Einzelbild herunterladen
 
Die Krise in der Heilsarmee  . Erst am Dienstag Wahl des neuen Führers.
derlei Postsltnhaber nicht mehr wert. ErfteuKch bleibt nur, daß das Alswärtige Amt dem Afghanentönig von 1928 auch ein be­quemes und technisch großartig eingerichtetes Flugzeug geschenkt hat; es hat wohl allein 140 OHO Mark gekostet. Vielleicht ist Amanullah   gerade mit diesem Flugzeug das Leben gerettet worden. Das Flugzeug war ein sinniges Geschenk, auf jeden Fall nützlicher als die Herzogsmäntel, die als Gegen- geschenk verteilt wurden.
Deutschnationale Etatkritiker. Gegen soziale Ausgaben. Grgen Vermögenssteuern. Die deutschnational« Presse zeigt sich recht vergnügt, weil die Balancierung des Reichshaushalts einige Schwierigkeiten macht. Gute Aussichten!' sogt händereibend die.Kreuz-Zeitung".Wir wünschen der Großen Koalition Glück auf ihrem weiteren Wege zum Leben." Man könnte fast auf die Vermutung kommen, daß die restlose Ausschöpfung aller Etatsmöglichteiten in der Zeit der deutschnationalen Regierungsherrlichkeit mit der Nebenabsicht erfolgt ist, den Nachfolgern gehäufte Schwierigkeiten zu hinterlassen. Betrachtet man aber, was die deutschnationole Kritik an den chilfevdingschcn Vorschlägen zu bemängeln hat, so läßt sich die deutsch  - nationale Empörung auf«i« sehr einfache Formel bringen: sie tobt über den Nichtabbau der Soziallei st ungen und über die Antastung des dreimal geheiligten Vermögens! Als typisch kann die Stimme der.�Deutschen Zeitung" zitiert werden, die sagt: Dieser Etatsvorschlag ist durch und durch von den Gedankengängen der Sozialdemokratie be» herrscht. Sein Pfennig an den sozialen Ausgaben wird ge- kürzt. Gekürzt dagegen wird bei den Kleinrentnern, der Reichs- wehr und den Ausgaben für die Land Wirtschaft. Die Lohn st euer ist serner gesenkt worden, dafür aber sind teils neue Steuern eingeführt, teils wird die Erbschasl». und die Vermögenssteuer erhöht... Die Landwirtschast ist eine pro- duktive Kraft, der aber werden ihre Mittel beschnitten. Der ganze sozialpolstische Apparat ist aber nicht produktiv." Diese Sätze sollten überall öffentlich verkündet werden, wo von rechts gegen das Hilferdingsche Steuerprogramm gehetzt wird. Die Mafien werden dann sehr bald merken, was gespielt wird. Die Steuerreaktion zeigt hier unoerhülltes Antlitz, mit erstaunlicher Treffsicherheit richtet sie ihre Angriffe gegen alle sozialen Gedanken der geplanten Steuergesetzgebung! Interessant ist, daß dieDeutsche Zeitung", die sich bisweilen ein christlichsoziales Mäntclchen umzuhängen beliebt, die Sozialpolstik alsnicht pro- duktiv" bezeichnet. Bekanntlich ist Zweck der Sozialpolitik Pflege, Erhaltung und Steigerung der menschlichen Ar- beitstraft. Das sind, durch die nationale Besitzbrille gesehen, unproduktiv« Aufwendungen! Der gleichen Ansicht ist natür- lich der chugenbevgscheTag", der jammert: Das Entscheidende ist hier(im Etat) die außerordent- liche Steigerung der sozialen Ausgaben, die auch der sozialdemokratische Reichssinan.zminister nicht mehr oerkennen kann." Das chugenbergfche Schwesterblatt, derLokal-Anzeiger", über- nimmt den anderen Teil der Kritik, den Jammer über die Der- mögenssteuer: �Dr. chLferding sieht sich nun wenigstens-Mich zu dem einen Geständnis gezwungen, daß schon bisher ein wesentlicher Teil der Steuerlasten des deutschen   Volkes ausderBermögens- und Wirtschaftssubstanz genommen werden mußte, und er kann auch gar kein Hehl daraus machen, daß feine neuen Vor- schlage eine Fortsetzung und Verschlimmerung dieses unverantwortlichen Verfahrens zu bedeuten haben." Man sieht: die Herrschaften der Rechten sind noch genau die gleichen wie im Jahre 1909, als sie darüber tobten, daß dasPorte- monnaie der Besitzenden" dem Parlament des gleichen Wahlrechts ausgeliefert werde. Kuriositätsholber sei erwähnt, daß dieR o t e F a h n e" bei der 'Auszählung des Hilferdingschen Steuerprogramms die Besitz- steuern unterschlägt und außerdem ihren Lesern weismacht, daß Hilferding   das System der übertragbaren Etatstitel bei- behalten wolle, während er es in Wirklichkeit abzuschaffen gedenkt.
