Hofnarren in die Akademie.
Politisierung der Gowjetakademie der Wissenschaften.
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In den leitenden Kreisen der KP. der Sowjetunion hat man neulich den unglüdlichen Gebanten gefaßt, eine Reihe von Kom munisten, von deren wissenschaftlichen Berdiensten von menigen Ausnahmen abgesehen( Rjajanow, Pokrowsky) bis jetzt überhaupt nichts befannt mar, in die Akademie der Wissenschaften mählen zu lassen, um die Akademie dadurch zu politisieren. Es murden alle Räder in Bewegung gebracht, und eine Reihe von Kommunisten find in der Tat bei dem tomplizierten vielstufigen öffentlichen Wahlverfahren in die endgültige Vorschlagsliste aufgenommen worden. Am 12. Januar tagte die Plenarversammlung der Akademie der Wissenschaften in Leningrad , die die Wahl der neuen Mitglieder in geheimer Abstimmung vorzunehmen hatte. Manche von den vorgeschlagenen Kommunisten sind dabei in der Tat gewählt worden, darunter natürlich der unvermeidliche Bucharin. Die geheime Stimmabgabe hat es aber immerhin vermocht, daß die wissenschaftlichen Verdienste dreier gestern noch hoffnungsvoller Bewerber( Lufin, Fritsche und Deborin) doch nicht die Anerkennung der Akademie der Wissenschaften gefunden haben( Prawda" vom 13. Januar). Darob große Aufregung auf dem kommunisti schen Olymp, der sich damit nicht abfinden tann, daß ein Teil der Mitglieder der Akademie der Wissenschaften eine Spur von Selbft achtung und Würde an den Tag gelegt haben. Aber auch das Bräsidium der Akademie der Wissenschaften hat es mit der Angst bekommen und veröffentlicht eine Erklärung, in der es sein Bedauern über die Ergebnisse der Wahlen ausspricht und die Einberufung einer neuen Plenarversammlung der Akademie nit den neugemählten 39 Mitgliedern anfündigt, anfündigt, die die nötige Korrektur zu den Wahlen vom 12. Januar vornehmen wird.( Torgowo- Promyschlennaja Gazeta" vom 13. Januar; in der„ Prawda" vom 13. Januar fehlt noch merkwürdigerweise diese Mitteilung.)
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Der Vorgang beweist wieder einmal, wie sich Dittaturen ihrem Wesen nach immer gleich verhalten. Im 18. Jahrhundert maren es die Fürsten des Absolutismus, die ihre Hofnarren und sonstige Kreaturen in wissenschaftliche Akademien entsandten. Im 20. Jahr hundert handeln die absolutistischen Machthaber nicht anders und wenn sie sich auch noch so sehr als die Förderer der Wissenschaften aufspielen.
Nachspiel zum Kranz- Prozeß.
Beschimpfung eines Berliner Stadtarztes.
Um die Gutachten im Kranz- Prozeß handelte es sich im wesentlichen bei der Beleidigungsklage, die der Berliner Stadtschularzt Dr. Hodann, einer der Hauptsachverständigen im Krantz- Prozeß, gegen Fräulein Guida Diehl, die Leiterin des Frauen- RampfBundes in Eisenach angeftrengt hatte und die heute vor dem Amts gericht Tempelhof zur Berhandlung gelangte.
Dr. Hodam fühlt sich durch einen Aufsatz in den von der Beflagten herausgegebenen Neulandblättern beleidigt. Er wird darin bezeichnet als: einer der schlimmsten Jugendverführer", der ,, trostios gemeine Auffäße über jugendliche Verhältnisse geschrieben hat". Es heißt dann weiter: ,, heute ist er angestellter Bolts verführer und spricht vor der Schuljugend in demselben Sinne, mie er sich als sogenannter Sachverständiger im Krantz- Prozeß geäußert hat. Schlechtigkeiten und verdorbene Instinkte, wie sie im Kranz- Prozeß zutage gefördert worden sind, find ihm Selbstverständ
lichkeiten."
