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chuldigt, sondern ihm im Gegentheil von allen Seiten das| 12. November 1860 zu Stotthoff in der Niederlaufis geboren nicht wissen, ob nicht ein großer Theil der vorübergehend" Seugniß ausgestellt wird, daß er in sittlicher Beziehung und evangelischer Ronfession. Er ist Reserve Offizier des Hilfsbedürftigen thatsächlich beinahe ständig" Extra". Unter sich niemals im geringsten vergangen habe. Dagegen wird Leib Grenadier Regiments König Friedrich Wilhelm III. ftübungen erhalten mußte. Affeffor Wehlan beschuldigt, während seiner Thätigkeit Im Jahre 1890 machte Wehlan die große Staatsals Reichsbeamter in Kamerun eine große Anzahl Grausam prüfung. Im Auf die bedürftigen Veteranen von 1870/71 muß ein trat Wehlan Jabre 1891 feiten begangen zu haben. Hilfs Aufruf einen eigenartigen Eindruck machen, der angesichts der Es wird behauptet, daß arbeiter ins Auswärtige Amt ein und wurde von diesem im neuesten Ereignisse in Südafrika von Berliner Geldleuten zc. Wehlan, ber vom Auswärtigen Amt als Attaché des Februar 1892 nach Kamerun gefandt. Am 7. März 1892 traf in der bürgerlichen Bresse veröffentlicht wird. Auf Anregung des Gouverneurs v. Zimmerer nach Kamerun gefandt wurde und als er in Kamerun ein und verblieb daselbst bis zum 12. Auguft 1893. Generalkonsuls der jüdafrikanischen Republik, des Justizraths folcher zum theil den Kanzler Leist, zeitweilig aber auch den Bertheidiger des Angeklagten ist Justizrath Aßmy( Potsdam ). Max Winterfeldt hierselbst hat sich nämlich ein Komitee Gouverneur zu vertreten hatte, bei den von ihm geleiteten Ge- Die Staatsanwaltschaft wird, dem Vernehmen nach, wiederum die gebildet, das richtsfizungen nur in brüllendem Tone gesprochen und sich grober Legationsrath Rose vom Auswärtigen Amt vertreten. Den Borsis unterstützung deutschen Herzen" auffordert, der heldenmüthigen Rämpfer Schimpfwörter, wie" Aas"," Hund"," Luder"," Schweinehunde" des Gerichtshofes wird Amtsrichter v. Normann führen. Die Burenlande reichlich Geldmittel zu spenden. Eine u. f. w. bedient habe. Im weiteren wird behauptet: Ein junger Verhandlungen finden im Potsdamer Landgerichtsgebäude und ganze Reihe Standespersonen, Rommerzienräthe, Bankdirek Neger, namens August Bell, Neffe des Ring Bell, war beschuldigt, zwar im Schwurgerichtssaale statt und find öffentlich. Wie vertoren 2c. prangen mit ihrem Namen unter dem Aufruf. Wir eine Uhr gestohlen zu haben. Er wurde vor Wehlan geführt. lautet, wird der Bertheidiger den Antrag stellen, sämmtliche in wünschen den füdafrikanischen Buren gewiß alles Gute Dieser schrie ihn an: Er solle den Diebstahl eingestehen, oder er Kamerun protokollirten Zeugenaussagen, etwa 70 an der Bahl, und einen befomme 50 Hiebe. Bell betheuerte, die Uhr nicht gestohlen zu zu verlesen. Die Verhandlung dürfte infolge deffen geraume Zeit gleichzeitig dünkt uns, vollen Erfolg ihrer gerechten Sache, daß wenn es einmal gelten haben. Sofort ließ ihn Wehlan abführen und ihm 50 Hiebe mit in Anspruch nehmen. und foll, heldenmüthige Rämpfer deren Fas einer Rhinocerospeitsche geben. Als Bell nach dieser Prozedur milien wieder vorgeführt wurde, geftand er, die Uhr gestohlen zu Bit unterstützen, das Hemd eigentlich näher als der Rock und liegt baben. für die gewiß daß es Wehlan verurtheilte ihn darauf zu sechs Jahren Gefängniß, 100 M. Geldstrafe und 15 Hieben am ersten nationalgesinnten Herrschaften im eigenen Lande Sonnabend jeden Monats. Während der Verhandlung Der sozialdemokratische Vertrauensmann für den fünften noch übergenug zu thun giebt. Oder ist den Braven felbst foll Bell außerdem ca. 80 Siebe bekommen haben, Reichstags- Wahlfreis, Jakob Reul, wohnt seit dem 1. Januar vielleicht in dem großen Kriegserinnerungs- Lärm, der seit sieben Monaten von staatserhaltender Seite ausgeht, die einmal, weil er nicht gleich eingestand, und zweitens, weil er bei Barnimstr. 