Agran'ersturm unier schwarzer Fahne. Pommerns   Landbündler-Armeekorps auf dem Marsch. Unter den Klängen des Präsentiermarsches, vorgetragen von der «stahlhelmkapelle und der Trommler- und Pfeiferabteilung der Landesverteidigung(I) Ostsee   begann gestern in Stettin   die 11. Gene- ralversammlung des Pommerschen Landbundes. Die 25«- wet« von 65 000 pommerschen Landbündlern, die also, wie der Ge- schäftsbericht erklärt, alleinfast zwei kriegsstarke Armeekorps" dar- stellen, waren inernster Kampfstimmung" versannnest, umdem Freiheitskampf der deutschen   Bauern" Ausdruck zu geben. Unter den Ehrengästen, die ein Bauernhofbesitzer Rannow begrüßte, befand sich auch d« Generalfeldmarschall v. Mackensen. Eine schwarze Fahne hing in der Mitte des Saales zur Erinnerungau die uns durch tei Schandoertrag von Versailles   entrisienen Brüder". In ihr« Farbe entspräche sie auch der Stimmung, die gegenwärtig das deutsche Landbundvolk erfülle. D« Bau« sei nur noch der schlechtbezahlte Benvalter seiner Scholle im Auftrage der Steuerbehörde, de» Finanz- amtes und anderer Bedrück«. Zum äußeren Zeichen der Einmütigkeit, wie auf der Per- sammlung erklärt wurde, unternahm zeitweilig auch ein Vertreter der Landarbeiter, der Reichstagsabgeordnete Wolfs, den Vorsitz. Er dankte für die darin liegende Ehrung der Landarbeiter­schaft und Ueberwindung d« Klassengegensätze. Zu Wort kamen allerdings nur Besitzer. Landrat a. D. Dr. Gerecke erklärte, daß an Freiheit, Selbstverwaltung und wirtschaftliche Blüte die Agrarier unter dem alten Regime viel mehr genoffen hätten. Man habe dem alten Regime besonders vorzuwerfen, daß es während des Krieges zu nochsichtig gewesen ist. gegenüber jenen dunklen Gestalten, die das Vaterland auf dos Spiel setzten, nur um selber in die Höhe zu kommen. Unter stürmischem Beifall meinte er: Hätte man die Lande svenäler rechtzeitig dahin gestellt, wohin sie gehörten. nämlich an die wand. so wäre all dieses Unglück nicht über uns gekommen. Di« Aus- iösung der Gutsbezirke und die Einführung der Landbürger- meister eien sei ein neu« Schlag derjüdischen Plutokratie gegen dos oerhaßte Dorf". Was unter der zum Landbürgermeister. amterforderlichen Befähigung" im neuen Preußen verstanden wer- den könne, kann man sich vorstellen, wenn die Eignung zum Grob- schmiedegesellen, einem an sich sehr ehrenwerten Gewerbe, als Befähigung zum Oberpräsidenten ausreiche. Rittergutsbesitzer o. Rohr-Demmin erklärte, daß das
Die Angelegenheit des von dem Obersten Rat der Heils- armee abgesetzten Führers B ramwell Boolh beschäftigt die Oesfentlichkeit Englands in einer weise, von der man sich in Deutschland   auch nicht entfernt eine Vorstellung machen kann: sie ist überhaupt das Tagesgespräch Englands. Augenblick- lich liegen die Dinge so, daß der Oberste Rat der heilsarm« eine Erklärung oerössentlicht hat, wonach die für Freilag an- gefetzte Wahl des Nachfolgers für Gennas Boolh aus kom­menden Dienstag verschoben wurde. Die Ver- jchiebuag ist aus einen inzwischen von General Boolh«- wirkten Gerichtsbeschluß zurückzuführen. General Booth   hat die Nachricht von seiner Absetzung, die ihm seine Frau am späten Nachmittag des Donnerstag überbrachte, mit Ruhe aufgenommen. Die Tochter des Generals hatte längere Be- sprechungen mit ihren Rechtsanwälten, die ihr den Rat gaben, zu- nächst sich passiv zu verhalten. General Booth   soll sich dahin ent- schieden haben, seinen Bankiers dieAuszahlungoonSchecks zu untersagen, die nicht mit seinem Namen oder von be- stimmten Vertretern unterzeichnet sind. Da das Vermögen der Heilsarmee zum größten Teil auf den Namen des Generals Booth hinterlegt ist, würde das bedeuten, daß, falls Booth   seine Absicht ausführt, die gesamten Gehaltszahlungen an die Offiziere der Heilsarmee  , sowie die sonstigen finanzi- «llen Angelegenheiten ins Stocken geraten würden- und sich daraus unbedingt eine