Bor Eintritt in die Verhandlung legte Amtsgerichtsrat Dr. Plumeir den beiden Parteien einen Bergleich nahe. Die Beflagte ließ durch ihren Rechtsbeistand, Rechtsanwalt Menz, erklären, daß jeder Bergleich abgelehnt werde. Rechtsanwalt Dr. Frey, als Rechtsbeistand des Privatklägers Dr. Hodann, hat, wie er fagte, eine andere Einstellung der Betlagten nicht erwartet. Als der Borsitzende dann in die Berhandlung eintrat und Dr. Hodann nahelegte, zunächst einmal dem Gericht eine furze Darlegung seines Standpunktes in der Jugenderziehung zu geben, erwiderte Rechts: anwalt Dr. Frey: Wir lehnen das glatt ab. Wie laffen
Um
uns von niemandem Staatlichen Jugendverführer" nennen. diese formalen Beleidigungen dreht es sich hier. Rechtsanwalt Dr. Frey protestiert dann auch gegen die beantragte Berlesung einzelner aus den Büchern des Mägers heraus gegriffener Stellen. Er müßte dann beantragen, daß die ganzen Bücher perlejen merben und daß auch Sachverständige geladen fammenhang geriffenen Stellen könnten dazu benutzt werden, in Dr. Hodann zu machen. Nach längeren weiteren Auseinander segungen der Barteien entschied der Vorsitzende sich doch dahin, daß die einzelnen Stellen, soweit ein Herausgreifen unbedenklich sei, verlefen werden sollten, daß bei anderen Stellen jedoch die ganzen Abschnitte zum Bortrag gebracht werden. Zunächst wurden dann die von Dr. Menz bezeichneten Stellen aus dem Buche von Dr. Hodann ..Geschlecht und Liebe" verlesen.
würden. Die von der Gegenseite herausgesuchten, aus dem Zu
Der Rachezug des Nordringes".
Blutvergießen durch Polizei verhindert
Zu dem nächtlichen Vorfall in der Dunderstraße im Norden Berlins , über den wir heute morgen berichteten, erfahren wir noch folgendes:
Zu Lessings Gedächtnis.
Arnold Zweig hält die Gedenfrede.
Immer das gleiche: ein wenig Mufit von Bach und Haydn . Ein Preislied auf die Unsterblichen. Schauspieler lesen aus dem Leffingmert. Sogar die Vortragsstücke sind die nämlichen, denn der Sprechfünstler will sich ja dramatisch präsentieren.
Zur Leffingfeier der Stadt Berlin hatten der Magistrat und die Stadtverordneten eingeladen. Die Bäter des Berliner Volks waren aber so sehr anderweitig beschäftigt, daß ihre Bläge im Rathaus leer blieben. Darum rüdten all die jungen Mädchen nach, die gern die Schauspieler Friedrich Keyßler und Ermin Kalser aus der Nähe hören wollten. Herr Kalfer las die bewegenden Briefe Leffings, die vom Sterben feines Sohnes und seiner Gattin Kunde geben. Wir haben in diesen Tagen viermal diese vertrauten Aufzeichnungen für Freunde und Verwandte bernommen. Immer wieder dieser große, erschütternde Eindrud. Der Mann, der bis zu seinem Tode einsam blieb, hoffte mur furze Monate, daß auch ihm ein bescheidenes Teil des banalen Menschenglüds geschenkt werden könnte. Da diese Hoffnung fehlschlug, be täubt er sich mit den höchsten Geistesspielen, die er allein feine einschlummernden Beruhigungsmittel nennt.