42., der Niederschrift des Protokolls stotterte, als er die verlangten beschämende Thatsache nicht bekannt geworden, daß viele tausende Ueber die städtische Armenpflege liegt jegt der Bericht jener alten deutschen Krieger, die vor 25 Jahren ihr Leben Antworten nachsprechen sollte. In einem anderen Falle soll für 1894/95 vor. Was er bringt, ist nicht geeignet, die Be- für das Reich der Reichen in die Schanze schlagen mußten, eine Negerin ihren Mann wegen schlechter Behandlung verklagt hauptung, daß die Lage der ärmeren Bevölkerung Berlins sich unger und Kummer leiden? Haben sie wirklich haben. Wehlan soll den Mann ohne irgend welche Beweis in den letzten Jahren wieder gebessert habe, zu stärken. nichts vernommen von den Versammlungen, in denen aufnahme zu 50 Sieben verurtheilt und diese Strafe haben sofort Mit Monatsgeld laufend unterstützt wurden durchschnittlich die Beteranen in bitteren Worten ihre Noth flagten, haben vollstrecken laffen. In ähnlicher Weise soll er mit einer großen 24 132 Almofenempfänger, in den Vorjahren( rückwärts bis sie den Aufruf in der Nordeutschen Allgem. 3tg." nicht ge Anzahl anderer Schwarzer, die ihm wegen irgend welcher Ver- 1890/91): 23 062, 21 737, 20 169, 19 087, und 8675 Pflegefinder, lesen, in dem tiefbeschämend traurig, aber wahr gehen vorgeführt wurden, verfahren sein. Seinen Boy, von dem in den Vorjahren: 8654, 8899, 7976, 7751. Auf je 10 000 3ivil- bürgerliche Publikum aufgefordert wurde, die Beträge, die sich er vermuthete, daß er ihm Bigarren gestohlen, soll er auf grund Einwohner tamen 196 Unterstüßte( Almofenempfänger und Pflege- aus der Ablösung der Neujahrskarten ergäben, als Bettel: dieser Vermuthung zu 20 Hieben verurtheilt haben. Außerdem soll finder zusammen), in den Vorjahren: 191, 185, 177, 173. Das pfennige den bedürftigen Kriegern zu ſpenden?! Wehlan, ber bei Bekämpfung des Batoto- Aufstandes die Expedition sieht gewiß nicht wie eine Besserung" aus! Ueber die ständigen Wo so viele bedeutende Namen aus der aristokratischen führte, beim Niederbrennen der Dörfer befohlen haben, einigen alten Almofenempfänger bringt der Bericht noch besondere An- und Finanzwelt zur Unterstüßung der von uns tausende Meilen Weibern die Hälfe abzuschneiden. Gefangene, die Weblan in gaben. Ende März 1895 waren es 24 903( Borjahre: 23 348, entfernten Buren fich zuſammenthun, da sollte man meinen, diesem Feldzuge gemacht, zumeist alte Frauen, Greise und Kinder, follen 22 546, 20 834, 19 610), davon männlich 6374( 251/2 pet.), baß eine hübsche Summe zusammen tommt, mit der im matt, verwundet, halb verschmachtet, zerschlagen und geschunden weiblich 18 529( 741/2 pt.). Von den weiblichen waren eigenen Lande manche Quelle der Unzufriedenheit unter ans Land geschafft und unter Schlägen und Stößen in Stetten ledig 2826, Chefrauen 141, eheverlaffen 686, geschieden 365, ben bis jetzt sogar noch national gesinnten zum Gefängniß geführt worden sein. Drei dieser Gefangenen Wittwen 14 511; Angaben über den Beruf, auch über den des