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Hoffmann und Kölling.

Bor Schluß der Beweisaufnahme.- Soffmann fühlte fich in der Sache Haas nicht befangen.

Derlejen.

Bor Eintritt in die Erörterung bes legten Bunties der ne fchuldigung gegen Hoffmann, er habe als Borjizender der be­schließenden Straffanumer den ihm untergeordneten Richter zu einer Diensthandlung veranlaßt, zu der er nicht befugt war, wird noch Hörfings Artikel in der Magdeburger Volksstimme" vom 11. Auguſt Eine amusante Episode, die Hoffmann in seiner ganzen Größe zeigt, bildet den Abschluß der Beweisaufnahme. Die Magdeburger  Referendare hatten ihre Weihnachtsfeier. Hoffmann war bereits feines Amtes enthoben. Der Landgerichtspräsident, der seine Rede halten sollte, mar nicht erschienen. Hoffmann setzte sich zur rechten Seite des Vorsitzenden, als der Oberstaatsanwalt erschien, der als Beltefter der Beamten die Rede halten sollte, und dem Borfizenden fagte, er würde ein paar Worte sprechen, stand Hoffmann sofort nach Beendigung des einleitenden Liedes auf und hielt die Ansprache an die Referendare. Dem Borsigenden sagte er noch schnell: Sie missen, zwischen mir und dem Oberstaatsanwalt ist das Tuch zer­schnitten. Einige Tage später meinte er ihm gegenüber: Ich wollte

den Oberstaatsanwalt nicht zu Worte fommen lassen.

Die Beweisaufnahme ist geschlossen, nach einer furzen Bause erhält der Generalstaatsanwalt das Wort zu seinem Plädoyer.

Generalstaatsanwalt Bohde begann seine äußerst ausführliche Rede mit der Charakterisierung der Befensart der Angeschuldigten, bie, wie er meinte, für die Beurteilung der ihnen zur Last gelegten

Ein Monstrum.

Sugenberg und Hitler   baben sich zur gemeinsamen Bekämpfung der Sozialdemo. fratie zusammengeschloffen.

Goethe- und Lessing- Jahr in Braunschweig  .

Die Ausstellung, Leffing und seine Zeit".

Der zweite Tag, 20. Jaraiar, begann im Landestheater mit der Gröffnungsrede bes Borsitzenden der Sektion für Dichtkunst an der Jestrede Goethe und Lessing" des Borsitzenden der Goethe- Gesell­preußischen Akademie der Künste, Walter von Molo  , dem die schaft, Prof. Petersen, folgte. Um 14 Uhr erfolgte durch den Bürgermeister der Stadt Wolfenbüttel  , Eyferth, die Eröffnung der Ausstellung Bessing und seine Zeit" in der Herzog- August- Biblio­ther zu Wolfenbüttel  , der sich die Festvorstellung von Leffings Nathan" im Stadtheater Wolfenbüttel   anschloß.

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Die Ausstellung, übersichtlich geordnet, murde Dom Bibliothetsdirektor Dr. Herje zusammengestellt und wird Zeugnis ablegen von der berühmten Stätte. Die Totenmaste Lessings von Chr. Fr. Krull, der Schachtisch Lessings und sonstige Andenken aus Leffings Familienbefiz find dort zu sehen. Die drei großen Bessing Gemälde von Johann Heinrich Tischler( aus der Nationalgalerie Berlin), Don Georg Oswald Man( aus dem Gleim- Hause Halberstadt  ) und von Anton Graff  ( Eigentum der Bibliothek) hängen nebenein. ander. Andere Kupferstiche und Schattenriffe schließen sich an. Das von der Bibliothek vor einigen Jahren erworbene Bildnis Eva Königs ist ebenfalls ausgestellt. Der Leffing- Kreis- Angehörige und Freunde ist in Bildnissen reichhaltig vertreten. Borzellan­büsten und Tassen der Zeitgenossen Lessings, aus der Fürstenberger und Berliner   Manufattur, fommen zur Geltung. Bilder der Leffing. Stätten zieren die reiche Sammlung, Lessings dramatische Berke find in sämtlichen Ausgaben zu Lebzeiten des Dichters von der fleinsten Taschenausgabe bis zur großen tritischen Ausgabe vor­handen, dazu die Handschrift der Minna von Barnheim"( Leffing Sammlung Berlin), die Handschrift der Emilie Galotti  "( Staats­bibliothek Berlin), die dramatischen Fragmente, Die alte Jungfer",