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Die Leffingfeier der Stadt Berlin wurde durch Rundfunt über tragen. Es ist aber fraglich, ob viele die fostbaren Borte und Gedanken bequem erfassen fonnten, die Friedrich Keyßler nach der Erziehung des Menschengeschlechtes" vorlas. Alles ist in diesem Ringen um den reinsten Offenbarungsgedanten innerlicher Borgang des Schriftstellers. Er will die Zeiten der Dumpfheit und der Aufklärung zusammenfügen und beweisen, daß über alle dunklen Zeiten hinweg der Weg der Menschheit zur lauteren Bernunft emporstieg. Diese Ideen fönnen schwerlich ohne weiteres in die Ein bildung strömen, die das Ohr verschafft. Die Wiederholung, die das Nachempfinden gestattet und das Zergrübeln der einzelnen Idee, ist nicht möglich.
Festredner des Abends war war der Schriftsteller Arnold 3meig, unser Zeitgenosse, Mitglied des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller. Der Magistrat Berlin hatte sich abfichtlich mit der großen Literaturorganisation, zu der die lebendigen Meister und Handwerker der Feder gehören, in Berbindung gesezt. Man berief feinen Ministerialbeamten, auch feinen Akademiter und auch keinen Universitätsphilologen zum Festredner. Der Schriftsteller, der um den Zeitgeist ringt, weil er zu unserer Zeit gehört, stand auf der Tribüne des Rathaussaales. Arnold Zweig wurde sehr deutlich. Er beglückwünschte die Stadt Berlin dazu, daß sie bei der Toten feier für den Dichter die lebendigen Gestalter nicht vergessen hatte. 3weig sprach für all die Ringenden, für all die noch nicht Bollen deten, die es nicht ertragen, daß fie gerade heut bevormundet und sogar verfolgt werden sollen.
Lessing war auch ein Berfolgter, und die Gegner, auf die er fich marf, waren durchaus nicht Schwächlinge oder lächerliche arren. Sie galten ungeheuer viel in ihrem Jahrhundert. Sie tonnten sogar das Genie beseitigen, das erst nach Jahr und Tag zur Unsterblichkeit erwadyte, während es bei Lebzeiten elend getreten Das waren mutige Worte, die nicht sehr feierlich, die durchaus alltäglich vorgetragen wurden. Man horchte trotzdem auf. Lessingjubiläum ihre Forderung auf Leben und Sicherheit darzu Es ist schön, daß es den lebendigen Schriftstellern gelang, beim bringen.
munde.
M. H.
In der Staatsbibliothek.
Eine Ausstellung, anders als üblich.
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erschienenen jugendlichen Besucher spendeten reichen, herzlichen Beifall, und man fühlte, der Nachmittag bedeutete ihnen teine literatur historische Unterrichtsstunde, sondern wirkliches, lebendiges Vergnügen. C. K.
Leffing zum Lefer.
wollen meniger erhaben und fleißiger gelesen sein" gelten auch ihm Lessings an die Adresse Klopstod's gerichtete Worte: Wir mung, feines Geistes teilhaftig zu werden, bleibt. Die großen Borte selber. Die festlichen Erhebungen gehen vorüber, aber die Mahverrauschen, aber die stille Arbeit an und um Leffing will meiter bild echten und nicht bloß Tagestaunen dienenden Journalismus, getan sein. Left Lessing, den großen deutschen Aufflärer, das Borden scharfen Dialettifer und den unerbittlichen Wahrheitssucher. bestimant, aber für jedermann ist die Auswahl, die Prof. A. Zieg Die großen fritischen Ausgaben seiner Werte sind für den Gelehrten ler für die Boltsbühnentlaffifer getroffen hat. Die wichtigsten feiner Dramen, Fabeln, Simgedichte, Stücke aus der Hamburgischen Dramaturgie, Broben aus den Streitschriften und den theologischen Arbeiten sind in der zweibändigen Ausgabe. Alles ist durch Einleitungen und Anmerkungen mundgerecht gemacht; die fremdsprach lichen Zitate sind verdeutſcht.
Su beziehen ist die Ausgabe durch die Bolfsbühnen und die Barterbuchhandlungen. Das Werf ist in vier Bänden erschienen und foftet 10 Mart. Teilzahlungen werden gestattet.