Kriegsveteranen in der Heimath verstopft werden könnte. follen am Fuße des Flaggenmastes unter der wehenden deutschen Mannes, fehlen hier. Bon den männlichen waren 51 frühere Wohlan, mögen die Ordnungsmänner bei dieser Gelegenheit Reichsfahne vor Hunger gestorben sein. Andere der in diesem Beamte oder Lehrer, 46 Künstler, Gelehrte, Literaten, 285 Handel- zeigen, daß sie, wie sie vorgeben, wahrhaft national, wahrBatotofeldzuge Gefangenen sollen tagelang in der glühendsten treibende, 2868 Gewerbetreibende, 3010 Handwerker( bis vor baft patriotisch gesinnt find, mögen sie dafür sorgen, Size auf dem Schiffe an die Reelings derartig festgeschnürt 2 Jahren stand statt" Handwerker" in den Berichten Hand- daß, bevor worden sein, daß in die blutrünstigen und aufgeschwollenen arbeiter", die gesammelten Gelder nach Südafrita warum die Aenderung), 114 ohne Angabe. Ueber gesandt werden, fein Kriegsveteran im eigenen Lande mehr Glieder sich Würmer eingenistet hatten. Als die Gefangenen, das Alter wird gesagt, leider ohne gleichzeitige Unterscheidung der vorhanden ist, der unter des Lebens schlimmer Noth leiden muß. die tagelang keinerlei Labung erhielten, dem Verschmachten nahe Geschlechter: es waren unter 20 Jahre alt 101, 20-40 Jahre 1143, Es mag manchem Staatserhaltenden befremdlich ankommen, waren, sollen sie wie wilde Thiere niedergeschossen worden sein. 40-60 Jahre 5535, 60-100 Jahre 18124. Als Ursache der Be- daß es einzig ein fozialdemokratisches Blatt ist, das Als Wehlan von einem anderen Feldzuge heimkehrte, brachte er dürftigkeit wird, wieder ohne Unterscheidung der Geschlechter, ange die Reichen an eine nationale Pflicht erinnert. Aber was Gefangene nicht Wehlan foll auf Befragen hier geben: hohes Alter( über 65 Jahre) bei 14051, andauernde Krankheit schabet das? Hic rhodos, hic salta! über beim Effen geäußert haben:" Da die Gefangenen oder Siechthum bei 7244, nicht zureichende bezw. mangelnde Erwerbs im deutschen Schutzgebiet doch alle sterben, habe er fie fähigkeit bei 3608. Bis vor zwei Jahren hieß es bei der letzten auf dem Schiff tootschlagen laffen." Ferner foll Wehlan Gruppe nicht zureichender Erwerb oder nicht genügende bezw. bei diefer Gelegenheit erzählt haben: Die Soldaten, mangelnde Erwerbsfähigkeit", worunter vermuthlich vernamentlich einer hätte es famos' raus, den Feinden die Haut standen wurden solche, die wegen eines Gebrechens theilweise über den Schädel zu ziehen. Es würde am Unterkiefer mit dem oder ganz erwerbs un fähig waren, und solche, die zwar geMeffer ein Schnitt gemacht, dann mit den Zähnen angepackt und funde Sinne und Glieder hatten, also erwerbsfähig waren, der ganze Stalp über Geficht und Kopf herübergezogen." In aber zu schlecht bezahlt wurden oder überhaupt keine Arbeit Bittoria foll Wehlan die Schwarzen, darunter auch seinen schwarzen fanden. Leute mit nicht zureichendem Erwerb" troß voller Er Pestalozzi Feier der Arbeiter: Bildungsschule. Wir Dolmetscher mit Fußtritten trattirt haben. In einem anderen werbsfähigkeit scheint es in Berlin jetzt nicht mehr zu geben, machen an dieser Stelle nochmals auf das am nächsten Sonnabend, Feldzug soll Wehlan drei Gefangene der Wolluft seiner Soldaten wenn man nach dem Bericht der Armendirektion urtheilen will. den 11. Januar, in Keller's Festsälen, Koppenstr. 