l/ebertragung aus dem Amerikanischen von Hermynia Zur Mühlen . Copyright by Rütten&. loening, Frankfurt a. M.
(2. Fortsetzung.) (Seny beert« weiter bcn Tisch. Selbst als olles fertig ttwr, beschäftigte sie sich nach damit, schob das Bcfiecf.Utrecht , holt« Wasser, wo? sie sonst nie tot. Sie staubte dos-Büfett ob Alles war besser, als sprechen zu müssen. In ihr war ein Gedanke erwacht, und die ZPflfte der Mutter hinderten sie, ihn weiterzuspinnen. Harry Widener wird bestimmt bei einer anderen Firma an- kommen. Weshalb soll nicht auch sie dort eine Anstellung finden? Sie wird ihn um eine Empfehlung bitten. Das kann er ihr nicht abschlagen. Sie ist eine gute Stenotypistin. Immer pünktlich. Und im Nureau stet? ernst. Keine zu tief ausgeschnittenen Blusen oder durchsichtigen Böcke. Sie taut auch nicht Gummi. Weshalb sollte sie nicht bei der gleichen Firma eine Anstellung erhalten? Dann wird sie in seiner Nähe bleiben. Di« Mutter starrte Gerty mit den kurzsichtigen Augen an. oer- folgte jede ihrer Bewegungen und rebele weiter: „Frau Denby geht es sehr schlecht. Sie kann jeden Tag sterben. Der Arzt sogt, es ist Magenkrebs Unheilbor. hat er gesogt. Sie liegt im St.-Mork-Spitol..Hot ein Prinotzimmer, eine Pflegerin für den Tag und eine für die Nacht. Es mutz Jim furchtbar schwer fallen, dos alles zu bezahlen. Es ist nett von ihm, uns zu besuchen, wöhrebd die Mutter im Sterben liegt/' Gerty verstand sehr gut die schwächliche Taktik der Mutter. Sonst belustigte es sie, wenn die olle Frau von Jim sprach und ihn lobte. Jetzt jedoch reizte es sie Es geht die Mutter gar nichts an, wen sie heiratet. Sie ist frei. Verdient ihren Lebensunterhalt selbst. Sie kann tun, was sie will. Kann sogar fortgehen und ollein leben, wenn es ihr behagt. Auf diese Art würde sie auch Geld ersparen können. Und Zeit. Jeden Tag verliert sie auf der Untergrundbahn zwei Stunden. Und wenn sie om Abend ausgeht, noch zwei weitere. Wenn die Mutter fa fortföhrt, wird sie es wirklich tun. Sie Iaht sich nicht so vorjammern. M ein freier Mensch. Ja, dos ist sie. „Ich bin hungrig," erklcnte sie. Dos Essen verlief ziemlich still. Alle Versuche der Mutter, ein Gespräch in Gong zu bringen, scheiterten an der Schweigsamkeit der Tochter. Als sie soft fertig gegessen hotten, ging Frau Donovon von neuem zum Angriff über: .Tsim Hot mir erzählt, datz«r am Ende des Monats eine Gehalts- erhöhung bekommt. Dreihundert Dollar im Monat und den Pasten eines Kassengehilsen. Cr kann auch eines Tages zweiter Kofsiarer werden. Hundert Dollar die Woche und ein eigenes Bureauzimmer. Jim ist ein braver Bursche." „Wenn du so weiter redest," jagt« Gerty zu sich,„so werde ich dir gar nicht erzählen, datz die Firma verkracht ist." „Cr hat eine Wohnung in der Hundertvierzigsten Strotzen. Zwei Zimmer und ein« Küche. Und der Hausherr ist bereit, die Zimmer nach Jims Geschmack tapezieren zu lassen. Ja, und es gibt in der Wohnung auch eine Badewanne. Sie steht in der Küche." Nor einigen Augenblicken war Harry Widener ganz fern, fast unsichtbar gewesen. Nun trat er ganz nahe zu Gerty und sprach: „Du wirst Schauspielerin sein in der Hundertoierztgsten Strotze. zwei Zimmer und«ine Küche. Die Badewanne steht in der Küche. Du wirst an den Wänden sein Diktat ausnehmen, an den Wänden, die er für dich frisch tapezieren lätzt, weil du nicht Gummi kaust." Sie verliert ja den Verstand, oder die Mutter treibt sie zum Wahnsinn. Si« sah die Mutter mit Augen an. die schrien:„Ich will Harry Widener, es ist mir einerlei, wer es«eitz. Du, oder Jim Denby, oder wer immer. Ich pfeise darauf, wer es weiß." Qout sagte sie: „Ich geh' m mein Zimmer." „Mach dich für Jim fertig," riet die Mutter.