Gründung einer Leffing- Stiftung.
Im Rahmen der Braunschweig - Wolfenbütteler Lessing- Festtage murde in Wolfenbüttel im Gartensaal des Bessing- Hauses die bereits längere Zeit in Borbereitung befindliche Leffing- Stiftung gegründet. Dr. Pini nannte furz die Aufgaben der Stiftung als Förderer und Pfleger der Lessing - Erinnerungsstätten. Kultus und Wohlfahrtsministerium des preußischen Staates stellten aus dem Ertrage der Wohlfahrtslotterie für die Lessing- Stiftung den Betrag von 20 000 Mart zur Verfügung. Weitere namhafte Beträge stehen in Aussicht, so daß die Stiftung schon jetzt über 31 000 Mart verfügt. Bürgermeister Eyferth nahm die Stiftung zum Schluß in den Schutz der Stadt.
Schinkel als Berliner Baumeister.
Im Architekturmuseum der Technischen Hochschule sind Zeich mingen, Entwürfe und Baupläne von Friedrich Schinkel ausgestellt; aus dem Befit des Schinkel- Museums, das zwar dem Bereich der Nationalgalerie angehört, um seines spröden, den meisten wenig zugänglichen Stoffes millen aber so gut wie unbekannt ist. Heute, da jedermann ein unmittelbares Interesse an architektonischen Fragen hat, zumal in Berlin , verdient diese Erinnerung an den größten deutschen Baumeister der Romantiferzeit unseren wärmsten Dant. Bielfach muß man sich durch die überaus sauberen und sorgfältigen, aber auch müchternen Aufriffe und Pläne von flafsizistischen Berfen mit Bhantasie und nicht ohne Mühe hindurchfinden, um den wahren Kern, die Tatsächlichkeit des Gebauten, zu erkennen. Die Museen und öffentlichen Bauten Berlins , Potsdamer Schlösser, wie das noch heute durch seine Jugendfrische bezaubernde Charlottenstärker intereffieren, als die prachtvollen Landschaftszeichnungen aus hof, Entwürfe zu monumentaler Umgestaltung Berlins werden wohl Schinkels Jugend und die großartigen, aber niemals ausgeführten Entwürfe für ungeheure Schlösser in der Krim , auf der Akropolis zu Athen und schlechthin utopische Residenzphantasien. Hätten Schinkels Pläne alle Gestalt gewonnen, so sähen Linden, Opernplay, Museumsinsel und ihre Umgebung unvergleichlich würdiger und einheitlicher aus als heute. Aber es scheint das besondere Los dieser Gestaltung nicht ausgeführt wurden und Pfuscherhände das Wesent unfeligen Reichshauptstadt zu sein, daß die besten Pläne zu ihrer
Die fostbaren Manuskripte des ,, Baokoon", der Minna von Barnheim" oder des Nathan" sind hier nicht als Paradeftüde auf gefahren, sondern sie liegen in Bitrinen beinahe bereit für den häusliche ihres Bildes im 19. und 20. Jahrhundert haben bestimmen lichen Gebrauch. In nächster Nachbarschaft ein paar Briefe, wo Beffing einen höchst gleichgültigen fürstlichen Herrn sein Leid Hagt dürfen. Belege dafür findet jedermann überall.
