtrerkehr./ SOie Chauffeen faft unpaffierbar.
Auch gelter« fiut» tu Beul!« wieder erhebliche Schnee- J mrugen uiedergegaugeu. die in noch weit stärkerem Um- fange ali am Vortnge zu empfindlichen StSruu« gen im Berliner Straßenbahn-. Autobus- und Fuhr- Werksverkehr geführt haben. Mit der Schnsepenode soll es damit aber auch, so sagt wenig- ßens der amtliche Wetterdienst, vorläufig«in Ende haben. Dagegen ist aber mit einer wetteren Zunahme der Kälte zu rechnen. Die Quecksilbersäuie, die sich am Dienstagnachmittag bedenklich dem Rullpunkt näherte, ist wieder stark gefallen. In der»ergangenen Rächt wurden mimis tl) Grad in der Innenstadt und etwa minus 12 Grad in der näheren Umgebung Berlins   gemessen. Die Tages- tcmperatur betrug gestern in Berlin   minus 10 und auch im ganzen Reich durchschnittlich minus 8 bis minus 10 Grad. Di« Ursache des gestrigen Schneeeinbruches war eine weitverbreitete Sturm- depressionüberdemlüdlichenTeilderVstsee. Heute snih herrschte in Warnemünde   beispielsweise Windstärke v, die im Lause des Tages aus Windstärke 8 herabging. Im ganzen Ostsee  - gehiet. besonders an der Küste herrschte ein stundenlanges Schnee­gestöber. Sehr interessant stnd einige Höhentemperalurmesiungen. die oom äronautischeu Institut in Lindenberg bei Beeskow   und in Hamburg  vorgenommen wurden. Der Registrierapparat, der in Linden- b e r g durch einen Drachen auf eine Höhe von 3000 Meter gebracht wurde, zeigte 30 Grad Kälte an. In Hamburg   wurden aus dem- selben Wege in S000 Meier Höhe sogar 45 Grad Kälte sestgesteW. Das sind die tief st en Temperaturen, die überhaupt jemals in diesen Höhenlagen über deutschem Gebiet gemessen worden sind. Weltstadtkämpfe mit dem Schnee. Besonder» stark hatte, wie bereits eingangs erwähnt, der g«- samt« Berliner   Straßenverkehr unter dem Schnee zu leiden, Auto- busse und Auto» kannten auf den vereisten und verschneiten Fahr« dämmen nur mit großer Borsicht fahren und vor ollem im Auto- busverkehr konnten die planmäßigen Fohrzeiten nicht innege- halten werden. Einzelne Wagen hatten dis zu 40 Minuten Verspätung. Auch der Straßendahnvertehr wurde «mpfindLch In Mitleid enschast gezogen. Obgleich vom frühen Morgen an ununterbrochen zahlreiche Arbeit» kolonnen. Hilssgerätewagen und Salzstreuer unterwegs waren,«n Schienen und Weichen eis« und schneefrei zu machen, kam e» In verschiedenen Stadtteilen zu längeren Stv tungen. Sie städtische Skraßenreinistung. die schon gestern mit allen zur Derfügung stehenden Mitteln an die Säuberung der Straßen herangegangen war. kannte das g« wattig« Pensum trotz Einsetzens aller Schneepflüge und zahl- reicher Hilfskräfte in der kurzen Zeit nicht bewältigen. Der neue und noch stärkere Schnee, der gestern zu verzeichnen war. hak an die Straßenreinigung abermals die höchsten Anforderungen gestellt. Mehrere tausend Menschen, Angestellte der Städtischen Straßenremigung und eine große Zahl wn Arbeitslosen, die auf den Arbeitsnachweisen angeworben wurden, waren unaufhörlich tätig, um zunächst die Hmiptverkehrsstraßen von den Schneemassen zu befreien. Zum GlüL lautet die Detterpragnose weiterhin auf Frost. Dl« vereisten Bürgersteig« und FahrbSmn« hatten wieder eine Reih« von Anfällen zur Folge. In der Nrunnenfttaße stürzt« der ötzähriga Arbeite? Bernhard Gilllch beim Ueberschreiten des Fahrdamme» und geriet unter die Räder eines herannahenden Autobusse» der Vinte 18. Der Unglückliche wurde zwischen dem Fahr, gestell eingeklemmt, so daß die Feuerwehr alarmiert werden mußte, die ihn au» seine? qvawollen Lage befreit«. Mit lebensgefährlichen Verletzungen würbe G. in« Lazaruskrankenhaus gehrocht. Bei dem starke» Schneetreiben ereignete fich in Mederfchöneweide«in schweres Unglück- Der tSjährige Chauffeur Otto Wurzel aus der Rathaus. straße 08 zu Mariendorf   befand sich mit seinem Wagen auf dem Weg« nach Berlin  . In der Rixdvrfer Straß« verlor Wurzel bei