Miß Sara Sampfon", Philotas  "," Faust" und andere folgen den tunsttheoretischen Schriften bis zur Hamburger Dramaturgie  ". Mit fchließt die reiche Sammlung ab. Der Briefwechsel Lessings ist in den verschiedensten fremdsprachlichen Ausgaben Lessingscher Werfe Kästen untergebracht. Eine besondere Abteilung bildet ,, Lessing und das Theater", in der die Porträts bedeutender Schauspieler der Lessingzeit, Kostümentwürfe, Bühnenbilder, Szenenentmürfe, Theaterzettel, Schauspielerbilder zu sehen sind. Unter den Illustratio­nen zu Lessings Werfen befinden sich die berühmten 24 Kupferstiche von Chodowiecki   zu Minna von Barnheim". An Lessings Wolfen­ bütteler   Bibliothekarzeit erinnern ein Bericht, Rechnungen und Quittungen. Die von Leffing aufgefundenen alten Handschriften der Bibliothet, mie das älteste handgeschriebene Buch der Bibliothet in Wolfenbüttel  , das vom Abt Knittel entdeckte Fragment der gotischen

filasbibel aus dem fünften Jahrhundert sind ebenfalls ausgestellt. Zwei Zimmer von Leffings Dienstwohnung, darunter auch Coas Sterbezimmer, wo Leffing den ,, Nathan" schrieb, sind mit Bildern und Theaterzetteln ausgefüllt.

In der Lessing  - Ausstellung ersteht Leffing als Schöpfer und Kämpfer in neuer Lebendigkeit. Zusammenfassend tann gejagt werden, daß beide Ausstellungen Fauft auf der Bühne" in Braun­ schweig   und Bessing und feine Zeit" in Wolfenbüttel   die große Epoche deutscher   Geistestraft verförpern. Von diesem heiligen Boden, wie Balter non Molo jagt, von diesen gemeihten Stätten der Größten unseres Boltes, Goethe und Leffing, wird lebenzeugender Geist deutscher Kultur, Theater- und Geistesgeschichte ausgehen. Möge das deutsche Bolt, besonders auch die Arbeiterflasse, zu diesen Stätten pilgern, um an Reichtum und Fülle zu erleben, was feine dicbändige Literaturgeschichte schenten tann. G. Leonard.

0000 Deutscher  

Volksverlag

Bier Augen sehen mehr als zwei!

Kampf der 5 PD

Und zwei Dirne erfinden mehr als eines!

Handlungen von größter Bebeubmg fei. 3d babe, sagte er ,,, bie so verschiedenen Persönlichkeiten nebeneinander gesehen. Hoffmann ist der Typus eines egozentrischen Menschen; er steht immer in Bordergrund und im Mittelpunkt; nur was er fagt, ist richtig. Benn jemand etwas anderes fagt, so ist er entweder ein Dummtopi oder, wenn er einen Eid geleistet hat, ein Meineidiger. Ganz anders Kölling. Er ist eine vornehme Natur, aber menig energifch; er besitzt ein schmaches Gedächtnis, was ihm in diesem Falle verhänge nisnoll gemorden ist. Er ist ein Mensch, der nie energisch nein fagen

tam."

Er bespricht darauf eingehend die verschiedenen Beschuldigungs. punkte und hebt als entscheidend für die ganze Auffassung Hoffmanns fein unaufrichtiges Berhalten gegenüber dem Landgerichtspräsidenten Mügel hervor.

Oberstaatsanwalt Rohde beantragte schließlich gegen Hoffmann Dienstentlaffung unter Gewährung einer Unterstüßung in Höhe der halben Penfian.

Hinsichtlich Söllings beantragte er Strafnerjehung, verbunden mit einer Geldbuße in Höhe von 50 Mart zu erkennen.

Wilhelms Selbstbespiegelung.

3n seiner Ahnengalerie.

Der Botal- Anzeiger", deffen Holzbod vordem bei Hoffeftlich. teiten und Prinzeffinnenhochzeiten einen distreten Blick durchs Schlüsselloch werfen durfte, noch ehe das Fest anging, hat sein altes Brivileg gewahrt und Boreinblid in Wilhelms Selbstgeschent tun dürfen. Er kann sogar schon Auszüge aus dem Borwort zu eine Vorfahren" bringen, das Wilhelm geschmackvoll ,, Doorn, 9. Novem= ber 1928"-aljo mit dem zehnjährigen Erinnerungstag feiner Flucht nach Holland   batiert.