und ihn um eine Unterstützung bittet. Erstorude unb zeitgenössische Brachtausgaben stehen in schönen Rofofoschränken, bei denen man bereits den kommenden Zopfstil wittert, und an den Wänden Porträts von der Hand eines Anton Graff , Stiche von der eines Chodomiedi, Dinge, die Dant ihrer technischen Meisterschaft mert voller find, als viel berühmte Schinken" der historischen Schule. Die Staatsbibliothet wollte den Lessing - Reliquien Atmosphäre geben, sie in einen bekorativen Rahmen fügen, der ihnen entspricht. Und diefes liebevolle Bemühen ist ihr gelungen. Reine entspricht. Und dieses liebevolle Bemühen ist ihr gelungen. Keine Spur von Prunten, Kostbarkeiten erscheinen hier selbstverständlich. Daneben Abteilungen, die Lessings Berhältnis zum Theater und zur Presse illustrieren. theaterzettel der Erstaufführungen, lleber fegungen seiner Berfe, Silhouetten und Medaillen. Das Institut für Zeitungstunde an der Berliner Universität stellt die Zeit schriften aus, an denen Leffing mitarbeitete, es find achtzehn perschiedene Blätter, die meistens ein mur verhältnismäßig turzes
Leben führten.
Eine Seite der„ Berlinischen Brivil. Zeitung" ist aufgeschlagen. Sie stammt aus dem Jahre 1751, und man liest da nur, daß der König das und das tat und die Königin- Mutter etwas anderes. Merkwürdige Interessen haben die Leute gehabt. Diese Zeitschriftenabteilung gruppiert sich um eine alte Sandpreffe aus Leipzig . Sie zeigt, wie primitiv die Technik war und welche Werte fultiviertester Buchkunst trotzdem geschaffen würden.
Bilder von Berlin , von Fürstlichkeiten und berühmten Zeitgenossen vervollständigen die Ausstellung, die über den besonderen 3wed hinauswächst und zu einem historischen Dokument des deut. schen Rofofos wird.
Die Ausstellung wurde gestern mittag durch Geheimrat Krüß, den Generaldirektor der Staatsbibliothet eröffnet. Walter von Molo gab einen furzen Abriß von dem Leben Leffings. F. S.
Vor einiger Zeit wurde bei einer Schlägerei in einer Schantwirtschaft in der Schönhauser Allee ein Gaft von einem Mitglied des Vereins Nordring" erheblich verlegt. Der Rädelsführer wurde als ein gewiffer D. ermittelt, der sich am vergangenen Dienstag in Moabit wegen Körperver legung zu verantworten, hatte. Als Zeugen sagten gegen ihn zwei Brüder, Arnold und Richard G., die dem Berein Nord piraten" angehören, wahrheitsgemäß aus. Die Nordring". Leute wollten sich dafür rächen und hatten gestern abend den Aufenthaltsort der beiden Brüder ausfindig gemacht. In größerer Bahl erschienen sie in dem betreffenden Lokal. Die„ Berfemten" erfannten aber sofort die gefährliche Situation und verfuchten zu flüchten; die Verfolger blieben ihnen aber dicht auf den Fersen. Plötzlich fiel ein Sub, ohne daß jedoch jemand vertief empfundene Sprache spricht, bringt uns den Geist des großen letzt wurde.
Lediglich dem rechtzeitigen Eingreifender Polizei ift es zu verdanken, daß der Kampf feinenblutigen Ausgang genommen hat. Die beiden Brüder murden vorläufig in Schutzhaft behalten und die bei ihnen gefundene Bistole beschlagnahmt,
Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin und Um gegend.( Nachoruc verboten) Größtenteils troden mit leichten Schneefallen, Temperaturen unter Null, nördliche Winde. Für Deutschland : Meift tribe mit weitnerbreiteten Schneefallen, im Norboften ziemlich firenger, im übrigen Reiche leichter Frost.
Leffing Aufführung für höhere Schulen.
Im Rahmen der Lessing- Feiern veranstaltete die Deputa tion für das Schulmesen, Abteilung für Schülervorstellun gen, im Deutschen Künstlertheater eine Aufführung von athan der Weise. Gerade dieses Wert, das eine so mahre, Toten vielleicht am allernädysten. Da ist nichts Berstaubtes, der heutigen Generation Unverständliches, meder ein Mehr an romantischen Empfindungen, noch ein Zurückschrauben in eine stark de zimierte Kunst. Die Aufführung, unter der Regie Emil Linds, der gleichzeitig einen prächtigen Nathan gab, war mirtlich gut. Räte Forber war eine liebliche Recha. Fris Genicom verlieh bem jugendlich stolzen Rittersmann sympatische Züge. Auch die Träger der anderen Rollen boten gute Leistungen Boran ging Eulenbergs Leffing- Borſpiel Bessing und die Nachwelt", das in launigen Worten Kritikern und Mäflern, entnommen aus Figuren aus des Dichters Anfangsmerken, den Garaus macht. Die zahlreich
Dr. Paul F. Schmidt.