dem starken Schneetreiben jede Sicht und fuhr m voller Fahrt- geschwindigkeit gegen die geschlossen« Eisenbahn- schrank«. Das Auto wurde zertrümmert und der Führer in hohem Bogen auf das Straßenpslaster geschleudert, wo er tat liegen blieb. Außerdem wurden wieder auf den Städtischen Rettungsstellen zahlreiche Bern ngl tickte behandelt, die infolge der Glätte zu Fall gekommen waren. Mehrere von Ihnen mußten mit Arm. und Beinbrüchen in die Krankenhäuser gebracht werden. Auch im Reich stockt der Verkehr. Der anhaltende Schneefall des gestrigen Tage» hat sehr erheb- liche Zugverspätungen zur Folge gehabt, von denen die Züge au» dem Osten ebenso wie die aus dem Westen lammenden in Mit- leidenschast gezogen wurden. Den Berspätungsrekord hatte der v-Jug IS mit 156 Minuten, der Anschluß an das Schweden  - Trajekt Trelleborg Saßnitz hat und der überaus lange Zeit aus das Fährschiss warten mußte, das gegen den Eisgang anzukämpfen hatte. Da die Fähre Trelleborg Saßnitz auch am Nochmittag sehr lange auf sich warten ließ, wurde der v-Zug 14 von Saßnitz   fahr­planmäßig ohne den Schwedenkeil abgelassen. Der Zug. der sonst 13.25 Uhr auf dem Stettiner Bahnhos eintrifft, wurde aber trotzdem mit Derspätung gemeldet, da auch de? Fährbetrieb von Alte Fähre nach Stralsund   unter dem Eisgang zu leiden hatte. Der von Königsberg   kommende Personenzug 538 kam am Dvrmittog mit 110 Minuten Verspätung an. Di« auf dem Anhalter Bahn» h a j eintreffenden Züge au» Italien   hatten ebenfalls bis 80 Alinu- len Verspätung, da st« besonders in Bayern   und Thüringen   durch größere Schneeverwehungen aufgehalten wurden. An zahlreichen Stellen waren auch die Weichen eingefroren, so daß die Züge länger« Zest unfreiwilligen Aufenthalt auf den Strecken nehmen muhten. Ersurl. 18. Januar. Ein starker Schneesturm, der an einzelnen Stellen Thüringen  » bi» in die Nacht- und Morgenstunden andauerte, hat überall er, neute Schneeverwehungen zur Folg« gehabt. So steckt die Land­straße von Erfurt   nach Gotha   wieder tief Im Schne«. Der regelmäßige Bertehr mußte stellenweise unter- broch«, werden. Auf den«etchsbahnssrecken Tharingen« HNeben mehrfach Zöge stecken.«,«. ein Personenzug von Weimar   nach Erfurt  , der erst noch längerem Aufenthalt feine Fahrt fortfetzen konnte. Auf den großen Staatsstraßen müssen Personen»«nd Lastkraftwagen pan Arbeiterkalonnen aus den Schneemassen herausgegraben«erden. Auf der Staatsstraße Weimar Berka liegt der Schnee stellenweise meterhoch. Dl« Schneepflüge arbeiten in angespannter Tätigkeit. Auch in der Greizer   Gegend sind di« Verkehrsstockungen sehr er- heblich. Aus den Wäldern auf den Thünng»? Höher, wird allgemein großer Schneebruch gemeldet. Themnitz. 18. Januar. Der feit Dienstag anhaltend« Schneefall hat überall erheb- liche Verkehrsstockungen hervorgerufen. Die Elsenbahn- zöge treffen in Chemnitz   mtt ganz erheblichen Verspätungen ein. die zum TeS eine Stunde und mehr betragen. Infolge Schnee- verwehungen mußte die Krastpostkinie Chemnitz  Augustusburg  -- Lengeseld eingestellt werden. Auf der Staatsstraße zwischen Bahn  « hos und Haltepunkt Lugau   blieb nachts ein Kraftwagen der Kraft, verkehrsgesellschoft Freistaat Sachsen   am Eisenbahnübergang im Schnee stellen. Er wurde von einem Güterzug ongefahren und er­heblich beschädigt, Personen kamen nicht zu Schaden. Auf dem Fichtelbyrg betrug heut« mittag die Schneehöhe NS Zentimeter. halle. 18. Januar. Ein Personenzug der Holte Hellste dt er Elsenhahn blieb infolge starker Schneeverwehungen hinter der Station Burgs- dorf stecken. Alle Bemühungen, die Schneemassen zu überwinden. blieben erfolglos. Ein Sckmeepflug mußte zusammen mit Schipp- kolonnen die Strecke frei machen.