29, stattfindende preisgegeben haben. Diese sollen die drei Gefangenen regelrecht Oder vielleicht werden solche Leute jetzt ausnahmslos nach dem 5. Stiftungsfest der Arbeiter Bildungsschule abgeschlachtet haben. Maschinist Gebhardt von dem Schiff Rezept Wer arbeiten will, findet immer Arbeit" behandelt aufmerksam. Wie bereits mitgetheilt, hat die Arbeiter- BildungsNachtigall" schildert diesen Vorgang folgendermaßen: Die und abgewiesen? Möglich ist auch, daß man sie( in der schule ihr diesmaliges Stiftungsfest mit einer Pestalozzi Schwarzen wurden mit Messern zerschnitten, zerhadt und ver- Annahme, ihre Lage werde sich doch noch bessern) Feier verbunden, um gelegentlich der 150. Wiederkehr des Ge. stümmelt, da Wehlan den Befehl gegeben hatte, die Gewehre sämmtlich in die Reihen derjenigen abgeschoben hat, burtstages Johann Heinrich Pestalozzi' s das Andenten dieses beim Tödten nicht zu gebrauchen."-Dem Bernehmen nach wird welche zunächst nur Extra Unterstützungen erhalten. Extra edlen, selbstlosen Borkämpfers für das arbeitende Volk, Wehlan in etwa 70 Fällen beschuldigt, in dieser Weise seine Unterstüßungen, theils für nur vorübergehend Hilfs dieses genialen Sozialforschers, dieses grundlegenden Volkslehrers Befugniffe überschritten bezw. seine Dienstpflicht verlegt zu haben. bedürftige", theils als Bulagen zu ständigem Almosen oder zu ehren. Durch einen Festvortrag über Bestalozzi und Wehlan foll diese Beschuldigungen theils als arg übertrieben, Pflegegeld, wurden 1894/95 in 82 323 Fällen gezahlt, in den feine Bedeutung für die moderne Arbeiterbewegung", durch einen theils als falsch, bezw. entstellt bezeichnen und einwenden: er sei Vorjahren: 78 357, 71 805, 55 998, 43 183; insbesondere für entsprechenden Prolog, sowie besonders durch sorgfältig zubefugt und nach Lage der Dinge auch genöthigt gewesen, bie nur vorübergehend Hilfsbedürftige" in 58 535 Fällen, in den sammengestellte Bebende Bilder", die Züge aus dem Leben Prügelstrafe gegen die Schwarzen in Anwendung zu bringen. Borjahren: 50 342, 50 163, 38 556, 27 351. Die Extra- Unter- und Wirten Bestalozzi's wiedergeben sollen, wird der hoffentlich Die Zahl der Hiebe sei seinem Ermeffen anheimgegeben gewesen, füßungen haben sich, wie man fiebt, feit 1890/91 gewaltig verzahlreich erscheinenden Berliner Arbeiterschaft die Bedeutung da es eine Instruktion hierüber nicht gab. Wehlan, der sich daher mehrt, die für vorübergehend Hilfsbedürftige haben sich sogar Pestalozzi's nach den verschiedensten Seiten hin flargelegt werden. vor eingangs bezeichnetem Disziplinar Gerichtshofe zu verant- mehr als verdoppelt. Beider wird nur die Zahl der Unter- Gin befähigter, jüngerer Musiker hat für die lebenden Bilder eine worten hat, heißt mit Bornamen Alwin Karl. Er ist am ftüßungen, nicht der Unterstützten angegeben. Man kann daher finnentsprechende begleitende Musit tomponirt. Außer milden Zwedes beitragen und Ihre Hingabe für das edle welches für die Stammgäste reservirt blieb. Dort war der Werk wird Ihnen Gelegenheit geben, Ihre Intelligenz, Halbe Sechser- Klub" heute schon um 5 Uhr zum Theil sowie die volle Grazie Ihrer imponirenden Erscheinung zu versammelt. entfalten."
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nationale Gesinnung zu bethätigen im stande find; der Hier mögen die patriotischen Männer zeigen, daß sie eine " innere Feind" in seiner Schalthaftigkeit ist großmüthig und national genug, ihnen einen Hinweis zu geben, wie er selber vielleicht einmal gar mit Erfolg bekämpft werden tann. Also los! Erst Brot für die heimischen Kriegshelden und dann unferetwegen für die afrikanischen Buren!