Auch dieses Buch, mit dem Wilhelm für seinen fiebzigsten Geburtstag Reflame macht, ist eine Flucht, eine Flucht auf geistigem Gebiete. Wilhelm flüchtet aus der trüben Gegenwart in die bessere Bergangenheit. 3ndem er feine Ahnen glorifiziert, will er die Katastrophe vergeffen machen, die er felbft bedeutet. Natürlich zeigen sich auch die übrigen typischen Eigenschaften Bil helms: Er ist zu faul gemejen, eine gründliche und fachliche Darstellung der Geschichte seines Hauses zu geben. Dafür haben die Geschichtsschreiber genügendes Material auf gesammelt." Bozu sind diese fubalternen Stärrnernaturen auch da?! Wilhelm hatte bejjeres, zu tun, als Atten zu bearbeiten, wie er ja auch im Kriege als Monarch( nach dem Zeugnis feines Hof adjutanten General v. Blessen) befferes zu tun hatte, als Lod oder Bermundung im Schüßengrohen zu suchen. Ueber feine Biele jchreibt Wilhelm:

Ich beabsichtige lediglich, den Gesamteinbrud wiederzugeben, den 3ch in Meiner Jugend von den Bersönlichkeiten und ber Wirtfamteit meiner Borfahren empfing, unb mie er fich im Baufe der Zeit in mir zu festen Zügen einprägte."

Ich- Ich- Ich! Meine Vorfahren mein Gesamteinbrud, meine Jugend in Mir! Es ist kein Zufall, daß in diesem Gaze Ich" und ,, Mein" ungefähr fo oft gebraucht find, wie das in vier Zeilen möglich ist. Das ist der ganze Zwed: Eitle Selbstbespiegelung. Bemeihraucherung in den Ahnen, natürlich auch Rechtfertigung der eigenen Glanztaten, alles im Dienste des breimal heiligen 3ch

Der Fall Sonja Petrowa."

Ein russischer Aufklärungsfilm.

" 3hr dunkler Punkt." Gloria- Palast.

Johannes Guter   selbst stand einst als Schauspieler auf der Bühne. Doch als Filmregiffeur mührt er sich nie um die ganz große Schauspieltunst, im Gegenteil, er liebt die Vorstellung schöner, eleganter, frischer Menschen. Zudem reizen ihn das rein Photo­graphische, die Schönheit in der Bandschaft, ein lebendiges Milien und die überlegt gut ausgenußte Situation. Zu einer Zeit, in der man dem deutschen   Film Inhalt zu geben nersuchte, mar Guter einer von denen, die am ehrlichsten experimentierten. Doch seitdem in der Filanindustrie nur noch dem Bublifummsfilm" die Daseinserlaubnis zugestanden mird, versucht sich Guter mit wechselndem Erfolge ots Luftspielregisseur.