Eine typographische Ausstellung.
Von den zahlreichen Kunstgewerbeschulen Deutschlands haben nur wenige besondere graphische Abteilungen. Eine der rührigsten
dieser Abteilungen ist die der Bielefelder Runstgewerbe schule, die unter Leitung des Professors Trump steht. Im Berliner Buchgewerbesaal an der Dreibundstraße ist zurzeit eine gute Auswahl von Arbeiten dieser Schule ausgestellt. Neben Naturstudien, die besonders gepflegt werden, sehen wir, wie mit einfachen Mitteln, durch gute Flächenaufteilung, Abwägen der Schriftwerte und-grade sowie durch abgestimmte Farbenwahl ausgezeichnete Ergebnisse erzielt wurden. Die zweckmäßig ausgestatteten merfantilen Drucksachen, die merbekräftigen Platate, die farbenfrohen Badungen und verBirkung. Besonders liebevoll wird die Buchausstattung behandelt; schiedenen anderen Kleindrucksachen, sind von ausgezeichneter die zur Schau gestellten Bücher find vom neuen Zeitwillen durchDie Ausstellung ist von Mitte Januar bis 19. Februar täglich bis 18 Uhr( Sonnabends nur bis 15 Uhr) geöffnet.
drungen.
Stefan Zweig und das Reichsfursbuch. Eine französische literarische Zeitschrift hat an eine Reihe von Schriftstellern Anfragen gerichtet, von welcher Reise fie die beste Erinnerung behalten hätten und welches ihre Lieblingslektüre jei. Unter den Antworten deutscher Schriftsteller sind am interessantesten die von Emil Ludwig , der das Teffin als seinen Lieblingsaufenthalt und jeweils sein letztes unvollendetes Manuskript als seine Lieblingsfeftüre bezeichnet, sowie von Stefan Zweig , der für Indien schwärmt und dessen liebstes Buch der Fahrplan ist.
Bolfsbühne. Die Erstaufführung von Chm Belt's Kreuzabnahme" in der Bollsbübne unter Baul Bildt's Regie ist auf den 13. Februar festgelegt. Den Novitom spielt Leo Reuß , den Tolstoi Albert Steinrüd, Frau Tolstoi Agnes Straub .
Städtische Oper. Infolge mehrfacher Erkrankungen findet beute 19%, Uhr ftatt Humperdinds Rönigslinder eine Aufführung von Nicolais„ Die luftigen Beiber von Bindsor statt. Die musikalische Leitung hat Georg Sebaftian.
Leo Nachtlicht hält auf Einladung der Bolfsbühne E. B. am Sonnabend, bem 26. Ranuar, 20 Uhr, im Hörsaal bes Runstgewerbemuseums, Brinz Albrecht Str. 7a einen Lichtbilderportrag über das Thema„ Moderne Großbauten. Einlaßkarten 0,70 M. am Saaleingang.
Gegen die Zenfur, für Geiftesfreiheit! Die Deutsche Lige für Menschenrechte, beranſtaltet am 25. Januar im Langenbed Birchow- Haus, Luifenu. a. Artur Solitscher, Dr. Alfred Aptel, Balter Safenclever, Martin Rampel, Herbert Shering, Anton Rub. Prof. Paul Destreich, Dr. Mar Hochdorf und viele andere das Bort nehmen werden. Unfoftenbedung 0,50 M.
straße 58/59, unter obigem Ettel eine Rundgebung, abends, Sefer bin