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Dann hielt der Professor als Präses eine kurze Ansprache: Verehrte Stammtisch Genossenschaft! Unser Stammtisch- Kollege, den wir soeben freudig begrüßten, hat Der Kandidat war eben dabei, den Platz und Stuhl, große Verdienste ums Trinken und Kneipen. Er ist KomGeorgine fühlte fich durch den Vortrag der Gräfin an- den Brambach immer inne hatte, zu dekoriren und zu be merzienrath geworden. Lassen Sie uns daher ein folennes genehm berührt und geschmeichelt. Sie erhob beglückt ihr fränzen. Gs galt den am gestrigen Tage so hoch Geehrten Kommerzium feiern, das heißt ein festlich- herrliches TrinkHaupt und erwiderte mit höchfter Liebenswürdigkeit:" Die heute auch an seinem Stammtisch eine Ovation darzu- gelage. Lassen Sie uns auch seine Verdienste als Becher hohe Ehre, einem Kreise edler, wohlthätiger Frauen an- bringen. Der Kandidat, man nannte ihn so, weil er ehren, und besonders das Verdienst, daß er uns Gelegen zugehören, ist für mich sehr schmeichelhaft, ich trete gern schon einmal, wenn auch vergeblich, sein Examen als heit zu diesem Kommers giebt dadurch, daß wir rufen, er als Mitglied bei. Für ein so menschenfreundliches Theologe gemacht, sorgte dafür, daß am Stammtische ein lebe hoch!" Unterstützungswert aber mitzuwirken, das mitzuwirken, das halte ich gewiffer Korpsgeist herrschte. Er stand im 24. Semester, Hierauf wurde angeklungen und alle Gläser geleert. für Freude und Pflicht, und mit Eifer werde wollte immer wieder das Examen machen, tam aber nicht ich ihm meine schwachen Kräfte voll und ganz dazu; die Musik liebte er als Dilettant sehr. Eben widmen und stelle ich mich Ihnen hiermit zur Ber - heftete er auf den Sitz vor Brambach's Stuhle einen fügung. Adlerorden, zum Zeichen, daß der Inhaber des Stuhles ihn
Es wird Ihnen nebenbei eine angenehme Unterhaltung befize. bieten," sagte die Gräfin, indem sie sich erhob. Der Hauptmann a. D. Kohl, ein alter, jovialer Herr, Auch Frau von Bergkuhn stand auf und sagte: Im sah ihm mit verschmitztem Lächeln zu. Namen des Cäcilien- Vereins sagen wir Ihnen Dank, daß Der chemische Doktor Prahls, nicht zu verwechseln mit Sie unserem Ansuchen so bereitwillig willfahrtet haben. seinem Nachbar, dem Doktor Mittenentzwei, der seines Wir werden uns nun hoffentlich öfters begegnen." Zeichens Barbier, Friseur, Hühneraugenoperateur, Zahnarzt und Naturheilkundiger war hatte einige Reflektoren angebracht, um der Feierlichkeit durch Lichteffekte noch besonderen Glanz zu verleihen. Die Kunst wurde durch den Maler Lebmann vertreten. Er fügte noch einige Trans parents den Wappen, Fahnen und Emblemen, womit er das Zimmer geschmückt, hinzu.
Sie neigte den Kopf und mit ihr faft zugleich auch die Gräfin gnädig, als geruhe die hochgeborene Dame, hiermit die Audienz zu beendigen.
Sie rauschte voraus der Thür zu. Clotilde kam eben zurüd, Beim Abschiede und Geleite, wobei Georgine sich sehr unterthänig zeigte, flüsterte die Gräfin ihr noch leise zu: Das war doch Ihre Tochter?"
" Ja." So.
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Der Bürstenbinder, Obermeister Zapf, sorgte für die politischen Neuigkeiten.
Ophelia, die blonde Kellnerin tam und setzte an ftelle jedes leeren Glases ein volles.