Stralsund  , 1. Januar. Der starke Schneesturm, der seit gestern aus nordwestlicher Rick tung bei Windstärke 8 herrscht, hat größer» Verkehrs st Ö- r u n g e n verursacht. Fast sämtliche varpammerschen Kleinbahnen liegen wegen starker Schneeverwehungen still. Bei der Staatsbahn haben die Schwedenzüge zwei, bis dreistündige Verspätungen. Auch im Fernsprechverkehr sind starke Störungen aufgetreten, besonders auf her Berliner   Strecke. Der Schiffsverkehr von Stralsund   nach Rügen   ruht vollständig. Kopenhaaen, 18. Januar. In Dänemark   herrscht fest gestern Schneesturm. Ts sind Schnee- Massen nledergegangeu. wie man sie seit Zahren nicht beobachtet hat. Der Eisenbahnverkehr erleidet große Unterbrechungen. Ko­ penhagen   war den ganzen vormittag hindurch ohne Verbindung mit dem größten Teil des tandeg. Die Dampsschisfe haben gleich­falls stark« Verspätungen. Ein Diehdampser, der gestern abend mit 300 Stück Vieh an Bord von Aalborg   nach Hamburg   auslies, mußte Aarhus   als Nothasen anlaufen. Ein großer Teil des Bichs war bei der Ankunft verendet. Der Sturm hat auch Ueber- schweinmungern in den Hafenstädten zur Folge gehabt. Man be­fürchtet, daß in Iütland mehrere Personen im Schneesturm umgekommen sind. Oampferkaiastrophe bei Hongkong  . 350 Passagiere ertrunken. Kein Europäer. Der DampferH s I n w a tz" Ist zwischen Schanghaß und Hongkong   In der Nähe von Wagla» auf einen Felsen gelaufen und gesunken. 20 Passaglere konnten in einem Rettungsboot die Küste erreichen» 0 weitere Personen, darunter der zweite Osflzler deck Schisses, wurden von einer Fischerdschnnke ausgenom­men. Man befürchtet, daß von den 400 Personen» die sich einschließlich der l03 Mann Besatzung an Bord deS von dem dänischen Kapitän Jensen geführten Schisse» befanden, sonst niemand mit dem Leben davongekom- men Ist. Mit dem chinesischen Dampfer..Hsinwah", unter dessen Passagieren sich etwa SO Frauen und zahl» reiche Kinder, jedoch keine Europäer befanden, stnd wahrscheinlich über SSO Personen nntex- gegangen. Unter, den 20 Geretteten befinden sich piep Passagiere. Man rechnet mit der Möglichkeit, daß einig* Ueberlebende sich an die Küsten der benachbarten Insel» retten konnten. Die Nachforschungen werde» durch daK stürmische Meer erschwert. Ueber den Untergang des chmestscheu DampfersHstowah" berichtet Hapa« aus Hongkong  ,«ine Dschunle Hab« den hämsche» Kapitän der.Lsirnpah", Jensen, einen Esten und zwei Chinesen w erschöpftem Zustande aufgenommen. Ein Passagier habe ausgefagtz daß der Dampfer nach der Ausfahrt aus Swatau mit schwerer©» zu kämpfen hatte. C» habe nur ein Retlungsbool cmsgesetzt«erde» können Der Dampfer sei sofort gesunken
Fliegerbombe als Kinderspielzeug. Vom Besitzer sorglos auf die Straße gelegt. pari,. lS. Januar. Durch Zufall könnt« am Dienstag in einer Straße von Paris  ein schreckliches Unglück verhütet werden. Fußgänger bemerkten, wie sich eine Gruppe von Schulkindern mit einem schweren Gegenstand beschäftigte, der sich al» eine scharf? Fliegerbombe herausstellte, die der Besitzer, um sich ihrer zu entledigen, unvorsichtigerweise einfach aus die Straße ge« legt hatte. Die Bombe wurde von Sachverständigen fortgebracht und unschädlich gemacht.