„Zieh' die lila Bluse an." Während si« die Tür sckstotz. siel Gerty er», datz sie der Mutter noch kein Wort vom Verlust ihrer Stell« gesagt hotte. Einerlei. Die Mutter kann sich später Sorgen machen. Ueberhaupt, die Kutter mit ihren ekelhaften Kniffen. Sie will si- uberreden. Jim zu heiraten. Und sie wird ihn nicht heiraten, und wenn er der einzige Mann auf der Welt wäre. Nicht wenn er da» ganze Gold der Welt besäße. Und alle Diamanten. Ein Mann mit so einem Gesicht. Cr soll sich zuerst ummachen lasten. Sie setzt« sich auf's Bett, richtete ihr Haar und sagte: „Wemi er zudringlich wird, schick ich ihn zum Teufel. Ja, das tu« ich." Mitleid. Er will ihr etwas geben. Sie vor der schrecklichen Welt beschützen. Si« will doch gar nicht beschützt, will nur in Ruh« gelasten werden. Die Leute sollen sich nicht immer in alles ein- mischen. C» ist ja ohnehin alle» die Schuld der anderen. Hätten die sich nicht eingemischt, so würde si«... „Hakt's Maul!" befahl si« sich selbst und begann die Bluse auf- zuknöpfen. „Die lila Bluse" brummte sie.„Ich werde ihm lila Bluse geben. Wenn er ein wirtlicher Mamt wäre, er würde nicht immgr her- kämmen. Würde mich in Ruhe lasten. Merkt er denn gar nicht, daß ich ihn und seinen Schutz nicht will?" Sie trat zum Schrank, öffnet« die Tür und nahm üi« lila Klus« vom chate«. Gedankenlos schlüpfte st« in die Slermel und knöpfte die Muse zu. Dann setzt« sie sich vor den Spiegel und pudert« ihr Gesicht. Sie dachte daran, datz vor etwa zwei Monaten eine Freundin Harry Widoners ins Bureau gekommen war und aus ihn gewortet hott«. Das war eine grau von seiner An gewesen, mit Haar, dem man die Pflege de, Friseur» anmerkte, einem täglich massierten Gesicht. täglich manikürte» Händen. Silk hatte em dunkle» Schneidersleid getragen, dazu ein« llla Bluse mit einem Spitzenkragen, der der- motzen ovdgeschnitten war, datz man einen Teil der weißen Pruste sehen konnte. Die Frau war prächtig. Da» mußt« Garn» zugeben. War «aste. Und al» dann Harry Widener eingetreten war. hatte ihm die Frau die Hand hingestreckt, eine Hand im schwarzen Slaoihcmdschuh. und Gorty hotte sich gesagt, dies« Nameren kann ich nie und nimmer nachahmen. Die Hand war vorgeschasten, begleitet von einem Lääieln, da» die regelmäßigen glänzend weißen Zähne zeigte. An einein Samstognachmittag hatte Gerty in der Fünften Avenue in einem Geschäft ein« ähnliche Bluse gesehen: lila, mit tief
ausgeschnittenem weißen Spitzenkragen. Sie hotte die Bluse gekauft. obgleich der Preis äußerst hoch gewesen war und eine» großen Teil ihres Gehotts verschlungen hotte. Im Bureau wagte sie die Bluse nie zu trogen, sie war dermaßen ausgeschnitten: außerdem fürchtete si«. daß Widener die Aehnlichkeit bemerken könnte. Auch daheim trug sie sie nur selten. Wenn sie sich Widener gleichgestellt fühlen, etwas tun wollte, wobei sie gerne turn ihm gesehen worden wäre. Sie bemerkte, daß ihr Hcmdbond aus dem Ausschnitt hervor- lugte. Sie band es auf und schob es in den Busen. Jetzt glich ihr Nocken dem der Frait, die ins Bureau gekommen war: ein weißes, tief bis zum Busen reichendes Dreieck, dos aus jeder Seite die ge- wölbte Brust sehen ließ. Ihre Brüste sind ebenso rund und weiß wie die der anderen. Es wäre hübscher, sähe man noch mehr. Sie stopfte den Kragen ein. und die Rundung der Brust trat noch stärker hervor. Sie saß vor dem Spiegel, betrachtete ihr Gesicht, ordnete ihr Haar. Sähe er sie jetzt, er wurde ihr nicht widerstehe» können. Würde sie mit den schwarzen Augen anblicken, die Stirn ein wenig runzeln, die Nasenflügel aufblähen. Sein« Arm« würden-sich nach ihr ausstrecken, sie umschlingen. Sie würde in ihnen liegen, still. ohne Angst. Sie schloß die Augen uyd sah durch dir feurige Dunkelheit Harry Widener. Cr schaut« sie an. und sie gab ihm den Blick zurück.. Und er sagte ihr: „Jetzt bist du bei mir und bist ganz ruhig." Und sie erwiderte: „Ja, ich bin ruhig." So saßen sie im Dunkeln: sie siihlie seinen Geruch und wurde von ihm in den Schlaf gelullt. Dann verspürte si« einen Windzug, horte das Geräusch einer sich öffnenden Tür, sah Harry Widener ins L'cht fallen und öffnete die Augen. Im Türrahmen stand die Mutter. Frau Donovon sprach, aber Gerty verstand kein Wart. Sie vermochte sich nicht zu orientieren. Erkannt« weder ihr« Umgebung. nach die dicke Frau, die vor ihr stand. Alle» erschien ihr fremd. Sie gehörte gor nicht in diese» Zimmer. Gehört« anderswohin: in den blendenden strahlenden Sonnenschein zusammen mit Harry Widener. Dorthin, wo Ruh« und Friede war. „Du bist mir die rechte," sagte die Mutter.