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Zu einer Sonderporstellung des neuesten Russenfilms maren am Sonntagvormittag die Presse und die Berliner   Aerzteschaft ge­loden. ,, Glück und Leid der Liebe" lautete der leise fitschige Untertitel dieses die Frage der Abtreibung behandelnden sozial hygienischen Aufklärungsfilms, dem nach den Worten des einführen den Retners noch prei weitere folgen sollen. Zwei Aerzte einer von ihnen ist der Borsitzende des Bundes für Segualreform, Dr. Theilhaber priefen Dom medizinischen Standpunkt aus die Borzüge diefes por dem Pfuscherabort marnenden Aufklärungsfilms. Slappern gehört zum Handmert, daß die sowjetrussischen Kino­regiffeure diefe Wahrheit begriffen haben und mit ihren filmischen Glanzleistungen die stärksten propagandistischen Wirkungen für den Diesmal tat er wieder einen guten Griff; denn für alle Men­Bolichemismus auszuüben verstehen, hat bisher jeder neue Ruffenschen, die Truggespinsten hold find, ist ein Film mit dem süßen" film an einem wild begeisterten Kurfürstendammpublikum bewiesen. Billy Fritsch und der moch süßeren" Lilian Harveŋ eine ent Diesmal aber murden die Erwartungen getäuscht; über dem Klap- zückende Berstreuung. Lilian spielt sogar eine Doppelrolle. Einmal pern mar bas Handmert vergessen morden. Eine verfehlte Handlung ist fie eine wirkliche Baroneß und ein andermal ihre Doppel­plus Unzulänglichkeit der Darstellung plus did aufgetragene Pro- gängerin, eine Hochstaplerin. Nun, mehr fann man nicht verlangen! paganda laffen als einzigen Attiopoften die gutgemeinte Aufklärungs. Der Filmbaroneß ist, man" aus Tradition gewogen und der Hoch­abficht bestehen. Barfehlt ist eine Handlung, die, wenn sie den staplerin aus fenfationellem Tagesgefchanad heraus. Darum ist es Abtreibung jammer in feiner ganzen Graufigkeit zum Bewußtsein eigentlich schade, daß das Mamuftript so plump ist, es gebraucht bringen joff, die Abtreibung in einem Milieu bringt, in dem der nicht mur so alte Ladenhüter wie die polizeimibrig dumme Polizei, tommende fleine Erdenbürger zur Freude und Bonne aller Betei- es hemmt mitunter jogar bas flotte Spiel. Auch hätte der froh­ligten ruhig hätte zur Welt tommen tönnen. Erstes Kind eines gelaunte Guter, der für eine geschickte Abwicklung der ganzen glücklich liebenden Baares- Geld, Wohnung, Arbeit, alles vor- Geschichte sorgt, einen anderen Anfang finden müssen als Lilian in handen-, ja warum in aller Welt denn da die Abtreibung? Die die Badewanne zu steden. Die Harven hat ihre natürliche Jugend­unzulänglichkeit der Darstellung beruht auf dem anscheinend zum frische, sie ist zierlich in ihren Bewegungen, drollig im Gesichts­Brinzip tollettivistischer profetarischer Kunst erklärten Bemühen, die ausbrud, und fie trägt mit Schick elegante und ertrapagante Kleider. Darstellung ausschließlich Laien zu übertragen. Statt Schlichtheit Billy Fritsch ist ein Gegenspieler, wie er sein muß, während Harry und Echtheit spürt der Zuschauer nur den Dilettantismus; und blaß Salm als sehr liebenswürdiger Pedhoogel gefällt. Siegfried Arno  und eindruckstos tollen Szenen vorüber, von denen man stärkste jüdelt mit bekanntem Erfolg. Barmid Ward ist mal wieder der aufrüttelnde Wirkung ermartet. Das größte Manto des Filmes elegante Schuit. Ob man für diesen interessanten Menschen nicht aber bleibt die endlose Schilderung eines Heimes für Kinder erwerbs endlich einmal eine andere Rolle finden könnte? tätiger Eltern. Wie es sein sollte! gesteht der Zwischentext schämig Unerwähnt dürfen die wirklich prächtigen Landschaftsaufnahmen, ein. Mit seinen Bettcher und Töpfchenidyllen hat diese Schilderung die Nizza   und Umgegend zeigen, nicht bleiben. rein gar nichts mit der Handlung zu tun. Die Löjungen der Vor­bergungspropaganda oder des medizinisch einmondfreien Aborts, darin sich doch gerade Samjetrußland mit Recht rühmen tann, find nicht einmal angedeutet. Borbabalilaje Anerkennung fönnen da gegen die allgemeinverständlichen Tridzeichnungen für die Dar­gegen die allgemeinverständlichen Trickzeichnungen für die Dar stellung der Geschlechtsorgane und funktionen finden.

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Tanzabende.

H.$.

Spanische Tänze gab in Schmechtensaal Herr Boni­ facio   non der Bariser Großen Oper. Hübsche Sächelchen. Zum Teil in einer dem deutschen Tanz fremden Technif. Spannungen, Die eine wunderbar febernde Leichtigkeit in Lauf und Sprung er. zeugen. Kaftagnetten, virtuos gehandhabt, sowohl von Bonifacio  wie von den beiden Mitwirkenden Mercedes   Dalmau und Salvador del Bosque. Ausdrucksvolle Hand und Fingeraftion. Dekorativ Internationales Barieté mit spanischem Cinschlag. wirfjame Schlußaititüden. Das Ganze eine nette Amüsierkunst.

Ueber den Abend, den Edith v. Schrend im Kabarett der Komiter veranstaltete, möchte ich gern schweigen. Eine Künstlerin höchsten Ranges, die zu den Auserwählten pes modernen Tanzes zählt. Stimitlerisch vornehm, von eigenartiger Ausbrudskraft und einer pollendeten Technif, die feit dem legten Auftreten por sinem Jahr an Sicherheit und Bielseitigkeit noch genommen hat. Sare, abwechslungsreiche, gut gestaffelte Stompofitionan, deren ob ftrafte Stilreinheit uur zumeilen unter pantomimischem Beimert leibet. Und doch perpuffte an diesem Abend alles mirtungslos. Die Berpegungen waren müde und schlaff. Die Kompositionen, gleich gültig und ohne Wärme vorgeführt, verloren ihr organisches Ge füge, zerifatterten in Reihen tänzerischer Details, denen der leben bige Zusammenhang fehlte. Möglich, daß förperliche oder seelische Indisposition die Künstlerin lähmte. Jedenfalls ein unerfreulicher Abend.. J. S.