weitere Krise«geben. Dramatische Zwischenfälle. Zwei Unfälle, von denen hervorragend« Mitglied« des Hohen Rates kurz hintereinander betroffen wurden, hinterließen bei den Angehörigen des Rates einen tiefen Eindruck. Am Freitag vor- mittag hatte General H i g g i n s. der als Nachfolger Booths genannt wird, einen Automobilunfall. Sein Wagen ranme mit einem Lastkraftwagen zusammen, wobei beide Fahrzeuge vollständig zertrümmert wurden. General Higgins blieb unverletzt. Am Nachmittag erlag der Leutnant-Kommisiar W i l- liam Haynes plötzlich einem Schlaganfall. Der Hohe Rot war gerode dabei, sich zu vertagen, nachdem er die Nachricht von dem gerichtlichen Einspruch des Generals Booth erhalten hatte. Der Leut- nant-Kommisiar Haynes war in ein Zimmer neben dem Beratungs- saal gegangen, als er vom Schlage getroffen wurde, der kurz darauf seinen Tod herbeiführte. Haynes gehörte zu der Abordnung, die der General Booth   vor einigen Tagen den Wunsch zur Abdankung nahegelegt hatte. Er war u. a. der Direktor Ä« Hellsarmee-Lebensvevsicherungsgesellschaft und hatte sich um die Heilsarmee viele Verdienste erworben. Der Tod dieses ver- dienten Mannes machte einen ungeheuren Eindruck auf die Versammlung.
Oer Freund der Sträflinge und Trunfenbolde. William Booth  , der Vater des jetzt abgesetzten Generals, hatte die Heilsarmee gegründet. Damals, als er im Jahre 1865 im Osten von London   dieChristtiche Mssion" gründete, konnte er nicht voraussehen, daß aus diesen bescheidenen Anfängen die Heils- armee entstehen würde, deren Wirken sich heute über alle Erd- teile erstreckt. Arm und verspottet zog er damals durch die Straßen, wandte sich an Sträflinge und Trunkenbolde. die er zu bekehren versuchte. Aus solchen Elementen bestand auch die erste Heilsarmeegruppe, die er 1878 gründete. Als Ehrendoktor von Oxford   und Ehrenbürger von London   fit William Booth   gestorben. Sein Sohn Bramwell Booth  , der jetzt seines Amtes entsetzt wurde, wurde sein Nachfolg«. Er hatte es unvergleichlich leichter als sein Dater, denn ihm standen reichliche Mittel zur Verfügung und die Schar der Anhänger wuchs unauf- hörlich. Während sein« Amtszeit machte er Propagandareisen noch Ostasien   und Indien  , er besuchte all« europäischen Länder und predigt« in Amerika  ; auf Java sprach er zu 40000 Aus- s ä tz ig e n, die dort m einem Konzentrattonslager untergebracht waren. Auch Berlin   hat er besucht; d« General   wurde damals vom Reichspräsidenten HindenbTg empfangen. Wenn auch der abgesetzte General   nicht die Tattraft seines Vaters besessen hat, der ohne ouf Hohn und Spott zu achten die armseligsten Wohnungen und die übelsten Kaschemmen auffuchte, um den Ab­schaum der Menschlichkeit zu bekehren, so hat er doch das Werk seines Vorgängers un«müdlich ausgebaut und dadurch die mächtige Organisation geschaffen, die die Heilsarmee heute darstellt. Vor nahezu 20 Jahren erschien übrigens in dem bekannten Verlag von Eugen Diederichs   in Jena   ein« auch heute noch sehr lesenswerte soziologische Studie über die Heilsarmee. Palastrevolution und ihre Ursachen. Schon heute kann man sagen, daß die Herrschaft der Dynastie in der Heilsarmee beendet ist. Zu früh ist dos Testament bekannt geworden, durch das d« kranke General seiner Frau und seiner Tochter die Führung übertragen wollte. Unter den Führern brach eine Palastrevolution aus; gegen den Willen der Familie Booth wurde d« Hohe Rat einberufen, um Klarheit zu schaffen. Die Rebellion der Führer war nicht weit« ver- wunderlich, denn der General Booth   hat das Vermögen der Heilsarmee verwvttet, dos heute noch ungefähr 600 Mil- lionen Mark beträgt. Hatte man den bewährten Führ« auch nach Belieben schalten und walten lassen, so wollte man doch die Leitung der großen Organisation nicht ein« Frau anvertrauen, die nur auf Grund ihrer� verwandtschaftlichen Beziehungen dieses hohe Amt einnehmen sollte.