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Soldat Suhren.
!Xvma« von Snorg von der Vrl»s> Oopyrigh« 1537 by J. M. 6paet5> Verlag. Berlin  , Mn ander«? pflichtet ihm bei und mahnt:Halt di« Klap»«. du mit dem Heimatschuß! Ich mach« meinen Mund zu. spring» auf und schreit» schnell den Feldweg weiter. Ein paar Leichtverwundet« schließen sich an. Ein« hreite Dappelreih? ist vor un». und wir beschließen, auf ihr linkes Ende zu halten. Wir kommen näher, sehen die Papveln sich strecken, sehen darin die Honn« w'« aus unzähligen kleinen Spiegeln blitzen... Jetzt aber ist droben vor den glitzernden Wipfeln«in Fleck, grau, schmutzig er bewegt sich, knallt in das rötliche Buch- Weizenfeld, das uns von der Baumreihe trennt, saufen Echrannellkugeln nieder. Einer schreit:Ausschwärmen!" Alle setzen los, der Bappelwand zu. hinter der man Schutz zu fi-den hofft. Links, recht», links, rechts birst e» über un». Die Nöte des Feldes gleitet unter mir fort, ich komme hindurch, atme die Kühle unter den Bäumen, renne noch dreißig Schritt und bleibe stehen. H>er verläuft unsere zweite Linie, ein sctzmaler knie- tiefer Graben, in dessen Nähe sich eine Menge Soldaten an- gesammelt haben. Fortwährend langen neue an. während von links da» rasende Schießen unserer Batterien die ganz« von Offizieren starr um ein Scherenfernrohr geschart ist. und die von Insekten gepeinigten Pferde der Protzen sich im Schatten drängen, aufbäumen und ausschlagen. Ich find« einen Sanitätsunteroffizier, der meinen Arm verbindet, wobei er sich Zeit läßt. ..Zwei Hemden, zwei Unterhofen, zwei Paar Strümpfe/ erzählt er in komischer Wut.gestern erst bekommen, alles von der Mutter gewaschen, ausgebessert, geplättet, und noch nicht einmal von mir ausgepackt alles fort!" Das ist viel," sage ich und muß doch lachen. Sie können lachen." nickt er und macht einen künst- kerischen Knoten.Sie gehen nach Haus, zu Mutter ich sber sitze hier ohne Wäsche! Fertig. Und Sie?"