„Och mutz mir van Fremden Dinge über mein eigene? Kind berichten lassen. Weshalb host du mir nicht gesagt, daß du deine�Stell« verloren hast?"
Gerty fchoKeg. Sie WW» fawiSe» fpn&a. Wsts fm B« murs, blieb ober von ihm völlig unberührt. Roch vor einem Augen- blick war sie bei ihm gewesen: sie fühlt« mach immer seine GegenmoN. Und dann vernahm sie die Warte her Mutter: „Jim ist im Vorderzimmer. Geh zu ihm. Ich wurde dir raten, nett mit ihm zu sein. Du wirst keinen besseren Mann finden." Ja, die Mutter spricht mit ihr, ober si« versteht kein Wort. S>« suhlte nur, daß ihr zu gehen befohlen wurde, deshalb stand sie auf und strebte der Tür zu. Die Mutter, die nichts begriff, wich ihr au» und ließ si« vorbei. Gerty betrot dos Vorderzimmer und betrachtete die Gestatt auf dem Sofa, die sich bei ihrem Eintritt erhob und ihr entgegenkam. Sie beantwortete Jim Denbys„Hallo" und setzie sich auf dos I caia. dorthin, wo Jim gegessen hatte. Dann fühlte sie, daß er neben ihr Platz nahm und bemerkte, datz die Mutter nicht hercinge- kommen war. Gerty versuchte, ihre Gedanken zusammeln. Wer sitzt neben ihr auf dem Sota? Jim Denby. Nein, Harry Widener. Ein Harry Widener, dessen Augen weniger schon sind, mit einem Gesicht, dos sich bemüht, so ausdruckslos wie möcftich zu sein. Aber nein, dos kann nicht Harry Widener sein.■Harn, sieht einen mit persöntichen inständigen Blicken an. Jim Denby aber nicht. Der betrackztet einen, als wollte er einen aufessen. Ist In einen verliebt..Harry ober ist es nicht. Weshalb wähl? An diesem Punkt machte» ihre Gedanken hartnäckig halt. Eine schwarze Walke breiiet« sich über ihr Gehirn und wehrte olles wettere Denken ob. Sie ergab sich der Wolke, saß unbeweglich, gedankenlos da. Und dann hört« sie jemanden sprechen, Jim oder Harry. Er fragt«, was sie tun werde. Und si« fand keine Antwort. Wußte sie dach, daß si« zwei verschiedene Antworten geben mutzte. War es Jim, der fragte, so mußte sie erwidern, datz sie sich noch einer anderen Stelle umsei, sn werde, war es ober Harry, so mutzte sie entgegnen.. Hie konnte nicht feststellen, wer von den beiden mit ihr sprach. De: halb schwieg sie. Jemand erklärt«: „Gerty, ich habe dir etwas zu sogen." Cr spricht. Endlich. Diesen Augenblick hat si« erwartet. Jetzt wird er fit mit den schwarzen Augen anblicken und in die Arme nehmen. Sie wird ruhig sein. Frieden suhlen. „Gerty. es hat doch gar keinen Sinn, eine Stelle zu suchen. Du kannst nicht dein Leben lang arbeiten. Bist nicht zur Arbeit ge schassen. Mutzt daheim bleiben, für dich sorgen lassen." Die Stimme verstummte. Gerty wartete. Weshalb redet er, weshalb tut er es nicht? Sie sühll seinen Blick aus ihrem Gesicht. aber sie wogte nicht, ihn anzusehen. Er starrte si« an. Seine Augcn ichweiften über ihre Bluse, gruben sich unter dem Spitzenkragen ein, folgten den Umrissen der Brüste. Ihr Herzschlag setzte aus. Wird«r die Bluse erkennen? Wird er böse sein, weil«r glaubt, daß sie seine vornehme Freundin nachahmt? Er sprach von neuem: „Gerty. laß mich für dich sorgen. Ich kann es. Werde dich be- bandeln wie eine Königin. Nichts wird für dich zv gut sein. Ich werde dich lieben und verehren, werde wie Schmutz unter deinen Fiitzen sein. Du gehörst in kein Bureau. Ich werd« gut zu dir sein, da» schwöre ich bei Gott. "(Forts, folgt.)