letzte Jahr gezeigt habe, daß diejenigen endgültig belehrt wurden, welche glaubten, daß die roten Gewalten doch versuchen würden, noch etwas mehr zu können, als zu z«stören". Sett der Klepperfchen Denkschrift gäbe es für das Landvolk keine Hoffnung mehr, solange die rote Fahne über Preußen und Deutsch- land weht. Der Landarbeiter fche, daß Nichtstun höher be- zahlt wird als fteißige Arbeit. Der schuftende Bauer aus dem Dorf« habe dreimalsovielSteuernzu zahlen, als d« Fest- angestellte mit gleichem Einkommen. Am höchsten werde nicht die beste Arbeit, sondern die allergrößte Gewissenlosigkeit bezahlt. Bei allen Ministerreden von links üb« die Not des Landvolkes werde er immer an das Krododil erinnert, jenes Tier, das bitter« Tränen vergießt, wenn es sein Opfer verschlingt. Das Landvolk sei das Solz  Deutschlands  . Herunter mit der roten Fahne vom preußischen Staat! Darauf führte der Vorsitzende des Bundes Heimatschutz, Ober- schullehrer Reepel den pommerschen Heimatfilm vor, und die Musikkapellen spielten den Präsentiermarsch der langen Kerle Friedrich Wilhelms I. Sachlich ist zu den demagogischen Behauptungen über Steuer­belastung der Landwirtschaft nur zu sagen, daß nach der Angabe des Reichssinanzministers Köhler z. B. im Jahre 1927 von dem gesamten Aufkommen der Reichseinkommensteuer von 2,2 Milliarden die Land- Wirtschaft nur 76 Millionen Mark aufgebracht hat. Nach unwiderleglichen amtlichen Erklärungen der preußischen Regierung hat Preußen der Landwirtschaft allein an Staatshilfe im ver- gangenen Jahr mehr zugewandt als er von ihr an Steuern er- halten hat._
Freitod eines lSiebzehnjahrigen. Wegen Versäumnis an der Fachschule. D« 17jährige Drogistenlchrling Paul M. verübte gestern in der ellerlichen Wohnung in Rahnsdorf  , Königin-Luise-Straße, Selbstmord durch Erschießen. Der junge Mensch wurde von seinen Eltern am Schreibtisch mit einem Schuß in die Herz- gegend tot aufgefunden. Nach den bisherigen Ermittelungen soll M. aus Furcht vor Strafe in den Tod gegongen sein. Er besuchte erste Drogisten-Fachschule und hatte den Unterricht mehrmals ver- säumt. Als er deshalb zur Rechenschaft gezogen werden sollte, griff er zur Waffe nnd brachte sich die tödliche Verletzung bei.