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Nun begann der Kandidat Schulze als wohlerprobtes, echtes Kneipgenie die Resultate seiner langjährigen Studien in der Kneipwissenschaft zu entwickeln. Es war ein Lobs gesang auf die Bechertugenden. Es war das hohe Lied vom Trinken, welches er folgendermaßen zu Gehör brachte: Es ist nicht genug, daß man die Bechertugenden fennt und übt, man muß sie auch an Anderen zu würdigen wissen und anerkennen. Der echte gerechte Becher tann trinken früh und spät, zu jeder Zeit, und diese Tugend besigt unser Brambach. Der echte gerechte Becher ist gesellig. Er sucht und leistet Gesellschaft. Er verleitet teinen zum frühen Nachhausegehen. Er sucht seine Ehre darin, der letzte zu sein und diese Tugend besitzt unser Brambach. Der echte tluge Becher trinkt mit Maßen und an vers schiedenen Orten am Tage, er versäumt nie das öftere gute Essen und die Bewegung, um am Abend mit Durst Da war auch der Direktor Speier, eine hagere Gestalt, und zu einer längeren Sigung gerüstet zu sein. Wenn Erfüllen Sie unsere Erwartungen und lassen man nannte ihn auch das lange Laster", der durch heitere der gewöhnliche Mensch schon zeitig höchstens um Sie Ihrer Bereitwilligkeit die gleiche Ausdauer folgen."- Gedichte die Stammgäfte unterhielt. zehn Uhr fich zu Bette legt, so weiß der verständige Sie ging dann ohne sich umzusehen, und ihre Tochter Der Senior und die Seele des Kneiptisches war aber Becher, daß um diese Zeit erst die Lebensgeifter neu era folgte ihr. der alte Professor Buchel. Sein ungeheurer Bierbauch war wachen. Erst um Mitternacht wird die Phantasie am ein sprechender Repräsentant, sowohl des guten Stoffes wie lebendigsten und die großen Gedanken kommen. Darum guten Durstes am Stammtische. Begabt mit großem Wissen sammelt der kluge Becher Lokaltenntnisse, um, wenn es noch auf allen Gebieten, hatte er jetzt hier seinen Hörsaal auf zu früh, wenn sein Geist noch nicht genug angeregt ist, geschlagen und fand immer andächtige Buhörer. sobald die große Frage an ihn herantritt: Wo gehen wir nun hin zu wissen, wo ihm noch eine Thür geöffnet, ein Nachttrunk gereicht wird. Alle diese Tugenden besitzt unser Brambach. Der echte wahre Becher ist immer fröhlich, er bringt und verträgt gern einen Scherz. Nur der Fröhliche genießt das Leben, nur unter Fröhlichen lebt man auf und vergißt die kleinen Leiden des Daseins. Der Becher weiß, die Fröhlichkeit befördert seine Verdauung. Der echte Becher hält endlich treu zu seinem Stammtisch, er hält aus bis spät und ermuntert durch sein Beispiel andere zum Trinken. Und diese Tugend ist es besonders, welche wir an unseren Brambach preisen wollen durch ein träftiges: Hoch soll er leben!" ( Fortsetzung folgt.)
Georgine sah ihnen nach mit stummem Nachdenken. Sie schien fich nicht recht klar zu sein, was dieser Besuch zu bedeuten habe. Worauf lief das Ganze hinaus? War es eine Falle? War es ein Vorspiel? Sollte sie ausgestellt werden zum Anschauen als eine Berüchtigte?
Die legten Worte der Gräfin, welche allerdings nichts unternahm, ohne dabei ihre eigenen Interessen zu verfolgen, ließen darauf schließen, daß Georgine zu weiteren Plänen der Gräfin gebraucht werden sollte.
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Georgine gelobte sich Borsicht, triumphirte aber doch im Stillen über diese Errungenschaft. Wenn Ihr wüßtet" murmelte sie vor sich hin: Doch so geht es in der Welt. Ist man zu Rang und Reichthum nur gekommen, wird man gesucht und allwärts aufgenommen."
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19.
Da trat die Kellnerin Ophelia, wie sie genannt wurde, ein und meldete:" Herr Brambach kommt."
Der Kandidat setzte sich an das Pianino und prälu ludirte aus dem Propheten den Krönungsmarsch. Brambach trat ein.
Alle erhoben sich und jeder Einzelne begrüßte ihn feier lich und herzlich. Die reinste Jronie des Schicksals. Brambach begrüßte dann auch den Kandidaten und die Dhren betäubenden Klänge schwiegen.
Der Kandidat Schulze geleitete dann den Jubilar nach feinem Ehrenfige, trant als Willkommsschluck tommentmäßig Im Hotel zum Weißen Roß" war zugleich eine große einen Halben" in die Welt und jeder der Anwesenden folgte Bier und Weinstube. An diese grenzte ein Separatzimmer, I ihm nach. Jeder leerte ein halbes Glas Bier.
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