Er wendet sich an»inen Neuankommenden. .Haben den Schreib-finge? blessiert, oder gar die ganze Hand? Na. kommen Sie her. aber setzen wir uns." Sie hocken sich hinter den winzigen Graben auf einen Erdhaufen, und der Sanitäter beginnt fein« Arbeit. Der Verwundete, der unserem Bataillonsstab angehört, erzählt: Unser Rittmeister ist tot, das steht fest. Ws die Russen kamen, lief er ihnen entgegen. In der einen Hand die Pistole. in der anderen di» Schnapsflasche. Er lies, daß man sich rein dumm vorkam bloß seine gelben Peine   sah man noch zwischen den Bäumen.* Zu stramm?" fragt der Sanstät«? und hat ihm«inen Stock gegen den Mittelsinger gebunden der verwundete schüttelt den Kopf und fährt fort:Do kamen die Russen und schössen ihn um. Er liegt da. weißt du, und knallt ihnen mit der Pistole in die Fresse. Bevor ich schießen kann, springt so ein Kerl herzu. Der greift die Flasche auf und haut sie ihm ins Gesicht, daß sie in Stücke gebt. Den machte ich so nüchtern, daß er keine Schnapsflasche mehr anfaßt. Der Rittmeister aber schrie und schoß noch in die Bäume, konnte wohl nicht recht mehr gucken. Und dann war es für uns Zeit, daß wir abgingen, denn sie kamen in dicken Haufen heran. Einer von ihnen schoß mir durch die Hand der Mittelfinger lahmt, nicht wahr?" Nicht übel, der Schuß." schätzt der Sanitäter und blickt auf. Die Pferde gehen mit den Protzen durch, die Ossi- ziere entfernen sich vom Scherenfernrohr und eilen vorbei. Dann kommt der Feldwebel mit seinem Kameraden heran und wird von einigen Soldaten gefragt, ob dieser Graben gehalten werden soll. ..Bestimmt," antwortet er und ordnet die schleunige Besetzung an. Nimm mich mit. Suhren!" schreit von drüben ein Verwundeter, der sich hinkend vorwärt» bewegt. Ich kenne ihn, es ist ein junger Soldat meiner Kompagnie. Er hat einen Knochenschuß durch den linken Unterschenkel-- sein Stiefel sieht aus, als stände er ausgezogen und eingeknickt vor einem Soldatenbette. Der Junge umfaßt mich, und wir gehen langsam aus dem Feldwege fort.
Bin Bergmann." jammert er.»aber nun bin ich's«i» für allemal gewesen!" Ein kleiner Soldat überholt uns, er ist barhaupt, und seine Glatze leuchtet in der Sonne. Wir sehen ihn gesenkten Kopfes vor uns hinschwanken, sich von Zeit zu Zeit e?» brechen und weiterschwanten. Er hat einen eisernen Willen, geht unter Qualen, aber geht und geht, um mit seinem Bauchschuß bald zu den Aerzten zu kommen. Wieder erbricht er sich und wenn er nicht wäre, wüv- den wir zwei vielleicht lustig werden. Es fällt kein Schuß, mir ist. als ginge ich hier ein wenig spazieren, einen melancholischen Freund am Arm, den ick bestimmt aufzn» heitern hoffte. Ueber den Feldern steht die ewige Mittag» sonne, und Wolken von weißen Schmetterlingen achten unser ganzes Gefecht da vorn für nichts. O Jene zwei Soldaten aber, die ohne Gewehr auf den Feldern herumschlendern was wollen die? Sie wollen Schmetterling« fangen, meine ich. Nun kommen sie heran, ein langer und ein kleiner, und der lange ist der Bursche von Leutnant Brause, ein Friseur. Er war immer der schmuckste Mann der Kom- panie und immer um Brause herum kaum wagte man. ihn anzusprechen. Jetzt kommt er daher, trägt ein halb gelangweiltes, halb klägliches Gesicht zur Sckau und er- klärt auf meine Frage nach dem Leutnant:Er ist tot wahrscheinlich tot" Bauchschuß.  " ergänzt der Kleine und schlägt wahr- haftig nach einem Zitronenfalter. Wo ist er?" fragen wir. Da, wo er liegt." knurrt der Friseur und macht«ine Kopfbewegung. War nicht mitzukriegen," bedauert der Kleine und fragt hastig:Dein Rasierzeug hast du es gerettet?" Der Friseur nickt. Wir übergeben den beiden unsere Gewehre und de- wegen uns weiter. Ich denke: Kein Offizier des ganzen Bataillons war immer so tadellos rasiert wie Brause. Ein Schuft von Bursche?" knirscht unter Schmerze« mein Bergmann.(Schluß folgt.»