Oer Stadtmedizinalrai über die Grippe. lieber die Grippeepidemie und ihre Bekämpfung halte vor kurzem d« Direkter Prof. Dr. Hoffmaun vom hauplgesund- Heilsamt d« Stadl Berlin iu v«tretung de» Stedlmedizinol- tote die zu einer Kons«enz zusammenberufenen Vertreter der Presse unterrichtet, heute sprach in einer«neulen Pressekonferenz auch Sladtmedizinalrat Pros. Dr. von D r i- galski selb« über den Stand der Epidemie und über die vom Gesundheitsamt getroffenen Vorkehrungen., Er knüpfte an die Debatte rn der letzten Stadtoerordnetensitzung an und erklärt«, daß man schon vor längerer Zest daran gegangen fei, Vorkehrungen zur Versorgung Berlins   mit einer größeren Zahl von Krankenbetten zu treffen. Sett 1926 habe Berlin   m verschiedenen Verwaltungsbezirken durch Kronkenhaus« wetterungen einen Zugang von etwa 2500 Krankenbetten gehabt. Gegenüber der zurzeit herrschenden Grippeepidemie sei olle Vorsi-ftt geboten, ob« unter den vielen Grippemeldungen dürfe man dock) eine beuächlfich« Zahl Fälle ver­merken, bei denen es sich nicht um wirkliche Grippe, sondern um
die im Winter sich häufenden E r kältu» g s k ra n k- heiten handelt. Zu beachten sei jedoch, daß durch solche Er- krankungen auch der Weg für die Uebertragung der Grippe geebnet wird. Auch müsie man damit rechnen, daß vielleicht die Schwere der Erkrankung noch im Lauf« des Winters zunimmt. Könnte man den Krankenhäusern die irrtümlich für Grippe gehaltenen Krankheitsfälle f«nhalten, was schwer möglich sei, so bliebe mehr Platz für aufnahmebedürfttge Schwerkranke Durch Vereinbarungen mit dem Roten Kreuz habe die Stadt sich noch eine Epidemiereserve an Krankenbaracken mit einigen hundert Betten gesichert. Auf Schulhäuser als Notbehelf werde man bei fortschreitender Mehrung der Grippefälle wohl nicht verzichten können. Der Staldtmedizinalrat versicherte. daß von der Gesundheitsverwaltung Berlins   nichts verheimlicht werde. Eine ganze Schule geschlossen. Die sogenannte N o r d s ch u l e, im Mittelpunkt Zehlendorss gelegen, ist heute geschlossen worden, weil ein großer Teil der Lehrerschaft und viele Kinder an Grippe er- krankt sind. Die heute früh zur Schul« gekommenen Kinder wurden wieder heimgeschickt. Die Zehlendorfer   Nordschule gilt seit Monaten als überbelegt, weil mehrer« hundert Kinder aus der nahe gelegenen Großsiedlung hinzugekommen sind. Die Zustände in der Nordschule sind seit Monaten völlig unhaltbar.
Die Fullk.Stundc in Berlin   teilt uns mit, daß der gestrige Abendoortrog des Herrn Reichsminister a. D. Dr. ScholzZum 18. Januar" von sehr starken Störgeräuschen(Fernge- sprächen) begleitet war. Dies« Uebesitand ist darauf zurückzuführen, daß die Funk-Stunde genötigt war, den Vortragenden vom Sende- räum in Dresden   aus über eine Ueberttagungsleitung sprechen zu lassen, da der Reichsminister o. D. Dr. Scholz infolge dringend not- wendig geworden« Anwesenheit in Dresden   oerhindert war, im Berliner Send«aum zu sprechen. Es wäre zu wünschen, daß die Funk-Stunde die Erklärung von Geräuschen auch bei anderen Vorträgen so prompt vermittelt wie in diesem Falle. t Groenn-Denkschrist und Oberreichsanwall. Zettungsmeldungen zufolge soll der Oberreichsanwalt wegen der Veröffentlichung der deutschen   Marinedenkschrift in derReview of Reviews" ein Landes- oerratsoerfahren gegenUnbekannt" eingeleitet haben. Lorms kämpft weiler. In Merxern bei Antwerpen  , dem Wohn- sitz Bonns, haben sich viele seiner Anhänger versammelt, um ihn zu begrüßen und zu beglückwünschen. Bonns erklärte, er werde sein« Polstik bis zur vollständigen Befreiung Flanderns   fortsetzen, um so eher, als die Regierung seine Freilassung an keinerlei Be- dingung geknüpft habe./ Die Bevorzugung von kind«reichen vor kinderlosen Eltern und die von Verheirateten vor Ledigen soll bei allen Anstellungen im. italienische« Staatsdienst durchgesuhrt werden. hohe Zuchthausstrasen für leitende Sowjetbeamle. In Ärn- feropol ist gegen hohe Sowjetbeamte der Krimrepublik dos Urteil gefällt worden. Die Beamten hatten für die Erdbebengeschädigten von 1927 eine Sammlung veranstaltet und die Geldspenden unter- schlagen. D« frühere Bildungskonnnissar und stellvertretende Vor­sitzende des Zcntraloollzugsausschusses, Balitsch, wurde zu drei Jahren, das Mitglied des Hilfsausschusies, Bukow, zu fünf Jahren und zwei andere Mitglieder des Ausschusses zu sieben Jahren Zucht- Haus verurteilt. a Das verfahren gegen Düst«K«g. Die Staatsanwaltschaft in Prenzlau   hat gegen den Beschluß des Schöffengerichts Prenzlau  , durch den die Eröffnung des Haupwerfahrens gegen den Oberst- leutnant a. D. Düsterberg wegen Vergehens gegen dos Republik  - schutzgesetz abgelehnt worden ist, sofortige Beschwerde ein- gelegt.