�45 DE/? 7 Z6 neue Naturschutzgebiete in Preußen. In der Zeit vom J. Oktober 1927 bis zum 30. Juni 1928, also innerhalb neun Monaten, wurden in Preußen 26 Naturschutzgebiet« neu geschassen. Aus dem Bericht, den die Staatlich« Stelle.für Naturdenkmalspslege ihrer 16. Jahreskonlerenz vorgelegt Hot, er- fahren wir näheres über diese neuen Naturschutzgebiete. Zu ihnen gehören u. a. die O d« r h o n g e bei B« l l i n ch« n, die sich durch reichen Bestand an ponlischen Pflanzen auszeichnen, dos Bode- tal zwischen T r« s e b u r g und Thal« im Harz , durch dessen Erklärung zum Naturschutzgebiet die Plan« zur Errichtung einer Seilbahn Mischen Hexentonzplotz und Rotztropp« zunächst er- ledigt sein dürsten, da» Dünengelände auf der Kurischen Nehrung nördlich Pittlappen. da» abgesehen von dar Lüneburger Heide zurzeft da» größte Naturschutzgebiet Preußen» darstellt, und «in Moorbestand innerhalb de, DeutenerMoor«, bei Necklinghausen. Außerdem hat die Provinz Westfalen durch Ankauf da» Heilige Meer bei Hopsten in ihren Be- sitz gebrocht, da» drei größer« durch Erdfäll« entstandene Wasser- flächen umfaßt und deren. Umgebung slortstisch und faunisch höchst bemerkenswerte unberührt« Heideslöchen enthält. Est der neuen Naturschutzgebiet« wurden durch Pachtung gesichert. Forderungen des Vogelschutzes. Ueb«r die Bedeutung des praktischen Logelschutzes kür die ge- samt« Forst-, Land- und Gortenwirtschast braucht kein Wort mehr verloren werden. Di« kürzlich in Gens abgehaltene> n t e r n a t i p- nale Konserenz für Vogelschutz beschloß, eine Tagung van bevollmächtigten Regierungsvertretern unter Leitung des Völkerbünde, oder de» internationalen landwirtschaftlichen Institut» anzuregen, mit dem Ziele, daß alle» Schießen. Fallenstellen und sonstiges Dernichten der Vögel und der Handel mit solchen jeweils am 1. März für die Sommermonate unterbunden werde in Europa . Asien und Nordamerika . Für die Länder der südlichen Halbkugel soll als entjprechender Termin der 1. September vereinbort werden. Außerdem wurde van der Konferenz gefordert, die Schaffung von Vogel ireiftätten und-briitplötzen. das Verbot der Anwendung von künstlichem Licht, von Pfahl«isen. großkalibrigen Gewehren und Motorbooten beim Fangen und Erlegen von Vögeln, die Em- schränkung d«» Fedo»hand«t». die Anbringung pon Dogelschutsiampen an den Leuchttürmen und Dortehrungen zum Schutze der Zugvögel und zur Vermeidung der Oelpest aus den meisten Gewässern, gerner soll der Vogelschutz als Lehrstoff in di« Pläne der Bildungsistitnte aufgenommen werden. Vorgeschichtliche Funde in Diamantengruben. Auf ei«? im südafrikanischen Baolfluß gelegenen kleinen Insel, auf der seit etwa 20 Iahren noch Diamantan gegraben wstd. wurden kürzlich einige seh? interesjante Funde gemo-A- Der Be- sitzer der Insel war schon wiederHoll auf riesige Knochen gestoßen. di« nach seiner Meinung von vorsintflutlichen Tieren herrühren mußten.. Al» er spcherhn, auch werl.zeugähi»liche Gegenstände fand, lud er de» Archäologen Iowa«in. seine Diamanteninsel näher zu untersuchen. Low« folgte der Einladung und kam nach längeren eingehenden Forschungen zu einem wisienschastlich sehr wertvollen Ergebnis Im Erdreich der Intel lasten sich sehr deutlich drei Schichten unter- scheiden: Die unterste Schicht enthält U e b e r r e st e von Mammut» sowie oan heute längst ausgestorbenen Gattungen des Pferdes und Schweines. In gleicher Höhe mit diesen tierischen