Die Boltsausgaben der Werte Theodor Foutones. Auf die Berta Theodor Fontanes, ber in biefem Jahr frei gemarden ist, hat bez ermartete 2niturm der Berlagsgesellschaften, die billige Balks­ausgaben herausbringen, bereits eingelegt. Der Infel Berlag fündigt fechs Bände Grzählungen und Novellen in seiner Anjel Bücherei an. Heffe u. Beder merden eine Gesamtausgabe non Theodor Fontane  in sechs Bänden veranstalten, ferner wird der Reclam- Berlag noch in blejem Monat fünf Bände Novellen und Romane in seiner Uniperfal- Bibliothef herausbringen. Auch der Berlag Ullstein mird in der 1- Mart- Serie eine Reihe Fontanescher Romane veröffentlichen. Spielplanänderung. Begen mehrfacher Erkrankungen wird in ber Staatsoper statt Intermezzo am Donnerstag Carmen  " gegeben mit Barbara Kemp   in der Titeltelle Anjang 7 Uh.

Ein Ledermuseum.

e. b.

Das Deutsche Ledermuseum   in Offenbach   a. M., das vor einigen Jahren von Prof. Hugo Eberhardt   ins Leben gerufen wurde, hat jetzt eine völlige Neuordnung und Erweiterung erfahren. Es ist das erste Fachmuseum, das mur ein einziges Materialgebiet umfaßt. Wie Dr. G. Rippir im ,, Kunstwanderer" ausführt, besigt dieses Museum dadurch einen einzigartigen Wert, daß hier Lederarbeiten aller Zeiten und Bälter unter dem Gesichtspunkt des tünstlerischen Wertes und der technischen Bedeunig gesammelt wurden. Da findet man z. B. Arbeiten des mittelalterlichen Lederschnitts und der Blindpreffung, darunter tostbare minnekästchen in Lederschnitt, eine Gruppe, die erst fürzlich reichen Zuwachs aus der Sigmaringer   Sammlung des Fürsten von Hohenzollern   erhielt. Außerdem wurden im Mittel­after Reliquienschreine, Truhen, Pulverhörner, Etuis ufm. in töſt­licher Lederarbeit hergestellt. Im Barod wiegt die Handvergoldung vor, die sich auf Tapeten, Möbeln, Bucheinbänden in reichem Schmud zeigt. Sehr umfangreich ist auch die Abteilung, die Lederarbeiten der Naturvölfer enthält. Es sind vorwiegend afrikanische Stämme, die aus Leder ihre Kleidung jomie Schuß- und Truzwaffen gearbeitet schönsten Arbeiten stammen aus Ostasien  , wo schon früh in der Ver­haben, daneben auch Jagdgerät und Musikinstrumente. Mit die arbeitung des Leders eine erstaunliche Höhe des Kunsthandwerks erreicht wurde.

Eine Leffing- Jeier im Berliner   Rathause findet Wittmoch, 8 ar, ftatt. Der Soutverband beuticher Schriftsteller veranstaltet fie gemeinsam mit der Stadt Berlin  . Die Deutsche Belle wird sie von 8 bis 9 übertragen. Arnold 3 teig fpricht über: Gotthold Ephraim Lessing   oder der Schrift fteller in feiner Beit, Friedrich seansler unb Ermin Ralfer lefen aus 2effings Berfen nor.

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Gegen die Zeufur, für Geiffesfreiheit! Die Deutsche   Riga   für Menschen­rechte veranstaltet am 25. Januar, abends 8 Uhr, im Langenbed- Virchow Haus, Luisenstr. 58/59, eine Rundgebung, in der zahlreiche ehner das Mort nehmen werben. Untoftendedung 0,50 m.

Bühnendronit. Rigarh Tauber fest fein( Saftipiel im Theater bas Bestens in ieberite non Mittmoth in wieder fort.

Der Berein Berliner   Künstler bereitet für bas Frühjahr eine Ausstellung por, bie einen Heberblid über bie Berliner   Sunit ber lesten bunbest abre bieten foll, fomelt fie fid in Shaffen feiner Wit glieber fpfegelt. Für ben Nachweis geeignete Berfe, die zur Berfügung geftelt werben tönnen, ist ber Berein bantbar.

Heber die Grundlinien des Mahayana- Buddhismus( pright Freitag, 8 1hr, in einer Beranstaltung des Berbondes für den fernen Dften, im Museum für Bölferkunde der chinesische Führer bes Buddhismus Sahih Tai Schüb.

Die Kunstpreise der Stadt Wien  . Der Biener Magistrat hat beschlossen, für 1929 bie bisher von ber Stadtgemeinde verteilten drei Breife von je 1000 Shilling für Dichtfunft, Mufit und bildende unit auf je 3000 Schilling au erhaben