AG BRINGT. Ueberresten sand Low« ganz primitive, von Menschenhand gemachte Werkzeug«: damit ist der Beweis erbracht, daß in Südafrika in der Zeit des Mammuts bereits Menschen lebten. Es folgt dann«ine Kiesschicht, aus der Werkzeuge von besserer und feinerer Ausfuhrung zu Tage gefördert wurden. In der obersten Erdschicht, die aus sandigem Lehm bestand, stieß man auf Werk- zeuge, die schon ziemlich vollkommen waren und einer Periode an- gehören, die verhältnismäßig nicht mehr soweit zurückliegt. Di« .heutigen Diamantenfund« werden nur in der tiefften, also ältesten Schicht gemacht: daraus geht hervor, daß Afrikas Ureinwohner zu einer Zeit lebten, als die Wasser des Baal diamantenboltig« Erde ablagerten. Alles schon dagewesen... A manulloh» gescheiterter Versuch, die Bevötternng oan Afghanistan zu eurapöisteren, erinnert an eine blutige Epcsstd« au» dem Jahre 1»06, die sich in Indien ablpielte. Im südästtichen Küstengebiet, wo sich von Madras an der Karomandtcklüste Städte wie Arkpt sind V-llor« sich qn der nach Westen führenden Stratzc hinziehen. Die in den verschiedenen Städten verteilte Wadros-Armee zeigt« plötzlich einen militärisch-schlechten Geist, da bei den Sepoys sich die Vorstellung festsetzte, daß die Religion de? Inder vnt G« waff durch da» Christentum ersetzt werben say«. Und die llxsech« dies«? Glauben» war«ine vom Oberbefehl shaber angeordnet« Der- änderung der Kopsbedeckung der Sepoys. Aber nicht etwa die Ein. iuhrung des verhaßten europäischen Filzhutes, sondern ein« einfach.' Abänderung der bisherigen Form nach dem Turban hin— und diese Geriifsfügigkeit genügte, um drei in Dellor« stationierte Bataillone om lv. Juli 1S06 zur Empörung zu treiben. Sie er- mordeten alle Europäer, befreiten die Kinder Tippo-Soibs, des gestürzten mohammedanifchen Herrscher, von Mysore die in Vellore gefangen saßen—-ine besonder« Unklugheit, da nun England und mit ihm ganz Europa der Meinung säw konnte, daß der Ausstand politischen Zwecken diene, während er im Grunde rein brohminikch- religiösen Charakter trug. Der Sieg der Empörer verwandelt« sich ichnell i»«ine Niederlage: englisch« Truppen aus Artot stürmten Vellore und die Sepyy» wurden mit Pulver und Strang bis om den letzten Mann niedergemacht. Damals die Abänderung der Kopi bedeckung, heut« hie Einführung europäischer Anschauungen'- der orientalisch« Fqnati»r»u? hat sich nicht geändert. Eine Hauptstadt mit 380 Einwohnern. Vor einigen Togen konnte die Siedlung Godthaab , die„Haupt- stadi" Grönlands , das Jubiläum ihres zweihundertjährigen Bestehen- seiern, sie wurde nämlich von dem- Missionar Hon, Eged« am 20. August 1728 gegründet. Eged«. ein Norweger von Geburt, der au» den Losotan als Pfarrer 1721 nach Grönland kam, um dort de» Eskimo » da» Christentum zu predigen, gründet« stoben Jahr« später an her Westküste Grönlqnhp eine Kokemi«, der er den Nomen Godtbaad sGute Hoffnungl gab. Di« jung« Krlonie wurde eunächst 0dN der in Berge» gegründeten Handelsgesellschost unter stutzt; dam, nahm sich di, dänische Regierung der Stedlung an. Si« wollt« st« allerdings zwei Jahre»ach ihrer Gründung wegen der bedeutenden Opfer aufgeben, di« zu ihrem Ausbau»ötfg waren. doch entschloß sich Hann König Christian VI. zur Bewilligung eines größeren Jahresbeitrages. Ganz Grönland hat nur IS 000 Ein- wohner. von denen IM in dem Distrikt und 180 In dein Ort Godthaab wohne»: darf gibt es«in Seminar, eine Buchdriickerei und ein« Mifsiollsstatio».